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Sonstiges | Ziellandeübung vs. Motorausfall-/Notlandeübung  
30. Dezember 2024 19:37 Uhr: Von Philipp Tiemann  Bewertung: +1.00 [1]

Mal abgesehen davon, dass ich die ganze Serie etwas kindisch finde.... aber darum soll es hier nicht gehen.

Siehe hier ab ungefähr Minute 5.

https://www.youtube.com/watch?v=N8pjT6PZ23E

Und zwar wird da auf merkwürdige Art und Weise eine Ziellandeübung mit einer Motorausfall-/Notlandeübung verquickt. Es wird eine Ziellandung über dem Platz angekündigt und begonnen, und auf einmal - huch? - kommt der FI mit Landefeldauswahl und Wiederanlassversuch...

Es handelt sich dabei bekanntlich um zwei sehr verschiedene Übungen. Die Motorausfall-/Notlandeübung ist genau das; hier stehen die Abläufe im Fall eines Motorausfalls im Fokus, inklusive Landefeldauswahl. Die Ziellandeübung hat mit Notsituationen nichts zu tun; es ist ein reines "proficiency maneuvre", bei der der Schüler lediglich demonstrieren soll, dass er die Gleiteigenschaften seines Flugzeugs kennt und den Gleitweg geeignet steuern/beeinflussen kann, um am Ende an einem bereits vorab definierten Punkt zu landen.

Natürlich haben die beiden Übungen auch gewisse verbindende Elemente, sprich den Gleitflug und die Landeeinteilung. Das war es aber auch schon.

Da ich davon ausgehe, dass der FI weiss, dass es zwei grundverschiedene Übungen sind, frage ich mich: warum vermischt man dies trotzdem so? Soll damit irgendwie Zeit gespart werden? Soll damit den Schülern im Rahmen von Ziellandeübungen eine Brücke zu späteren Motorausfall-/Notlandeübungen gebaut werden? Hat der FI möglicherweise nicht die Möglichkeit, außerhalb des Platzes die Sicherheitsmindesthöhe zu unterschreiten?

Auf jeden Fall: so wird die Schülerin (und doch schon "Online-Chefredakteurin"... anderes Thema) ausschließlich verwirrt, was hier auch ganz offensichtlich ist.

Was sagen die FI-Kollegen dazu? Es wäre nach meiner Beobachtung nicht das erste Mal, dass diese Dinge von dem einen oder anderen FI nicht ordentlich auseinandergehalten werden, was dann natürlich dazu führt, dass auch Schüler den Unterschied nicht begreifen.

30. Dezember 2024 20:57 Uhr: Von ingo fuhrmeister an Philipp Tiemann Bewertung: -2.00 [2]

Wenn der schüler schon einige stunden hat und aufgaben gut sortieren kann..ist das ganze kein hexenwerk.

Fehlt nur noch was?

Richtig:

Die ..k.h.k.ur.e

...:-))

30. Dezember 2024 21:03 Uhr: Von F. S. an Philipp Tiemann

Warum sollten das "grundverschiedene Übungen" sein?

Es sind aufeinander aufbauende Übungen, die sich nur dadurch entscheiden, dass bei der "Ziellandeübung" das Landefeld und der Landepunkt vorab klar ist, während bei der Motorausfall-/Notlandeübung zusätzlich Landefeld und -richtung erst noch (zum geeigneten Zeitpunkt) bestimmt werden muss.
Es sind also sehr ähnliche Übungen, bei denen letztere nur noch eine zusätzliche Schwierigkeit eingebaut hat.

Der Grund für Ziellandeübngen ist es ja nicht, die Schönheit des Segelfluges nahezubringen, sondern in einem ersten Schritt auf eine Notlandung ohne Motor vorzubereiten.
Zudem kann man dadurch ganz wesentliche Komponenten einer solchen motorlosen Notlandung dabei üben, ohne die mit dem unterschreiten der Sicherheitsmindesthöhe "auf freiem Feld" verbundenen Risiken einzugehen,

Warum im verlinkten Video bei einer Ziellandeübung der FI nach "bestem Landefeld" gefragt hat ist dennoch nicht klar. Noch dazu bei einer Schülerin, deren Trainingsstand und/oder Tagesform offensichtlich schon das Halten der besten Gleitgeschwindigkeit nicht mal ansatzweise erlaubt hat...

30. Dezember 2024 21:49 Uhr: Von Johannes König an Philipp Tiemann Bewertung: +2.00 [2]

Ich kann da jetzt nicht wirklich was verwerfliches erkennen. Jeder Lehrer und jede Schule hat natürlich ihren eigenen Stil.

Paar Gedanken von meiner Seite zu deinen Fragen:

  • Wir sehen hier eine extrem verkürzte Darstellung der Ausbildung. Ich kenne nicht alle Folgen, aber das gezeigte dürfte weniger als 10 % der Zeit im Flieger abdecken, exklusive der meisten Briefings. Wir sehen also immer nur einen kleinen Ausschnitt, der im Zweifelsfall auch täuschen kann.
  • Ziellandung und Motorausfall-Übung haben bei den Zweck, den Anflug und die Landung auf einen bestimmten Punkt ohne Motorleistung zu üben. Eine gewisse Überdeckung ist also schon da.
  • Nur weil man im Funk sagt "Ziellandung", kann es ja nicht trotzdem eine Motorausfall-Übung mit den entsprechenden Elementen sein. Das Wort "Motorausfall" würde ich im Funk eher vermeiden, sonst versteht da noch jemand was falsch. Von außen sieht im Idealfall beides gleich aus (Verkürzte Platzrunde im Gleitflug bis zur Landung/Durchstarten).
  • Als ATO kann man sich zwar eine Erlaubnis zur Unterschreitung der Sicherheitsmindesthöhe holen, die ist aber oft so beschränkt, dass sie in der Praxis nur wenig genutzt werden kann. Daher macht man das zweckmäßigerweise an einem Flugplatz.
  • Gemäß PPL(A)-Prüfungsprotokoll des LBA dürfen die Punkte "Präzisionsanflug", "Anflug zur Landung im Leerlauf" und "Simulierte Notlandung" miteinander kombiniert werden. Prüfer nehmen dies meist auch gerne an, da kein Prüfer gerne das Risiko eingeht, dass eine Maschine 50 ft über einem Kartoffelacker dann - warum auch immer - doch kein Gas annimmt.

Ansonsten folgt das gezeigte einer meiner Meinung nach klaren Didaktik:

  • Versuch Nr. 1 ist von der Sorte "Mach mal", wobei Isabella (zum ersten Mal?) versucht, das theoretische Wissen praktisch umzusetzen. Geht erfarungsgemäß schief :-)
  • Versuch Nr. 2 ist eng durch den Lehrer begleitet, es werden die wichtigen Items angesagt und wichtige Checks (Höhen im Gegenanflug und Queranflug) mitgeteilt. Der Versuch gelingt.
  • Ab Versuch Nr. 3 nimmt sich der Lehrer sukkesize zurück und lässt ihr den Raum zum Üben.
30. Dezember 2024 22:04 Uhr: Von Alfred Obermeier an Philipp Tiemann Bewertung: +6.00 [6]

Hi Philipp, das Video will ich nicht kommentieren.
Nur ein Erfahrungsbericht aus meiner Ausbildungsaktivität.

Nach Syllabus sind das zwei verschiedene Flugübungen.
Die Ziellandung übe ich häufig, fast immer wenn ich von unterwegs am Zielflugplatz ankomme oder am Heimatplatz (mit CTR) nutze ich die Überhöhung (mind 2.000 ft GND) zur Ziellandung / Spotlanding. Erfahrungsgemäß empfinden diese Übung die Flugschüler als schwierig. Es beginnt damit, nicht die Nase zu senken sondern das Horizontbild der vbg anzupassen, diese einzunehmen bis zum Endanflug beizubehalten. Der Windversatz in der Höhe wird häufig nicht erkannt und kompensiert, ein eher längerer Lernprozeß. Die Endanflüge passen dann einfach nicht. Lernprozeß wiederum ist das rechttzeitige Durchstarten / Go Around Manöver. Das kontrollierte Abfliegen von 500 ft/leg wird selbst nach mehrfachen Wiederholungen mangels Bodenmerkmale als schwierig empfunden. Der Syllabus sieht mind 5 erfolgreiche Ziellandungen im Alleinflug vor.

Die Notlandeübugen empfinden die Flugschüler anfangs zwar herausfordernd, wenn unterwegs zB über einem Waldgelände oder größerem See der Motor auf "idle" gezogen wird (simulierter Motorausfall). Die Lernkurve verläuft deutlich besser und schneller als bei den Ziellandungen, aus welchem Grunde auch immer. Zum Briefing gehört natürlich auch das Wissen um die "Notlandung vs Sicherheitslandung".

Ganz wichtig ist bei beiden Übungen für den Flugschüler mit dem herrschenden Wind umzugehen.
Zum Abschluss der Ausbildung dann zur Demo die "180° Power-Off-Landing" aus dem FAA Syllabus.
Der Umgang mit dem Wind ist die längere, mitunter auch schwierigere Lernkurve (nicht nur für Flugschüler).

My 2 cts.

31. Dezember 2024 09:20 Uhr: Von Hubert Eckl an Alfred Obermeier

Alfred, zeigen Deine Erfahrungen einen signifikanten Unterschied zwischen "reinen" Motorflugschülern und Segelfliegern? Hatte mit der Tomahawk in Mühldorf immer hohen Adrenalinspiegel. Als Segelflieger macht das "goa nix" mit mir.

31. Dezember 2024 23:04 Uhr: Von Alfred Obermeier an Hubert Eckl Bewertung: +1.00 [1]

Richtig erkannt Hubert,

Motorflugschüler mit Segelflug / Paraglider Vorerfahrung haben in der Regel kaum Schwierigkeiten mit Horizontbild, Sinkraten, Gleitwinkel, vbg, Unabhängig ob Ziel- oder Notlandeübung.

31. Dezember 2024 23:39 Uhr: Von ingo fuhrmeister an Alfred Obermeier Bewertung: +1.00 [3]

Für hubärt heißt es immer: hinter dem horizont gehts weiter...

Guten steigflug euch allen in 2025

31. Dezember 2024 23:45 Uhr: Von Christoph Stock an Philipp Tiemann

Grundsätzlich schule ich immer so wie es in den Ausbildugshandbüchern der jeweiligen Flugschule steht und dessen Standardisierung es so vorsieht. Das erspart einiges an unsäglichen Diskussionen unter den FI. Bezüglich des Videos distanziere ich mich diesem und fordere euch auf dies ebenfalls zu tun :-)


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