Es wurde ja schon erwähnt: der EASA Fragenkatalog ist nicht "offiziell veröffentlicht". Es wird eine Weile dauern bis für die kommerziellen Kataloganbieter genügend durchgesickert ist um wieder auf der Höhe zu sein. Der Syllabus 2020 ist ja noch relativ jung. Außer ein paar letzten Sonderregelungen (ich war noch dabei) ist erst seit 1.2.2022 endgültig vom 2016'er auf den 2020'er gewechselt worden.

Eine andere Frage an das Schwarmwissen: Ich meine mal gehört zu haben, dass AE auch deshalb in CZ ist, da dort auf Grund einer anderen Gesetzeslage der EASA Fragenkatalog "zu bekommen" ist. Ist da was dran, oder ist das Käse?

AviationExam scheint was den Fragenpool angeht für den neuen Sylabus noch nicht wieder aktuell zu sein.

Bei der heutigen Teil-Prüfung bei Austrocontrol in Innsbruck von 5 Fächern waren mir 80-90% der Fragen unbekannt.

Und ich habe sehr viel gelernt und in Aviation Exam in den letzten Wochen für diese Fächer ca. 200 Probe-Prüfungen geschrieben.

Wie war es denn inhaltlich? Fragen verständlich und Wissen vernünftig anwendbar?

Ich hab mir als Ergängzung den Anbieter ATPL.Questions zu AE dazugenommen. Muss sagen, dass es zwischen den beiden zumindest für die CB-IR relevanten Fächer keine großen Unterschiede gibt, sind schon sehr deckungsgleich für meinen Geschmack.

AviationExam scheint was den Fragenpool angeht für den neuen Sylabus noch nicht wieder aktuell zu sein. Bei der heutigen Teil-Prüfung bei Austrocontrol in Innsbruck von 5 Fächern waren mir 80-90% der Fragen unbekannt. Und ich habe sehr viel gelernt und in Aviation Exam in den letzten Wochen für diese Fächer ca. 200 Probe-Prüfungen geschrieben.

Wie hast du denn darauf gelernt? Einfach nur binge learning durch Probeprüfungen? Meine Herangehensweise war: immer nur ein einziges Unterthema im Study Modus auswählen, bis ich darin alle Fragen gesehen hatte (dazu die Funktion "previously unseen" nutzen). An der Statistik konnte ich dann meine Stärken/Schwächen sehen. Mit dieser Erkenntnis dann die Erklärungen angeschaut und danach ausschließlich, die "incorrectly answered" durchgearbeitet. Eine Woche vor der Prüfung dann erst den EXAM Modus verwendet.

Hast du denn wenigstens bestanden?

"Wie hast du denn darauf gelernt? Einfach nur binge learning durch Probeprüfungen? Meine Herangehensweise war: immer nur ein einziges Unterthema im Study Modus auswählen, bis ich darin alle Fragen gesehen hatte (dazu die Funktion "previously unseen" nutzen). An der Statistik konnte ich dann meine Stärken/Schwächen sehen. Mit dieser Erkenntnis dann die Erklärungen angeschaut und danach ausschließlich, die "incorrectly answered" durchgearbeitet. Eine Woche vor der Prüfung dann erst den EXAM Modus verwendet."

Zuerst muss ich sagen dass ich kein guter "Fernlehrgang"-Lerner bin.

War bei PPL schon so dass ich im Selbststudium nicht gut vorangekommen bin, bis ich dann einen 3-Wochen-Vollzeit-Lehrgang gefunden habe und dann alle Fächer mit 100% bestanden habe.

ich brauche jemanden der es lehrt und bei dem auch Rückfragen gestellt werden können wenn etwas unklar ist.

Bei CB.IR ist es ähnlich, leider scheint es keinen Vollzeitkurs zu geben.

wie habe ich gelernt?

Ich habe mir nacheinander die einzelnen Unterfächer in AE ausgewählt und dann pro Unterfach anhand der Fragen eine eigene thematische Zusammenfassung auf Kärtchen geschrieben.

Dabei habe ich die Erklärungen in AE auch gelesen wenn mir Fragen oder Themen nicht klar waren. Ebenfalls enthalten auch die Kommentare zu den Fragen wichtige Hinweise.

Ich habe zuerst alle Fragen durchgearbeitet, dann mehrfach alle Fragen geübt, dann wieder nur noch die welche ich immer wieder falsch beantwortet hatte.

In den letzten 3-4 Wochen habe ich meine Zusammenfassungen immer wieder durchgearbeitet und ca. 200 Probeklausuren in AE geschrieben und habe davon nur 2-3 NICHT bestanden.

Trotzdem waren heute gefühlt 85% der Fragen komplett neu...

Hallo Dag,

das Problem welches ich bei ATPL Questions habe ist dass ich bei der simulierten Prüfung nicht auswählen kann welche Themengebiete geprüft werden sollen. Deshalb kommen ATPL Fragen welche für mich bei CB-IR unrelevant sind.

Das ist richtig leider nur auf ATPL optimiert. Ich wollte nach dem Hinweis, dass ATPL.Q näher an dem neuen Fragenkatalog ist das mal cross checken.

Dazu habe ich die Kapitel, die je Fach für CB-IR von der EASA vorgegeben sind ausgewählt und die 200 aktuellsten selektieren lassen, inkl. Direktanzeige der richtigen Antwort.

Wenn man dann die Fächer durchschaut bekommt man einen ganz guten Blick darauf, ob da viele unbekannte Fragen vorkommen oder nicht. Mein Eindruck war wie gesagt, dass beide Kataloge schon sehr deckungsgleich sind. Bei vermeintlich unbekannten Fragen beim anderen Anbieter gesucht und fast immer die identische Frage gefunden.

> Trotzdem waren heute gefühlt 85% der Fragen komplett neu...

Hoffentlch trotzdem bestanden?

Bei mir waren es vor ca. einem Jahr nur ca. 5-10%.

Hatte nur AE verwendet und bin damit gut durchgekommen.

Dann hattest du noch den alten Sylabus? Da hatte AE ja auch mehrere Jahre Zeit die Fragen "einzusammeln".

Der neue Sylabus ist erst seit kurzem prüfungsrelevant und dementsprechend scheint AE noch nicht genügend Rückmeldungen zu haben.

Leider habe ich nicht alle der 5 Prüfungsfächer bestanden. :-(

Da ich sowieso 2 Fächer (MET und Radio Navigation) zurückgestellt habe ist das jetzt kein Beinbruch, da ich sowieso nochmals zu Austrocontrol fahren muss.

Aber trotzdem lässt es mich etwas ratlos zurück wie ich nun mein Lernen verändern soll...

Oje, hoffentlich beim nächsten Termin dann!

Ja ich hatte noch den alten und fast alle Fragen waren mir deshalb bekannt gewesen.

Aber bei so vielen neuen Fragen wäre es mir leider auch nicht anders gegangen.

Denn mit dem kleinen Anteil an neuen Fragen hatte ich schon zu kämpfen.

Ich weiß nicht wie lange es dauern wird bis AE die neuen Fragen übernommen hat, kann man dort deswegen nachfragen?

Hallo Michael,

kannst Du noch etwas dazu ausführen, was das heißt "85% der Fragen komplett neu"?

Und erleben das andere auch so? Ist die Deckung zwischen den Fragenkatalogen so schlecht? AE macht ja beinahe täglich größere "Synchronisierungen" von teils bis 100MB, da scheint also eine Menge Bewegung drin zu sein.

Ich bin auch gerade in der Vorbereitung für die Theorieprüfung CB-IR (in Braunschweig). Grundsätzlich hat sich ja an den Themengebieten nichts geändert. Damit ist ja das abgefragte Wissen an und für sich dasselbe, und da sind ja immer noch viele Fragen zwingend sehr ähnlich, selbst wenn sie neu formuliert ist.

Als "Problem" sehe ich hauptsächlich, dass man mehr Zeit für die Beantwortung braucht, weil man nicht "stupide klicken" kann, und zweitens, dass man die Fragen wieder neu auf eine der zahlreichen "kleinen Fallen" absuchen muss, die da so gerne eingebaut werden. Im Grunde geht es bei den Prüfungsfragen ja nur noch zu vielleicht 50-60% um das Wissen. Dass man den Stoff beherrscht, wird ja vorausgesetzt. Zusätzlich muss man aber verstehen, auf welche Art immer versucht wird, den Prüfling auf's Kreuz zu legen, indem z.B. Formulierungen bewusst unglücklich gewählt werden, so dass man erst verstehen muss, wie das nun gemeint ist.

Von daher erwarte ich eigentlich keine "neuen" Schwierigkeiten bei der Prüfung, wenn man sich lieber mit dem Stoff beschäftigt als mit Auswendiglernen.

Und noch eine Frage: Was ist eigentlich als Hilfsmittel in der Prüfung zugelassen? Ich mache bislang alle nötigen Rechnungen im Kopf, und zu Hause geht das gut. Aber mein Eindruck ist, dass mit den neueren Fragen die Umrechnungen (z.B. Höhenmesserfehler und Spritverbräuche) deutlich "krummer" geworden sind. Waren das früher in der Regel einfache Zahlen (z.B. genau 10 hPa) sind das jetzt gerne so schiefe Sachen, dass man kaum mehr ohne Notizen auskommt.

Ok den Teil mit "was ist zur Prüfung erlaubt" habe ich selbst schon gefunden (Ziffer 2.4 der Richtlinien):

Schreibutensilien (Stifte, Radiergummi, Spitzer)
 Zirkel
 Lineal
 Winkelmesser
 ein mechanischer Navigationsrechner
 amtlicher Lichtbildausweis

Ist das echt noch aktuell? Ein mechanischer Navigationsrechner? Ich hab meinen schon vor vielen Jahren an einen Flugschüler weitergegeben. Was will man damit noch, wo man nicht mal mehr Papierkarten benutzt...mal sehen wer noch einen im Schrank verstauben hat.

doch, genau so kann ich das aus eigener Erfahrung bestätigen. Du darfst nicht einmal die Einladung zur Prüfung oder die Hülle des Drehmeiers in den Prüfungssaal mitnehmen. Wenn doch, darfst Du den ehrwürdigen Saal nochmal verlassen und alles im Schrank verstauen.

Bei meiner Prüfung im März wurde ein Prüfling zunächst des Saals verwiesen weil er (Achtung, kein Witz), ein T-Shirt an hatte, auf welchem Teile des Nato Alphabets stylisch abgedruckt waren. Es gab eine Diskussion vor der Tür, dann durfte er doch wieder rein.

Und ja, dass mit der Einladung und der Hülle kann ich auch bestätigen. Zum Drehmeier selber: jüngst gab es doch sogar einen Beitrag in einem Magazin, ob das wirklich noch zeitgemäß ist und nicht auf eine Reform der Hilfsmittel gedrängt werden sollte. Ich war ja froh, dass nach dem Runen werfen jetzt zumindest der Drehmeier als modernes Teufelszeug zugelassen war. Andererseits finde ich das Teil eigentlich ganz lustig. Mir wurde gesagt, dass ein extrem erfahrener Ferry Pilot das Ding auch immer in der Tasche dabei hat.

die Prüfung hat schon so was unheimliches, fast mystisches. Wenn Du die Tür des Prüfungssaales vorsichtig und langsam unter gleichmäßiger Kraft gegen den Unterdruck der Lüftungsanlage öffnest, begleitet vom Rauschen der Luftbewegung zwischen Türzarge und Tür, gefolgt vom baldigen Verstummen der Ventilatoren bei geöffneter Tür, das hat viel geheimnisvolles. Du bist angekommen.

Hallo Udo,

ich hatte ja bereits geschrieben dass ich ca. 200 Probeklausuren in AE geschrieben hatte.

Ich habe also einen Haufen Fragen in AE gesehen.

Trotzdem waren 85 % der Frage für mich vollkommen unbekannt.

Auch im Fach mit Anlagen und Rechnen, Flight Planing, gab es keine mir Bekannten Aufgaben.

Laut ATO hat AE durch den neuen Sylabus das Problem dass sie noch nicht soviel Feedback der Prüflinge haben wie beim Sylabus 2016.

ATPLQ scheint da etwas besser aufgestellt zu sein.

Eine Frage war z.B. wo im EFIS etwas dargestellt wäre, oben oder unten im PFD oder im ND.

ich habe danach die Frage gesucht diese aber im AE und ATPLQ nicht gefunden.

Laut Support von AE bekommen sie wöchentlich Fragen von Prüflingen geliefert und werden von Woche zu Woche "besser".

Ein weiteres kleines Problem war es dass ich in AE die Tools wie Linien ziehen, Strecken abmessen, Winkel messen usw. in der Prüfung manuell und von Hand machen musste. Also Lineal und Dreieck, was in AE mit den Tools zügig geht.

Die Anlagen lagen in DinA 3 auf dem Tisch und man musste sie den Aufgaben zuordnen und waren so nicht per Klick aufrufbar.

Von Hand ging es deutlich länger und dann kommt die Zeitkomponente ins Spiel.

Bei Austrocontrol durfte man noch ein Wörterbuch D-E mitnehmen und benutzen.

wie das beim LBA ist weiß ich leider nicht.

Bei Austrocontrol war noch ein (nicht programmierbarer) Taschenrechner und das Jeppesen GSPRM erlaubt.

Ein mechanischer Navigationsrechner?

Wenn man den bedienen kann gibt es kein Tool mit dem man schneller Winddreiecke rechnen kann, als mit dem Drehmeier - Die "BULlen"-Aufgabe (Zeit für Zielrückkehrflug mit Wind zum BUL-VOR), vor der viele ATPL-Schüler so viel Angst haben, dass sie die Lösung auswendig lernen ist mit dem Drehmeier in 30 Sekunden gerechnet. Zudem hat er für Lernende den großen Vorteil, dass man die Verhältnisse bei der Windberechnung visuell erfassen kann.

Natürlich macht man das später mit Software. Aber leider auch schon viele Kollegen gesehen, die dann beim Blick auf den Ausdruck (oder den Brettchen-Schirm) spontan nicht sagen konnten, ob der Wind eigentlich von links oder von Rechts kommen wird - mit Drehmeier wär das nicht passiert.

Habe am Dienstag CB-IR bei Austro control (Orbit Groundschool Arnheim – weil näher als Braunschweig und echt zu empfehlen) absolviert.

Fazit, natürlich rein subjektiv, sowohl AE als auch ATPLQ waren fächerabhängig wiederzuerkennen (50-60% - Com, HR, Air Law, Inst., FP) bis zu schwer wiederzuerkennen (20-30% - MET, Radio Nav).

ATPLQ hat ein paar kleine Vorteile bei EFIS, GNSS und FP, ansonsten finde ich inhaltlich sehr vergleichbar zu AE.

Auffällig waren in der Prüfung die Schwerpunkte bei Radio Navigation (PBN & vor allem GNSS) und bei Instrumentation (EFIS hoch und runter).

Viel Zeit gekostet hat, dass bei vielen Fragen, die aus der Auswahl von mehreren Auswahlpunkten bestehen, die richtigen bzw. falschen deutlich schwer zu identifizieren waren, weil nicht eindeutig.

Ansonsten waren erlaubt Taschenrechner, Jeppesen GSPRM, Wörterbuch, mech NAV Rechner.

Die Prüfung wurde auf iPad’s durchgeführt und alle notwendigen Anlagen auf DIN A3 lagen ausgedruckt am Platz.

Na ja, am Ende bis auf MET (1 dummer Punkt hat gefehlt und ich träume heute Nacht davon Taschkent auf der SWC Chart Zentralasien zu identifizieren) den Rest bestanden. Auf zur nächsten Runde.

Hallo Dag,

herzlichen Glückwunsch zu den bestandenen Fächern.

ich habe heute erstmals die Prüfungsergebnisse nachgerechnet, da der Frust direkt nach der Prüfung auch zu groß war.

Bei mir war es auch jeweils 1 Punkt der gefehlt hat.

Da ich 2 Fächer für die zweite Sitzung aufgehoben hatte musste ich sowieso nochmals zur Prüfung, also kein Problem nur ärgerlich :-)

VG Michael