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Sonstiges | Mein erster Nachtflug oder das Ende der guten Vorsätze  
20. Oktober 2014: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu  Bewertung: +3.00 [3]
"Nachtflug mache ich nicht" hatte ich mir vor 2 Jahren beim NVFR-Lizenzerhalt vorgenommen:
- Du schaffst es definitiv nicht, den Stress auf der Radar-Frequenz parallel zum Fliegen zu managen
- Es ist zu gefährlich SEP
- Du siehst die Wolken kaum

Der letzte Nachtflug endete so, dass mir beim Eindrehen in den Queranflug der linke Flügel absackte, mein Fluglehrer übernahm und die Aquila mit hohem Speed auf die Piste drückte. Die 5:00h machten wir voll, in dem wir noch eine Extraschleife zur Abstellposition drehten. Zu meiner Schande muss ich gestehen: Ich hatte den linken Flügel vom Schnee befreit, er den rechten. Den Grund für das Hängen des Flügels haben wir am Boden nicht herausgefunden.

Knapp 2 Jahre später und ca. 220 Flugstunden erfahrener war es nun an der Zeit:
- Willst Du wirklich im Dezember schon um 17 Uhr auf dem Boden sein müssen?
- Wenn Dich die Umstände doch zum Nachtflug bringen und Paxe dabei sind: Willst Du dann eine Platzrunde drehen, um danach rechtlich einwandfrei mit Paxen zu fliegen, oder wäre es nicht sinnvoll, vorher zu üben?
- Du bist schon 80 km über durchgehenden Nebel und über den Kanal geflogen: Das war auch nicht ungefährlicher
- Eine Wolke ist auch nur aus Luft, das kann man überleben und das hast Du auch schon.
- Inzwischen zuckst Du nicht mehr zusammen, wenn Du auf einer Frequenz mit Lufthansa und AirBerlin bist - auch Radar sind nur Menschen.

Die Entscheidung, heute das erste Mal "richtig" alleine Nachtflug zu machen, entstand spontan. Das Wetter war scheinbar prima, vor Ort in Mönchengladbach stimmte mich dann das EDDL-METAR mit Cb etwas misstrauisch, aber letztlich kenne ich ja auch Regen.

Es ging nach Essen-Mülheim, weil mir die Landungen in EDLN einfach zu teuer sind, um 3 Platzrunden zu drehen.

Im Kern geht es mir darum, anderen "Frozen NVFRlern" die Erkenntnisse nahezubringen:

- Wenn Ihr wie ich NVFR direkt nach dem PPL gemacht habt, und nun 150 h reicher an Erfahrungen seid, wird Euch das "Doing" des Fliegens und Funkens wesentlich harmloser als damals vorkommen. Ich war damals eher überfordert, heute war es einfach konzentriertes Fliegen wie beim Durchqueren einer CTR o.ä.

- Damals war ja GPS als Flugschüler tabu. Für NVFR durfte es dann an sein. Nachdem ich nun viele Stunden viel zu sehr nach GPS fliege (da hat mich Wolff beeindruckt, der permanent "noch" auf die Karte schaut), habe ich heute gemerkt, wieviel "Sicht" trotzdem noch dabei ist, aber nachts einfach nicht mehr da ist. "Report field in sight" - sowohl bei Essen/Mülheim wie bei Mönchengladbach als Anforderung von Radar. Bei Essen habe ich irgendwann beschlossen: "Dieses Blinklicht, das Du schon länger siehst, wird schon Essen/Mülheim" sein. Bei Mönchengladbach habe ich einfach gelogen, denn die Clearance für die CTR musste mir ja der Turm geben. Vielleicht kenne ich mich ja mal NVFR-mäßig so sehr aus, wie ich es bei Tag "zuhause" bin. In Essen bin ich die Platzrunde nach Gefühl geflogen: Da, wo dunkel ist, werden wohl die Wiesen sein, die Du kennst. In Mönchengladbach ist das Feld hell genug, um seine Platzrunde irgendwie nach der sichtbaren Bahn aufzubauen.

- "Erwarte, dass Du die Höhe auf den letzten Metern ganz falsch einschätzt". Meine erste Landung war eine der schönsten überhaupt, die anderen so naja... So bewusst habe ich nie geflared: Schon deutlich über der Bahn, damit es bloss keine Bugradlandung gibt. Für souveräne Landungen bei Nacht muss ich noch deutlich mehr trainieren.

- So ein Cb-METAR verunsichert einen ja schon. Bei vermeintlich bester Sicht, denn die Lichter der Städte sind weit im voraus zu erkennnen, prasselt plötzlich der Regen gegen die Scheibe. Davon war, im Gegensatz zum Tag, absolut vorher nichts zu sehen. Ich beschliesse, dass ein echter, böser Cb mir nicht diese Sichtweiten erlaubt und fliege weiter. Aber hätte ich - außerhalb des Ruhrgebiets - noch die Sichtweiten plausibel einschätzen können und festgestellt, dass ich wirklich sicher außerhalb des Zentrums bin? Auf dem Rückflug ist es vor mir "irgendwie weiß". Radar genehmigt mir 20 Grad nach links, und das "Weiße" zieht an meiner rechten Seite vorbei.

- Optisch ist alles okay. Mein iPad decke ich ab, denn es leuchtet zu hell. Angst davor, nicht richtig mit Hell/Dunkel klar zu kommen, habe ich nicht.

- Eigentlich nehme ich Wind nicht mehr sehr bewusst war. Das sitzt zu automatisch. Bei Nacht ist es schon komisch, wie ein moderater Wind von etwa 10-15 Knoten in Flughöhe einem den Unterschied zwischen Heading und Course verschiebt.

- EDLE wie EDLN haben eine PAPI. NVFR klammere ich mich daran, während es sonst ein sportliches Kriterium zur IFR-Vorbereitung ist. Ich weiß noch nicht, ob ich eine NVFR-Landung auf Plätzen ohne PAPI versuchen würde. Die Bäume vor dem Treshold, die bei Tag so gut zu sehen sind: Kann ich sie auch bei Nacht abschätzen? Zumal die Lichter in Essen so "unterbrochen" wirken, wenn man noch weit weg vom Threshold ist.

NVFR ist - zumindest Single-Pilot - nichts zum Genießen. Aber richtig schön war es doch!

20. Oktober 2014: Von Thore L. an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu
>> Bei vermeintlich bester Sicht, denn die Lichter der Städte sind weit im voraus zu erkennnen, prasselt plötzlich der Regen gegen die Scheibe.

Wolken erkennt man nicht, in dem man nach unten die Lichter sieht oder eben nicht, sondern ob man oben die Sterne erkennen kann. Da wo die Wolken sind, sind keine Sterne ;) Klar, geht nur bei ansonsten sternenklarem Himmel.

Was mich am Nachtflug immer stört: ich bin da einfach ein bisschen müder, natürlich. Ist ja eigentlich auch schon Schlafenszeit. Wenn ich müde bin, sehe ich ein bisschen schlechter, kann mich schlechter konzentrieren und will eher nach Hause.
20. Oktober 2014: Von Erik N. an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu
Dann warst du es vorhin doch vor mir, ich war auf dem Weg zur Theorie. Du hast einen Capuccino, richtig ?
21. Oktober 2014: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Erik N.
Fast! :-) Der Cappuchino hat mich interessiert, aber ich habe dann lieber einen ähnlichen Neuwagen gekauft: Den Copen. Inzwischen wird der aber auch nicht mehr verkauft.
21. Oktober 2014: Von Erik N. an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu
Stimmt - Copen :) Ich bin ihn auch schon gefahren - und zwar in Grand Tourismo. Da ist es eines der ersten Modelle :) Warst es aber !
21. Oktober 2014: Von Thomas Magin an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +3.00 [3]
Hallo Georg,

ja, Deine Gedanken zu NVFR kann ich doch wunderbar nachvollziehen. Vor allem das "report field in sight". Ich hab mir mal die Augen nach Mannheim blutig gesucht. Der Platz sind naemlich ein paar schummrige Funzeln in einem Lichtermeer der Stadt.

Und daraus habe ich schon die erste Lektion gelernt: den Tower (oder Turm) auch mal um "maximum lights" zu bitten. Wenn naemlich Dein Heading stimmt und der den Dimmer aufdreht, dann geht irgendwo die Sonne auf - und die sieht man dann auch.

Ansonsten kann ich folgende Tips fuer den NVFR-Anwaerter/Novizen geben:

  • Stirnlampe, moeglichst mit Rotfilter. Es hat bei mir ne Weile gedauert, bis ich mich an die schummrige Cockpitbeleuchtung gewoehnt hatte. Ab dann ist die Stirnlampe nur noch Backup.
  • solide Englischkenntnisse helfen ungemein (ein wenig mehr, als nur das LP4 mit Haengen und Wuergen zu bestehen, sollte es schon sein)
  • einige Erfahrung im Durchflug belebter Kontrollzonen in der "Groessenordnung" Stuttgart und Co. Wenn man dem Sprech folgen kann, und das muss man ja, wenn man durchfliegt, sollte es auch mit dem Radarlotsen keinen Stress geben.
  • als Vorbereitung fuer NVFR hab ich das AZF gemacht (irgendwann werd ich's ja sowieso brauchen). Und schon versteht man die Phrasologie auf "Radar" viel besser
  • wenn's geradeaus geht: Autopilot! Die olle P28A hat zwar nur Heading. Aber wenn der Flieger sauber getrimmt ist haelt er die Hoehe. Und sollte dann das Schlimmste passieren, naemlich Einflug oder auch nur das Streifen von Wolken, ist das "Aviate" schon mal gesichert
  • Avionik: ich habe prizipiell zwei GPS am Laufen (iPad und ein 150er DampfGarmin) und zusaetzlich VOR/DME. Orientierung ist essentiell. Da findet sich der Ziellandeplatz viel leichter und auch die Platzrunde muss nicht geraten werden. Soviel zu "Navigate"
  • ... und dann kann man sich auf das "Communicate" konzentrieren und kommt nicht so leicht in Stress, wenn etwas Aussergewoehnliches passiert.
  • in seltenen Faellen muss man den Lotsen auch daran erinnern, dass man VFR unterwegs ist. Falls man nen IFR-Fix bekommt. Die hat zwar mein ANP auf dem iPad recht zuverlaessig abgebildet. Trotzdem bin ich aber eben doch "Visual"Flieger.

Fuer mich gilt also: voller Technikeinsatz bei Nacht. Nachts such ich nicht durch Blick nach Draussen nach Auffanglinien, sondern versuche den Workload moeglichst gering zu halten damit ich mich in ungeplanten Situationen auf das Wesentliche konzentrieren kann.

Und auch die Sache mit der "Verkehrsbeobachtung" kann man IMHO nicht mit einem Flug bei Tage vergleichen. Ich hatte mal in der Naehe von Ramstein Bekannschaft mit zwei Galaxies gemacht. Ich weiss noch das sie Turkey 1 und 2 hiessen und ich mich fragte "Wie jetzt? Truthahn oder Tuerkei?". Das sind ja recht grosse Maschinen wo man meinen sollte, dass sie gaaanz grosse Lichter haben. Aber die haette ich NIE gesehen, haette mich Radar nicht darauf aufmerksam gemacht. Was sie in E ja eigentlich nicht muessen.

Alles in allem macht das Fliegen bei Dunkelheit ne Menge Spass, wenn die notwendigen Vorraussetzungen gegeben sind. Und das sind in erster Linie das akribisch gepruefte Wetter, sichere Englischkenntnisse und 100% einsatzklare Technik. D.h. u.a. alle Lampen checken. Wer denkt tagsueber schon an die Kabinenbeleuchtung ... ?

Was ein nettes Erlebnis war: in 2.500ft und noerdlichem Heading stramm auf das RID VOR zufliegen ;-). Der Lotse hat mich wenigstens fuenf mal gefragt, ob ich das ernst meine, was ich da tue (obwohl es natuerlich in meinem Flugplan stand). Man fliegt da ja Auge in Auge mit dem startenden Verkehr auf der Startbahn West, was nich ganz uncool aussieht. Aber irgendwie hat ihn meinen mehrfache Beteuerung, dass ich Nachtnavigation uebe nicht beruhigt. Ich hab gar kein DME mehr gebraucht - er hat mir die Meilen am Funk runtergezaehlt. 1nm davor hatte ich dann ein Einsehen und bin ins Ruder gestiegen. Da hat man foermlich ein Aufatmen am Funk gehoert ;-) Aber wie oben geschrieben: sowas mache ich nur mit mehrfach redundanter Avionik (und in dem Fall mit einem Fluglehrer, der ein IR hat).

Und jetzt wuensche ich uns gutes Wetter und ein paar schoene und vor allem sichere Nachtfluege

Happy Landings

Thomas

29. Oktober 2014: Von B. Quax F. an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +3.00 [3]
Ich empfinde Nachflüge immer als sehr schön, aber auch als Herausforderung. Alles fällt mir im Dunkeln schwerer. Was zu finden, Instrumente, Knöpfe, Flugplätze, Höhe abschätzen (Besonders über der Bahn), Rollen (die Funzeln bringen ja nicht wirklich viel). Wenn man mal an einer unbeleuchteten Stelle in den dunklen Flieger einsteigt hat man erstmal Spaß. Daher denke ich das man nur mit einem Flugzeug mit dem man gut vertraut ist fliegen sollte und entsprechend im Training seinen sollte. Dann kann es aber ein echter "Genuß" sein.

Impressionen Nachtflüge
29. Oktober 2014: Von Andreas Ni an B. Quax F.
Sehr geil.
Cooler Clip!
30. Oktober 2014: Von Malte Höltken an B. Quax F.
Sehr schön. Aber wenn ich mir überlege, wie sehr mich schon das iPad Mini nervt (weil viel zu Hell), weiß ich auch, warum Du draußen nix mehr siehst. Mir sind die "Funzeln" da deutlich lieber, wenn meine Augen dafür an die Dunkelheit adaptiert bleiben.

Wegen des Flares kann Dir eventuell das helfen:KLICK

..::EDIT::..
Habe den Link mal repariert.
30. Oktober 2014: Von Bernd Almstedt an Malte Höltken
Interessanter Tipp!!! (...auch wenn Dein Link natürlich nicht funktionert...) ;-)
Hier nochmal direkt zum anklicken für alle die es nicht so mit dem Computer haben... => Tipp zum flaren von Ron Machado (AOPA)
30. Oktober 2014: Von Erik N. an Bernd Almstedt
Das Video hat mir bei den allerersten Landeübungen ziemlich geholfen :)
30. Oktober 2014: Von Wolff E. an Bernd Almstedt Bewertung: +1.00 [1]
"Tolles Video" und sehr "vorbildlich". Bei 2.40 sieht man genau, das er vier "weiße" hat. Nicht gerade das beste Lehrmaterial, da viel zu hoch. Wenn ich dann so mit VS 1,3 so anfliegen würde, würde ich vermutlich nicht im ersten Drittel landen und müsste sehr stark bremsen und geht auf das Material. Das mag auf US-Landebahnen mit 2 km Länge gehen, aber in Deutschland auf kleinen Verkehslandeplätzen verschenkt man dann doch viel Bahn und belastet die Bremsen.

Merke: Nichts ist sinnloser als Landebahn "hinter dir".
30. Oktober 2014: Von Mark Juhrig an Wolff E.
ein Anflug mit 1.3*VS und 2*weiß + 2*rot hätten das Video so richtig "rund" gemacht. Die Amis sind halt pistenlängenmäßig ein wenig verwöhnt :-)
30. Oktober 2014: Von Andreas Müller an B. Quax F.
Toller Clip! Gute Musik und Schnitt!

Habe auch noch einen: click
30. Oktober 2014: Von Wolff E. an Mark Juhrig
Das ist aber keine Entschuldigung. Lehrvideos müssen sauber und stimmig sein. Solche groben Fehler haben da nichts zu suchen. Es macht das ganze Video unglaubwürdig. Zumal auf die Landebahnbreite überhaupt nicht eingegangen wird. Es gibt Bahnen, die haben nur 10-15 Meter Breite, wenn da muss man schon "früher" ziehen um das Erbeniss zu erreichen. Sonst wird es eine harte Landung....
30. Oktober 2014: Von Malte Höltken an Wolff E.
Es kann aber auch gute Gründe dafür geben, mit vier Weißen zu Landen. Zum Beispiel bei Wirbelschleppen oder wenn man sonst zu lange auf der Bahn rollen müsste bis zum Rollweg.

Außerdem geht Rod nicht auf die Breite der Bahn, sondern auf die Veränderung selbiger ein. Das klappt auch bei schmaleren Pisten.
30. Oktober 2014: Von Alexander Callidus an Malte Höltken
Letzter Satz: gerade nicht.
Kriterium für das Einleiten des Abfangbogens ist die Breitenänderung der Piste. Die wahrgenommene Breite der Piste ist der Winkel: li Begrenzung -Auge- re Begrenzung. Die Tangens-Kurve (halbe Pistenbreite / Entfernung) hat für alle Pistenbreiten die gleiche Form.

Bei unterschiedlichen Pistenbreiten muß auch die Entfernung unterschiedlich sein, um den gleichen Sehwinkel zu bekommen. D.h., die durch die Sehwinkeländerung getriggerte Abfanghöhe ist proportional zur Pistenbreite. Das entspricht doch der Alltagserfahrung.
30. Oktober 2014: Von Name steht im Profil an Wolff E.

"....Merke: Nichts ist sinnloser als Landebahn "hinter dir"....."

Doch (vielleicht nicht mehr, aber genauso)

- Altitude über dir

- Spritmenge in der Tankstelle

30. Oktober 2014: Von Matthias Jungkurth an Name steht im Profil Bewertung: +1.00 [1]
Hallo Thomas,

das mit der Altitude habe ich früher genauso gesehen...
Je mehr Höhe desto mehr Zeit im Falle eines Falles, folglich desto besser.

Seitdem ich diesen Fall kennengelernt habe versuche ich mehr Variablen bei der Wahl der Flughöhe
zu beachten:
https://flash.aopa.org/asf/pilotstories/fireinthecockpit/fireinthecockpit.cfm

Ein Feuer im Cockpit kann zum Verhängnis werden, falls man keine Möglichkeit hat es unter Kontrolle
zu bringen und zu viel Zeit benötigt um auf den Boden/aus dem Flugzeug zu kommen.
In diesem Fall war die Besatzung sogar verhältnismäßig schnell am Boden.
Der Kamerad hat dennoch Verbrennungen zweiten und dritten Grades davongetragen.
Unglaublich dass er das Flugzeug mit quasi brennenden Füßen außengelandet hat.

Natürlich war das Fehlen eines Feuerlöschers das erste Glied in der Unfallkette. Dennoch ein schönes
Beispiel um zu erkennen, dass Höhe nicht immer über alles geht.
Dieser Fall in Kombination mit dem Altitude-Spruch lehrt mich mal wieder, dass gerade in der Fliegerei
Pauschalaussagen mit sehr viel Vorsicht zu genießen sind...

Gruß
Matthias
30. Oktober 2014: Von Erik N. an Matthias Jungkurth
Naja, man kann auch steigen, um dem Feuer den Sauerstoff zu entziehen :)
Spässle....
30. Oktober 2014: Von Alfred Obermaier an Name steht im Profil

Thomas, der Spruch mit der "sinnlosen Höhe über Dir" stammt natürlich auch von mir. Wie immer keine Regel ohne Ausnahme.

Vor fast 40 Jahren war auf meinem Heimatflugplatz eine DR400/180 "Remorquer" (ein Holzflieger) für den Segelflugzeugschlepp eingesetzt. Weil die ruhebedürftige Bevölkerung es verlangte, wurde ein "Gomolzig" Nachschalldämper angebaut, der den Fluglärm reduzieren sollte. Durch eine fehlerhafte Schweißnaht (so genau weiß ich das nicht mehr) strömte heiße Luft fast wie ein Schneidbrenner punktförmig an die Unterseite der kunststoffverstärkten Zelle. Bei dem kontinuierlichen Steigflug bis auf 3.000 ft GND (ca. 7 Minuten) wurde dem Piloten am re Bein etwas warm, zuerst versuchte er die Heizung abzustellen und irgendwann hatte er Flammen im Cockpit. Der Segler wurde sofort ausgeklinkt und er versuchte im Sturzflug und mit Leerlauf wieder zur Landung zu kommen. Irgendwie war er einfach zu schnell und bei der Landung zerlegte sich der Flieger in seine hölzernen und metallischen Eintelteile. Der Pilot überlebte das mit einigen Knochenbrüchen und vor allem Verbrennungen an den Beinen 2./3. Grades.

Das hat jetzt mit dem Thema "Nachtflug" nur insoweit zu tun, als ich nachts wirklich lieber höher als niedriger bin um mir meine Optionen besser abzählen zu können. Und wenn es nur der Spruch "Mayday, ..." ist um meine Position durchzugeben, damit die Rettung mobilisiert wird. Denn über eines muss man sich im klaren sein, Nachts gibt es auf jeden Fall verbogenes Blech.

Es gibt auch einen aktuellen Unfallbericht bei dem größere Höhe der Besatzung das Leben hätte retten können. Bei so 500 ft GND bleiben wirklich nur Sekunden bis zum Aufschlag.

https://www.bfu-web.de/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/2012/Bericht_12_CX024_Heli_Neustädter-Bucht.pdf;jsessionid=A73F8DB294C24086CF22B1DCF03CF0C0.live1043?__blob=publicationFile

30. Oktober 2014: Von Wolff E. an Alfred Obermaier
Alfred. Deswegen nachts besser 2-mot oder CAPS.
30. Oktober 2014: Von Alfred Obermaier an Wolff E.

Gut Gebrüllt Löwe,

äh Schneller Wolf,

wenn man mit der Auswahl der Schulflieger nicht eigen- sondern fremdbestimmt ist.

Danke für die schönen Videos!

Zum AOPA-Streifen: Das ist mir zu amerikanisch pauschal im Sinne eines Patentrezeptes. Andere schöne Einfachrezepte: Du steuerst, als ob Du auf der Schwelle landen wolltest. Kurz davor legst Du diesen Punkt 200 Meter dahinter.

Die Kunst, die ich nach wie vor nur eingeschränkt beherrsche, weswegen meine Landungen unterschiedlich ausfallen, ist doch, während des Flares eine gleichmäßige, am besten immer langsamer werdende Sinkbewegung hinzubekommen, die am Ende zum Touchdown führt. Noch besser ist, wenn dies knapp vor dem Stall geschieht, und möglichst nahe der Schwelle. Das "Pulver", dass mir zur Verfügung steht, und gleichzeitig auch optimalerweise weitgehend aufgebraucht werden sollte, ist die Erhöhung des AoAs.

Der große Feind sind die Veränderungen des Windes, die mal das Flugzeug nach oben tragen und dann wieder es schnell in die Tiefe ziehen.

Ein Patentrezept wie "Cowling am Horizont" erscheint mir da zu flach.

Ich behaupte nicht, es besser Lehren zu können, s.o.. Aber m.E. gibt es für die "Kunst des Flarens" keine Patentrezepte.
Hi, habe heute Nacht mit einem Anfänger so einige Landungen geübt. Zuerst einen stabilen Anflug aufbauen, dann auf Glideslope den ILS runter auf die Bahn, abfangen wenn über der Bahn, Leerlauf, dann "Blick zum Horizont" und weiter Abfangen in dem Masse wie der Flieger sinken, sich also hinsetzen will. Auch nachts will ich die Tröte hören.
Funktioniert gut, waren heute Nacht butterweiche Landungen.
All the best
Alfred

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