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Unfälle und Zwischenfälle | Wirbelschleppen, eine unterschätzte Gefahr  
10. September 2014: Von Alfred Obermaier  Bewertung: +2.00 [2]

Wirbelschleppen, eine (auch von mir gelegentlich) unterschätzte Gefahr.

Eine Remorquer beginnt ihren Startlauf nur 39 Sec nach dem Start einer Antonow2 mit einem fatalen Ausgang.

https://www.bfu-web.de/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/2012/Bericht_12_3X134_DR400_Backnang-Heiningen.pdf;jsessionid=347875245DEA44CA5AD74777666424AB.live1042?__blob=publicationFile

Besonders gefährlich halte ich (aus eigenem Erleben) den "Down-wash" von schweren Helicoptern.

Nach diesem Unfallbericht und dem Studium der Untersuchungen der Wirbelschleppen weiss ich jetzt, warum die ICAO einen 2 Minuten Abstand vorgibt.

10. September 2014: Von Flieger Max L.oitfelder an Alfred Obermaier
Interessant finde ich dass das Seitenruder auf dem Videostandbild in etwa neutral stand. Würde mich interessieren inwieweit man durch Unterstützung des Seitenruders die Gefahr reduzieren hätte können.
10. September 2014: Von Alfred Obermaier an Flieger Max L.oitfelder

Markus, sehr gut beobachtet.
Nach meiner Erfahrung wird gerade von den Motorpiloten dem Seitenruder viel zuwenig Bedeutung beigemessen und gerade bei Seitenwindlandungen zu wenig damit gearbeitet.

Dennoch das Kernproblem bleibt, Wirbelschleppen überfallen Dich blitzartig und im ersten Moment weißt gar nicht welche Reaktion richtig ist. Kam so ungefähr 60 Sekunden nach einer landenden Transall kurz vor dem Aufsetzen in eine Wirbelschleppe, das war nicht lustig.

10. September 2014: Von Lutz D. an Alfred Obermaier
Ja, so mittelgroße Flugzeuge werden leicht unterschätzt. Von einer vollen Caravan habe ich mal eins verpasst bekommen, seitdem bin ich sehr vorsichtig.
10. September 2014: Von Fliegerfreund Uwe an Lutz D.
Einfach mal beim Formationsflug in sicherer Höhe ausprobieren, selbst eine kleine Moran ist da nicht zu unterschätzen. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt!
10. September 2014: Von Lutz D. an Fliegerfreund Uwe
Ja, kann ich bestätigen, da ist es aber vor allem auch der Propellerstrahl, der einen beutelt.
10. September 2014: Von Alfred Obermaier an Lutz D.

Yep, LDL, wir haben das mal in sicherer Höhe mit PA28 ausprobiert, der Propellerstrahl war schon ganz heftig. Einerseits. Andererseits bin ich als Segelflieger es gewöhnt auf, unter, neben oder auch durch den Propellerstrahl der Schleppmaschine zu fliegen. Das ist wiederum beherrschbar und verleitet einen eben die Wirbelschleppen vermutlich zu unterschätzen.

Frage ans Forum: Was ist denn gefährlicher der Propellerstrahl oder die Wirbelschleppe?

10. September 2014: Von B. Quax F. an Alfred Obermaier
Einer AN2 hätte ich aus Unwissenheit auch nicht so eine gravierende Wirbelschleppe zugetraut. Habe mich mal mit etwas ähnlichem angelegt. Ein EC hoverte von der Bahn und ich landete dort 15 Sekunden später, mache ich auch nicht noch mal :-(

Isgesamt ist aber das Thema total unbefriedigend. Es ist eine unsichtbare Gefahr die in Abhänigkeit von, Wind und Luftfahrzeug irgenwo auf einen laueren kann. (ich weiß der Wind treibt sie weg, aber auch auf die Bahn und wer weiß schon genau wo sie "nun" sind wenn ich dort ankomme).

Bei der Ladung kann man auch noch ganz gut ausweichen, mit höher anfliegen und länger landen aber beim Start kreuzt man immer die Flugbahn des A320 (hebt später ab und steigt steiler, ich hebe früher ab und steige flacher). Ausläufer habe mal in LOWI bem Start gespürt, obwohl ich zum Wind gedreht habe.

Der Hinweiss mit dem Seitenruder ist aber auf ein frühere Fluglage bezogen oder? Bei 90° ist es ja mehr ein Höhenruder!
10. September 2014: Von reiner jäger an B. Quax F.

Genau die Erfahrung ein paar Beiträge vorher Morane hinter Morane hatte ich mal vor ein paar Jahren gemacht. Hat recht ordentlich gewackelt.

Subjektiv hätte ich die AN2 beim Start ein paar Dutzend Sekunden vorher unkritischer eingeschätzt. Aber man lernt nie aus und das wird eins der Themen sein, denen ich ab sofort mehr Beachtung schenke. Auch mal hinter ner JU zu starten ist gar nicht so unwahrscheinlich. Ich habs zwar mal gelernt, aber gefühlt sind so langsame, gemütliche Props einfach ungefährlich

10. September 2014: Von Alexander Callidus an B. Quax F.
Beruhigend, daß auch die BfU überrascht war, sonst hätten sie nicht so aufwendige Versuche gemacht.

Wenn
-die Stärke der Wirbelschleppen grob proportional zum erzeugten Auftrieb, also zum Startgewicht, ist und

-die Empfindlichkeit für Wirbelschleppen außer von der Spannweite im wesentlichen von der Flächenbelastung abhängt,
dann droht einem Standard-UL solo (Flächenbelastung 35-40kg/m^2, vollbesetzte DR 400 ca. 65kg/m^2) das gleiche Schicksal wie der Robin schon hinter Flugzeugen mit 60% Abfluggewicht der AN2, einer King Air z.B.. Oha.
10. September 2014: Von Alfred Obermaier an B. Quax F.
yep, richtig erkannt. Seitenruder ist auf eine frühere Fluglage bezogen. In der gezeigten Fluglage werden Kenntnisse für die Seitenruderwirkung verlangt, die im Kunstflug(Rating) vermittelt werden. Vielleicht hätte man das durch früheren wirkungsvollen Seitenrudereinsatz verhindern können (s. hierzu Beitrag von Markus Loitfelder).

Helicopter sind für mich eine reale Gefahr wenn die in der Nähe vom Aufsetzpunkt hoovern, der "down-wash" von schweren Helis ist wirklich gefährlich. Inzwischen bitte ich die Crew von Helis doch einen größeren Abstand zur Piste zu halten wenn ich am gleichen Airfield mit Flugschülern Platzrunden übe.
10. September 2014: Von Werner Kraus an B. Quax F.
Ein Seitenruder bleibt ein Seitenruder, unabhängig von der Lage im Raum.
Ein Tritt ins Pedal erzeugt ein Giermoment in die entsprechende Richtung und dieses wiederum als Sekundäreffekt ein Rollmoment.
Verabschiedet euch doch mal von dem "braun unten - blau oben" Konzept bei solchen Fragen. Außerdem ist das sowieso ein langweiliges Konzept ;-)

Das Rollmoment wirkt dabei in der Tat als deutliche Unterstützung. An meinem Heimatplatz gibt es immer mal wieder fiese Leewirbel, der Unterschied in der Reaktion des Flugzeugs wenn man nur mit Querruder oder mit Quer- und Seitenruder gegensteuert ist schon spürbar.
Ob das allerdings den Unfall in Backnang verhindert hätte ist eine andere Frage.
10. September 2014: Von Carsten G. an Alfred Obermaier
mit einem Aachener Fluglehrer (...) bin ich so lange Vollkreise geflogen, bis ich die eigene Wirbelschleppe getroffen habe. Und das hat immer gut gewackelt, aber dass eine AN2 einen komplett auf 90 Grad stellen kann, überrascht schon. Gibt es das im Unfallbericht erwähnte Video online zu sehen, ich hab beim groben Suchen nichts gefunden.
10. September 2014: Von Alfred Obermaier an Carsten G.

Carsten, das Video gibt's bisher nicht im Netz und in einem sauberen Vollkreis solltest dann wieder Deine eigene Propellerboe treffen.

10. September 2014: Von Roland Schmidt an Carsten G.

Dazu fällt mir das wieder ein

https://en.wikipedia.org/wiki/American_Airlines_Flight_587

Der Jumbo ist 5 Minuten vorher gestartet. Offenbar gab es allerdings auch eine Überreaktion des Piloten mit dem Seitenruder.

10. September 2014: Von Flieger Max L.oitfelder an Alfred Obermaier Bewertung: +1.00 [1]
Ich hatte mal einen guten Tag mit meinem UL:

Erst an der Tankstelle einen EC135 der Polizei, der keine 20 Sekunden warten wollte bis mein UL aus der Gefahrenzone war und er ohne meinen Überschlag landen konnte und dann einen warbird-Piloten der just mitten zwischen den parkenden Fliegern einen Probelauf mit Vollgas machen musste, sein Propwash rechtwinklig auf mein Seitenruder gerichtet. Sowas von idiotisch..

Und als positives Erlebnis konnte ich im Airbus hinter einer SR22 nachrollend sehen, dass sich der Cirruspilot sehr wohl mit der Materie auseinandergesetzt hat, er rollte hinter einer B767 und hat ausreichend Abstand gehalten und den Wind berücksichtigt.
Hinter einem Jet knapp vorbeirollen der gerade mit Breakaway Power wegrollt ist keine gute Idee! In dem Fall etwas warten oder den Kollegen informieren rettet den Tag.

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