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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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27. Mai 2014: Von Lutz D. an Hubert Eckl

@Wolfgang Danke für den BEricht! Traurig, dass da nicht mehr so viel los ist. Bin da als ganz junger Scheininhaber mal mit dem Segelflugzeug liegen geblieben - mir in so guter Erinnerung, weil ich auf dem Rückschlepp zu früh ausgeklingt habe und dann zwischen Halver und Werdohl erneut auf einem Acker lag ;)

@Hubert Du hast natürlich recht, Sprungbetrieb aus SEP "lohnt" sich in der Regel nicht und bietet auch im VErein preislich keinen Vorteil gegenüber einer Caravan oder einer Porter. Insofern stimmt sicher auch Deine Aussage, dass es maximal noch 5 Plätze sind, an denen Windenbetrieb und Fallschirmsprung stattfindet. Es ist aber ein Unterschied, ob das wirtschaftliche Gründe hat oder man das der mangelnden Sicherheit einer solchen Kombination zuschreibt.

Ich bin ein großer Verfechter des Miteinanders des Luftsports. Vor allem in den neunzigern hat es starke Bestrebungen gegeben, die Luftsportarten/die AL voneinander zu trennen, die Motorflieger haben die UL's belächelt, die Segelflieger die Motorflieger, die Fallschirmspringer hat eh keiner verstanden und Modellflieger werden noch heute häfig nicht ernst genommen. Tragschrauber erfahren teilweise von außen eine Differenzierung (siehe Hangelar) und viele Teilnehmer am Luftverkehr haben Vorbehalte gegenüber anderen Luftsportlern/Fliegern. Das setzt sich teilweise dann ja innerhalb einer Klasse an Luftfahrzeugen fort, IFR vs VFR, Wingsuit vs Freefly vs RW, Kunstflug vs. Platzrundenkönige etc.

Persönlich liebe ich alles, was sich oberhalb des Erdbodens abspielt. Ich sitze im UL genau so gerne wie in der Mooney, ich springe gerne aus Flugzeugen und freue mich gleichzeitig darauf, bald wieder einen gültigen Segelflugschein zu haben, EIR und Tragschrauber sind sicher bei Gelegenheit auch noch zu erkunden. Jedes dieser Segmente hat seine Berechtigung, seinen Charme, aber auch seine Besonderheiten, seine Historie, seine Community, seine spleens.

Wenn wir uns gemeinsaml im Luftraum sicher bewegen wollen, dann sind meines Erachtens drei Dinge unabdingbar:

- vorbehaltlose Anerkennung des Existenzrechts des anderen

- den Willen, die Nutzungsweise des Luftraums des anderen zu verstehen

- Absichten im Luftraum unter Einbeziehung anderer zu kommunizieren.

Das Georg, der jetzt schon ein erfahrener Pilot und Flugzeugbesitzer ist, nicht weiß, was die "Positions"-Meldung bei Segelfliegern bedeutet, kann irgendwie nicht richtig sein (Georg, das ist nicht im geringsten als Vorhaltung gemeint - woher soll man das auch wissen???). Vielleicht sollte der Ausbildungssyllabus der einzelnen Luftraumnutzer auch eine Art Sensibilisierungskapitel enthalten, in dem man ein bisschen was über den anderen lernt.

27. Mai 2014: Von Hubert Eckl an Lutz D.
In allen Punkten d´accord! Wir liegen nicht auseinander. Ich schreibe nur von Erlebtem und/oder aus erster Quelle (BFU) Berichtetem. ( Eintürproblematik z.B.) Ausbildungsmangel: Ein ULer November 16:10 D-MIKE... nach Strausberg.. ( Eine Stunde entfernt) Türmer" Wooo willst Du hin? in 10 Min ist es dunkel!"-" Die Sicht ist glasklar und Du hast mir nichts zu sagen" - " Wenn Du jetzt startest rufe ich 110, damimt die Dich aufklauben im Forst".. Was sagt der Liberale? Unzulässig `Bevormundung freier Bürger?
27. Mai 2014: Von Lutz D. an Hubert Eckl Bewertung: +4.00 [4]

Prinzipiell: Ja, genau das sage ich.

Wieso muss man überhaupt einem Flugleiter sagen, wo man hin will? Warum will der Staat das wissen?

Natürlich sollte jeder denkende Mensch einen anderen Menschen warnen, wenn dieser sich daran macht sich oder andere gefährden. Wir wissen ja nicht, ob Dein ULer nur den Sunset falsch berechnet hat oder vorsätzlich Nachtflug machen will oder eben wirklich in selbstmörderischer Absicht zum letzten Start aufbricht.

Wir brauchen aber keine staatlichen Stellen, die das überwachen. Wir brauchen ein Miteinander, in dem jeder bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, für sich selbst und für andere. Das heißt dann aber auch - da wo jemand im vollen Bewusstsein um die Konsequenzen Risiken eingehen will und keine Gefährdung Dritter vorliegt, soll man ihm seinen Willen ruhig lassen.

Die Bereitschaft, Risiken einzugehen, ist ungleich verteilt. Ich möchte nicht, dass der Staat für mich die Linie zieht (wir sprechen nur von Selbstgefährdung). Auch bei Fremdgefährdung bin ich der Auffassung, dass die Vollkaskogesellschaft, in der der Staat bestimmt, wie weit wir gehen dürfen, nicht die beste aller Lösungen ist. Wir dürfen uns selbst nicht aus der Verantwortung steheln, für unser Handeln haftbar zu sein. Wer vor einer Schule ein Kind überfährt und mit dem Hinweis, das Zone-30 Schild sei durch einen durch städtische Mitarbeiter nicht zurückgeschnittenen Baum verdeckt gewesen meint, seiner Verantwortung entgehen zu können, liegt m.E. falsch. Das aber ist die Kehrseite einer Gesellschaft, in dem wir die Regelung des Miteinander einer vermeintlich höheren Instanz überlassen.

Im großen und ganzen sind wir in der Lage, die Folgen unseres Handelns sehr wohl abzuschätzen. Ich möchte noch mal an den Nebelunfall in Trier erinnern. Seitenweise haben wir darüber diskutiert, ob der versuchte Anflug legal gewesen sei. Als ob das eine Rolle spielen sollte!

Der Gesetzgeber ist nicht nur nicht unfehlbar, er kocht vor allem in der Regel nur mit lauwarmem Wasser. Ich habe ja selbst eine Weile bei einem gesetzgebenden Organ gearbeitet - am Ende waren mir zahlreiche Ergebnisse peinlich!

Meines Erachtens ist die Allgemeine Luftfahrt ein wunderbares Anwendungsfeld, in dem effektive Selbstregulierung der Beteiligten der beste Weg wäre. In Teilen funktioniert das ja auch, die Ausbildung von Ultraleichtflugzeugführern oder Musterzulassung von UL's durch die Verbände sind gute Beispiele - der safety record steht dem des staatlichen pendants in der AL in nichts nach.

Und so sehe ich das auch für das Nebeneinander von Luftsportarten an einem Platz - effektiv regeln kann das die Gemeinschaft selbst.

27. Mai 2014: Von Hubert Eckl an Lutz D.
Siehst Du, lieber Fliegerkamerad Lutz, das ist genau der Grund warum die FDP da ist wo sie ist. Du gehst vom Menschen, edel, hilfreich und gut aus. Klug soll er auch noch sein, die anderen sollen schlichtweg den Gesetzen der Evolution unterworfen werden. Kann man so sehen. Aber beantworte die Frage: Hättest Du den ULer in den Nachthimmel losfliegen lassen? Hättest Du vielleicht sogar Deinen o.a. Text seinen Hinterbliebenen übermittelt? Der Tod ist nur für die Hinterbliebenen, dem Umfeld, ein Problem, das hat er mit der Blödheit gemein.
27. Mai 2014: Von Lutz D. an Hubert Eckl
1) Komm mir doch nicht immer mit der FDP. Wir wissen beide, dass die in vielerlei Hinsicht keine liberale Partei war und ist. Aber unabhängig davon ist Wahlerfolg weder ein Gradmesser für Redlichkeit noch für Vernunft.

2) Die Frage habe ich Dir bereits beantwortet. Ich hätte ihn nicht physisch gehindert, ihn wohl aber gewarnt. Dazu braucht es keinen Staat, dazu braucht es gesunden Menschenverstand.

3) Ich weiß nicht mit wievielen Freunden oder Verwandten von oben gebliebenen Luftsportlern Du schon gesprochen hast, wir haben erst letzte Woche wieder auf jemanden angestoßen. In aller Regel kommt dabei auch das Thema Selbstbestimmung vor und die allerwenigsten sagen "Hätte ihn doch jemand zurückgehalten".

28. Mai 2014: Von Daniel K. an Hubert Eckl
In Tannheim zum Beispiel gibt es Windenbetrieb und Fallschirmsprung parallel ;)
Mit reichlich Verkehr, die Segler nördlich des Platzes, die Springer südlich davon.
Letztes WE aus Sicht des Springers einfach mal selbst probiert und für tauglich befunden ;)
28. Mai 2014: Von Alfred Obermaier an Hubert Eckl Bewertung: +1.00 [1]

Hallo Hubert, "schwierige Kiste" würde ich zu Deinem Beitrag sagen.

"Bevormundung?", vermutlich wenn der "Flugleiter" den Piloten nicht kennt, also mit einem Fremden spricht.

Vermutlich nicht, wenn der "Flugleiter" zufällig vielleicht der Fluglehrer des Piloten ist und um dessen Skills bei NVFR weiss.

EDMK, Deutschlands höchster Flugplatz mit ca 2.500 ft., im Hochsommer schon gerne mal eine Dichtehöhe von > 5.000 ft. Schon einige Male habe ich dort im Funk gehört, wenn sich einer zum Abflug auf die Nordbahn (ansteigendes Gelände) meldete: "Wieviele Personen an Bord?" Pilot: "4 PoB", Info: "Hast Du mal an die Dichtehöhe gedacht ?" Antwort: "Äh ... äh ..." Info: " Bitte zur Halle zurückrollen und Startstrecke rechnen".

Danke für das Gespräch. Es gab schon zu viele Unfälle (mit Toten) in EDMK wegen Nichtbeachtung Dichtehöhe.

Darf ich durch "unzulässiges Einmischen" (... weil, es geht mich ja nichts an) einen Unfall vermeiden?

Wass wäre hier der "best advice"?

All the best

Alfred

28. Mai 2014: Von Lutz D. an Alfred Obermaier

Ich glaube, Du hast recht, Alfred, aber es geht doch an der Sache vorbei. Das Verhindern eines Unfalls ist ein Jedermann-Recht und eine Jedermann-Pflicht. Natürlich lasse ich niemanden ins offene Messer laufen.

Das Problem ist, dass man in Deutschland, so habe ich den Eindruck, historisch nicht gut damit umgehen kann, wenn einem eine "Polizeifunktion" übertragen wird. Ob das jetzt der Flugleiter ist oder der Cheffluglehrer - immer wieder erlebe ich, dass Eingriffe "bevormundend" und eben sehr polizeilich vorgetragen werden - anstatt das konstruktiv anzugehen.

Man kann da m.E. viel von MCC in der Linienfliegerei lernen. Da wird auch niemand angeschnauzt, selbst wenn er gerade dabei wäre, einen riesigen Bockmist zu bauen - das Anschnauzen ist nämlich zur Behebung der Situation in der Regel weder nötig noch verbessert es die Sicherheit.

Wenn man etwas besser weiß, als der andere (Bsp. Dichtehöhe) oder meint, etwas besser zu wissen, dann heißt das ja noch nicht, dass man den anderen übertrumpfen muss. Im Gegenteil, wenn der Reizipient ein knorriger Dickkopf ist, kann der angeschlagene Ton eher das Gegenteil vom Gewünschten erreichen.

Ich habe oft das Gefühl, dass es dieser Sorte Flugleiter/Cheffluglehrer gar nicht um die Erhöhung der Sicherheit geht, sondern um Behauptung der eigenen Position.

28. Mai 2014: Von Mich.ael Brün.ing an Alfred Obermaier Bewertung: +2.00 [2]
Der "Best Advice" ist aus meiner Sicht immer genau das, ein "guter Rat" oder ein Denkanstoss, nicht bevormundend, besserwisserisch oder gar pseudo-vorschreibend. Dann kann auch der erfahrene Pilot sein Gesicht vor den Passagieren wahren und der Unerfahrene kommt sich nicht gleich wie der letzte Idiot vor. Außerdem wird der Team-Ansatz gestärkt. Die häufig anzutreffende "Oberlehrer-Haftigkeit" gießt nur zusätzlich Öl ins Feuer und kann auch mal das Gegenteil bewirken: "Ich bin hier der PIC und der Lackaffe hat mir gar nichts zu erzählen". Wie im richtigen Leben macht auch hier der Ton die Musik. Gute Stimmung führt leichter zu Zustimmung.

My 2,5 Cents
Michael
28. Mai 2014: Von Alfred Obermaier an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]

Lutz, ich glaube Du hast recht, dennoch "schwierige Kiste" vermutlich wegen den braunen Altlasten, auch da glaube ich hast Du recht. Manchmal denke ich ein klares Wort an geeigneter Stelle würde vielleicht einen Unfall mit tödlichen Folgen vermeiden, dabei habe ich die Unfälle in Trier (Anflug im Nebel, 4 Tote), in ? (habe ich vergessen), (Anflug unterhalb Platzhöhe bzw fast im Nebel, oder so ähnlich, 3 Tote), in Coburg-Steinrücken (Abhebegeschwindigkeit nicht erreicht, 4 Tote). In allen Fällen hätte vermutlich ein klares Wort eines "Verantwortlichen" gereicht um das Vorhaben zumindest zu überdenken.

Manchmal denke ich, durch unsere braune Vergangenheit macht sich heute "Duckmäusertum" breit, nach dem Motto "... das geht mich nichts an". Wegschauen ist das Motto, nur nicht verantwortlich sein.

Vielleicht liege ich auf falsch

All the best

Alfred


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