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Reise | Route durch die Alpen nach Italien  
8. August 2008: Von Christoph Winter 
Hallo zusammen,
nächstes Wochenende will ich nach nach Verona fliegen, vorausgesetzt das Wetter spielt mit.

Ich fliege mit einer Bonanza F33A, non Turbo.
Kann mir jemand eine Route empfehlen?

Danke schon mal für die Hilfe,
viele Grüße
Christoph
8. August 2008: Von Jan Brill an Christoph Winter
Hallo Herr Winter,

bei CAVOK glaube ich kein Problem, da würde ich einfach VFR direkt fliegen (Innsbruck, Bolzano, Trento).

Bei miesem Wetter fliegen viele Non-Turbo-Piloten durch das Rhonetal.
Ich bevorzuge bei non-CAVOK mit einem solchen Flieger jedoch die Strecke im Osten, via Wien, Graz und Klagenfurt um auf die Alpensüdseite zu kommen. Hat den Vorteil, dass hier das Wetter oft weniger wechselhaft ist als im Westen und für die Strecke nach Verona ist das sogar etwas kürzer weiter als die Route über Genf.

Siehe auch PuF 2004/09 S. 100 ff.

Viel Spass,
Jan Brill
8. August 2008: Von Jens-Albert Schenk an Jan Brill
Hallo Herr Brill,

mich interessiert dieses Thema auch, allerdings mehr im Grundsätzlichen. Ich fliege zwar schon lange PPL, auch einmal für fünf Wochen in den USA und mache derzeit mein IR, doch an innereuropäische, grenzüberschreitende VFR-Flüge traue ich mich nicht so recht heran. Etwas neidisch blicke ich daher immer auf die tollen Trip-Reports deutscher VFR-Piloten im Ausland.

Ich fänd es sehr schön, wenn Sie in einer PuF-Ausgabe einmal dieses Thema zusammenfassend darstellen könnten. Mögliche Inhalte:
- Benötigtes Kartenmaterial (Empfehlungen)
- Routenerstellung
- Flugplan (nur für den Grenzflug, oder auch für jeden Flug im Ausland)
- ATC nach VFR im Ausland (Ab-/Anflug von kontrollierten/nicht kontrollierten Plätzen im Ausland).
- Zoll/Einreiseformalitäten
- Wetterbriefing (nicht ganz so wichtig)

Sorry, Christoph, für das gewisse OT, aber ich dachte, das passt ganz gut zu Deinem Thread hier.

Beste Grüße
Jens
8. August 2008: Von Thomas Borchert an Jens-Albert Schenk
So einen Artikel fänd ich auch gut. In aller Kürze:

- Benötigtes Kartenmaterial (Empfehlungen)
Jeppesen VFR+GPS und den neuen, elektronischen VFR-Bottlang "JeppView", der ja auch schon in PuF vorgestellt wurde.

- Routenerstellung
wie gewohnt mit der besagten Karte

- Flugplan (nur für den Grenzflug, oder auch für jeden Flug im Ausland)
kommt drauf an, steht in "JeppView" drin für jedes Land. Spanien etwa will für jeden VFR-Flug einen Flugplan

- ATC nach VFR im Ausland (Ab-/Anflug von kontrollierten/nicht kontrollierten Plätzen im Ausland).
auch das steht gut im Bottlang/JeppView.

- Zoll/Einreiseformalitäten
Ja, gerade nach Schengen ein großes Thema, das bei Jepp nicht gut abgehandelt wird.

- Wetterbriefing (nicht ganz so wichtig)
Naja ;-) Gibt es in den meisten Ländern kostenlos per Internet, weil es als Beitrag zur Sicherheit gewertert wird. Nicht so in Deutschland...
8. August 2008: Von Christoph Winter an Jens-Albert Schenk
Hallo Jens,
das mit dem Ausland ist gar kein so großes Problem.
Karten gibts von Jeppesen, AIPs sind von den meisten Ländern online erhältlich. AIC hilft dir auch gerne, wenn du Infos brauchst. NOTAMS sind auch wichtig.

Meinen PPL habe ich seit drei Jahren, beim IR bin ich auch gerade.

Ein paar Auslandstrips habe ich schon hinter mir.
Österreich, Ungarn, Slowakei ... und nächste Woche kommt hoffentlich noch Italien dazu.

Bis jetzt hatte ich noch nie Probleme, ich bin immer schön in Kontakt mit FIS, die geben dir zur Not noch Hinweise, wo du z.B. nicht rein darfst.

Wenn du konkret Hilfe brauchst, wende dich gerne an mich.

Viele Grüße
Christoph
8. August 2008: Von Jens-Albert Schenk an Thomas Borchert
Danke für die Infos! Mein Kommentar zum Wetterbriefing soll aber nicht falsch verstanden werden. Ich meinte natürlich nicht, dass das Wetterbriefing nicht so wichtig ist, sondern, dass dies am ehesten selbsterklärend ist. Ich verwende VFR gerne www.wetter-jetzt.de. Das ist für fast ganz Europa zu bekommen, günstig, übersichtlich und höchst präzise in der Vorhersage. Ersetzt in Deutschland leider noch nicht das korrekte Wetterbriefing beim DWD (online oder anders). Aber so sind wir hier halt ... :-)
8. August 2008: Von Jens-Albert Schenk an Christoph Winter
Jo, danke! Ich war im Mai mit Florian aus unserem Nahlerngang als Copilot in Venedig (Rückflug nach GER). Er hat viel Erfahrung mit dieser Region. Vielleicht lohnt es sich, ihn diesbezüglich zu kontaktieren?

Beste Grüße
Jens
8. August 2008: Von Christoph Winter an Jens-Albert Schenk
Das wäre mit Sicherheit eine gute Idee.
Meine Email: vorname@nachname.BY
8. August 2008: Von Philipp Tiemann an Christoph Winter
Hallo zusammen,
ich darf vielleicht mal auf meine Website verweisen:

https://www.fliegen-in-italien.de

Da werden sich wohl die meisten Fragen klären.
9. August 2008: Von Thomas Borchert an Jens-Albert Schenk
Mir fehlt bei wetter-jetzt noch das aktuelle Radarbild, das brauche ich wirklich oft. ABer sonst ist das recht gut.
10. August 2008: Von Walter Kaindl an Christoph Winter
Sehr geehrter Herr Winter,
Flüge nach Italien, VFR, non turbo, im Sommer, zu lange vorher bestimmten Terminen, in direkter Nord-Süd Richtung und umgekehrt, sind manchmal möglich. Zumal der Rückflug nach Norden am Nachmittag. Falls Sie solche Flüge öfter durchführen wollen-heil-,sollten Sie eine Alpeneinweisung (sind leider aus der Mode gekommen) mit einem wirklich erfahrenem, alten! Fluglehrer aus Salzburg, Innsbruck, Klagenfurt, Graz, Zürich, Bern, Bozen oder Südbayern absolvieren. Was auf Sie zukommen wird, können Sie bei einem CAVOK-Flug über den Tegernsee-Kreuth-Achenpaß-Achensee-Jenbach in etwa 3500 ft. MSL mit Landung in Innsbruck, erkunden.
Bei einer Temperatur von Null Grad in 10 000ft. (Sommer), haben Sie non turbo bis zum Temperatur Niveau von minus 12 bis minus 15 Grad in etwa 17 000ft., keine Möglichkeit, einer Vereisung nach oben zu entkommen. Bleibt der Weg durch die Täler (ICAO Karte 1:500 000 Schweiz). Zur Wetterberatung: Sprechen Sie mit Meteorologen, die das Wettergeschehen im Gebirge kennen und fundierte Voraussagen! machen können. Telefonieren Sie mit diesen Spezialisten in Graz, Klagenfurt,Salzburg,Innsbruck, Zürich, Bern, usw. Falls sprachlich möglich, rufen Sie einen Meteorologen an Ihrem Zielflugplatz an; mindestens jemanden, der das Wetter im Zielgebiet beurteilen kann.
An Karten müssen Sie haben: Luftfahrtkarte ICAO 1:500 000 Schweiz, Österreich und die entsprechenden Blätter Italien. Falls zugänglich, Tiefflugkarten der Streitkräfte-USAF.
Nach dem Start von Flugplätzen, die im Südstau des Gebirges liegen, fliegen Sie bei entsprechenden Wetterlagen zuerst nach Süden, um über die Staubewölkung (Eis) zu gelangen; dann erst nach Norden wenden und weiter steigen auf Höhen mit Temperaturen um die minus 15 Grad. (Vereisung in Wolken kann noch bei weitaus tieferen Temperaturen stattfinden. Non turbo nicht zu erreichen).
So jedenfalls machten es die DC 3, DC4 und DC6 Piloten nach dem Start in München-Riem.
Bei Sommergewitter über den Alpen-Flugzeug in der Halle lassen! Erst am späteren Nachmittag oder in der Nacht fliegen, jedenfalls erst nach entsprechender Abkühlung. Im Zweifelsfall, am nächsten Tag.

Mfg
Walter Kaindl
10. August 2008: Von Christoph Winter an Walter Kaindl
Danke für die vielen Antworten.
Besonders die Website bietet natürlich Informationen en masse!

Bei Gelegenheit werde ich nach meiner Rückkehr einen Bericht liefern.
14. August 2008: Von Intrepid an Christoph Winter
Route empfehlen sicherlich nicht, denn die muss man wetterabhängig am Tag des Fluges festlegen. Aber ich kann eine Methode nennen, wie man die gängigen Routen findet und vorbereitet. Dafür braucht man die GAFOR-Wetterseiten aus dem Bottlang und die ICAO-Karten Österreich und Schweiz.

In den Alpen beschreiben die GAFOR-Ziffern keine Gebiete, sondern Flugwege. Wenn man sich die entsprechenden Seiten einmal anschaut (gibt es vielleicht auch irgendwo im Zwischennetz), versteht man es. Die Wege sind mit Klartextnamen der wichtigen Orte oder Pässe und einer Bezugshöhe versehen. Mit dieser Erkenntnis betrachtet man die entsprechenden ICAO-Karten und findet die Routen durch die Alpen darauf wieder. Eine interessante Erkenntnis: der Flugweg weicht zuweilen vom üblichen Auto- oder Bahnverlauf ab. Denn dort, wo die "Landratten" sich einen Tunnel gegraben haben, müssen wir Piloten einen alternativen Weg finden.

Ich habe dann alle Wendepunkte als GPS-Koordinate notiert, manchmal alle drei bis fünf Seemeilen. Dann bekommt so eine Querung schon mal dreißig Kontrollpunkte. Einen Flugdurchführungsplan auf Papier führe ich auch mit, ich will mich ja nicht vom GPS abhängig machen. Kommt man zum nächsten Wegpunkt und dreht die Flugzeugschnauze in die notierte neue Richtung, schaut man auch in das Tal, wo es weitergeht. Und das ist nicht immer das größte und breiteste Tal!

Die wichtigste Regel bleibt allerdings, niemals dorthin zu fliegen, wo man nicht mehr wenden kann. In sofern kann ich die Alpeneinweisungen nur empfehlen. Bei passendem Wetter bekommt man dann auch demonstriert, wie ein Steigflug aussieht, bei dem man nicht mehr steigt.

Je länger die Pause am Zielort ist, um so spannender wird der Rückflug. Nach einer Übernachtung habe ich mich auch schon einmal dazu entschieden, ganz außen herum wieder nach Hause zu fliegen: 3.5 Stunden hin, aber 8 Stunden zurück; grrrr.

Selbst leichtes Eis in 10.000 oder 12.000 Fuß an einem Flugzeug mit Saugmotor will ich nicht haben.
18. August 2008: Von Julian Koerpel an Intrepid
:-) Oder halt hoch fliegen und drüber hinweg.. Geht natürlich nur bei CAVOK und nicht durchs "hochalpine" (zB Bodensee - Mailand). Eine Alpeneinweisung empfehle ich dennoch jedem der über / in die Alpen fliegen will. Mit den Windverhältnissen ist nunmal gerade dort nicht zu spassen.
Viel Spass !!
19. August 2008: Von Christoph Winter an Julian Koerpel
Hallo Zusammen,
ich bin zurück aus Verona und schön wars!
Am Sonntag bin ich morgens über LOWI, Brenner, Bozen und Trento nach Verona geflogen. Das schöne Wetter ließ es zu, dass ich in FL125 komplett über die Berge gestieten bin.
Flug über die Alpen herrlich, Anflug über den Gardasee unbeschreiblich.
Flugplatz Verona Boscomantico kann ich nur empfehlen. Günstig und ganz in der Nähe zu Verona.
Von Ingolstadt aus war ich in 1h45min in Verona, da kann man schon mal für eine Opernaufführung runterfliegen.
21. August 2008: Von Max Sutter an Intrepid
Bei Flügen nach Italien denken die meisten Leute in der Regel an Gotthard oder den Brenner. Eine interessante Alternative bei relativ tiefem Ceiling stellt die Strecke über den Malojapass dar, hat man doch nur hundert Höhenmeter unterhalb der Passhöhe (6000 ft) den Flugplatz LSZS mit Top-Beratung und einer Webcam https://www.engadin-airport.ch/webcam.php?cam=west. Ab 8500 ft Wolkenuntergrenze sind die Alpen an jener Stelle in der Regel problemlos VFR zu überqueren, das wussten schon die alten Römer, allerdings noch ohne Flugzeuge.

Bevor man sich aber an das Unterfangen macht, die Alpen bei eingetauchten Bergspitzen zu überqueren, ist eine qualifizierte Einweisung unabdingbar, da gehe ich mit den andern Empfehlenden einig. Auch 180 PS (in Meereshöhe) vor gut einer Tonne Last sind in 7000 ft nicht mehr allzu prickelnd, wenn noch etwas Wind und schönes, warmes Wetter dazukommt.
21. August 2008: Von Philipp Tiemann an Christoph Winter
Hier nochmal für alle der Link direkt zu der Seite zum Thema Flugrouten:

https://www.fliegen-in-italien.de/routen.html
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21. August 2008: Von Max Sutter an Philipp Tiemann
Das bestätigt mein zuvor Gesagtes: Auch in Ihrer umfassenden und sehr schön dargestellten Übersicht ist der Malojapass als einer der niedrigsten und dank LSZS mit hervorragender fliegerischer Infrastruktur kurz vor der Passhöhe ausgestatteten Alpenübergänge nicht erwähnt. Er verdient es, in die Liste mit aufgenommen zu werden.

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