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3. Juli 2023 16:26 Uhr: Von Christian Rohde an Len Schumann Bewertung: +1.00 [1]
Hallo,
wie man das umsetzen könnte siehst Du am Lycoming TEO-540. Mit Avgas 350 PS und mit Autosprit über Klopfsensoren runtergeregelte 270 PS. Große luftgekühlte Einzelzylinder mit solch großen Ventilen sind halt am anspruchsvollsten im Oktanzahlbedarf.
4. Juli 2023 08:00 Uhr: Von Len Schumann an Christian Rohde

Deswegen habe ich tatsächlich Hochdruckeinspritzung als Beispiel geschrieben, weil es kann keine vorzeitige Entzündung geben (klopfen) wenn noch kein Kraftstoff im Zylinder ist. Allerdings ist das ohne von Grund auf neu entwickelten Zyliner nicht zu machen.

In meiner Welt verstehe ich es tatsächlich nicht, wieso sich weder Lycoming noch Conti nach gefühlten 80 Jahren Stillstand mal an ein grundsätzlich neues Motorkonzept wagt. Gerade das Beispiel Cirrus wäre dafür prädestiniert um immerhin eine manufakturtaugliche Stückzahl zu bekommen.

4. Juli 2023 09:43 Uhr: Von Christian Rohde an Len Schumann Bewertung: +1.00 [1]
Moin,
die Direkteinspritzung kam im Krieg und später bei den Airlinern mit mit Curtis Wright R3350 wegen gleicher Gemischverteilung, lageunabhängigkeit und verringerter Brandgefahr. Du musst auch weit vor OT einspritzen damit eine ausreichende Verteilung im großen Brennraum stattfindet. Die damaligen mechanischen Einspritzpumpen sind mechanische Wunderwerke und wären heute unbezahlbar.
Die Detonationsgefahr kriegst Du damit alleine nicht weg. Helfen würden reduzierte Kopftemperaturen durch zB Ölkühlung der Auslassbereiche (macht BMW beim luftgekühlten Boxer) und reduzierte Verdichtung. Der große Vorteil zB von so einem Conti ist die können bei entsprechender Behandlung ewig halten. Das geht mit elektronischen Plastikkrempel aus dem Auto nicht.
4. Juli 2023 10:17 Uhr: Von Len Schumann an Christian Rohde Bewertung: +1.00 [1]

Es geht ja darum, was gehen könnte. Die aktuellen Motoren sehen so aus wie sie aussehen, weil sie dadurch spezifische Eigenschaften haben z.B. Masse, Abmessung, Leistung, Verbrauch, Kosten, Herstellungsaufwand, Investitionsbereitschaft etc.. Nur ohne eine Änderung wird es auch keine Änderung geben.

Ohne zertifizierter Kolbenmotorexperte zu sein behaupte ich mal, dass es heute grundsätzlich mehr Auswahl an technischen Lösungen gäbe als vor 80 Jahren. Ob ein Conti oder Lycoming Grundmotor mit neuer Zylindern tatsächlich möglich/wirtschaftlich ist weiß ich nicht. Üblicherweise wäre ein Clean-Sheet-Design sicher besser, aber daran sind schon viele gescheitert.

4. Juli 2023 11:15 Uhr: Von Wolff E. an Len Schumann

Ich denke schon, das ein reiner Zylindertausch mit Klopfsensor und "richtiger" Einspritzung eine MOGAS Qualtität für den Motor bringen würde. Der Rumpfmotor ist ja nicht das Problem. Allerdings die Nockenwelle mit den Steuerzeiten könnte ein Problem sein, da diese "fest" sind. Kolben geht runter, saugt nur Luft an. Vor OT beim Kolbenweg "nach oben" wird mit Hochdruck Benzin in den Zylinder direkt eingespritzt und dann gezündet. Könnte gehen. Aber wer will das konstruieren und zertifizieren?

4. Juli 2023 11:26 Uhr: Von Len Schumann an Wolff E. Bewertung: +1.00 [1]

Lycoming/Conti?

Wenn ich daran denke wieviel Geld für EPS, Delta Hawk etc ausgegeben wurde, sollte das Budget schon irgendwo zu finden sein.

4. Juli 2023 11:52 Uhr: Von Christian Rohde an Wolff E.
Hallo Wolff,
variable Steuerzeiten bringen bei 50-100% Leistung keinen Vorteil sondern aufgrund der Komplexität nur Nachteile. Beim Auto brauchst Du das um Ansprechverhalten und Teillast zu optimieren. Ist aber auch wieder das Erste, was kaputt geht. Wegen der großen Ventilüberschneidung laufen die "richtigen" Flugzeugmotoren im Leerlauf halt wie sie laufen...
4. Juli 2023 12:13 Uhr: Von Len Schumann an Christian Rohde

Hallo Christian,

weißt du zufällig ob es mehr Leistung- oder mehr Drehzahl-abhängig ist?

4. Juli 2023 12:26 Uhr: Von Christian Rohde an Len Schumann Bewertung: +2.00 [2]
Hallo,
beides. Ein moderner Turbomotor im aktuellen Auto hat extreme Sprünge in den Betriebspunkten, das kriegst Du nur mit größtmöglicher Variabilität bei allen möglichen Komponenten hin. Vieles ist da drin um die emissionskritische Kaltstartphase so kurz wie möglich zu halten. Software und Mechatronik in der Luftfahrt zertifiziert zu kriegen ist ein irrer Aufwand.
4. Juli 2023 12:56 Uhr: Von Andreas Nitsche an Christian Rohde

".... reduzierte Kopftemperaturen durch zB Ölkühlung der Auslassbereiche"

Meine Lycomings - entwickelt und gebaut fast unverändert in den / seit den 60ern - haben das doch längst. Und sind auch nicht nicht zugelassen für UL91 laut dem SI 1070 AB.

4. Juli 2023 13:02 Uhr: Von Christian Rohde an Andreas Nitsche
Hallo Andreas,
ja das weiß ich, aber bei 380 PS in FL 250-300 kann der jetzt nicht auch noch mit Klingelwasser laufen...
4. Juli 2023 13:07 Uhr: Von Andreas Nitsche an Christian Rohde

Ich glaube, Du triffst einen wesentlichen Punkt:

Ich denke mir immer, dass man im Notfall, mal kein Avgas zu bekommen (komisches Land, merkwürdiger Flugplatz, Ostfriesland oder sonstwelche eklatante Fehlplanung), durchaus mal 2-300 Liter Autosprit ergänzen könnte, aber: nicht höher als 10 oder 12 000 ft, Ladedruck weiter reduzieren (45% oder so), und sofort und schnellstmöglich Avgas nachtanken, damit kein Biospritanteil in Tanks und Leitungen rumm-ätzen kann.

Ich hoffe aber auf GAMI. Experimentieren mit UL91 oder gar Autosprit (oder sonstwelchen minderlegalen Optionen) mag ich absolut nicht.

4. Juli 2023 13:42 Uhr: Von Len Schumann an Christian Rohde

Ich möchte den Satz " Software und Mechatronik in der Luftfahrt zertifiziert zu kriegen ist ein irrer Aufwand." nicht unkommentiert stehen lassen, weil das in eine unpassende Richtung deutet:

Alles, was neu entwickelt/zugelassen wird kostet Geld. Ob das "irre" ist, hängt aber eigentlich nur davon ab, ob es technisch grundsätzlich geht und ob es dafür einen Buisness Case gibt.

Das es geht und gemacht wird, zeigen ja Rotax und die Dieselhersteller und auch Garmin macht extrem viel auf diesem Gebiet und bekommt das zugelassen.-> wenn technisch machbar und Buisness Case vorhanden könnten auch Conti (Avgas) und Lycoming mal was neues machen.

4. Juli 2023 13:53 Uhr: Von Wolff E. an Len Schumann Bewertung: +1.00 [1]

Nur das Garmin ein GTN 750 auf den Markt bringt, dass fast in alle GA-Flugzeuge eingebaut werden kann. Beim Motor sind es viele verschiedene, die jeweils einzen zertifiziert werden müssen. Ist schon monitär ein deutlicher Unterschied. Und Rotax hat auch nicht so viele veschiedene Motoren wie es Conti und Lyco haben.....

4. Juli 2023 13:58 Uhr: Von Achim H. an Christian Rohde Bewertung: +1.00 [1]

Das lyrische Ich hat sehr gute langjährige Erfahrung mit 95 Oktan Autokraftstoff (ROZ) in einem hochverdichteten (!) Turbomotor (Saugmotor mit Turbolader vom Zellenhersteller, limitiert auf 31"). Das Tanksystem erlaubte es, einen Flügel mit 100LL und den anderen mit 95-Auto zu betanken und für Takeoff 100LL einzusetzen, dann im 65% Cruise das 95 zu verbrennen und schließlich mit 100LL anzukommen. Beim Umschalten im Cruise gab es keinerlei beobachtbare Veränderung, kein einziges °F Unterschied beim EGT/CHT.

Ein anderes Flugzeug T206H flog jahrelang bei 40°C im Schatten mit 40" komplett auf 95-Autokraftstoff ohne irgendwelche Probleme oder Schädigungen. In der Praxis scheint einiges möglich zu sein.

4. Juli 2023 14:07 Uhr: Von Len Schumann an Wolff E. Bewertung: +1.00 [1]

Genau das meine ich mit Buisness Case -> Hoher Aufwand, minimale Stückzahl wird nichts werden. Gedanklich komme ich noch vom Antrieb für die SR22, wo ich einen Buisness Case vermute, sowohl für Neuflugzeuge als auch im Retrofit.

Für viele Exoten sieht es düster aus. Auch die ganze Oldtimerfliegerei ist ja betroffen.

4. Juli 2023 14:14 Uhr: Von TH0MAS N02N an Len Schumann

komme ich noch vom Antrieb für die SR22

...verstehe ich jetzt nicht, vieleicht fehlt mir der Kontext.

Der IO-550-K der Turbo-Version ist vom Hersteller Conti für Betrieb mit unleaded fuel zugelassen. Wurde damals auch durch alle einschlägigen Fliegermagazine gehypt.

Das Lfz ist dafür aber nicht zugelassen....

4. Juli 2023 14:36 Uhr: Von Len Schumann an TH0MAS N02N Bewertung: +1.00 [1]

ok, wenn es der Motor schon kann (wusste ich nicht) aber der FZ-Hersteller es nicht frei gibt, ist die Situation wieder anders.

4. Juli 2023 17:33 Uhr: Von Andreas Schlager an Len Schumann

Hallo Len,

weiß nicht, ob du das Autofuel (aka Petersen) STC schon gesehen hast: https://www.autofuelstc.com/

4. Juli 2023 17:44 Uhr: Von Markus S. an Len Schumann

Genau das meine ich mit Buisness Case -> Hoher Aufwand, minimale Stückzahl wird nichts werden.

Warum so negativ? Was mit den vielen anderen Motorenherstellern die Marktanteile sehen und vor allem Austro Engine?

4. Juli 2023 17:50 Uhr: Von Achim H. an Markus S.
Austro Engine wird perspektivisch vermutlich verschwinden. Bei der DA50 setzen sie auf Continental. Auch beim 4-Zylinder werden die Teile über die Zeit ausgehen und es nicht nicht zu erwarten, dass sie selbst neue Teile bauen, wenn Continental das alles bereits gemacht hat und genauso wie Diamond/Austro der KP gehört.
4. Juli 2023 18:02 Uhr: Von F. S. an Len Schumann Bewertung: +2.00 [2]

Das es geht und gemacht wird, zeigen ja Rotax und die Dieselhersteller

Naja: Rotax ist in einem Segment erfolgreich, in dem sie (ausser ein paar Nischenhersteller) alleine sind. Wenn Du einen 100PS Flugmotor brauchts, kommst Du an ihnen nicht vorbei.
"Die Dieselhersteller" sind 1,5: Austro-Engine und ein bisschen Continental. DeltaHawk, SMA, RED sind alle entweder gar nicht am Markt oder in winzigen Stückzahlen.

Warum sollten LyConti in dieser Situation signifikant Geld ausgeben, nur um sich selber Konkurrenz zu machen?

Es mag zwar nicht schön sein, aber an deren Stelle ist es richtig, erst mal abzwarten bis ein potentieller Wettbewerber mit neuer Technologie kommt und denn dann (im Zweifellsfall aus der Insolvenzmasse) aufzukaufen - so, wie es Conti ja mit Dieseln gemacht hat...

4. Juli 2023 18:10 Uhr: Von Thomas Dietrich an Achim H. Bewertung: +1.00 [1]

Und hier gibt es die Zylinder für Lycoming mit Flüssigkeitskühlung bei Anrew Higgs.https://www.ac-aero.com/gladiator/

4. Juli 2023 18:51 Uhr: Von Markus S. an F. S.
Ich nehme mal an, der Druck wird von Cirrus und dessen Kunden kommen und das ist gut so.
4. Juli 2023 20:33 Uhr: Von Len Schumann an Markus S.

Warum so negativ? Was mit den vielen anderen Motorenherstellern die Marktanteile sehen und vor allem Austro Engine?

Ich sehe leider nicht sonderlich viele "erfolgreiche" Motorhersteller im Bereich Kolbenmotorflugzeug. Continental, Lycoming, Austro Engine, Rotax und der Rest baut wahrscheinlich keine 100 Einheiten pro Jahr.

Das Rotax nochmal was mit 6 Zylindern oder größerem Hubraum versucht ist nicht ausgeschlossen aber in absehbarer Zeit eher unwahrscheinlich, weil es denen in ihrem Bereich recht gut geht und die wirtschaftliche Fallhöhe groß ist.

Austro Engine hat bis jetzt ausschließlich Diesel und nur in Diamond FZ. Dieselretrofit ist immer eher schwierig wegen schlechterem Leistungsgewicht und größeren Abmaßen.

Bleiben Conti (Ottosparte)und Lycoming, die jeweils ihr Portfolio auf Vordermann bringen könnten. Oder habe ich jemdand übersehen?


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