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Mitr fällt auf, dass diese schrecklichen Unfälle (fast) immer mit sehr erfahrenen Piloten passieren. "Pilotenerfahrung" gehört meiner Meinung nach zu den Punkten, die am wenigsten gut vor Unfällen schützen.
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Natürlich passiert es nur erfahrenen Piloten. Oder denkst Du, dass viele Anfänger Single Pilot OPS mit einer Piaggio Avanti unterwegs sind? Die Frage ist hier, wie oft er überhaupt schon Gelegenheit hatte, in pechschwarzer Nacht einen Anflug vom offenen Meer her zu fliegen unter vermeintlichen CAVOK Bedingungen?
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Könnte auch einfach daran liegen, dass man als Pilot nur "sehr erfahren" wird, wenn man viel fliegt. Die wenigsten Flugunfälle haben statistisch gesehen die Piloten mit 0 Stunden ...
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Naja, wer eine P.180 kommerziell fliegt, hat schon Ahnung und Erfahrung, der kann nachts und in IMC fliegen. Das ist keine 172, die man zum Scheinerhalt fliegt.
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Nachts fliegen ist eine Sache, nachts in niedriger Höhe ohne eine einzige visuelle Referenz zum Boden ist etwas völlig anderes.
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Denke ich auch. Das ist pechschwarz und nicht ohne. Bin mal gespannt auf die ATC Kommunikation. Der war doch IFR unterwegs und hat entsprechende Freigaben bekommen. Scheinbar war er ja kurz vor dem Approach.
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Der war doch IFR unterwegs und hat entsprechende Freigaben bekommen
Der Zielflugplatz zumindest ist VFR-only.
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Es gibt einen VOR/DME Rwy 32.
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Das hier ist zumindest mal von der offiziellen Seite der DGAC von Costa Rica, allerdings habe ich gewisse Zweifel an der Aktualität. Dort steht "VFR only".
https://www.dgac.go.cr/wp-content/uploads/2017/06/PART%203%20AERODROME%20AMDT%2020%20EV.pdf
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"...in niedriger Höhe ohne eine einzige visuelle Referenz zum Boden..."
Das ist bei jedem Flug in IMC der Fall. Dabei ist der Anflug auf einen Flugplatz unter diesen Bedingungen - nach meiner Erfahrung - nachts i.d.R einfacher als tagsüber, da die Anflugbefeuerung nachts eher zu sehen ist.
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"Das ist bei jedem Flug in IMC der Fall. Ob tagsüber oder nachts spielt dabei natürlich absolut keine Rolle."
Ich vermute, der Unfallpilot hatte eine ähnliche Einstellung. Human Factors und begrenzte Erfahrung spielen bei Profis natürlich auch keine Rolle.
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Worauf willst du hinaus?
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Wenn das VFR only war, wird da ein Schuh draus. Ich bin mal nachts einen Platz in der Nähe von Toronto nach vielen Stunden Flug angeflogen. Über einen großen See. Ich musste die Anflugbefeuerung per x-mal Drücken der Funktaste anschalten, wusste aber nicht wie oft ich drücken musste. Auch der Controller wusste es nicht. Ich habe alles Mögliche versucht und der Workload ging durch die Decke. Irgendwann ging sie dann an. Ich kann komplett nachvollziehen, wenn man da im Stress irgendwas verdreht und dann in eine unkontrollierte Flugsituation kommt.
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Ehrlich gesagt war das eine der Situationen, wo ich glimpflich rausgekommen bin. Es war auch strömender Regen. Man kommt da mit seinem Europe Full-Service Mindset angerauscht und wird dann in deren Self-Service geworfen. Ich war zB völlig perplex, dass da keiner am Funk war. Das dauerte erstmal, bis ich die Versuche aufgab. Und der Kollege war ja richtig schnell unterwegs…
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Scheint eine Art IFR/VFR-Wecheselverfahren zu sein. Die Minima sind 700 Fuss Ceiling und 1,6km Visibility, also >VMC für Airspace G. MAP ist 1,2NM vor der Schwelle, danach zeigt die Jeppesen-Karte (dd Aug 12) noch gestrichelte Pfeile (Visual Maneuvering). Ist m.E. konsistent mit "VFR only" für das AD, aber trotzdem ein IFR-Anflug.
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Könntest du die Karte hier mal posten?
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Ich habe Garmin Pilot Region World: in MRLM gibt es keine wählbaren Instrument Procedures, weder ARR noch DEP noch ein IAP.
Ich habe auch Navigraph Worldwide Charts für den Flugsimulator. Das sind die Jeppesen Charts, weltweit (fetter Disclaimer: mit diesen ein echtes Flugzeug zu navigieren ist natürlich illegal). Auch Navigraph hat keine Procedures für MRLM.
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Nachts, IMC, VFR ... das sind die Fälle wo Avionik-Features wie "VFR Approach" (IFD, GTN, G1000 Nxi) sehr hilfreich sein können.
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Zugegeben, mein Jeppesen FD Worldwide ist Stand 2019. Kann natürlich sein, dass das Verfahren zwischenzeitlich zurückgezogen wurde.
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Unicom Frequenz, non-towered Airport. Also ähnlich wie von mir beschrieben. Man kommt nachts über See da an und sucht den Platz, alles dunkel. Befeuerung über Funktaste.
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Hier die Costa Rica AIP, ab Seite 221 für MRLM: https://www.dgac.go.cr/wp-content/uploads/2022/10/AD-AIRAC-AMDT-No29-06OCT22ev.pdf
Platz ist rein VFR, keine Ahnung ob das VOR/DME noch funkt. Vielleicht tut es das. Was spricht gegen die Vermutung, dass sie einfach mit dem FMS per A/P runter vor die Bahn wollten, und das schiefgegangen ist, weil sie aus Versehen 0ft eingestellt haben und das zu spät gemerkt haben ?
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... das sind die Fälle wo Avionik-Features wie "VFR Approach" (IFD, GTN, G1000 Nxi) sehr hilfreich sein können.
VIelleicht hat der Pilot aber gerade in diesem Fall auch genau das versucht und es ist schief gegangen ...
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Schief gehen kann immer irgend was, aber wir wissen es nicht.
Wenn Du beim "Visual Approach"-Feature moderner Systeme das Final aktivierst und in der richtigen Höhe fliegst, dann interceptet der A/P nicht nur die extended centerline sondern baut auch noch einen virtual glidepath im gewünschten Winkel.
Von allen Varianten scheint mir das die sicherste zu sein, v.a. wenn man zusätzlich ein gutes EGPWS/TAWS an Bord hat.
Ich habe keine Ahnung welche Avionik so ein Flieger hat.
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Wenn man alles zusammen betrachtet, sieht es so aus, als dass sie das FMS so programmiert haben, dass es sie in Platznähe bringt, möglicherweise vor einen imaginären FAF, und dabei aus irgendeinem Grund, den niemand je feststellen wird, die Zielhöhe auf 0 Fuss statt 2000ft gerastet wurde. VIelleicht war auch alles auf "easy" eingestellt, weil sie erwarteten, den Platz noch in der Dämmerung zu erreichen ?
Der Autopilot flog das Flugzeug stabil runter mit Ziel 0ft, und als sie das in dann in 700ft (+/-) Höhe gemerkt haben, evtl. aufgrund von Terrain - Warnungen, zogen sie plötzlich hoch und korrigierten die Höhe noch auf 8000ft. Weil der Frontflügel bei der Avanti - das ist aerodynamisch so gewollt - aber vor dem Hauptflügel stallt, richtete sich die Avanti nur kurz auf und stabilisierte sich dann automatisch wieder in den Sinkflug bis ins Wasser.
Das wäre meine Vermutung. Die einzige Frage, die sich mir stellt: Warum haben sie diesen Flug nicht so geplant, dass sie bei Tageslicht in Limon ankommen ? Im Süden kann der Übergang von Tag zu Nacht sehr plötzlich sein, das kann einem vorkommen wie wenn jemand das Licht ausmacht. Haben sie damit nicht gerechnet, oder gedacht, es gäbe noch Dämmerung ?
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