In einem der Zeitungsartikel steht, daß er der erste wg. Mißbrauchs der cost sharing-Regelung angeklagte Pilot in UK ist. Er hat eine Vorgeschichte als (gescheiterter) Fluglinienbetreiber, Cost sharing-Anbieter, ist am Flugplatz Blackpool rausgeflogen, weil eines seiner FLugzeuge unversichert verunfallte, hat seine Maschine derbe überladen, dafür etwa das dreifache der Selbskosten genommen, ist auf einer nassen 640m-Graspiste mit Pfützen im Regen gestartet und hat am Schluß mit der geglückten Notlandung angegeben.
Das ist wohl alles zusammengekommen. Hätte ein bisher unbescholtener Durchschnittspilot ausgesagt, "oh Gott, ich habe mich verrechnet!", wäre das mit Sicherheit anders ausgegangen.
Was den fliegerischen Anteil angeht: Der Start ist gerade eben nochmal gutgegangen, er hat dann eine Umkehrkurve versucht, weil er über eine Hochspannungsleitung nicht drübergekommen wäre und dann einen Baum gestreift.
Wie weit war diese Aktion von "berechenbar, unter bestimmen Bedingungen machbar" in einer PA28-140, Bj 1972 entfernt?
-Welche Startstrecke hätte man mit a) MTOW b) um 200kg überladen auf einer Graspiste mit stehendem Wasser rechnen müssen?
-Wie hoch wäre die Steigrate so überladen gewesen? 100ft/min? 50ft/min?*
-Mit welcher Geschwindigkeit hätte man fliegen müssen? Vx=75mph, Vy=85mph, das Ganze mal Wurzel aus der Überladung?
Ferry-Piloten oder Rekordversuche dürfen mit Ausnahmegenehmigungen über MTOW starten - wer kalkuliert da die Flugleistungen, Startstrecken, Sicherheitsfaktoren?
*Meine Rechnerei passt leider nicht zu den Handbuchwerten von 820ft/min bei 1950lbs und 660 ft/min bei 2150lbs. Aber, ausgehend von
v proportional zu Gewichtsverhältnis^0,5 und
Leistung proportional zu v^3 also
Leistung proportional Gewichtsverhältnis^1,5
dürfte die Piper mit 2550lbs gar nicht mehr steigen, weil die ganze Leistung für den Vorwärtsflug gebraucht wird