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15. November 2014: Von Stefan Jaudas an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +12.00 [12]
... so eine Diskussion kommt mir so vor wie anno 1914 durch gewisse Generäle.

Die Verluste an der Front waren verheerend. Dann wurden Stahlhelme eingeführt. Direkt danach stieg die Zahl der am Kopf Verletzten Soldaten, die ins Lazarett eingeliefert wurden, dramatisch an. Was manche Experten zu der Forderung geführt hatte, diese neumodischen, unnötigen Stahlhelme sofort wieder zu verbieten, weil die offensichtlich gefährlich für die Soldaten waren. Dabei waren die schlicht flaschen Daten aufgessen. Die Verwundeten, die jetzt mit Kopfverletzungen behandelt wurden, waren vorher einfach ohne weitere Details zur Art der Verletzung als tot gemeldet worden.

Auch bei Anschnallgurten im Auto gabs seinerzeit solche Diskussionen. So in der Art:
  • Mit 60 km/h auf den Baum gefahren (damals war das noch tötlich, trotz Gurt), Anschnallgurt angelegt, tot. Also was soll dieses Zeugs. Ohne Gurt wäre der natürich auch tot gewesen.
  • Mit 50km/h auf den Baum, verletzt trotz Gurt. Hab' ichs doch gesagt, Gurte taugen nichts. Ohne Gurt wäre der Kandidat allerdings tot gewesen.
  • Mit 40km/h auf den Baum, verletzt trotz Gurt. Speziell dann Verletzungen, die es ohne Gurt nicht gegeben hatte. Eben, Gurte taugen nichts. Allerdings wären die Verletzungen ohne Gurt wesentlich schwerer gewesen.
  • Mit 30 km/h auf den Baum, verletzt trotz Gurt. Allerdings waren die Gurte falsch angelegt. Und wieder, der Gurt war schuld, jaja.
  • Und mein Lieblingsargument war immer: Mit dem Gurt könnte ich im Auto gefesselt sein, wenn dann das Gurtschloss nicht aufgeht, und die Karre zu brennen anfängt, und dann verbrenne ich bei lebendigem Leib. Ja dann ...
Selbst beim Airbag soll es Leute geben, die mehr Angst vor Reibungsverbrennungen an den Armen und Löchern im Trommelfell haben, als vor einem Unfall ohne Airbag.

Hier scheint es den gleichen Effekt zu geben. Es gibt
  1. die "klassichen" Unfälle, ohne Schirm, jeweils X Personen getötet oder verletzt,
  2. die Unfälle, wo der Schirm wie versprochen funktioniert hat, und
  3. die Unfälle, wo ein Schirm installiert war, aber entweder nicht ausgelöst wurde, oder es trotzdem Tote/ Verletzte gibt.

Auch ein CAPS ist keine Überlebensgarantie. Aber es ist eine eingebaute zweite Chance.

Auch bei Segelfliegern gibt es trotz der Rettungsfallschirme Unfälle, wo es Tote gibt. Trotzdem kommt niemand auf die Idee, zu sagen "so ein Fallschirm ist ja keine Überlebensgarantie, er könnte ja auch mal nicht funktionieren, also lasse ich ihn gleich zurück".

15. November 2014: Von Lutz D. an Stefan Jaudas Bewertung: +4.00 [4]
Ja, naja, ganz so einfach scheint mir die Analogie zu Helm und Gurt nicht zu sein, weil dort ja tatsächlich in hohem Maße unberücksichtigte Rettungen gegenüber stehen. Das ist - nach kurzer Recherche - für den von ZZZ untersuchten Zeitraum in Deutschland aber nicht der Fall.
Alexis' "informiere Dich erstmal' finde ich schon ziemlich schwach. Es liegt ja jetzt in der Tat eine Unfalliste sowie die Zahl der Rettungen für einen Zeitraum und ein Gebiet vor. Ausgehend von diesem Material muss man schon konstatieren, dass der Schirm nur einen kleinen Teil hätte verhindern können, keineswegs aber den überwiegenden.

Ich vermisse in der Aufstellung allerdings zwei bedeutende Midairs, den von Reichelsheim und den von Alex S. beim Formationskunstflug. Sind die nicht drin, weil...?
Evtl ist es falsch, die Untersuchungsberichte statt der Bulletins zu verwenden, die Untersuchungsberichte erscheinen unregelmäßig und decken das Unfallgeschehen nicht ab.

Georgs Kernthese ist ja, dass ein BRS nicht Ressourcen-effizient sei, dass man für das gleiche Geld Dinge entwickeln oder einbauen könnte, die einen höheren Sicherheitsgewinn bedeuten. Das scheint mir nicht völlig abwegig, wenn man an die geringe Ausstattung der Flotte mit Merkmalen passiver Sicherheit, AoA-Indikatoren, Adsb-Out, funktionierenden Spritanzeigen oder den geringen Übungsstand der Piloten denkt.

Allerdings kann man auch die Frage stellen, ob es ein entweder-oder überhaupt geben muss.
15. November 2014: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Stefan Jaudas Bewertung: +0.00 [2]
Hi Stefan,

ich schreibe die Abgrenzungen doch eigentlich ziemlich klar bei fast jedem Beitrag auf: Natürlich rettet CAPS Leben und ist natürlich eine prima Sache. Es geht hier nur um die Frage: Wie oft spielt das bei den tatsächlichen Toten eine Rolle? Ich führe doch keine Diskussion gegen CAPS, sondern für die realistische Bewertung des Nutzens bei den tatsächlichen Unfällen.

Cheers, Georg
15. November 2014: Von  an Lutz D. Bewertung: +0.33 [4]
Na klar ...

"Wissenschaftler" Georg holt also mal schnell per copy/paste eine kleine, nicht repräsentative und unvollständige Auswahl von Unfällen der BfU, fügt diese schlecht formatiert hier ein, garniert sie mit ein paar albernen Behauptungen, die entweder nichts zur Sache aussagen (Tankwahlschalter), oder falsch (Versicherung), oder naiv (Rocky Mountains-Landung) sind, und nach dieser 90-minütigen Forschungsarbeit zieht er aus falschen Fakten die falschen Schlüsse. Und wenn man dann nicht gleich in denselben Sandkasten steigen will, dann schreit er "bäh", "nicht satisfaktionsfähig!".

Soviel zur modernen Art, "wissenschaftlich" zu arbeiten.

Ich habe Cirrus in Duluth drei Mal besucht, Entwickler und Flugzeugbauer interviewt. Ich bin zwei der ersten drei Prototypen geflogen, und ich verfolge die Entwicklung dieser Technik seit 1995. Ich kenne jeden Unfall, der mit Cirrus SR2x passiert ist bis ins Detail. Weitere Qualifikationen zu dieser Thematik auf Anfrage. Wenn Georg dieses Thema "wissenschaftlich" bearbeitet hat, dann bin ich der Weltformel auf der Spur.

Und ich bin, in Relation zu den Leuten, die sich wirklich hauptberuflich mit diesen Dingen beschäftigen, auch immer noch ein Laie!

Eigentlich ist es eher lustig, auf welchem Niveau hier manchmal diskutiert wird.

Satisfied?
15. November 2014: Von  an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu
Beitrag vom Autor gelöscht

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