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8. September 2014: Von Othmar Crepaz an Ulrich Dr. Werner Bewertung: +5.00 [5]
Für Unfälle wie diesen brauchen wir keine Rettungssysteme, sondern verschärfte Ausbildungsmaßnahmen und insbesondere Sprechfunkverpflichtung für Piloten, die glauben, das gilt nur für andere.
Was ich neulich auf einem kleinen Flugplatz erlebt habe, erhöht gleich wieder meinen Puls. Mehrere Maschinen in der Platzrunde, ich war der einzige mit exakten Pos-Reports, und trotzdem ist mir im short final ein Gyrocopter in die Bahn gerollt.
Beim Durchstarten bin ich etwas nach rechts abgewichen, weil ich den Knaben im Auge behalten wollte - da rauschte das Seil eines Windenstartes ein paar Meter neben mir zu Boden. Auch der Windenfahrer ignorierte offenbar den Platzverkehr. Der Funk lief übrigens auf deutsch.
8. September 2014: Von Ursus Saxum-is an Othmar Crepaz
Ähnliches haben wir am Freitag an einem kleinen Platz erlebt: verstärkter Segelflugverkehr mit teils Winde und F-Schlepp parallel, Modellflieger am Platz (im friedlich-freundlichen Miteinander), mehrere Flieger recht kurz beieinander sowohl im Anflug von mehreren Seiten als auch in der Platzrunde -> schaut der Flugleiter, der ein bisschen bei der unübersichtlichen Lage den super professionellen Moderator gegeben hat, nach oben und hat Einen mehr sichtbar in der Platzrunde als im Funk gemeldet ... der Blutdruck des Kollegen war dann erst mal kurz hoch und nach ein paar Positionsmeldungen auf Anfrage war der funklose Flieger auch identifiziert. Ich will nun auch das Mickey-Bashing nicht vorantreiben, aber man muss sich nicht ohne Funkmeldung in einer offenkundig und sichtlich überfüllten Situation einfach dazwischen "mogeln" ... mehr als genügend Möglichkeiten zur Positionsmeldung hätte es gegeben. Darauf angesprochen, meinte der Pilotenkollege dann auch noch er hätte von den Fliegern in der Platzrunde, dem Anflugverkehr, den Segelfliegern und den Modellfliegern NICHTS MITBEKOMMEN ??? Zynische Frage: hat der nur auf die MovingMap geschaut und deswegen das Dutzend Fluggerät nahe um ihn herum deswegen nicht gesehen? Rettungssysteme helfen bei so etwas zur Vermeidung nicht, sind wahrscheinlich sogar kontraproduktiv und würden wahrscheinlich zu noch mehr "Blinden" führen - da hilft tatsächlich nur bessere Aus- und Weiterbildung ... und vor allem, mehr Bewusstsein bei einigen Piloten.
8. September 2014: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Othmar Crepaz Bewertung: +1.00 [1]
Othmar, mir ist nicht ganz klar, welchen Vorwurf Du dem Windenfahrer machst? Keinen Warn-Hinweis gefunkt zu haben? Ich möchte Dich jetzt nicht angreifen, aber ein Windenseil kommt ja weniger überraschend vom Himmel als ein Fallschirmspringer. Das soll in keiner Weise altklug sein, es würde mir vermutlich genauso gehen. Aber ich verstehe die Erwartungshaltung an den Windenfahrer nicht.
8. September 2014: Von Erik N. an Othmar Crepaz Bewertung: +3.00 [3]
Dagegen ist ja nichts einzuwenden.
Einzuwenden habe ich etwas gegen die Schlussfolgerung, daß deshalb keine Rettungssysteme erforderlich sind.

Ist doch ähnlich wie beim Airbag. Menschen werden Fehler machen, auch lange nachdem dieses Forum aufgehört hat zu existieren. Wer einen Unfall mit dem Pkw baut, hat heute bessere Chancen zu überleben als noch vor 20 oder 30 Jahren. Eben einfach, weil die Autos sicherer geworden sind und die Insassen besser schützen.

Würde ich Dein Argument auf die Automobilindustrie übertragen, hätten wir heute noch dünne Blechkarossen mit 2-Punkt-Gurt, ohne ABS, ohne Airbag... weil es Leute gibt, die sagen, man bräuchte keine Airbags, sondern bessere Führerscheinausbildung. Wir wissen beide, daß das so nicht funktionieren kann und niemals wird.

Ich wundere mich bei meinen Flügen an unkontrollierte Plätze auch oft über die Deppen, die dort manchmal fliegen. Ich wundere mich, weil ich gerade lerne, wie es geht, und dann höre, was "gestandene Flieger" so alles von sich geben. Bzw. nicht von sich geben. Manchmal ist es ok, manchmal furchtbar.

Das wird aber immer so bleiben, denn die Ausbildung verblasst eben irgendwann, und es machen sich Gewohnheiten breit, die dann zu Fehlern führen. Das wird kein Forum und keine Ausbildung der Welt sicherstellen, außer es wird alles so teuer, daß es sich keiner mehr leisten kann.

Und für diese Fälle finde ich, ist jedes System, das hilft, die (leider) unausweichlichen Fehler von Menschen zu kompensieren, absolut zu begrüßen.

Sprich, man braucht beides - bessere Sprechfunkausbildung (und den Mut, auch zu sprechen, und nicht zu schweigen, aus Angst, das Falsche zu sagen), und für die Fälle, wo es schiefgeht, möglichst moderne Sicherheitssysteme.

Dieses "Männer fliegen ohne Fallschirm" - Getue hat was Dämliches, finde ich.
8. September 2014: Von  an Othmar Crepaz
Othmar,
eine blöde und nicht ungefährliche Situation, die aber wenig mit der zusätzlichen Sicherheit durch ein BRS zu tun haben. Egal wie gut die Ausbildung ist - es wieder immer Unfälle geben in denen einem so ein System den Hals retten kann. Ich sage nur einmotorig nachts über Bergen (wobei das nicht die Alpen sein müssen). In so einer Situation ist ein Motorausfall ohne BRS sehr viel eher tödlich. Aber Du fliegst ja Turbine, das ist auch ein guter Weg das Risiko zu minimieren.
8. September 2014: Von Ursus Saxum-is an Erik N.
Übertrüge man die Argumente auf den Automobilbau, dann könnten wir heute mit durchschnittlich 3 Liter Verbrauch in vergleichsweise leichten Autos fahren, statt vollgepackt mit Vollkaskogerätschaften überwiegend schwere Elektronik für jeden möglichen und unmöglichen Ernstfall mitzuschleppen ... oder anders, die Leute würden auch nicht so fahren als ob sie unverwundbar geworden sind ... keine Diskussionskette ohne Gegenargument und die Entscheidung findet bei uns politisch ideologisch statt.
8. September 2014: Von  an Ursus Saxum-is
SCHLAUE Cirrus-Piloten fliegen mit CAPS/BRS so - wie wenn sie es nicht hätten. Und dann ist es auch ein exhter Sicherheitsgewinn.

Die Argumentation, dass Piloten mit BRS DESHALB grössere Risiken eingehen war allerdings maximal in einer Handvoll Fälle zutreffend. Ganz so doof wie Lancair und Cessna den typischen neureichen Cirrus-Piloten hinstellen wollten (im verzweifelten aber vergeblichen Versuch, den Marktanteil von Cirrus wieder zu verringern) ist allerdings kaum einer. Ich sag' auch nicht, dass Leute, die sich anschnallen "riskanter fahren". Sowas mag es geben, aber es ist nicht relevant.
8. September 2014: Von Ursus Saxum-is an 
Es ist in sofern relevant als dass genau diejenigen, die angeschnallt unvorsichtiger fahren oder eben übermässig riskant mit BRS unterwegs sind, überproportional in der Unfallstatistik landen.
8. September 2014: Von Erik N. an Ursus Saxum-is
wer bitte fährt denn angeschnallt weniger vorsichtig ?
Das ist doch alles an den Haaren herbeigezogen.
Die Airbag-Fahrer sind Raser. Genauso blöder Spruch.
8. September 2014: Von  an Ursus Saxum-is
Ja, nur so wie du es jetzt ausdrückst bedeutet es - NICHTS. Du sagst nur "wenn irgendwas irgendwie WÄRE, dann hätte es diese oder jene Konsequenz". Eine total leere Aussage.

Was hältst du davon: Piloten, die sich Flugzeuge mit BRS kaufen sind grundsätzlich mehr auf Sichherheit bedacht. Auch dafür gibt es keinerlei Beleg - und mit irgendwelchen Mutmassungen, die wir nicht belegen können, können wir auch nicht diskutieren.

8. September 2014: Von Lutz D. an 
Hmm. Spielen wir dieses schwarz-weiß mal weiter.
Sagte man mir, ich dürfe mich im Auto nicht mehr anschnallen, würde ich DEFINITIV vorsichtiger fahren.
8. September 2014: Von  an Lutz D.
Lutz,
JA ... die ersten zwei Stunden, und auch nur weil Du nach x Jahren Gurtpflicht um die Gefahr weisst. Hätte es NIE eine Gurtpflicht gegeben wäre das Ergebnis aber ein anderes.

Fakt ist doch: VOR der Einführung der Gurtpflicht MEHR TOTE, und NACH der Einführung WENIGER TOTE
8. September 2014: Von Erik N. an Lutz D.
Das ist etwas dialektisch. Fahrer fuhren damals sogar draufgängerischer, weil die entsprechenden Speed Limits nicht bestanden. Gurte gab es ebenfalls, nämlich in der Regel Beckengurte, die aber wenig wirksam waren.

Daß Piloten aufgrund des CAPS riskanter fliegen, ist genauso einfach ein Märchen, das schon ziemlich nach verkrampftem Versuch riecht, etwas schlecht zu machen, was man im eigenen Flugzeug nicht hat.
8. September 2014: Von Alexander Callidus an Lutz D.
Du würdest aber durch Deine Vorsicht die Zunahme des Risikos nicht mal ansatzweise ausgleichen. Im Vergleich zu Ende der Sechziger ist das Todesrisiko/Stunde Autofahrt auf ca 1/4-1/5 gesunken.

Es sei denn, Du beschränkst Dich fürderhin auf leere Autobahnen in Ostfriesland bei schönem Wetter mit Tempo 88 hinter einem Wohnmobi.
8. September 2014: Von Lutz D. an Alexander Callidus
@Alexander: klar. Ich wollte nur aufzeigen, dass man die falschen Argumente nutzen und trotzdem recht haben kann et vice versa.

Dieses 'Vorsichts'-Argument oder 'Verhaltens'-Argument wird in der Fliegerei andauernd genutzt, um gegen

- Flarm (guck lieber raus)
- BRS (flieg' lieber ordentlich etc)
- Moving Map (navigiere lieber ordentlich)
- Upset recovery training (vermeide lieber upset)

etc. zu oponieren. Ist natürlich völliger Blödsinn, weil der gute airman, wie von Alexis beschrieben, solche Tools als add-on nutzt, nicht als replacement.

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