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Das neue Heft erscheint am 30. März
War früher alles besser?
Frühjahrsflug in die Normandie
EDNY: Slot-Frust und Datenleck
Triebwerksausfall kurz nach dem Start
Der kleine QRH-Bausatz
Unfall: Wer zu oft warnt ...
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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28. April 2013: Von Pelle Goran an Achim H.
Zunächst einmal bringen solche Aussagen die AL in Misskredit und das Fliegen am Limit mit reinem Gottvertrauen in das wundersame passende Wolkenloch bringt Menschen in Gefahr. Ein kalkuliertes Risiko lässt sich manchmal nicht vermeiden, aber wenn die Chance auf eine unversehrte Ankunft geringer als das Risiko zu verunglücken wird, dann wird es halsbrecherisch. Wir wissen noch nicht was dort passiert ist und ich stimme zu, wir sollten uns daher zurückhalten mit Vorverurteilungen.

Ich war an dem Morgen unterwegs EDHL nach EDHM - mit dem Auto - weil wir EDHM-EDXR tanken-EKSB fliegen wollten. Der erste Morgen-GAFOR war grenzwertig und sah so aus, als ob man eventuell ab etwa 0700 UTC fliegen kann. In aller Regel ist aber der erste GAFOR DL Nord des Tages zu positiv! Die Nachtschicht scheint immer ein wenig zu optimistisch zu sein, so dass ich die Aussage zur punktuellen Gültigkeit des GAFOR überhaupt nicht nachvollziehen kann. Der zweite Morgen-GAFOR gibt mir persönlich die Wetterbedingungen, mit denen ich in der Region rechnen muss. Ist es punktuell besser, dann erhöht das meinen Risikopuffer. Umgekehrt von dem Risikopuffer von vornherein Gebrauch zu machen ist grob fahrlässig, denn ich weiss einfach nicht, ob der GAFOR flächendeckend oder punktuell gilt.

An diesem Morgen war auch am Boden kalter Nebel, so dass teils auf der Autofahrt die Nebeltropfen auf der Autoscheibe festkleben blieben und Bedingungen kurz vor Eisregen herrschten. Die geschlossene Wolkendecke muss dabei unter 300ft gelegen haben, denn die Windräder waren nicht mehr komplett zu sehen. Wir haben dann zwei Stunden in EDHM gewartet, und haben aufgrund des zweiten GAFOR des Tages dann unseren Flug nicht angetreten.

Wenn die Kollegen im Vertrauen auf eine rasch nach dem Abheben sich bessernde Wetterlage in die Suppe geflogen sind und als das in die Hose ging, versuchten im Final mit cloud-breaking Bodensicht für den Endanflug zu bekommen, dann haben die auf Sicht bei den Wolken eigentlich kaum Chance mehr gehabt noch vor dem Boden abzufangen und sich zur Landebahn über die Hecken zu schleichen.

Auf jeden Fall sollten wir auch diskutieren, wie man den Druck vermeidet noch zwei Leute unterwegs aufgabeln zu müssen, wenn es zur AERO gehen soll und das Wetter es eigentlich nicht erlaubt.

Für eine Notlandung dürfte die Diskussion Prop-Reverse einrechnen ja/nein ziemlich egal sein, denn dann müssen die runter und zur Not dann halt auf eine zu kurze Bahn und in die Büsche. Bei einer Sicherheitslandung würde ich das vielleicht noch diskutieren, aber dann ist auch dies situations- und alternativenbedingt. Habe ich keine Alternative, dann muss ich mit Prop-Reverse agieren.
28. April 2013: Von Achim H. an Pelle Goran
Das klingt alles schlüssig was Du sagst und das würde ich auch vermuten, wenn es sich um eine C172 mit VFR-Piloten gehandelt hätte. Aber eine TBM700 ist High-End, dafür braucht es ein Type Rating und der Pilot hat wohl in 99% der Fälle auch ein IR. Die TBM fliegt man üblicherweise nur dann VFR, wenn man bei schönem Wetter die Airwaygebühren (ca. 100 €/h) sparen möchte.

Wenn ich mit meiner bescheidenen Maschine nach VFR in solch ein Wetter komme, ja dann steige ich und beichte meine Lage FIS oder ATC und die führen mich dann IFR zu einem richtigen Platz mit ILS.

Der Fall hat also höchstwahrscheinlich einen anderen Hintergrund, den uns die BFU hoffentlich ermitteln wird.
28. April 2013: Von Lutz D. an Achim H. Bewertung: +2.00 [2]
Wir werden sehen. VFR muss man unterwegs sein, wenn man in Rotenburg landen will. Der Eigner saß im Flieger, sein Sohn auch. Dazu ein Pilot und ein Pax. In einem anderen Forum gibt es Aussagen von Piloten, die zum Zeitpunkt des Absturzes in Rotenburg VFR Bedingungen beobachtet haben wollen.
Ich halte es statistisch für sehr unwahrscheinlich (aber nicht für unmöglich), dass so kurz vor dem Ziel ein mechanischer Defekt eingetreten ist. Gab aber mal eine TBM700 der in Starkregen die Lampe ausgeknipst wurde. Ist aber alles Spekulation, die uns nicht weiter bringt. Unabhängig vom Unfallgeschehen war das Wetter schlecht und wegen der ziehenden Front schwer zu kalkulieren. Für einen schnellen Flieger wie die TBM ist marginal VFR viel schwieriger zu fliegen, als zB für eine C172.
Anyway - habe ja selbst am Freitag einen VFR Flug via Niedersachsen nicht angetreten. Die entstehende Enttäuschung bei Passagieren und am Zielflugplatz wartenden ist ein sehr gefährlicher Treiber.
28. April 2013: Von Pelle Goran an Lutz D.
Die entstehende Enttäuschung bei Passagieren und am Zielflugplatz wartenden ist ein sehr gefährlicher Treiber.

Das ist genau einer der Punkte, insbesondere wenn es sich um Interessenten und nicht unbedingt um Piloten handelt. Wir sind als AL zu wenig transparent, haben zu wenig Kontakt zu den Nicht-Fliegenden und sollten uns auch Gedanken darüber machen, dies zu ändern. Ablehnung entsteht in ganz, ganz vielen Fällen aus Nichtwissen.

Wir leben nun einmal in einer Zeit, in der sich der normale Mensch von der intuitiven Einfügung in die physikalischen Gesetze und dem Wissen um die körperliche Beherrschung von Fähigkeiten zu einem passiven Erdnusskonsumenten entwickelt hat:
=>
28. April 2013: Von Guido Warnecke an Pelle Goran Bewertung: +3.00 [3]
Also ich muss jetzt mal den Mund aufmachen:
  1. Das ist kein "tragischer" Unfall, sondern grob fahrlaessig und vermeidbar! Scud running ist gefaehrlich. Wie soll den das funktionieren, VFR bei diesen Wetterbedingungen? Soll man auf die moving map und synthetic vision vom Garmin 1000 schauen? Wenn der Pilot ein Intrument rating gehabt hat - um so schlimmer!
  2. Technische Probleme halte ich so gut wie ausgeschlossen. Falls die Muehle aus technischen Gruenden runtergekommen ist, zahle ich drei Kisten Bier an denjenigen, der die Information liefert.
  3. Ich habe gerade von einem Pilotenkollegen gehoert, dass einer der Verunglueckten ein junger Pilot war, der gerade seine Lizenz in USA gemacht hat. Ich habe ihn im Februar in einer Flugschule in Florida kurz getroffen. Voller Enthusiasmus, Lebensfreude und Begeisterung fuer die Fliegerei! Dann bekommt er von einem Berufspiloten gezeigt "wie man so was bei schlechtem Wetter macht". Da ich jetzt sozusagen einen persoenlichen Bezug zu der Sache habe, regt mich das noch mehr auf.
  4. Die Problematik der IFR Fliegerei in Deutschland ist mir einigermassen bekannt und ich weiss, dass die IFR Infrastruktur nicht so gut ist wie in anderen Laendern (approaches etc.). Dann gehen halt manche Fluege nicht. Punkt!

Dampf abgelassen. Beste Gruesse & Happy Landings,

Guido


Aehnliche Wetterbedingungen hier. ILS.
Schlechtes Wettter - ILS

28. April 2013: Von Jan Brill an Guido Warnecke Bewertung: +4.00 [4]
... abwarten und Tee trinken. Ich kannte auch einige der Insassen. Kann mir das schwer vorstellen. Wir wissen doch noch gar nix. Wollten die überhaupt nach EDXQ? Oder mussten die Runter? Bei dem Wetter:

EDDW 260720Z 29004KT 2000 -SHRA BR BKN002 BKN004 10/10 Q1011 TEMPO SHRA BKN010CB
EDDW 260650Z 28005KT 2000 -SHRA BR BKN002 BKN004 10/10 Q1011 TEMPO SHRA BKN010CB

gibt's wenig Gründe freiwillig einen VFR-Platz anzufliegen, zumal Bremen mit ILS und allem Drum und Dran nur 28 Autobahn-KM entfernt lag.

viele Grüße
Jan
28. April 2013: Von Guido Warnecke an Jan Brill Bewertung: +1.00 [1]
No radio communications? Emergency?
28. April 2013: Von Andreas KuNovemberZi an Guido Warnecke
Vom frühesten Bild sieht es so aus, als ob das Triebwerk schon vorher brannte (Brandstelle zu erkennen) und vom Propeller sieht's nach keiner Leistung beim Aufschlag aus. Aufsetzen sieht nach Notlandung aus.

Guido, ist zwar noch lange nicht klar, was sich da andeutet, aber könnte schon wieder Bier für mich geben.

Deine Einschätzung zum Anflug auf eine VFR 800 m Piste mit so einem Gerät teile ich aber voll.

Viele Grüße,

Andreas
29. April 2013: Von Pelle Goran an Jan Brill
Die Kollegen waren offenbar zur AERO unterwegs und wollten nach der Nachrichtenlage in Rotenburg Wümme noch zwei Mitflieger aufnehmen, Quelle NDR, d.h. die Kollegen sind danach wohl nicht als Notlandung da runter, sondern on purpose ... und damit sind wir deutlich in einer Diskussion über fahrlässiges Handeln.
29. April 2013: Von Stefan K. an Pelle Goran
NDR: "Warum die Maschine im dichten Nebel abstürtzte, ist noch unklar"......

War wohl doch kein blaues Loch im X-Ray.......
2. Mai 2013: Von Lutz D. an Jan Brill
unabhängig von dem, was Bild heute schreibt, kann jetzt als gesichert gelten, dass der Flug nach Rotenburg geplant war, verlässliche und leider involvierte Quelle.

Dem steht natürlich nicht entgegen, dass es ein zusätzliches Problem gab. Auch ist nicht ausgeschlossen, dass es entgegen der Metars ein ausreichendes Loch vom Dienst gab. Richtig wahrscheinlich ist es aber leider nicht.

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