Sven, was Du bei Deinem Vorbild Dänemark und seinen knapp 6 Mio. Einwohner immer wieder vergisst, ist dass es mit Deutschland und 84.5 Mio. Einwohner und (zum Glück noch) viel (Schwer)Industrie nicht zu vergleichen ist. Ebenso verhält es sich mit den anderen skandinavischen Ländern welche durch Gas, Öl, Wasser und Wind gesegnet sind. Aber das habe ich Dir schon zig mal versucht zu sagen.
Und irrst dich wieder und wieder: Entscheidend ist der Pro Kopf - Wert. Oder vergleichst du unser BIP mit Luxemburg, Brunei, Liechtenstein und Qatar? Jetzt googel mal, was die Dänen (und anderen Skandinavier) so pro Kopf an Primär- und Endenergie raushauen. Übrigens, die Schwerindustrie könnte problemlos noch länger Koks importieren, der kommt bei uns nicht mehr aus heimischen Gruben. Ändert dann aber nix am Rest des Landes. Wind haben wir von der dänischen Grenze bis zu den Mittelgebirgen wie in Dänemark, dafür halt einen größeren PV-Ertrag. Norwegen hat Öl und Gas ohne Ende, ist aber beim Elektroverkehr global führend (das ginge auch hier, wenn auch aufwändiger; aber nicht viel. Zudem haben wir ein Interesse daran, die besten Autos der Welt zu bauen. Norwegen kauft halt, was es will).
Und im übrigen hat Dänemark eine ähnlich egoistische Energiepolitik wie Deutschland welche sich darauf verlässt im Bedarfs- und Notfall vom Ausland versorgt zu werden weil es ebenfalls nicht autark ist.
Falsch. Kraftwerkspark werden nach N+1 ausgelegt. Wüsstest du, wenn du nicht immer nur Schlagzeilen wiederkäuen würdest, sondern dich ein einziges Mal informieren würdest. Wir sind nur in einem Binnenmarkt und kaufen dann auch (fast) immer beim günstigsten, nennt sich Marktwirtschaft. Seit Jahrzehnten pumpen Schweizer Energieversorger frz. Atomstrom bergauf, um ihn tagsüber zu verkaufen. Man nennt das Arbeitsteilung. Trotzdem können die Schweizer sich perfekt selbst versorgen. Immer. Täglich. Zu jeder Viertelstunde des Jahres. Nur die Franzosen konnten das nicht, als die AKWs alle ausfielen vorletzten Sommer. Hör auf, Märchen zu erzählen, guck dir die Energieerzeugerkraftwerksparks an gesicherter Leistung an und erkenne, dass du Blödsinn erzählst.
Aber ich gebe Dir recht, Deutschland könnte Abwärme der Industrie wesentlich effektiver und seit langem nutzen. Solche Kollektoren und Netze aufzubauen wird jedoch auch immense Investionskosten verschlingen. Bisher war die Nutzung wohl nicht wirtschaftlich genug... ob es das in der Zukunft ist, wird man sehen.
Tja bei dem Zielkonflikt zwischen Autarkie, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit hatten es die Regierungen da leicht, den Weg des günstigsten Widerstandes zu gehen. Dank kenntnisloser Presse und ahnungslosem Volk. Ist übrigens nicht so teuer, wenn man mal externe Kosten der Versorgungssicherheit einpreist, und es langfristig und aus einem Guss macht. Es sind aber nicht nur Industrieabgase, Großwärmepumpen aus der Kanalisation ergeben schon ewig Sinn. Und wir haben Industrieunternehmen, die dann Weltklassetechnik wie von MAN weltweit verkaufen könnten. In Länder, wo die Bürger schon vorher mitdenken. Nicht erst, wenn der Katzenjammer groß ist.