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17. Juni 2022: Von _D_J_PA D. an _D_J_PA D. Bewertung: +3.00 [3]

wir hatten im Verlauf der Pandemie immer wieder die verschiedenen Wege der Länder durch die Pandemie diskutiert. Grundtenor war in etwa, dass wir in Deutschland aufgrund der strengen "Coronaschutzmaßnahmen" "gut" durch die Pandemie gekommen seien.
Tatsächlich lag Deutschland beim our-world-in-data abgebildetenen Governance Response Stringency Index monatelang auf Platz 2 (s. Bild), hatte also mit die stärksten Beschränkungen weltweit.

Unglücklicherweise hatten diese drakonischen Maßnahmen nur begrenzten Einfluss auf die Höhe der Übersterblichkeit im Vergleich zu anderen Ländern, die während der Pandemie wesentlich geringere Maßnahmen erließen.

Im Spätfrühjahr hat die WHO eine Bewertung der Übersterblichkeit der einzelnen Länder durchgeführt und kam zu folgendem Ergebnis:

"Deutschland bescheinigte die WHO trotz strenger Lockdowns eine höhere Übersterblichkeit als einigen Nach­barländern, unter anderem auch Schweden. Hierzulande seien pro 100.000 Einwohner 116 Menschen mehr gestorben als erwartet. In Schweden soll die Übersterblichkeit mit 56 Menschen deutlich darunter gelegen haben. Die Bild titelte daraufhin „Coronazeugnis der WHO: So schlecht ist Deutschland durch die Pandemie gekommen“.Quelle

Diese Aussage passte so überhaupt nicht ins von gewissen deutschen Politikern verbreitete Narrativ, Deutschland sei durch die von der Politik verhängten "Schutzmaßnahmen" besonders gut durch die Pandemie gekommen.

Wenig verwunderlich wurde alsbald deutliche Kritik an der Berechnung der WHO-Übersterblichkeit, vor allem aus Deutschland, laut. Die WHO, seit 2021 mit der in Berlin ansässigen "Globalen Drehscheibe für Pandemie- und Epidemieaufklärung", gab sodann schleunigst bekannt, die Berechnung der Übersterblichkeit erneut durchzuführen... und siehe da..., bei der erneuten Berechnung ergaben sich nun ganz andere Zahlen.
Die Übersterblichkeit für Deutschland sank, die für Schweden stieg:

"Neue Berechnung führt zu vergleichbarer Übersterblichkeit in Deutschland und Schweden
In der revidierten Publikation heißt es jetzt sinngemäß: In Deutschland habe die Modellie­rung zu weniger zufriedenstellenden Schätzungen der Übersterblichkeit geführt. Aus der Standarddatenverarbeitung resultierte eine absolute Übersterblichkeit von 195.000. Diese Schätzung sei jedoch zu hoch gewesen.

Neue Berechnungen ergaben eine realistischere Schätzung von 122.000 zusätzlichen Todesfällen. Das Robert-Koch-Institut hat aktuell fast 138.000 COVID-19-Todesfälle erfasst. Die Übersterblichkeit für Schweden korri­gier­ten die Autoren indes nach oben, von 11.300 auf 13.400.

Für Schweden und Deutschland wäre die Über­sterblichkeit nun vergleichbar, sagte Wakefield dem DÄ: Die Übersterblichkeit in Deutschland betrüge demnach für die beiden Pandemiejahre 2020 und 2021 im Mittel 73,013 mit einem 95%-Kredibilitätsintervall von 59,565-84,583 pro 100.000 Einwohner (statt zuvor 116), in Schweden wären es 66,333 (57,567-74,938) (statt zuvor 56).

In den ursprünglichen WHO-Daten sieht man zudem, dass Schweden vor allem im ersten Pandemiejahr 2020 eine höhere Sterblichkeit zu verzeichnen hatte, während in Deutschland das zweite Pandemiejahr deutlich höher lag als 2020."

Nun mag jeder seine eigenen Schlüsse aus diesem Verlauf der Berechnungen ziehen.

In jedem Fall bleibt festzuhalten, selbst wenn man die nachträglich korrigierten Zahlen heranzieht, dass Deutschland bei viel, viel strengeren Maßnahmen gerade einmal genauso gut/schlecht durch die Pandemie gekommen ist wie Länder (z.B. Schweden, das im Governance Response Stringency Index auf den hinteren Plätzen rangierte) die sehr viel weniger Maßnahmen ergriffen haben.

Zu diesem Schluss kommt auch Lancet, während andere Publikationen das deutsche Narrativ bedienen.

Jeder darf sich also, ganz ohne whataboutism, die Studie aussuchen, die ihm am besten gefällt und mit der er sein Gewissen maximal beruhigen kann.

Vor dem Hintergrund, dass wir unseren heranwachsenden Mitmenschen monatelang vernünftige Schulbildung verwehrt und schreckliche, nachhaltige gesundheitliche Schäden zugefügt haben sollte die Schlussfolgerung aber vergleichsweise leicht fallen.



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17. Juni 2022: Von F. S. an _D_J_PA D. Bewertung: +1.00 [1]

Schlussfolgerungen aus sehr komplexen zusammenhängen fallen selten leicht - bzw. sind leichte Schlussfolgerungen aus komplexen Zusammenhängen oft falsch. Aber in diesem Fall gibt es tatsächlich einige einfache Schlussfolgerungen, die zumindest zu den beobachteten Daten beigetragen haben:

Die Bevölkerungsdichte von Schweden ist nur etwas mehr als 10% der von Deutschland. Es ist naheliegend, dass je dichter die Bevölkerung aufeinander sitzt umso stringentere Massnahmen notwendig sind, um social Distancing gleich wirksam umzusetzen. Dafür gibt es in den WHO-Daten (nicht nur am Beispiel Deutschland/Schweden) einige Hinweise.

Oder, wie es eine Freundin aus Texas, deren nächste Nachbarn auf beiden Seiten 3 Meilen entfernt wohnen, schon bei der ersten Welle so treffend gesagt hat: "Others call ist "social distancing", we call it "life""

17. Juni 2022: Von _D_J_PA D. an F. S. Bewertung: +1.00 [1]

du hast dir also dieses "Argument" herausgegriffen - jeder so, wie er mag :)
Ich könnte nun entgegen, dass die Urbanisierungsquote in Schweden höher als in D ist - aber lassen wir das.

Wie schon erwähnt, jeder sucht sich das raus, was zu seiner Überzeugung passt.

17. Juni 2022: Von F. S. an _D_J_PA D. Bewertung: +1.00 [1]

Du warst der, der geschrieben hat: "...sollte die Schlussfolgerung aber vergleichsweise leicht fallen."

Merkst'e selber, oder?

17. Juni 2022: Von Alexander Callidus an _D_J_PA D. Bewertung: +7.00 [7]

Außer für Querdenker bedienen Studien zunächst mal kein Narrativ, sondern referieren Fakten (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Wenn Du z.B. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8331176/pdf/elife-69336.pdf Abbildung 4 nimmst, siehst Du, daß Deutschland wie Österreich sehr gut durch die erste Welle gekommen ist, andere Länder wie Italien, Belgien, Frankreich, USA, Schweden sehr schlecht. Das hat mit der Strenge der Maßnahmen korreliert (Gegenbeispiel Frankreich), sehr gut auch mit der Geschwindigkeit de rMaßnahmen nach Anstieg der Infektionszahlen. In der zweiten Welle (bis 7/21) bestand dieser Vorteil nicht mehr. Hilfreich wäre es jetzt, nach den Gründen zu suchen (wann Lockdown, wann Lockerung, Impfregime und so weiter). Dein Argument deckt diese Faktoren zu: "der durchschnittliche Aufenthaltsort eines Torhüters über 90 min Fußballspiel ist im Mittelkreis"

17. Juni 2022: Von _D_J_PA D. an Alexander Callidus Bewertung: +1.00 [1]

Außer für Querdenker

Bei derartigem Schubladendenken entbehrt jedwede weitere Diskussion der Grundlage.

17. Juni 2022: Von Sven Walter an Alexander Callidus

Köstlich, danke! Das Beispiel merke ich mir!

17. Juni 2022: Von Sven Walter an _D_J_PA D. Bewertung: +3.00 [3]

Na dann erläutere mal bitte, warum du nicht Norwegen und Schweden miteinander alleine oder zusätzlich verglichen hast - näher dran am "ceteris paribus". Vielleicht eine minimal selektive Interpretation von Fakten, die zu einer gewissen Meinung oder Haltung passt?

(es gibt so einige Regelungen wie die Schließungen von Segelhäfen, Golfplätzen (nicht dem Platzrestaurant), Tennisplätzen, Jugendfußball und vor allen Dingen Schulen, die ich furchtbar fand, aber eben weil ich mir die Fakten selbst angeguckt habe in Proportion zur Stellung der Bildung und Kinder in der Gesellschaft - nicht um das passende Ergebnis zu finden...)

17. Juni 2022: Von Chris _____ an Alexander Callidus
"Außer für Querdenker und sogenannte "Opinion Leader" der Medizin bedienen Studien zunächst mal kein Narrativ,..."

Habe das mal vervollständigt.
17. Juni 2022: Von Michael Höck an _D_J_PA D. Bewertung: +3.00 [5]

Ach, man kann mit Querdenkern diskutieren ? Mein Eindruck war bisher, das sich diese Menschen unheimlich gerne reden hören und Gegenargumente gerne pauschal wegbügeln, anstatt drauf einzugehen, so ala " keine Diskussionsgrundlage"....

17. Juni 2022: Von Chris _____ an Michael Höck Bewertung: +1.00 [1]
Ich bin selbst kein Impfskeptiker, kenne aber ernstzunehmende Leute mit anderer Meinung.
17. Juni 2022: Von Charlie_ 22 an Chris _____ Bewertung: +3.00 [5]

Ich bin auch kein Impfskeptiker, sondern genesen und 3 x geimpft.

Ich kenne keinen einzigen vernünftigen Menschen, der nicht geimpft oder "skeptisch" ist. Skeptisch steht in diesem Zusammenhang für mich für ungebildet und naiv. Der Sinn und die Wirkung der Impfung sind zweifelsfrei nachgewiesen.

Ich will solche Leute auch gar nicht mehr kennen.

17. Juni 2022: Von Mike G. an F. S.

Dallas-Fort Worth-Arlington: 7,7 Mio Einwohner von 29 Mio Texanern finde ich nicht dünn besiedelt....

18. Juni 2022: Von Stefan Jaudas an Mike G.

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