Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 1. Mai
Fliegen ohne Flugleiter – wir warten auf ...
Eindrücke von der AERO 2024
Notlandung: Diesmal in echt!
Kontamination von Kraftstoffsystemen
Kölner Handling-Agenten scheitern mit Klage
Unfall: Verunglücktes Änderungsmanagement
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

75 Beiträge Seite 1 von 3

 1 2 3 
 

21. Februar 2022: Von Stefan Jaudas an Sven Walter

Macht keinen Sinn, die "Diskussion". Da Sie ja auf dem ad hominem bestehen.

Und auf Einwände mit allerlei Memes antworten. Tagesspeicher Batterien, Saisonspeicher Kavernen- oder Porenspeicher? Und was Sie da sonst so alles anführen? Welches CH4 kommt da vom Solar- oder Windfeld in die 3-Monatsspeicher rein? Lokal speichern? Gerne - nur, wo ist das alles? Außer natürllich irgendwo auf einem Papier?

Wir werden sehen ...

21. Februar 2022: Von Heiko Bauer an Stefan Jaudas Bewertung: +3.00 [3]

Das Problem dieser sinnlosen Diskussionen ist die Neigung zur Ideologie, die man unschwer erkennen kann. Ideologie vernebelt die Wahrnehmung und verführt zum missionieren.

Was die Energiewende angeht in Bezug auf Luftverkehr und unsere fliegerische Passion bin ich sehr offen und interessiert an einem möglichst nachhaltigen Antriebskonzept, sehe aber mit großer Skepsis, wie hier das Wunschdenken und relativ blauäugige Ideologie die Realität vernebelt. Ich unterhalte mich als Pilot lieber mit Technikern und Ingenieuren über unser fliegendes Material als mit Lehrern und Politikern aus irgendwelchen abgebrochenen Studiengängen, die mir etwas als Zukunft verkaufen wollen, daß einfachen technischen Zusammenhängen widerspricht.

Momentan sehe ich persönlich mehr das Problem nicht in der möglichen technischen Umsetzung realer Fortschritte sondern eher in der ideologischen Blockade der Luftfahrt durch eine Geisteshaltung, die für sich nicht weniger in Anspruch nimmt als den Anspruch, eine Welt retten zu müssen. Diese sehr ideologische, beinahe religiöse Denke wird sehr viel zerstören und wenig verbessern.

Unsere derzeitigen Regierenden haben in der Regel keinen eigenen Sachverstand in den Ressorts und sind in Gänze auf die Einflüsterungen ganzer Heerscharen von Beratern und NGOs angewiesen und diese machen zur Zeit ganze Arbeit.

Man wird sehen......

21. Februar 2022: Von Sven Walter an Stefan Jaudas Bewertung: +1.00 [1]

Macht keinen Sinn, die "Diskussion". Da Sie ja auf dem ad hominem bestehen.

Einfach mal in die Quellen reingucken, dann wird auch Manches klar...

Und auf Einwände mit allerlei Memes antworten. Tagesspeicher Batterien, Saisonspeicher Kavernen- oder Porenspeicher? Und was Sie da sonst so alles anführen? Welches CH4 kommt da vom Solar- oder Windfeld in die 3-Monatsspeicher rein? Lokal speichern? Gerne - nur, wo ist das alles? Außer natürllich irgendwo auf einem Papier?

Meme? Schonmal die Definition nachgeguckt? Sollte ich eine Habilschrift für jeden einzelnen Punkt statt in Schlagworten sprechen? Wäre das dem Herren genehm?

https://de.wikipedia.org/wiki/Meme_(Kulturph%C3%A4nomen)

Tagesspeicher Batterien: Was gibt es da zu erklären? Vielleicht mit einem Wort - Tesla "Powerwall"? Nachrechnen bzgl. kWp und tatsächlichem Ertrag plus Speicherung, Wechselrichtern etc. müssen Sie indes schon selbst. Ist wie bei Flugzeugelektrik, nur halt per Halbleiter, der Photonen umwandelt und speichert, statt einer Lichtmaschine, die eine Batterie auflädt. War das zuviel "meme"?

Kavernen- und Porenspeicher speichern heute schon neben den Röhrenvolumina selbst unser Erdgas.

"Derzeit sind in Deutschland 51 unterirdische Erdgasspeicher für insgesamt 24,6 Mrd. Kubikmeter in Betrieb, was etwa 28 Prozent des deutschen Jahresverbrauchs entspricht.[1] "

Ich war mal faul und bei Wiki:

https://de.wikipedia.org/wiki/Erdgasspeicher

Gibt aber auch noch diverse Fachpublikationen dazu, gratis und franko.

CH4: Na erstmal das, was wir heute schon aus Norwegen, den Niederlanden und Russland kaufen. Oder halt Frackinggas aus den USA, als LNG, oder aus Qatar, oder wo auch immer. Und jetzt kommt das Schöne: Um so weniger, um so besser. Also:

a) EE ausbauen, mit Gas und Kohle puffern.

b) EE weiter ausbauen, mit Gas puffern.

c) EE weiter ausbauen, eigentlich auch schon bei a) und b) mit Sektorkopplung...

https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCstenkraftwerk#Technik

...was ja schon heute Stand der Technik ist...

ja und nach und nach dann auch CH4 oder H2 oder beides in gefälligem Mischverhältnis oder getrennt als Synthesegas einsetzen. Zur Pufferung. Aber da reden wir jetzt über Zeiträume, in denen wir voraussichtlich auch schon anfangen, Synthese-Jet A1 in nicht unerheblichem Maße beizumischen in EDDF für unseren normalen Großraum- wie Schmalrumpfverkehrsflugzeuge.

Es muss einfach gemacht werden. Stück für Stück. Wir haben Jahrzehnte Rückstand auf Dänemark, 16 Jahre verplempert, jetzt muss es halt schneller gehen. Das ist extrem bedauerlich, und primär mache ich unsere Presse verantwortlich.

Nochmals: Wir haben büschn Biogas, büschn Laufkraftwerke, büschn Pumpspeicherkraftwerke, ganz wenig bezahlbare Geothermiepotentiale, da bleiben halt Wind und Sonne über. Gebremst werden wir von einer Presselandschaft ohne naturwissenschaftliche Kenntnisse, Bürokratismus, ein paar NIMBYs, der allgemeinen Trägheit und ein bisschen kognitiver Dissonanz.

Was ich gerade mal für die nüchtere Bestandsaufnahme empfehlen würden:

https://energy-charts.info/charts/power/chart.htm?

Einfach mal die Wochen nach links durchklicken (Kalenderwoche 8 rückwärts, also linker Pfeil dazu). Dann sieht man schön und realistisch, dass ganz klar konventionelle Puffer unverzichtbar sind, aber auch, wo wir mit doppelt soviel Nennleistung von Wind & Sonne gerade stehen würden. Nämlich viel entspannter gegenüber Putin, mit viel geringeren Stromgestehungskosten, weniger Marktnachfrage nach fossilen Energieträgern etc.

Niemand bestreitet, dass es am 5.2. oder 24.1. etc. fast keinen Wind gab. Aber die Größe der Farbfelder ist wunderbar transparent. Nur noch bedenken, dass Braunkohlekraftwerke und AKWs Lastfolgebetrieb hassen oder nicht können (was Piloten technisch sehr gut nachvollziehen können, wenn Sie das mal nachlesen...), Steinkohlekraftwerke historisch aber sogar als Mittellast bei uns bezeichnet werden, und Gasturbinen? Na die können, technisch gesagt, auch einen "Go Around" recht flott initalisieren. Ach ja, was Batterien zur Netzstabilität beitragen können, muss wohl nicht extra erwähnt werden. Oder? Achtung: Nur Stabilität, nicht Saisonspeicher.

https://energy-charts.info/charts/power/chart.htm?week=-2&stacking=stacked_absolute_area&l=de&c=DK

So sieht das dann übrigens bei Dänemark aus. Besser als bei uns.

Wir werden sehen ...

Die letzten 16 Jahre konnten wir primär Ausbremsungen ohne Ende, die Vernichtung unserer heimischen Solarbranche und komplette Fesselung der Windbranche zu Wasser und an Land betrachten, um ein paar Dinosaurier, also im Wortsinne "Fossile", zu schützen. Nicht wir werden sehen: Wir werden machen.

12. März 2022: Von Sven Walter an Sven Walter
18. März 2022: Von Sven Walter an Sven Walter Bewertung: +1.00 [1]
https://electrek.co/2022/03/17/ecessna-textron-maker-of-cessna-and-beechcraft-aircraft-acquires-pipistrel-for-eaviation-wing/amp/

Bin ad hoc nicht begeistert, wenn europäische Perlen von drüben übernommen werden.
18. März 2022: Von Wolff E. an Sven Walter Bewertung: +1.00 [1]
Vermutlich hat Ivo Boscarol einfach keine Lust mehr mit EASA & Co zu kämpfen. Er ist 65 Jahre alt und setzt ggf neue Prioritäten. Und China hat wohl am meisten geboten...
18. März 2022: Von Michael Söchtig an Wolff E. Bewertung: +1.00 [1]

Das muss nicht zwingend schlecht sein. Die Continental Übernahme war für Thielert ja auch ein Gewinn.

Auch wenn Textron und Innovation jetzt nicht unbedingt miteinander vereinbar sind.

28. März 2022: Von Sven Walter an Michael Söchtig
https://www.forbes.com/sites/deandonovan/2022/03/20/textrons-acquisition-of-pipistrel-lifts-electric-aviation-off-the-tarmac/amp/

Ziemlich lesenswert.
28. März 2022: Von Markus S. an Sven Walter

Hoffentlich endet die Übernahme nicht so überraschend wie bei der Cessna Corvalis. Aber sicher ein cleverer Schachzug um sich als innovativ zu geben. ;-)

Hat Textron eigentlich nur die Batterie betriebe Flugzeugsparte von Pipistrel übernommen?

29. März 2022: Von Patrick Lienhart an Sven Walter Bewertung: +1.00 [1]
Danke für den Link.

224 Millionen für eine VTOL Studie, ein Platzrunden „UL“ und ein Experimental. Da soll noch jemand sagen in der Fliegerei kann man kein Geld machen. Hut ab an den Pipistrel Gründer.
30. März 2022: Von Sven Walter an Patrick Lienhart

Naja, ein gewissens langes Produktionsvolumen ist da schon dabei, wobei vom reinen Umsatz her das Unternehmen garantiert den Preis nicht rechtfertigen würde. Die Erfolgsgeschichte zeigt aber gerade auch, wie realistisch die pleitefrei Iihr Ding drei Jahrzehnte durchgezogen haben.

Ich wäre nicht überrascht, wenn allein das unbemannte Transportdingens beim ersten Militärvertrag das Investment rechtfertigen würde. Hätten sie das im Irak oder Afghanistan gehabt, wären die Taliban womöglich noch nicht an der Macht (Unterstützung der dezentralen Basen der Afghanen mit Nahrung, Wasser, Munition, kein Blutzoll der Amis selbst da IEDs überflogen werden, Hightechförderung der eigenen Industrie etc...). Selbst in der Ukraine wäre das ein billiges Transportmittel für Guerillas jenseits der Front. Wer weiß, ob die nicht bereits Vorgespräche geführt haben für eine Serieneinführung, wenn die gewisse Parameter erfüllen.

So schön die Pantera ist, die Cirrus wird sie nur homöopathisch substituieren, und auch der Traingsbedarf mit der Velis ist wie im Artikel geschildert ein Bruchteil des Marktes der Geschäftsfliegerei. Aber halt mit Wachstumspotential.

Ich gönne Boscarol jeden Cent des Kaufpreises.

30. März 2022: Von Sven Walter an Markus S.

Hoffentlich endet die Übernahme nicht so überraschend wie bei der Cessna Corvalis. Aber sicher ein cleverer Schachzug um sich als innovativ zu geben. ;-)

Hat Textron eigentlich nur die Batterie betriebe Flugzeugsparte von Pipistrel übernommen?

Ich dachte ganz, s. Artikel. Bei der Columbia 350/ 400 fehlt halt CAPS, die paar Knötchen mehr KTAS locken da nicht genug. Cirrus landet sich leichter, Sitzkomfort Colubmia deutlich besser, Duluth hat über Crovallis gewonnen. Hier? Technologie und erfolgreiche Nische gekauft, die Cessna und Beechcraft nicht abdecken. So große Synergieeffekte sehe ich da nicht, aber wenn die die Courier etc. hybridisieren können plus den Rest, den ich eben erwähnte, kann schon funktionieren. So weit ich das beurteilen kann lässt Textron die ja relativ in Ruhe, solange die Zahlen stimmen, aber das ist jetzt nicht ganz aktueller Buschfunk aus Wichita selbst.

30. März 2022: Von Michael Stock an Stefan Jaudas Bewertung: +1.00 [1]

Sie wissen ja, wie das ist, Herr Jaudas: Erst wenn Leute wie Sie und ich aus dem öffentlichen Diskurs entfernt wurden, kann das Paradies kommen ..... Und wenn es dann noch nicht da ist, wird es eben immer weiter in die Zukunft verschoben. Aber jetzt endlich, zum Ende des Jahres, werden die Elektroflieger uns zeigen, daß wir mit unserem seltsamen Verständnis von Physik völlig daneben liegen:

https://copanational.org/harbour-airs-e-beaver/?utm_source=wysija&utm_medium=email&utm_campaign=COPA%20eFlight-20191212

;-)

30. März 2022: Von Sven Walter an Michael Stock
Ich vermute mal, niemand erwartete ernsthaft, dass eine Beaver als Wasserflugzeug mehr als ein Ultrakurzstreckenflugzeug in Batterieausführung sein könnte. Ob 25 oder 45 min ist dann fast eine akademische Debatte.

Die echte Debatte kommt beim 9-Sitzer von Eviation und dem 19-Sitzer von Heart aus Schweden.

Wenn Joby vorm Absturz des Prototypen jenseits von Vne bereits 170 oder so nm ohne Nutzlast als Wandelflugzeug bringt, klingen deren Zahlen nach realer Physik...oder hatten die ein Notstromaggregat an Bord geschmuggelt?
31. März 2022: Von Michael Stock an Sven Walter

Schnell fliegen - für kurze Zeit und ohne Nutzlast - geht immer (Rolls Royce ACCEL). Nur wird die Zukunft der Luftfahrt nicht im nutzlastfreien Fliegen bestehen.

Die Realität gewinnt früher oder später immer. Wann sollen die 9- oder 19-Sitzer gleich nochmal in die Luft gehen?

1. April 2022: Von Sven Walter an Michael Stock
Tja Joby ist indes mit einem Viersitzer als eVTOLs unterwegs, da ist die Nutzlast wie bei RR minimal bei dem Anforderungsprofil.

Eviation 2023 hab ich meine Zweifel, aber nicht, dass sie es nicht schaffen.

Heart visiert 2026 für die Zertifizierung an. Klingt ambitioniert aber machbar.
2. April 2022: Von Michael Stock an Sven Walter Bewertung: +2.00 [2]

Vielleicht sollte man die eVTOL-Prognosen einfach immer als "t0 + 3 Jahre" definieren und t0 = aktuelles Datum setzen. Das liegt dann so nah, daß sich jeder drauf freut, aber noch so weit weg, daß noch keiner sinnvolle Ergebnisse erwartet ;-)

2. April 2022: Von Sven Walter an Michael Stock
Das verwechselst du mit der Kernfusion, da war es aber immer +30 ;-).

Also im Verhältnis zu A380 und 787 werden das hier sehr moderate Programmverzögerungen sein. 155 nm ohne oder mit Ballast auch im Kreis fliegen sowie Prototyp bei 20% über Vne zerlegt sind Parameter, über die sich manch konventionelles Programm gefreut hatte, selbst die, welche später noch erfolgreich waren. V22, VFW 614, F-35, DC10, TriStar... Wir verklären da die Vergangenheit bei schwierigen Geburten manchmal.

Das wird eine sehr erfolgreiche Nische werden, als Trittbrettfahrer der Emobilitätsfortschritte mit 4 Rädern und unserer dezentralen Siedlungsstruktur. Heli mit Bruchteil des Lärms plus Betriebskosten aber mehrfacher Sicherheit. Joby statt Lilium, vermute ich. Disc loading und Energiedichte.
2. April 2022: Von Michael Stock an Sven Walter

"Das wird eine sehr erfolgreiche Nische werden"

Aha. Na ja, aber nur wenn man das, was man sich bei 40.637350° 109.692330° anschauen kann, auch als Erfolg ansieht .....

Oder das bei 41.775942° 109.899958° .....

2. April 2022: Von Sven Walter an Michael Stock

Lustig als Navigationsübung.

Schon mal über die Ölsande von Alberta geflogen? Die Reste der Amoco Cadiz gesehen? Im Nigerdelta gewesen? Zerfetze Leiber im ersten Golfkrieg bewundert? Den Todeshighway bei Basra? Auf einem Rechner oder Mobiltelefon ohne Kupfer oder raren Metallen Forenbeiträge verfasst?

Ich kommuniziere wohl gerade mit jemandem, der wie Lederstrumpf aus einer Waldhütte ins Internetcafé gekrochen ist, um einem Informatiker einen Beitrag über die Schulter zu diktieren... Sorry, zieht nicht.

3. April 2022: Von Mich.ael Brün.ing an Sven Walter Bewertung: +6.00 [6]

Das wird eine sehr erfolgreiche Nische werden, als Trittbrettfahrer der Emobilitätsfortschritte mit 4 Rädern und unserer dezentralen Siedlungsstruktur. Heli mit Bruchteil des Lärms plus Betriebskosten aber mehrfacher Sicherheit. Joby statt Lilium, vermute ich. Disc loading und Energiedichte.

Ich lese daraus, dass Du die Erfolgswahrscheinlichkeit von eVTOL oder auch eSTOL an folgenden Argumenten fest machst:

  • weniger Lärm
  • niedrigere Betriebskosten
  • höhere Sicherheit
  • hoher Bedarf durch dezentrale Siedlungsstruktur

Mal abgesehen davon, dass es mir sehr schwerfällt daran zu glauben, dass die (nutzbare) Energiedichte in den nächsten zehn Jahren einen größeren Sprung machen soll, als in den vergangenen 30 Jahren, halte ich folgende Gegenargumente für betrachtenswert:

Lärm

Der Lärm eines senkrechtstartenden Fluggeräts wird zum Großteil durch die Luftbeschleunigung verursacht. Das ist grundsätzlich nicht anders als bei einem Hubschrauber. Sicherlich ist ein Hubschrauber noch lauter, aber leise ist ein eVTOL auch nicht. Da es aber "zuhause" startzen soll, ist der Lärm für die Nachbarn dann wieder deutlich lauter als der Hubschrauber am weiter entfernten Heliport. Müsste das eVTOL erst zu einem entfernteren Startplatz, geht die Zeitersparnis verloren. Oder andersrum, der Lärm dürfte wohl kaum so flüsterleise sein, dass man gegen die benachbarten NIMBYs ankommt und jeder eine dauerhafte Betriebserlaubnis im eigenen Garten bekommt. Das gleiche gilt umso stärker in einer städtischen Umgebung, in der die Abstände noch geringer sind.

Das o.a. geschilderte Problem gilt allerdings nur für Gesellschaften, in denen die individuelle Freiheit sehr stark durch den Wohlstandsneid beschnitten wird. In den USA oder in Australien mag das anders aussehen.

Betriebskosten

Die Gesamtkosten eines Fluggeräts werden nur zu einem geringen Teil durch die Energiekosten verursacht. Abschreibung auf Investition bzw. Wertverlust und Laufzeitbegrenzungen für sicherheitsrelevante Teile sind der Löwenanteil. Bei den Entwicklungen der letzten Jahrzehnte in punkto "maximale Sicherheit für den Fluggast" kann ich mir kaum vorstellen, dass Elektromotoren, Propeller, Akkus, Leistungselektronik und tragende Teile plötzlich deutlich längeren Austauschzyklen unterworfen sind als bei klassischen Fluggeräten. Ich kenne die Zahlen des Pipistrel Alpha Elektro. Selbst wenn dessen aktuelle Austauschzyklen verdoppelt werden, kommen die Betriebskosten nicht wesentlich unter die eines in Kabinengröße vergleichbaren ULs (der dann übrigens 30% schneller und 600% weiter fliegt).

Bei den exorbitant hohen Entwicklungskosten können die Anschaffungskosten eines eVTOL nur dann signifikant günstiger (als zB ein Leichthubschrauber) sein, wenn die Stückzahlen um Faktoren höher sind. Da beisst sich jedoch die Katze in den Schwanz. Solange die Einstiegshürde so hoch und der Nutzwert nur begrenzt ist, wird sich an den hohen Stückkosten nicht viel tun.

Außerdem kommen für Betreiber von Taxidiensten noch entweder Kosten für Überhang-Geräte, die gerade laden müssen, Austausch-Akkus oder Personal für das Betanken mit Wasserstoff hinzu. Für Kurzstrecken mit Reisezeiten von weniger als 30min sind selbst 10min Wartezeit inakzeptabel, da dann die Zeitersparnis kaum mehr vorhanden sein dürfte. Es muss daher bei Ankunft eines Gastes sofort geflogen werden können, mit den o.a. resultierenden Zusatzkosten.

Sicherheit

Die eVTOLs, die ich so aus den Medien entnehme, besitzen starre Rotoren. Damit sind sie nicht zur Autorotation fähig. Wenn also der Auftrieb, den die noch funktionierenden Rotoren erzeugen, niedriger als das Gewicht ist, geht es nach unten. Gut, passiert bei einer Autorotation auch, aber man kann die kinetische Restenergie des Rotorsystems und die Verstellbarkeit der Rotorfläche verwenden, um am Boden geordnet aufzusetzen. Diese Restenergie zum Flare gibt es bei eVTOLs nicht. Man setzt also gezwungenermaßen mit der sich aus dem Auftriebsverlust ergebenden Sinkgeschwindigkeit auf. Zum Antriebssystem eines eVTOLs gehört nunmal auch die Batterie (oder Brennstoffzelle). Sicherheit ergibt sich durch Redundanz der kritischen Bauelemente. Man muss also auch an dieser Stelle mindestens zwei Batterien vorsehen. Entweder legt man dann die Hälfte der Motoren nur an jeweils eine Batterie oder man muss doppelt verkabeln = hohes Zusatzgewicht. Fällt im ersten Fall eine Batterie aus, bleibt nur noch die Hälfte der Motoren übrig. Selbst wenn man diese in einen Überlastbereich fährt, wird die Sinkrate immer noch sehr hoch sein. Man kann natürlich auch drei oder vier Batterien nehmen, aber das macht das Fluggerät komplexer, teurer und vor allem schwerer.

Es gibt natürlich noch keine belastbaren Zahlen, aber ich würde nicht darauf wetten, dass eVTOLs langfristig eine bessere Unfallstatistik ausweisen können.

Hoher Bedarf

Da die Menschheit seit vielen Jahren in die Städte wandert, sehe ich nicht, dass die Dezentralisierung zunimmt. Ein solcher Trend ist nicht zu erkennen. Wenn doch, bitte ich um Belege. Der von Dir postulierte Bedarf müsste also schon sehr lange vorhanden sein. Die technischen Mittel, um schnell von einem Dorf in eine nahegelegene Stadt zu kommen, gibt es ebenfalls schon lange, insbesondere gibt es kommerziell verfügbare Hubschrauber schon seit mindestens einem halben Jahrhundert. Dennoch ist der eigene Privat-Heli ein Nischenprodukt. In Deutschland so gut wie nicht existent, aber auch zB in Brasilien, Australien, Russland nur gering verbreitet, obwohl er dort eine hohe Berechtigung haben müsste. Im Gegensatz zu den Leistungsdaten eines eVTOLs kann ein Hubschrauber auch Strecken von 500km überbrücken und ist trotzdem kein Massenprodukt, welches einen signifikanten Bedarf abdeckt.

Um kurze Strecken in Städten oder von/zu Randbezirken abzudecken, spielt dann wieder eine Rolle, welcher Zusatznutzen in Verbindung mit den Kosten erzeugt wird und ob man die NIMBY-Kultur mit Argumenten wie "kein" Lärm und hohe Sicherheit überzeugen kann. Leider sehe ich auch da aus den o.a. Gründen nur in sehr speziellen Gebieten und für eine äußerst begrenzte Klientel eine Machbarkeit.

Fazit

Die technologischen Hürden sind aus meiner Sicht nicht das eigentliche Problem für den Massenmarkt eVTOL. Sie sind zwar immer noch hoch und die meisten Konzepte sehr ambitioniert, aber fast alle verklären den angeblichen Bedarf mit einer rosa Brille, deren Ausmaße grotesk sind. Interessant wären mal repräsentative Umfragen unter den potentiellen Nutzern, zu welchen Preisen, Reisezeiten und an welchen Verbindungspunkten, sie denn bereit wären entsprechende Dienste zu nutzen.

Außerdem denken die meisten Ansätze nicht über ihr Fluggerät hinaus. Aspekte wie verfügbare Lande-/Parkflächen, Umsetzbarkeit/Kosten für Abfertigung mit Lademöglichkeiten und machbare Passagierkapazitäten in den attraktiven Zielgebieten werden nicht betrachtet. Erinnert sich noch jemand an die Transrapid-Diskussion in München? Ein zentraler Kritikpunkt war, dass der Transrapid nur 400 Passagiere je 15 Minuten (oder so ähnlich) schaffen könnte, während für eine Langzug-S-Bahn 2.000 Passagiere alle 10 Minuten problemlos möglichen wären. Auch wenn der Transrapid nur 20 Minuten schneller wäre, können von dieser Zeitersparnis nur die ersten 400 Passagiere profitieren. Der Rest müsste warten und hätte dann keinen Vorteil mehr. Ein eVTOL-Shuttle vom Flughafen Frankfurt in die City muss daher auch mit geringen Wartezeiten sofort abfliegen können. Da es immer nur wenige Passagiere je Fluggerät sind, kann man sich ausmalen, wieviele Fluggeräte und welche Landeflächen man für eine "Massen-Kapazität" benötigen würde.

Wir werden sehen...

3. April 2022: Von Michael Stock an Sven Walter Bewertung: +1.00 [1]

Nun ja,die "Nebeneffekte" der vielgepriesenen Elektromobilität und der sogenannten "Energiewende" werden zwar gerne totgeschwiegen, verschwinden aber deswegen nicht. Es sind nicht nur der Abbau seltener Erden, sondern auch der von Annalenas "Kobolden" und Lithium, die Umweltzerstörungen in extremem Ausmaß verursachen. Abgesehen davon, daß bei seltenen Erden China über 95% des weltweiten Vorkommens verfügt, und damit die vollständige Kontrolle über die Tagträume der weltweiten Elektromobilisten und Energiewender hat .....

Während seltene Erden, Kobalt und Schwermetalle in Computern etc. nur in geringen Mengen benötigt werden, sind es in Elektroflugzeugen und Windmühlen ungleich mehr. Und seltene Erden gibt es leider nur in Verbindung mit radioaktivem Thorium-232, einem Alpha-Strahler (wenigstens mit langer Halbwertszeit):

tinyurl.com/57ftbhf9

Herzliche Größe aus der Waldhütte mit angeschlossenem Internet-Cafe.

3. April 2022: Von Wolff E. an Michael Stock Bewertung: +1.00 [1]
So wie es aussieht, wird es bezahlbares Lithium aus Deutschland geben. "Großes Vorkommen im Rhein: Der deutsche Lithium-Schatz | tagesschau.de" https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/der-deutsche-lithium-schatz-101.html#:~:text=Die%20Deutsche%20Lithium%20will%202025,Europa%2C%20betont%20Unternehmenschef%20Dirk%20Harbecke.
Ich bin auch völlig hin und hergerissen, aber die Zukunft der Mobilität wird nun mal elektrisch sein. Ob es H2 als Energieträger wird oder Akkus (vermutlich lange beides) ist offen bzw hängt stark vom Nutzerprofil ab. Fossilie Energie sollte mittelfristig nur noch da eingesetzt werden, wo Reichweite und Gewichtsersparnis notwendig sind. Klar ist, dass die gewerbliche Luft-und Schifffahrt da ganz oben auf der Liste stehen wird. Diese Multicopter sehe ich nicht für Personentransport um und in Städten, eher z. B. Inselversorgung...
3. April 2022: Von Friedhelm Stille an Michael Stock Bewertung: +1.00 [1]
Interessanter Artikel, der da verlinkt ist. So detailliert war mir die Problematik gar nicht bewusst.
Unser öffentlich-rechtlicher Haltungsjournalusmus thematisiert das wieder mal nicht.

Ob die deutschen Lithium Vorkommen hier eine Alternative darstellen, weiss ich nicht, allein die Menge der Vorkommen ist ja weitaus geringer als jene in China.
Und das hier in Deutschland Bodenschätze zeitnah industriell abgebaut werden können, halte ich ob der diversen Protestgeneration für zweifelhaft: "Wasch mir den Rücken aber mach mich nicht nass".
3. April 2022: Von Sven Walter an Michael Stock Bewertung: +1.00 [1]

Aus dem Link:

"Das Produkt der „Grünen Energie“ ist mittlerweile gut beworben und in den Köpfen der Menschen angekommen." - tja eher das Gegenteil, wenn ich mir die Kommentarspalten der "WELT" so angucke, eher wirklich das Gegenteil. Kupferabbau war vorher wohl eher akzeptabel, als man damit Braunkohlekraftwerke anschloss und EFHs mit Kabeln versah, aber sobald der Benziner durch etwas Sinnvolleres verdrängt werden soll, gehen Abwehrreflexe auf Lobbyseite und beim Laien durch, die man kaum ahnen konnte. Also: Fast alles Kupfer wird wiederverwendet, oft sogar schon vorher auf dem Diebstahlswege, wie insbesondere die Bahn und manch Mittelständler oder Bauherr feststellen darf. Da sieht man mal, wie beharrliche Propaganda wirkt. Wieviele Krebstote wir durch andere Abgase haben, kann man gut ertragen, aber sobald es mal leise, mit hohem Drehmoment und ca. 3x so effizient wird, zieht man sich noch das hintervorletzte Argument aus dem Köcher, ohne rot zu werden.

Es kommt mir jetzt fast albern vor, dass ich zur PR-Abteilung der KP China werden soll, um deren "Grüne Mauer" zu preisen, aber wenn derartig einseitige Berichterstattung hier gepflegt werden soll, dann sollte so mancher mal den gleichen Rechercheeifer für unsere Kohlenwasserstoffförderung an den Tag legen. Obwohl - reichen die Namen Exxon Valdez, Amoco Cadiz, Nigerdelta, Teersand in Alberta, Blutkohle aus Kolumbien, Sackungen im Ruhrgebiet, Ewigkeitspumpkosten im Saarland, Atmosphärenaufheizung durch Lecks im Methan nicht aus? Sozialpsychologisch ist es wohl Abstumpfung. Dabei müssen wir nichts weiter tun, als ein Problem zu erkennen, zu gucken, welchen Komfort wollen wir, und dann das Problem ganz nüchtern abzuarbeiten. Die Franzosen bauen einen Schnellzug? Falls er gut ist, nachmachen und verbessern. Die USA erfinden das erste funktionstüchtige Motorflugzeug? Nachbauen, besser machen. Die Schweden (da ist es kälter als hier...) sind zu 95% mit der Wärmewende durch? Nachmachen, oder anpassen, wenn man weniger Wald als die hat. Für eine Wärmepumpe brauchst du fast nix aus deiner Lieblingsgrube in der Inneren Mongolei.

Warum wir alle dort einkaufen? Weil die Chinesen sich im Sinne internationaler Arbeitsteilung eben bereit erklärt haben, ein de facto Beinahemonopol zu machen. Vorm zwoten Weltkrieg hat D gewisse Legierungsmetalle eingekauft und gehortet. Heute haben wir nur eine 90-Tage-Rohölreserve... da kann man mE gerne was gegen machen, aber dann nicht jammern, dass man so abhängig vom Ausland ist. Machen oder lassen. Aber nicht jammern, dass jetzt alles so teuer wird.

Nun ja,die "Nebeneffekte" der vielgepriesenen Elektromobilität und der sogenannten "Energiewende" werden zwar gerne totgeschwiegen, verschwinden aber deswegen nicht. Es sind nicht nur der Abbau seltener Erden, sondern auch der von Annalenas "Kobolden" und Lithium, die Umweltzerstörungen in extremem Ausmaß verursachen. Abgesehen davon, daß bei seltenen Erden China über 95% des weltweiten Vorkommens verfügt, und damit die vollständige Kontrolle über die Tagträume der weltweiten Elektromobilisten und Energiewender hat .....

Nochmal, viel Spaß bei der Recherche der Kohlenwasserstoffförderung. Oder Kupfer. Oder Eisenerz. Die Einseitigkeit lässt ein gewisses Interesse gegen etwas oder eine schlichte Ignoranz erahnen... Dort wird nix verschwiegen, es wird schlicht in Relation gesetzt zu den realen Schäden. Den geringsten Umweltschaden bei uns verursachen die Obdachlosen, aber das halte ich jetzt nicht gerade für ein erstrebenswertes Lebensmodells.

Während seltene Erden, Kobalt und Schwermetalle in Computern etc. nur in geringen Mengen benötigt werden, sind es in Elektroflugzeugen und Windmühlen ungleich mehr. Und seltene Erden gibt es leider nur in Verbindung mit radioaktivem Thorium-232, einem Alpha-Strahler (wenigstens mit langer Halbwertszeit):"

Wo bleibt eigentlich das Zitat des Artikels zur Verwendung von Cer in Katalysatoren? Passt eine Nutzung in Verbrennungsfahrzeugen vielleicht nicht ins steinzeitliche Weltbild? Bezeichnend. Ich gehe jetzt mal an meinem Ford T rumschrauben, um noch zeitig zum Bahnhof zu kommen, wo eine Dampflok mich von Nürnberg nach Fürth bringen wird. Adler juchhe!


75 Beiträge Seite 1 von 3

 1 2 3 
 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang