Was mir aber definitiv nicht gefällt, als Single Owner eines Flugzeuges ist, dass man mich fotografiert, ohne Zustimmung (zuletzt mit Nahaufnahme) und so eine Verbindung zu mir, meinem Kennzeichen, meinem Flugzeug Typ, und meiner Flugroute für alle in alle Ewigkeit und aus kommerziellen Zwecken merkwürdiger Nerds, die sich darüber aufgeilen möglichst viele Flieger zu spotten.
Also erstens würde ich mal die Spotter und Trackingsites ziemlich unterscheiden.
Die Spotter sind vor allem eines: Flugzeugfans die tw einen sehr hohen Aufwand betreiben um eben die Dinge zu fotografieren, die sie lieben: Flugzeuge. Dabei sind primär Airliner gesucht, wenn ich auf den entsprechenden Seiten schaue, dann sind vielleicht 10 % Kleinflugzeuge. Wo aber einige Poster klar recht haben ist, dass dies Leute sind, die genau wie wir am Erhalt unserer Flugplätze und der fliegerischen Freiheit interessiert sind, denn ihre Passion hängt ja auch davon ab.
Abgesehen davon habe ich viele Leute kennengelernt, die mal als Spotter angefangen haben und sich dann zu Piloten weiterentwickelt haben. Einige davon sind auch ganz tolle Fotografen die nicht nur in der Aviatik mit fantastischem Bildmaterial die Leute erfreuen.
Wer sich nun auf den Standpunkt stellt, an Flugplätzen müsse das Spotten aus Privatsphäregründen verboten werden, der nimmt damit in Kauf, dass nicht nur die Spotter dafür wohl sehr wenig Verständnis aufbringen werden sondern auch alle anderen Familienbesucher e.t.c. die aber eben für das Wohlwollen gegenüber unseren Flugplätzen ebenfalls wichtig sind. Durchsetzen kann man sowas sowieso nicht, ausser man baut Bretterzäune um die Flugfelder oder stellt da Wärter hin die alle die ne Kamera oder Smartphone zücken zusammenscheissen. Sowas würde in kürzester Zeit dazu führen, dass wir als Privatflieger noch mehr als eh schon als arrogante, exklusive Schnösel runtergemacht werden würden, die auf ihrem Spielplatz keine Zaungäste dulden. Was das heisst ist wohl klar: Die Toleranz gegenüber unserem Hobby oder auch beruflichen Tätigkeit würde vollends in den Keller fallen.
Wer dann sogar noch Abmahnanwälte, die sowieso schon einen Ruf wie Strassenräuber haben, auf die Spotter oder sonstige Privatpersonen ansetzt, dürfte dem ganzen noch die Krone aufsetzen.
Trackerseiten sind eine andere Sache, wobei die Präzedenz dort wohl das zur Verfügungstellen der gesamten Flugdaten durch die FAA ist. Natürlich ist es auch dort möglich, sich zu anonymisieren, nur auch das ist kein Opt in, sondern klar ein Opt Out, denn der Eigner muss bei der FAA vorstellig werden um aus deren Daten anonymisiert zu werden.
Genau so ist es bei den Trackingseiten: Opt out und man ist raus, bzw die Regi wird nicht mehr dargestellt.
Fakt ist aber auch, dass die Seiten sowohl professionel wie privat sehr stark genutzt werden und durchaus auch ihren Nutzen haben. Ich kenne diverse Anwendungen, die innerhalb der Flughäfen alte von den Flugverkehrsleitungen zur Verfügung gestellte Radarimages abgelöst haben und sehr viel besser funktionieren als diese sauteuren Lösungen. Ebenso sind mir Airlines bekannt, die ihre Flotte mit ähnlichen Tools tracken, auch hier gab es früher sauteure Lösungen, die nur andeutungsweise ähnlich gut funktionieren.
Klar ist es leider auch so, das die Seiten von Fluglärmgegnern genau so genutzt werden, allerdings doch wohl mit überschaubarem "Erfolg". Petzliesen gibt es immer und im überfüllten Europa nimmt die Toleranz generell ab, ob es Kinderspielplätze oder Flugplätze sind, vo anderen Dingen ganz zu schweigen .
Will man das alles gerichtlich verbieten, muss man auf sehr vielen Fronten kämpfen. FR24 ist zwar Europäisch, viele andere aber nicht. Ebenso wäre zu erwarten, dass FR und ähnliche sich bei einem Europäischen Verbot schlicht ins Ausland absetzen und von dort aus genau so weitermachen, wo sie durch die Eu nicht mehr belangt werden können. Ebenso dürfte es schwer werden, US basierende ähnliche Dienste wie etwa Flightaware ebenso zu verbieten, ohne sie über IP blocking in D schlicht auszublenden.
Die Frage für mich ist da schon, ist es wirklich zuviel verlangt dass man sich bei Bedarf bei diesen Diensten mit Opt Out abmeldet, anstatt das man viel Geld und Zeit in Gerichtsverfahren e.t..c steckt und am Ende doch nicht das Erreicht was man will und zudem sehr viele Aviatikaffine Leute verärgert. Man sieht ja heute bereits, wie "Verbieteriche" im Volk immer weniger toleriert werden, da wären wohl GA Exponenten, die sich hier gerichtlich gegen Aviatikfans stellen schon ein Schuss in den Fuss.