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2020,12,14,08,1246502
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"Was ist denn bitte nicht spannend daran, ein distributed propulsion tilt wing canard auszulegen, zu bauen, zu testen und zuzulassen und zu sehen, wie weit heutige Technologie reicht?"
Das halte ich in zwei Szenarien für spannend:
1. Du bist absoluter Pionier und es gibt keine Vorerfahrungen. „Das mit dem Auftrieb muss doch gehen. Lass uns doch mal probieren, ob wir so eine Kiste mit einem Verbrennungsmotor nicht in die Luft kriegen. Lass uns das mal am Strand machen“ Dann ein paar Jahre intensiv rechnen, ausprobieren und irgendwann fliegt das Ding und Du bist der Erste.
2. Du bist fortgeschrittener Student der Luft- und Raumfahrttechnik im Master und der Prof. sagt: "Lasst uns mal was Ausgefallenes machen und ein elektrisches VTOL tilt-rotor Flugzeug konzipieren und dimensionieren". Oder ein Fachmann wie Du vollzieht das nach, weil es eben als Konzept ausgefallen ist.
Vielleicht stelle ich mir das alles viel zu leicht vor, aber ist es wirklich so schwer, das überschlagsmäßig zu beurteilen? Fakten muß man sich zusammensuchen, aber was ich finde, klingt nicht überzeugend: der Zweisitzer-Prototyp wurde nach hundert Testflügen bis 25° (oder 30°?) Bank geflogen. D.h. er trägt maximal das 1,15-fache des Leergewichtes: statt 200kg projektierter Nutzlast eine von 65kg. Max Steigrate 500 ft/min leer. https://evtol.news/lilium/
Kürzer: spannend ist bestimmt die Auslegung. Wenn es dann so erfolgversprechend scheint, daß man es baut, dann sollte die Realität doch irgendwo in der Nähe der projektierten Daten liegen. Wenn sie das ganz offensichtlich nicht tut, dann stimmt etwas in dieser Kette nicht.
Update: auf https://evtol.news/aircraft sind wohl alle bekannten eVTOL aufgelistet, Es sind beeindruckend viele, manche wie z.B. Pivotal oder Joby bieten plausible technische Daten und Schein und Sein liegen nicht so weit auseinander.
Update II: die am weitesten fortgeschrittenen sind in ähnlichen Stadien wie Lilium, manche im Prototypenstadium, manche haben 2024 wohl schon Flieger ausgeliefert https://evtol.news/news/evtol-leaders-deliver. Die Reichweite liegt überall um 30 min. Dann scheint ein praktikables Gerät aber immerhin nicht unmöglich, eine nur 20-30% höhere Energiedichte der Batterien würde vielleicht ja schon reichen. Dann verstehe ich, warum so viel Geld investiert wird.
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"Nur das ein Verkehrslandeplatz eine Infrastruktur ist, die genutzt wird und funktioniert. Die Autobahnen sind in sich gesehen auch Defizitär, aber deswegen macht sie keine "zu"."
Nicht nur das, ein nicht unbeträchtlicher Teil des Defizits dürfte an unangemessenen Rahmenbedingungen liegen.
Autobahnen und Verkehrslandeplätze funktionieren. Der Nutzen lässt sich ganz real ausrechnen. Bei den ganzen Papierfliegern gibt es nur "Vorhersagen". Und die werden wie die Wettervorhersage sein ...
Blöd sind halt die dran, die in solche Papierflieger zum falschen Zeitpunkt investiert haben. Aber OK, auch Pennystocks haben ihre Daseinberechtigung. Komisch, andere Firmen werden zu Schulden- und Aktienschnitten gezwungen wenn das Geld knapp wird. Sogar Firmen mit realen Produkten und (wenn auch nicht genügend) Umsatz ... ich bin sicher, es gibt auch Leute, die diese 100 Millionen Euro z.B. bei Varta besser angelegt sehen würden. Hoppla, Varta macht ja auch in Batterien ... aber die sind wahrscheinlich zu unsexy und zu Old Economy.
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Dann definieren Sie "ein großer Teil" - das, was Sie da dann als Rückfluss definieren, sehe zumindest ich nicht als "großen Teil" an.
Auch nett dann die Aussage in der Presse "Lilium hatte zuletzt öffentlich mit einem Verkauf an ausländische Investoren und einer Verlagerung seines Standortes geliebäugelt, nachdem eine Entscheidung über Staatshilfen ausgeblieben war." Wenn ich da jetzt nach der Aktionärsstruktur google ... dann hat Lillium diesen Schritt schon sehr lange vorher vollzogen.
Und bei Volocopter sieht es nicht viel besser aus.
Mal wieder ein Fall von German Stupid Money?
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In der FAZ ein Artikel über Liliums aktuelle Finanzierung, warum eine Börsennotierung von Nachteil sein kann.
Und ein etwas älterer Artikel von Jürgen Schelling über e-taxis. Beide leider hinter der Bezahlschranke.
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Mal wieder ein Fall von German Stupid Money?
Naja, Ruschmeyer und Thielert sind für die regelwidrige Verwendung ebend dieses "stupid money" in den Knast. " evil stupid money?"
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Es gäbe eigentlch eine simple Regel, der viele Bereiche des Subventionsmissbrauchs verhindern würde:
- Fließt Staatsknete gibts es kein Dividende
- oder/und simpler: Subventionen sind als a.o. Ertrag auszuweisen
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hubärt ekel....mit ruschmeyer ist falsch: er hat korrekt beantragt, mit allen daten, die korrekt abgesegnet waren, fördermittel wurden auf basis korrekter daten gewährt....also quark wasd schreibst!
es wurden fast 30 flugzeuge gebaut die heute noch fliegen, gewartet werden und von eigner geliebt werden...kann man das von cargolifter, mylius und hp-aircraft sagen? nein!
als heldentat meinte h teegen in den 90igern zum wirtschaftsministerium nrw oder ns gehen zu müssen, und schlecht über ruschmeyer aircraft production reden zu müssen, ohne plausiblen grund! ergebnis: 40 hoch/mittel-qualifizierte mitarbeiter in die arbeitslosigkeit geschickt...in einer wirtschaftlich angespannten situation in D....kaum flugzeuge wurden verkauft...flugstunden gingen nach unten....erst ab 1998 fing es sich wieder......ich hätte ihn dafür steinigen können...für so einen schwachsinn den er da gebracht hat! anstatt eine deutsche firma zu promoten...SATIRE EIN:wer weis, wieviel er von piper, beech oder cessna dafür bekommen hat...SATIRE AUS....aber vielleicht vertragen sie sich ja jetzt in der hölle der flugzeughersteller...:-))
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An Hubert: Noch besser wäre, Staatsknete wird als Einlage gegeben und so zum Anteil an dem jeweiligen Laden. Der kann später bei Gelegenheit - wenn sie je kommt - verkauft werden. Aber dieser Wunschtraum wird nicht wahr, die Steuerzahler bleiben Zwangsbeschenker, im weltweiten Wettlauf wer am meisten gibt. Ein obszönes System.
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genau das läuft gerade bei der Meyer Werft. Die FDP fordert aber die Anteile von Bund und Land wieder den Altbesitzern rückzuübereignen. Frag nicht zu welchem Preis.
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Dann wurde Rushmeyer also unschuldig verurteilt ?
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Es gäbe eigentlch eine simple Regel, der viele Bereiche des Subventionsmissbrauchs verhindern würde:
"Simpel" liegt ja im Auge des Betrachters ...
Fließt Staatsknete gibts es kein Dividende
Das Problem ist offensichtlich, dass "fliesst Staatsknete" kein wirklich bestimmter Rechtsbegriff ist ;-) Wenn man alle staatlichen Subventionen berücksichtigt - KfW-Gründungsdarlehnen, Agrar-Diesel, Schwerbehinderten-Zuschüssen, "Hermes-Deckungen", ... - dann dürfte wahrscheinlich gar kein Unternehmen in Deutschland mehr Dividende bezahlen.
Ausserdem weisst Du doch viel besser als viele andere, dass es ziemlich egal ist, ob Unternehmen Dividenden zahlen dürfen - Modigliani/Miller lässt grüßen ...
oder/und simpler: Subventionen sind als a.o. Ertrag auszuweisen
Ich bin echt kein IAS-20 Experte - aber ist das nicht schon so?
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"Eigentlich" müssten die Zuschüsse als a.o.Ertrag ausgewiesen werden. Findige window dresser packen die aber sowohl in der G&V als auch in Bilanz unter die Lasten aka Kredite, da meist Zinsen bezahlt werden müssen, oder gar "Zinsbelastungen auftreten könnten". In Steuerprüfungen ist das ein beliebter Diskussionspunkt.
Aber es ist nunmal Wirtschaftsdoktrin in Deutschland: Gewinne privatisieren, Verluste vergesellschaften.
Edit:
- Ertragswirksam: Sie erhöhen direkt das operative Ergebnis oder den außerordentlichen Ertrag.
Investitionszuschüsse: Mindern die Anschaffungskosten oder führen zu einer jährlichen Auflösung von Sonderposten, was die Abschreibungen senkt und den Gewinn langfristig steigert. In jedem Fall tragen staatliche Zuschüsse zur Erhöhung des Gewinns bei, indem sie entweder Kosten direkt reduzieren oder das Ertragsniveau anheben.
- Als Förderkredite - witzig auch mit Null Zins - sind die Zuschüsse passivisch
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Werden die "Finanzspritzen" als nichtrückzahlbarer Zuschuß gebucht, könnte das Unternehmen erst mal so weiter fretten. Ist es ein Kredit, wäre die Insolvenz trotzdem einzuleiten. Es gibt zwei Gründe für Insolvenz: Überschuldung oder Liquiditätsmangel. Statt des Zweiten käme also der Erste zur Anwendung. Es gäbe da noch eine vorübergehende Duldung, Stillhalten der Gläubiger. Wäre auch sinnvoll, wenn Lilium weiter staatsverbürgte Zinsen zahlt. Quasi Staatskredit zu Junk-Bond-Zinsen. Da lacht das Herz des Bankiers.
Übrigens, - wenn auch in gewaltig anderen Dimensionen - in gleichem Konflikt steckt aktuell auch grad Boeing. Aber ohne Mangel an öffentlichem Interesse wie bei Lilium.
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Man braucht nicht mal einen Taschenrechner, um rauszufinden, dass auch 100 Mio. Geld vom Staat (ganz egal ob als direkte Subvention, Bürgschaft oder Kredit) nicht reichen werden, um die Kosten bis zur geplanten Markteinführung - und damit bis zu erten Umsätzen zu decken. Und das selbst dann nicht, wenn alle heutigen Zeitpläne dieses Unternehmens voll aufgehen würden.
In so fern ist eine solche Subvention von 100 Mio. wie sie im Raum steht komplett sinnlos!
Entweder der Staat (also wir Steuerzahler) glaubt an das Geschäft von Illium - dann muss er mind. 500 Mio. geben, um es möglich zu machen. Oder er glaubt nicht dran, dann sind auch 100 Mio. zu viel.
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F.s. die reichen vielleicht 3 monate...wenn überhaupt...daß da vorher keiner draufgekommen ist...
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Nicht vergessen, der Staat ist schlauer und „macht keine Fehler“. ;-)))
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marco würde sagen: AHAAAAA
ich auch...:-)))
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Sehe ich das richtig? Es wird als Erfolg gefeiert, wenn man zum ersten Mal den Strom einschaltet und dabei die Sicherung nicht rausfliegt? Oder sehe ich das zu einfach?
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da hättest du vor 23 jahren beim ersten inoffiziellen pwr-on test beim eurofighter dabei sein sollen....
da hättest du allen glauben an die technik verloren....
mfg
ingo fuhrmeister
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war auch nur ein schalter..., keine isolierten kabel...reine sauerstoffathmosphäre...ein heißer abgang...
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https://m.youtube.com/watch?v=-9kRIOrEJQs#
Toyota hingegen setzt aufs richtige Pferd.
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Ich habe mal eine ernstgemeinte Frage an die, die das einschätzen können:
Lilium hat über 1000 Mitarbeiter (nach eigenen Angaben).Mir ist schon klar, dass sich so ein Fluggerät nicht von alleine entwickelt. Das braucht schon ein paar Avioniker, Mechaniker, Leichtflugzeugbauer, Ingenieure, Zulassungsspezialisten, etc. Aber rein technisch ist es ja auch keine Raketenwissenschaft so ein Teil zumindest mal in die Luft zu bekommen (Optimierung mal außen vor). Mein Bauchgefühl (aber wie gesagt, ich kenne mich damit nicht aus) ist, dass für die Entwicklung einer ersten serienreifen Version eines solchen Flugzeuges 100 Leute locker reichen müssten. Liege ich da völlig falsch? Und wenn nicht:
Was machen die anderen 900 Mitarbeiter? Geld einsammeln um sich selbst und die 100 WIRKLICH am Flugzeug arbeitenden zu finanzieren? Die bisherigen Berichte klingen auch nicht so, als würden bei Lilium 900 Leute an der für die Geschäftsidee unabdingbaren neuartigen Batterie forschen, da hofft man ja soweit ich die bisherige Presse verstanden habe eher darauf, dass der Markt bald sowas anbietet.
Unterm Strich wundere ich mich einfach, wie man mit einem solchen Fluggerät 1000 Mitarbeiter beschäftigen kann.
Disclaimer: Ich finde den Liliumjet technisch höchst spannend und würde mich freuen ihn ab und an am Himmel zu sehen Aber ich glaube nicht an den Businesscase, den das Unternehmen sieht.
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Ein guter Vergleich ist ja Diamond Aircraft, die ja etwa so 1200 Mitarbeiter haben, damit aber die Serienproduktion von 5 Flugzeugtypen, etc. stemmen. Damit kommt man zu dem Schluss: Ja, Illium hat ziemlich viele Mitarbeiter.
Da mag es auch um den "wer groß ist wirkt gut und bekommt (noch) mehr Geld"-Effekt bei Startups gehen. Und vielleicht ist es auch ein bisschen dem geschuldet, dass manchmal eine hohe Cash Burn Rate bei Startups als Wert an sich gesehen wird. Aber im Kern glaube ich, liegt es an etwas anderem: Das ganze Konzept von Illium sieht vor, aus Prinzip so viel wie möglich anders zu machen, als das, was es schon gibt, Sie entwickeln (wenn auch mit Partnern) nicht nur die Zelle und die Aerodynamik, sondern auch die Elektrik, die Motoren, die Batterien, etc. alles selber. Ich habe mich schon fast gewundert, als sie verkündet haben, dass sie zumindest die Backup-Avionik von Garmin kaufen wollen und nicht auch selbst entwickeln. Dafür braucht es natürlich viele Menschen.
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