Mir wurde als Flugschüler beigebracht, Checklisten praktisch ständig zu benutzen. In den unmöglichsten Situationen. Am besten noch die "FAA approved" aus dem Handbuch. Das sind in der Regel "Do-Listen", keine Checklisten. Man liest durch einen Haufen Text, den man nicht wirklich braucht ("After Landing - Flaps Up"). Und eigentlich ist man (zumindest im Flugtraining) gefühlt mehr am Handbuchblättern und Checklistenlesen als am Fliegen. Und die Überfütterung führt dazu, dass man dann doch irgendwas übersieht. Irgendwie kann es das nicht sein.
Bei einem AOPA-Sicherheitstraining hat aus dem Kreis der FIs ein erfahrener Lufthansa-Pilot aufgemerkt und mitgeteilt, Checklisten müssen entrümpelt werden.
Einige Iterationen später...
mittlerweile habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht, mir bei der Vorbereitung auf ein neues Flugzeug eine eigene Checkliste zu erstellen. Es kommen strikt nur die Dinge rein, die "weh tun" können, die ich also prüfen MUSS und die ich möglicherweise vergesse ("Remove Pitot Cover"). Die Sachen, die ich sowieso nie vergesse ("Check Fuel Drains", stehen nicht drin. Und die Sachen, die nicht weh tun können, tendenziell auch nicht ("After Takeoff - Landing Lights Off"). Die resultierende Liste ist natürlich individuell, denn ich habe die Sachen rausgenommen, die ich sicher nicht vergesse, weil sie selbstverständlich sind ("Engine - Crank") oder eben in Fleisch und Blut übergegangen sind ("After starting engine - Check oil temp and pressure").
Meine Checklisten-Nutzung ist, da bin ich ehrlich, immer noch nicht 100% und perfekt. Aber seither viel besser geworden.