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2016,05,13,07,1532193
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36 Beiträge Seite 2 von 2
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Ach Herrje, Lutz behauptest Du gerade zu wissen, was Toleranz bedeutet?
Meinst Du in etymologischer oder in philosophischer Hinsicht?
Nein, ich behaupte, falsifizierbare Aussagen darüber treffen zu können und falsifizierbare Aussagen über Toleranz falsifizieren zu können. Und ich behaupte, dass Deine Ausführungen ideengeschichtlicht nicht haltbar sind.
Deine weiteren Ausführungen zur Bedeutung von Toleranz sind interessant aber haltlos, Du definierst letztlich den Toleranten um zum Intoleranten. Das ist vermutlich auch ohne Philosophiestudium als wenig sinnvoll erkennbar.
Tja und genau wegen solchen Sprüchen nehme ich mir die Freiheit in FB die Ignorieren-Funktion zu nutzen
Das verstehe ich gut, mich würde an Deiner Stelle die stetige Konfrontation mit nachprüfbaren und nachvollziehbaren Sachargument auch ermüden.
... und in der unmöglichen Diskussion und Spekulationen von den toten UL Kollegen von letzter Woche hattest Du und Malte Euch ja nicht gerade mit Ruhm bekleckert - um es mal so neutral wie nur möglich zu formulieren.
Bleib' doch mal bei der Sache. Warum fällt Dir das so schwer? Malte hat dazu schon alles geschrieben. Ich habe hier wie dort schon häufig deutlich gemacht, dass ich Pietät in der Fliegerei für nachrangig halte. Nur weil Ihr für Eure These, der Absturz könne mit der Beladung nichts zu tun haben und es sei Zeit, UL auf 600kg aufzulasten, damit Versicherungen keine Ausrede nicht zu zahlen mehr hätten, mehr Applaus von der Peer Group bekommt, müssen Malte und ich nicht falsch liegen.
Du kannst mich aber gerne bei einem Kaffee oder einer Apfelschorle auf EDLA oder EDKM oder ab kommender Woche beim Sauerlandwettbewerb in den Ruhrwiesen vom Gegenteil überzeugen.
So als Theorie-Refresher?
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Eustach, du solltest ggf. mein erstes Posting in diesem Thread lesen (Seite 1): wir wohnen nicht allzu weit weg von einer (im Sommer von Motorrädern) stark frequentierten Orts-Durchgangsstraße - und nachdem ich zur Mittelschicht gehöre zahle ich das Häuschen für gute 20 Jahre ab, so wie deine Bekannten auch.
Allerdings haben Straßen eine Eigentschaft: sie tauchen nicht einfach unvorhersehbar aus dem Nichts auf. Will sagen: sich ein Haus in der Nähe einer Straße zu kaufen und dann beschweren dass es da laut ist, und selektive Durchfahrtsverbote zu erwirken, da fehlt mir das Verständnis.
Beziehungsweise - und hier bitte ich um eine Erklärung was an meinem Vergleich unklar ist - das hat die gleiche Qualität wie die Beschwerden der Fluglärmgegner rund um einen Flugplatz (unseren gibt es z.B. seit fast 100 Jahren, dessen Existenz sollte also ebenso niemanden überraschen).
Was definitiv angesagt ist wäre eine strenge und umfassende Lärmschutz-VO für Motorräder und die ebenso strenge Ahndung von Verstößen. Dann bräuchten nämlich nicht ein paar von der Präsenz von Straßen "überraschte" Häuslebauer Durchfahrsverbote erwirken (die dann auch alle nicht-assozialen* Motorradfahrer treffen), sondern davon hätten fast alle etwas die in diesem Land leben.
(*) Überlege ob ich den schreibfehler korrigieren soll, aber mir gefällt die geweckte Englische Assoziation :-)
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Wie lustig, es muß Euch ja schwer treffen, wenn Ihr Euch über mein Ignorieren derart echauffiert. Und an Euren Spekulationen über Schwerpunktlagen an der VL3 habe und werde ich mich nicht beteiligen. Ich denke es reicht vollkommen aus, wenn Ihr in FB mit Euren pietätlosen Kommentaren und Spekulationen zu kürzlich verstorbenen Fliegerkollegen einen Thread kaputtgemacht habt. Das wollen wir doch dem altehrwürdigen PuF-Forum nicht auch noch antun, oder? Ich habe da durchaus eine eigene Meinung zu, nur warte ich zumindest den BFU Bericht ab, bevor ich mich zu einer Einlassung hinreissen lasse.
Warum war es so klar, daß Du auf mein vis-a-vis Angebot nicht eingehen wirst. Hier, weil ich Dich doch so sehr mag ein kurzer Exkurs in die große, Dir offenbar unbekannte Welt der Philosophie:
https://www.br.de/mediathek/video/toleranz-rainer-forst-100.html
In diesem Sinne, NE SUPRA CREPIDAM SUTOR
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Bitte nicht die Tatsachen verdrehen, Tomas. Du-weißt-schon-wer hat Motorausfall als wahrscheinliche Unfallursache festgelegt und weight issues ausgeschlossen. DIESES Vorurteil hat mich auf die Palme gebracht, nichts sonst. Zur 'Pietät' habe ich meine Haltung dargelegt, völlig ok, dass sie nicht geteilt wird.
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Zu vis-a-vis, habe ja nicht abgesagt, sondern eine Rückfrage gestellt. Kannst gerne jederzeit nach Aachen oder Spa kommen. Morgen Nachmittag wäre auch EDLA oder irgendwas in der Mitte denkbar.
Ansonsten - mit lateinischen Bonmots kann man hier bei mir niemanden beeindrucken. Inhaltlich war das ja genau mein Reden. Ein grundständiges Studium ist nicht durch Google zu ersetzen.
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Puh, aus dem Urlaub zurück, und das ist ja nun ein extrem lebendiger Thread. Ich finde aber den Punkt in keinem Posting 100%ig getroffen:
Es gibt da schon m.E. einen fundamentalen Unterschied zwischen 50%-99% der Motorradfahrer und mind. 90% der Piloten: Wer einmal als reiner Motorpilot einen Windenstart im Segelflugzeug erleben durfte: Fehlt dem ein ohrenbetäubendes Kreischen eines auf 7.000 rpm gequälten Motors? Oder wünscht er sich nicht die gleiche geniale Beschleunigung und das Steigen im 45 Grad Winkel (?) in seinem Flugzeug, während gleichzeitig nur der Wind den Lärm verursacht, der trotzdem keinen Kopfhörer erfordert?
Gibt es irgendeinen Piloten, der Tuning-Sets kauft, die mehr Lärm versprechen? Ich glaube, mit gewisser Allgemeingültigkeit behaupten zu können: Wenn wir Piloten unsere Flugzeuge zu günstigen Kosten leiser statt lauter machen könnten, täten wir das. Auf keinen Fall aber geben wir Geld aus, um primär das Flugzeug lauter zu machen.
Das ist ein sehr fundamentaler Unterschied zur Motorradszene, und da geht es auch um Grundsätze des Sozialverhaltens. Nämlich die Verpflichtung im Bestreben, die eigenen Interessen möglichst so zu verfolgen, dass der Andere möglichst wenig tangiert wird.
Dieses Verständnis fehlt mir bei Motorradfahrern ganz überwiegend, während m.E. wir Piloten dieses Verständnis ganz überwiegend haben.
Ich halte auch den Vorwurf an Hubert, "Körperverletzung" einfach so in die Debatte zu werfen, für falsch: Lärm oberhalb von 85 dB gilt als gesundheitsschädlich. Und dieser Pegel wird durchaus überschritten, und zwar weniger von Piloten als von Motorradfahrern. M.E. sollte es einfach in Ortschaften Schallpegel geben, die durch den Einzelnen, ob LKW-Fahrer, Porschefahrer, Motorradfahrer oder Pilot, nicht überschritten werden dürfen - quasi "Lärmblitzen". Ob der Schallpegel nun am "Sportauspuff" / "Klappenauspuff", der Fahrweise oder der Bauart liegt: Egal. In Synthese der "Lügendiesel"-Debatte wie auch des großen Kanzler-Wortes "Es kommt darauf an, was hinten rauskommt" sollte es darum gehen, was effektiv am Ende für eine Belastung entsteht. Und diese sollte begrenzt sein.
Meine persönliche Aversion ggü. Motorradfahrern - wohl ähnlich wie Hubert - ist so ausgeprägt, dass ich Unterfahrschutz an den Leitplanken ablehne: Es geht ihnen um den Kitzel der Gefahr, wenn sie das Maximum in der Kurve rausholen wollen. Warum soll die Gesellschaft die Fürsorge entfalten müssen, dass das Scheitern am selbstgewählten Kitzel nicht den Tod bedeuten darf?
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Bevor sich jemand aufregt: Ich ärgere mich über Unterfahrschutz, weil er:
- (Mein) Geld kostet
- Motorradfahrer eher anzieht als abschreckt (= mehr Mopeds, mehr Lärm)
- die Entschärfung der Gefahr dazu verleitet, näher an die Grenze zu gehen (= extremere Fahrweise, mehr Lärm)
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Sachlich ist das falsch, weil der Zusammenhang zwischen Verletzungsrisiko und Risikobereitschaft nur sehr lose ist (siehe Sicherheitslenksäulen, Sicherheitsgurte, ABS, stabilere Fahrgastzellen, Stahlkappen bei Reitern usw), gleichzeitig aber die Folgen abgemildert werden.
Politisch gibt es (noch) einen gesellschaftlichen Konsens, Verhalten zu tolerieren, das das Leben verkürzen könnten (Fliegen, Reiten, Alkohol, Rauchen, Überernährung, Tauchen, Kanufahren, Fahrradfahren, ...).
Wirtschaftlich ist ein Unterfahrschutz zum einen billig und zum anderen eine lohnende Investition, da produktive Arbeitskräfte weniger stark verstümmelt werden.
Und menschlich? Ja, da finde ich auch, dass die Gemeinden aufhören sollten, reichen Schnöseln ihren Flugplatz zu subventionieren. Und sie sollten die lukrativen großen Grundstücke in so schöne Gewerbegebiete umwidmen, weils viel mehr Geld in die Kasse bringt. Und ich sollte aufhören, Dir Deinen Geschäftswagen zu finanzieren. Und das teure Notarztwagensystem sollte man abschaffen. Das Leid meines Nächsten geht mich doch nun wirklich gar nichts an.
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> Das Leid meines Nächsten geht mich doch nun wirklich gar nichts an.
Der Satz, den Du ironisch schreibst, ist passenderweise das Motto vieler Motorradfahrer. Nein, eigentlich bisweilen massiver: Das Leid des Nächsten ist meine Freude. Ich habe etwa 10 Minuten zu Unterfahrschutz und Fehlzündungen gegooglet, und stoße dabei über Forumsbeiträge wie "wie geil es ist, eine Fehlzündung neben einem Cabrio-Fahrer zu produzieren", etc. Was ich (in der kurzen Suche) nicht finde, sind Beiträge, in denen Motorradfahrer andere Motorradfahrer vom Schrauben am Auspuff mit Verweis auf die Mitmenschen (anstatt der jurististischen Folgen) abhalten.
Motorradfahren und Motorfliegen macht beides Krach, aber bezüglich der Community scheint da ein diametral unterschiedlicher Geist zu existieren.
Ähnlich bei Piloten und Motorradfahrern dürfte aber Folgendes sein: Die Unfalltoten sind (mit) der stärkste Motivator, Risiken zu reduzieren oder zu vermeiden.
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Und an Euren Spekulationen über Schwerpunktlagen an der VL3 habe und werde ich mich nicht beteiligen.
In der PPL-Schulung nennen wir das "Berechnung", und nicht "Spekulation".
Ich denke es reicht vollkommen aus, wenn Ihr in FB mit Euren pietätlosen Kommentaren und Spekulationen zu kürzlich verstorbenen Fliegerkollegen einen Thread kaputtgemacht habt. Das wollen wir doch dem altehrwürdigen PuF-Forum nicht auch noch antun, oder?
Warum dann versuchst Du hier auf Basis der benannten Diskussion (bei der unsere Beiträge weder spekulativ, noch pietätlos waren), - wie war die Formulierung Deines Freundes/Kollegen noch gleich - unsere Person in missgunst darzustellen? Es mag ja sein, daß Deine Erinnerung etwas von der Warheit divergiert, aber eine Diskussion sollte doch noch gegen die Argumente, und nicht gegen die Personen geführt werden. Du glaubst doch nicht, daß wir zu solchen Vorwürfen keine Stellung nehmen?
In diesem Sinne, NE SUPRA CREPIDAM SUTOR
Quod liced Iovi, non licet bovi, oder wie sehe ich das?
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Was Eustach meint, ist absolut wie er es beschreibt.
Das kann ja durchaus sein, mangels Erfahrung kann ich dazu nicht viel sagen, in meinen Umgebungen stört es halt weniger. Es geht mir prinzipiell darum, daß man
a) Regelungen, die getroffen wurden, auch durchsetzen muß. Das macht jeder Landeplatz, der Emmisionsbedingte Pausen oder Limitierungen auferlegt bekommen hat, wie auch jeder Flugzeughalter, der in neue Propeller oder Nachschalldämpfer investieren, lärmarm fliegen oder lärmarmes Fliegen schulen. Das gleiche machen auch Betreiber von Werkhallen / Industriebetriebe, Veranstaltungstechniker, etc.
b) Grenzwerte sind ja nicht Naturgegeben und können den Begebenheiten angepasst werden. Dabei muß man natürlich darauf achten, daß diese auch einhaltbar sind, also nicht dazu führen daß man wegen Nichteinhaltbarkeit die Bemühungen zur Geräuschdämmung torpediert wird, sowie daß eine Balance zwischen den Freiheiten einzelner gefunden wird. Schlägt die Eingrenzung in das eine oder andere Extrem, könnten die Grenzwerte angepasst werden.
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