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13. Mai 2016: Von Lutz D. an Tee Jay Bewertung: +2.00 [2]

Zu vis-a-vis, habe ja nicht abgesagt, sondern eine Rückfrage gestellt. Kannst gerne jederzeit nach Aachen oder Spa kommen. Morgen Nachmittag wäre auch EDLA oder irgendwas in der Mitte denkbar.

Ansonsten - mit lateinischen Bonmots kann man hier bei mir niemanden beeindrucken. Inhaltlich war das ja genau mein Reden. Ein grundständiges Studium ist nicht durch Google zu ersetzen.

14. Mai 2016: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Lutz D. Bewertung: +2.67 [6]

Puh, aus dem Urlaub zurück, und das ist ja nun ein extrem lebendiger Thread. Ich finde aber den Punkt in keinem Posting 100%ig getroffen:

Es gibt da schon m.E. einen fundamentalen Unterschied zwischen 50%-99% der Motorradfahrer und mind. 90% der Piloten: Wer einmal als reiner Motorpilot einen Windenstart im Segelflugzeug erleben durfte: Fehlt dem ein ohrenbetäubendes Kreischen eines auf 7.000 rpm gequälten Motors? Oder wünscht er sich nicht die gleiche geniale Beschleunigung und das Steigen im 45 Grad Winkel (?) in seinem Flugzeug, während gleichzeitig nur der Wind den Lärm verursacht, der trotzdem keinen Kopfhörer erfordert?

Gibt es irgendeinen Piloten, der Tuning-Sets kauft, die mehr Lärm versprechen? Ich glaube, mit gewisser Allgemeingültigkeit behaupten zu können: Wenn wir Piloten unsere Flugzeuge zu günstigen Kosten leiser statt lauter machen könnten, täten wir das. Auf keinen Fall aber geben wir Geld aus, um primär das Flugzeug lauter zu machen.

Das ist ein sehr fundamentaler Unterschied zur Motorradszene, und da geht es auch um Grundsätze des Sozialverhaltens. Nämlich die Verpflichtung im Bestreben, die eigenen Interessen möglichst so zu verfolgen, dass der Andere möglichst wenig tangiert wird.

Dieses Verständnis fehlt mir bei Motorradfahrern ganz überwiegend, während m.E. wir Piloten dieses Verständnis ganz überwiegend haben.

Ich halte auch den Vorwurf an Hubert, "Körperverletzung" einfach so in die Debatte zu werfen, für falsch: Lärm oberhalb von 85 dB gilt als gesundheitsschädlich. Und dieser Pegel wird durchaus überschritten, und zwar weniger von Piloten als von Motorradfahrern. M.E. sollte es einfach in Ortschaften Schallpegel geben, die durch den Einzelnen, ob LKW-Fahrer, Porschefahrer, Motorradfahrer oder Pilot, nicht überschritten werden dürfen - quasi "Lärmblitzen". Ob der Schallpegel nun am "Sportauspuff" / "Klappenauspuff", der Fahrweise oder der Bauart liegt: Egal. In Synthese der "Lügendiesel"-Debatte wie auch des großen Kanzler-Wortes "Es kommt darauf an, was hinten rauskommt" sollte es darum gehen, was effektiv am Ende für eine Belastung entsteht. Und diese sollte begrenzt sein.

Meine persönliche Aversion ggü. Motorradfahrern - wohl ähnlich wie Hubert - ist so ausgeprägt, dass ich Unterfahrschutz an den Leitplanken ablehne: Es geht ihnen um den Kitzel der Gefahr, wenn sie das Maximum in der Kurve rausholen wollen. Warum soll die Gesellschaft die Fürsorge entfalten müssen, dass das Scheitern am selbstgewählten Kitzel nicht den Tod bedeuten darf?

14. Mai 2016: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +1.00 [3]

Bevor sich jemand aufregt: Ich ärgere mich über Unterfahrschutz, weil er:

  • (Mein) Geld kostet
  • Motorradfahrer eher anzieht als abschreckt (= mehr Mopeds, mehr Lärm)
  • die Entschärfung der Gefahr dazu verleitet, näher an die Grenze zu gehen (= extremere Fahrweise, mehr Lärm)
14. Mai 2016: Von Alexander Callidus an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +11.00 [11]

Sachlich ist das falsch, weil der Zusammenhang zwischen Verletzungsrisiko und Risikobereitschaft nur sehr lose ist (siehe Sicherheitslenksäulen, Sicherheitsgurte, ABS, stabilere Fahrgastzellen, Stahlkappen bei Reitern usw), gleichzeitig aber die Folgen abgemildert werden.

Politisch gibt es (noch) einen gesellschaftlichen Konsens, Verhalten zu tolerieren, das das Leben verkürzen könnten (Fliegen, Reiten, Alkohol, Rauchen, Überernährung, Tauchen, Kanufahren, Fahrradfahren, ...).

Wirtschaftlich ist ein Unterfahrschutz zum einen billig und zum anderen eine lohnende Investition, da produktive Arbeitskräfte weniger stark verstümmelt werden.

Und menschlich? Ja, da finde ich auch, dass die Gemeinden aufhören sollten, reichen Schnöseln ihren Flugplatz zu subventionieren. Und sie sollten die lukrativen großen Grundstücke in so schöne Gewerbegebiete umwidmen, weils viel mehr Geld in die Kasse bringt. Und ich sollte aufhören, Dir Deinen Geschäftswagen zu finanzieren. Und das teure Notarztwagensystem sollte man abschaffen. Das Leid meines Nächsten geht mich doch nun wirklich gar nichts an.

14. Mai 2016: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Alexander Callidus Bewertung: +0.00 [2]

> Das Leid meines Nächsten geht mich doch nun wirklich gar nichts an.

Der Satz, den Du ironisch schreibst, ist passenderweise das Motto vieler Motorradfahrer. Nein, eigentlich bisweilen massiver: Das Leid des Nächsten ist meine Freude. Ich habe etwa 10 Minuten zu Unterfahrschutz und Fehlzündungen gegooglet, und stoße dabei über Forumsbeiträge wie "wie geil es ist, eine Fehlzündung neben einem Cabrio-Fahrer zu produzieren", etc. Was ich (in der kurzen Suche) nicht finde, sind Beiträge, in denen Motorradfahrer andere Motorradfahrer vom Schrauben am Auspuff mit Verweis auf die Mitmenschen (anstatt der jurististischen Folgen) abhalten.

Motorradfahren und Motorfliegen macht beides Krach, aber bezüglich der Community scheint da ein diametral unterschiedlicher Geist zu existieren.

Ähnlich bei Piloten und Motorradfahrern dürfte aber Folgendes sein: Die Unfalltoten sind (mit) der stärkste Motivator, Risiken zu reduzieren oder zu vermeiden.


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