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2014,03,22,22,5332471
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Hallo Marko,
ist doch dann alles super. Wenn Du der ehrlichen Überzeugung bist, dass Deine Tochter es in der Krippe all-in-all besser hat, als bei Dir oder Deiner Frau und das nicht von äußeren Umständen getrieben ist, dann bin ich der festen Überzeugung, dass Eure Tochter dort gut aufgehoben ist.
Zu dem Argument 'am Herd versauern' habe ich alles geschrieben. Wer der Auffassung ist, das sei eine prioritäre Frage, der sollte sein Kind in eine Krippe geben.
Was Du zum Umgang miteinander im Alter von 3-6 geschrieben hast, stimmt. Für die Lebensjahre 1-3 gilt das aber nicht, zumindest gibt es keine Studien die ich kenne, die das belegen. Es gibt aber eine Reihe von Untersuchungen, die zum Ergebnis kommen, dass in den ersten drei Lebensjahren soziale oder emotionale Bindungen zu Dritten außerhalb der Familie keine Rolle spielen und z.B. Tagesmütter eher emotionale Störungen begünstigen. Es gibt aber keine zwingende Kausalität.
Aber die Wirkungen einer frühkindlichen Trennung von der leiblichen Mutter über Stunden bedeutet für Kleinkinder in aller Regel vor allem: Stress.
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Ich dachte schon ich wäre der einzige, der es nicht verwerflich findet, dass seine Kinder in die staatliche Kita gehen und sowohl er als auch seine Frau eine Vollzeitstelle ab dem 12. Lebensmonat der Kinder haben und das nicht einmal aus finanzieller Not sondern aus gnadenlos eigennützigem Verwirklichungsstreben (Maslow-Pyramide Stockwerk 5).
Ich glaub ich muss einfach froh sein, in meiner (halbwegs) heilen schwäbischen Welt in der Reihenhaussiedlung zu wohnen wo die Kitas keine Verwahrstellen sind und es den allermeisten Leuten recht gut geht und wo sich sich seit einigen Jahre die Frage eher darum dreht, wie wir noch genügend Leute finden um in Zukunft die Arbeit zu erledigen und möglichst alle am Erwerbsleben beteiligen und eine breite Schicht an Verlierern vermeiden.
Gut auch, dass mein Elektroauto nur einen Radius von 150km hat, so dass ich mit den anderen beschriebenen Welten niemals in Kontakt kommen kann...
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Und wie äußert sich dieser Stress? Hast Du Verweise auf entsprechende Studien, die das belegen? Müsste man bei einem entsprechenden Kleinkind -- das sich ja noch nicht zurückhalten kann -- den Stress nicht auch direkt merken, zum Beispiel indem das Kind es nicht akzeptiert, wenn sich der entsprechende Elternteil früh in der Krippe verabschiedet?
Meiner eigenen Erfahrung bei unserer Tochter zufolge hängt gerade in der Krippe sehr viel von dem entsprechenden Erzieher ab, und wie er (bzw. in unserem Fall, sie) mit dem Kind umgeht (und wie viele Kinder in einer Gruppe betreut werden). Dafür gibt es eine Eingewöhnungsphase, wo die Anwensenheit der Eltern Tag für Tag Schritt für Schritt reduziert wird, und wo man dann beobachtet, wie das Kind reagiert.
Unsere Tochter erzählt immer mal wieder gerne von ihrer Krippenzeit und ihrer damaligen Erzieherin(en), an die sie sich erstaunlicherweise noch sehr gut erinnert. Ich kann da auch im Nachhinein keinerlei Stress und auch keine Folgeschäden erkennen.
Zum "all-in-all besser" kann ich nur sagen, dass wir die soziale Komponente, die Kinderkrippe und Kindergarten mitbringen, unserer Tochter nicht selbst hätten vermitteln können. Es geht aus meiner Sicht hier nix über den direkten Kontakt der Kinder untereinander. Selbst wenn Geschwister miteinander umgehen, ist das etwas anderes, als wenn das "fremde" Kinder tun. (Das sehen wir aktuell sehr gut bei der besten Kindergartenfreundin meiner Tochter, die seit anderthalb Jahren ein kleines Schwesterchen hat.) Ich wüsste nicht, wie wir ihr da eine bessere Zeit hätten geben können. Am Ende jeden Urlaubs stellen wir fest, dass meine Tochter jetzt langsam wieder reif für die Kita ist. Ihr fehlen dann ihre Spielkameraden. Alles andere hätten wir locker auch vermitteln können (und haben wir ja auch größtenteils selbst getan).
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Hallo Marko,
bei aller Sympathie. Dein Absatz 1 zeigt ganz gut, wie das so läuft. Dass Kinder - teilweise sehr sehr schnell - lernen, mit diesem Stress umzugehen und Strategien zu entwickeln, Stress zu minimieren und zu bearbeiten bedeutet nicht, dass es den Stress oder die auslösenden Faktoren nicht gibt.
Gutes Beispiel ist das unsägliche Buch 'Jedes Kind kann schlafen lernen", das im Prinzip lehrt, Phasen des Stresses (Weinen nach Eltern) nur ganz langsam auszudehnen, bis die Reizschwelle derart herabgesetzt ist, dass das Kind durchschläft. Richtiger wäre nach meiner Überzeugung hingegen, auf den geäußerten Stress umgehend, immer und immer mit Zuneigung durch Präsenz zu reagieren. Durch das erlernte Vertrauen lernt das Kind ebenfalls sehr schnell seelenruhig (!) zu schlafen. Dauert kaum länger, erfordert aber größeres Verlassen der Konfortzone.
Ich poste gerne heute Abend weitergehende Quellen, ist ja nicht so, dass ich meine Überlegungen auf Hörensagen gründe. Gibt's hier keine mitlesenden Kinderpsychologen?
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Hallo Lutz,
alles klar, dann weiss ich jetzt erst einmal "wes Geistes Kind Du bist", und wie Du das mit dem Stress meinst. ;-) Das "unsägliche Buch" ist übrigens auch von einer Psychologin geschrieben ... Das Thema scheint also mindestens umstritten zu sein. Deine Quellen schaue ich mir aber gerne an.
Liebe Grüße
Marko.
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Auf SPIEGEL.de gibt es immer diese Rubrik "in 9 Schritten" und dann stellen Sie einen Zusammenhang zwischen Dingen her, die nix miteinander zu tun haben.
Nächste Woche vielleicht "Streik der Lufthansa-Piloten" und "Kita oder Heimerziehung" :-)
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Och da haben wir doch keine neun Schritte gebraucht.
Um einen hinzu zu fügen: wie ist der i3?
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