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Kurz zurück zu den Checklisten. Ich war heute mit einer sehr profanen PA28 Cadet mit Eieruhren und ohne Autopilot unterwegs, Kaffeetrinken im Dreiländerdreieck, EDKA-EBCI-LFSJ-EDKA. Dabei habe ich mal die Checklistenfunktion auf dem Ipad getestet und für mich als untauglich verworfen. Am Boden noch ok, aber in der Luft war das dann - bei dem Wetter - ziemlicher Murks. Und das, obwohl die Listen gelinde gesagt, überschaubar waren. Aber das ist eine persönliche Erfahrung und jeder kann da ja zu anderen Ergebnissen kommen.
Was mir aber nochmals deutlich aufgefallen ist, insbesondere in Charleroi: Niemals rollen und Listen abarbeiten, ob auf Papier oder auf dem Ipad. Habe mich dabei "erwischt". Ist ja nichts passiert, aber beim rollen den Blick auf den Knien haben, ist schrott. Allzugroße Checklisten Verliebtheit kann das begünstigen (muss nicht, klar). Evtl hat man "Pumpe, Mixture, Vollster Tank, Vergaservorwärmung" oder ähnliches dann doch besser im Kopf als auf dem Papier.
Dann: Was bisher im Thread unberücksichtigt bleibt, sind die "briefings". Scheint mir fast noch wichtiger, als die Checklistenabarbeiterei und zwar auch VFR. Sich vor jedem Start noch einmal das Emergency Departure Briefing herzusagen ist mordslangweilig, aber im Sinne mentalen Trainings sehr wertvoll.
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Yep, Super ! Die Briefings, wichtigstes Tool überhaupt. "Wie kann ich wissen was ich denke, wenn ich nicht höre, was ich sage!". Mitflug in einer P51D/Mustang in Kissimmee/FL. Ungefähr 20 Minuten hat der PF Checklisten aus dem Gedächtnis laut und klar heruntergebetet und am jeweiligen Punkt die aktuelle Situation eingefügt (zB:"Take off on fullest tank, right is the fullest, Take off on the right tank"). Ich war begeistert. Checklistenarbeit ergänzt um das aktuelle Briefing, so muss das bei komplexen Flugzeugen sein.
All the best.
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Sorry, Lutz...
Das sind meiner Meinung nach alles keine Gründe gegen Checklisten... - eher eine Frage der Eigenorganisation und wie man damit umgeht...
Alles was Du sagst sehe ich zwar sehr ähnlich, aber so muss das nicht sein! Die "Standard"-Checklisten sind für mich auch wenn, dann eher in der Flugvorbereitung im Einsatz, wenn ich zum Beispiel mal wieder eine C172 fliege (was war noch mal Vergaservorwärmung??). :-)
Meine eigenen Checklisten sind auf meine Bedürfnisse zusammengeschrieben und auf eher kleine Schritte verteilt, damit der Blick erstens möglichst wenig abgelenkt wird und Sachen, die sowieso dynamisch sind und ich nicht nachschauen brauche auf der eigentlichen Start- oder Landungs-Checkliste nicht mehr stören.
Die Checklisten habe ich auch auf individuelle Schwächen von meinereiner oder meines Flugzeugs abgestimmt und sie helfen mir, zumindest wenn auch noch Ablenkungen dazukommen, erwiesenermaßen auch die Kleinigkeiten am Rand zuverlässiger hinzubekommen... - Transponder nach dem Start von Standby auf Mode S geschaltet, nach dem Steigflug Kühlerklappen schließen, Tankpumpe nach dem Start oder nach dem Umschalten der Tanks wieder ausschalten oder vor Einflug in die Platzrunde wieder einschalten.... - alles bei mir zugegebenermaßen keine überlebenswichtigen Dinge aber das mag bei anderen Flugzeugen/Piloten schon wieder anders aussehen. Mir flösst ein Pilot, der souverän eine Checkliste abarbeitet jedenfalls mehr Vertrauen ein, als einer der fahrig auf dem Panel umherirrt und die Hälfte der Geräte nicht nutzt.
Was ich aber auch schon gemerkt habe ist, dass es fast allen meinen "Mitfliegern" nicht nur Spaß macht, mich mit meiner Checkliste zu unterstützen.... - die lesen vor und ich bestätige "checked und xxx"... - da bauen sich auch Stress und Ängste sofort ab und weichen nicht nur einer lockeren Athmosphäre sondern auch das Interesse an der Sache wird schlagartig größer... (Natürlich habe ich auch unterschiedliche Checklisten je nachdem ob ich alleine oder mit Passagieren fliege...) :-)
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Ich war heute mit einer sehr profanen PA28 Cadet mit Eieruhren und ohne Autopilot unterwegs,
Was steht denn auf einer PA28 Checkliste, das man für einen VFR-Flug benötigt? Ich habe oft den Eindruck, dass das Listenlesen vom Denken abhält und falsche Sicherheit vermittelt. Hatte erst kürzlich einen, der mit seiner Liste die Leiter zum Tank hochgestiegen ist weil da stand "Füllstand kontrollieren" und dann wollte er mit Tankdeckel neben dem Tank losfliegen. Es gibt so einige Piloten, wenn ich denen "auf einem Bein stehen und von hinten an die Nase fassen" in die Checkliste einfüge, dann machen die das...
n der Flugvorbereitung im Einsatz, wenn ich zum Beispiel mal wieder eine C172 fliege
Die C172 ist auch so ein Muster wo ich den Sinn der Checkliste nicht wirklich sehe. Die Leute rütteln da irgendwie an einem Ruder weil sie das so gelernt haben aber sie wissen oft nicht warum sie das tun. Da fahren sie die Klappen aus und lassen das Bordnetz 15 Minuten an, verstehen aber nicht wie der Klappenmechanismus funktioniert und haben die letzte Landung ohne Klappen bei ihrer PPL-Prüfung gemacht.
Und vorletzte Woche saß einer in meiner C172 und hat vorgelesen "Außencheck durchgeführt" und flog mit Schleppstange los. Jetzt ist der Motor und Prop in der Überholung...
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Briefing: Gute Ergänzung. Machen wir schon vor dem Triebwerkstarten, um sich dann auf das Rollen konzentrieren zu können. Auf manchen Airports (CDG, etc) ist das bei Sauwetter schwieriger als das Fliegen..
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Ja Achim, das sind dann meistens die umsichtigen Piloten die dann zurecht ihre Rente ein langes Leben lang genießen können...
Gerade Tank-Checks, und das nicht nur bei gecharterten oder Vereins-Fliegern, sollte man nicht unterschätzen! Ich selber habe auch mal eine alte C152 übernommen, Tankanzeigen bei Cockpit-Check beide ca 1/3 voll gezeigt und dann aus einem blöden Bauchgefühl heraus (und nicht nur weil es die Checkliste angemahnt hat) trotzdem nochmal in die Tanks geschaut und nur gähnende Leere erblickt...
...oder der berühmte Verstorbene, der mit 2/3 vollen Tanks irgendwo auswärts gelandet ist und zwei Tage später beim Rückflug nach 10 Minuten vom Himmel fiel, weil ihm irgendwelche Gauner über Nacht den teuren Sprit abgesaugt haben...
Klar, eine Checkliste kann keinen Piloten ersetzen, weder einen versierten geschweige denn einen ungeübten, aber sie kann nicht nur letztere durchaus unterstützen. Ich WEISS zwar auch alles auswendig, was auf meinen Checklisten steht aber ob ich IMMER und unter allen Umständen das auch mache, darauf verlasse ich mich lieber nicht.
Wenn jemand keine Checklisten mag und ohne auskommt ist mir das auch recht... - wenn jemand seit 20 Jahren zweimal die Woche seine C172 spazieren fliegt sollte das in der Tat alles im Tiefschlaf funktionieren. Wenn jemand allerdings nur 6 Stunden im Jahr fliegt und ohne Checkliste in unsere IFR-Piper steigt, dann steige ich wieder aus... - ich lebe einfach verteufelt gerne...
...und wenn jemand die Checkliste wie ein Märchenbuch vorliest, überhaupt nicht schaut was er sagt und dann auch noch die Schleppstange dran lässt... - dann steige ich nicht einmal ein!
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