Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 1. Mai
Fliegen ohne Flugleiter – wir warten auf ...
Eindrücke von der AERO 2024
Notlandung: Diesmal in echt!
Kontamination von Kraftstoffsystemen
Kölner Handling-Agenten scheitern mit Klage
Unfall: Verunglücktes Änderungsmanagement
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

3. Februar 2013: Von Lutz D. an Istvan Toth
Hallo Istvan,

Ich denke, die von Joyride angeführten Gründe unter 2. scheinen mir sehr stichhaltig und wahrscheinlich. Klar, in Flugplanung bist Du jetzt richtig fit - aber ansonsten gibt es bei einer Stunde Geradeausflug nicht viel falsch oder richtig zu machen. Ob das insgesamt die effizienteste Lernmethode ist, würde ich bezweifeln. Wenn Du Dich aber gut dabei fühlst und sogar Spaß dabei hast, dann sehe ich kein Problem - unter der Voraussetzung, dass Du die Prüfungsreife noch erlangen und die Prüfung bestehen wirst.

Mich interessiert: Was sind denn - nach 100h - Deine fliegerischen Mängel, die es noch zu beheben gilt? Airwork? Landungen? Landeeinteilung? Seitenwindlandungen, Slippen, oder ganz was anderes?

Viele Grüße

LD
3. Februar 2013: Von Istvan Toth an Lutz D. Bewertung: +2.00 [2]
###-MYBR-###

:)

Also, ein ganz wichtige Erfahrung die ich in meinem Bericht vergessen habe zu erwähnen: Piloten sind einfach eine tolle Gemeinschaft. Nirgendwo sonst habe ich erlebt dass Profis sich ernsthaft mit Diletanten, Hobbysten auseinandersetzen und hilfreich Erfahrungen übermitteln.

Dementsprechend möchte ich mich gerne bei allen bedanken die mir hier Mut zugesprochen haben.

Zu den einzelnen Punkten:

Joy Ride und Daniel Krippner habe eigentlich schon vorweggenommen was ich jetzt schreiben wollte. In der Tat ich bin Unternehmer und kann es mir nicht leisten 3-4 Wochen einfach zu verschwinden, demnach fasse ich immer 2-3 Tage, möglichst mit Wochenende, zusammen und fliege dann 2-3-4 Stunden am Tag. Manchmal passiert dass schlechtes Wetter gerade dann aufkommt, oder mitten im August der Sensor der Öltemperatur kaputt geht, oder ein kurzfristiger Geschäftsbesuch kommt usw usw. Dann kann es in der Tat passieren dass ich mal 3-4 Wochen überhaupt nicht fliege, und wie ich erwähnte man vergisst viel wenn in der Zwischenzeit andere wichtige Sachen im Leben passieren. Oder besser gesagt, es dauert immer etwas Zeit bis man sich an alles erinnert.

Bevor ich weiterschreibe möchte ich erinnern, dass ich im eigenen Flieger die Stunden habe, so dass die Kosten vom Lehrer sich auf den Tagessatz beschränken. Die anderen Kosten wie Benzin usw wären die gleichen ob ich alleine fliege oder mit Lehrer.

Wenn ich darauf bestanden hätte, dann hätte ich den Schein wahrscheinlich schon mit 70-80 Stunden machen können. Aber, und hier widerspreche ich mehreren Kommentaren. Es geht ja nicht darum dass ICH den Schein habe und dann alleine Erfahrung sammele, sondern, dass ich mit dem Schein verantwortlich bin für die Sicherheit deren die mit mir mitfliegen werden. Und hier haben mich die letzten 30 Stunden die ich geflogen bin viel gelehrt.

Es gibt Fehler die merkt man sofort selber, und es gibt Fehler die merkt man gar nicht dass man sie gemacht hat weil man einfach Glück hatte!!! Erfahrungsammeln bei Alleinflügen kann man nur bei den ersteren. Mit meinem Fluglehrer läuft die Prozedur allgemein folgendermassen ab: wir telefonieren am Vorabend und besprechen wohin zu fliegen, ich erstelle den Flugplan dann zuhause, wir treffen uns am nächsten morgen in einem Cafe und wir besprechen die Route die ich fliegen möchte. Von da an bin ich dann meistens alleine und wir reden nur über Sachen die nicht direkt mit dem Flug zu tun haben. Nach der Landung ist dann Debriefing, und da kommen dann all die Fehler oder wenigstens diskutablen Entscheidungen zutage, die ich gemacht habe. Für mich sind die Gold, und sollte der Lehrer übertreiben, ich habe kein Problem damit, ich kann nur davon lernen.

Aber inwischen bin ich schon 2 mal die Strecke von Venedig nach Pecs oder Budapest a/r „alleine“ geflogen, und das im Spätherbst mit nicht immer klaren metereologischen Konditionen, die onflight Routenänderungen erforderten, nächste Woche werde ich mich nach Roma-Urbe (LIRU) wagen, die haben da ganz komische Anflugbedingungen. Wenn ich dies gut machen werde, dann werde ich gezielt auf den Schein hinarbeiten.

Nochmals danke für alle Empfehlungen (vor allem für die Annektoten mit den Controllers), auch den kritischen!

Istvan

3. Februar 2013: Von Istvan Toth an Lutz D.
Mich interessiert: Was sind denn - nach 100h - Deine fliegerischen Mängel, die es noch zu beheben gilt? Airwork? Landungen? Landeeinteilung? Seitenwindlandungen, Slippen, oder ganz was anderes?

Gute Frage! Vielleicht dass nach eben einer Stunde Flug plötzlich was passiert was nicht vorhergesehen war, oder ich falsch geplant hatte und jetzt richtig reagieren muss. Erfahrung vielleicht, Slippen noch und wie ich beschrieben habe manchmal verstehe ich einfach nicht was die Controller wollen, und beim Nachfragen wiederholen die einfach was sie schon vorher sagten.

Sagen wir so der Kursanfang mit dem Pattern, Landungen, S-Kurven und Notfallübungen usw waren toll, interessant, spannend und ein neues Leben begann, aber die letzten 30 Stunden waren die wichtigsten im ganzen Kurs, da habe ich das meiste gelernt was Fliegen sein kann. Der Satz dass mann immer vor dem Flugzeug fliegen muss hörte ich schon in der ersten Stunde, ABER was er wirklich bedeutet habe ich erst in den letzten 30 Stunden verstanden.

Gruesse
Istvan
4. Februar 2013: Von Heiko L. an Istvan Toth
Was sind denn - nach 100h - Deine fliegerischen Mängel, die es noch zu beheben gilt?
Gute Frage! Vielleicht dass...

Genau diese Frage solltest du mit deinem Fluglehrer besprechen, konkrete Antworten finden und daraus Übungen ableiten (lassen). Im Zweifel mal ein Prüfungsprogramm durchfliegen. Dann siehst du was du im Hinblick auf deine Prüfung noch angehen musst.

Ich finde deinen Ausbildungsansatz menschlich nachvollziehbar - klar macht es mehr Spass, gleich cross-country zu fliegen, als auf den fliegerischen Basics herumzureiten. Ich sehe aber das Risiko, dass man sich nicht auf das für den jeweiligen Ausbildungsstand Wesentliche konzentriert, zu viele Dinge parallel und unfokussiert angeht, sich dadurch überfordern und schnell den Überblick verlieren kann.

Persönlich habe ich damals gute Erfahrungen mit dem "klassischen" Weg gemacht. Zügig zur Lizenz und dann als frischer Scheinpilot zusammen mit einem erfahrenen Kollegen eine ganze Zeit lang längere Flüge gemeinsam unternommen.

Ist aber egal, du hast dich für diesen Weg entschieden und ich wünsche dir viel Erfolg bei der Prüfung! Flugausbildung ist auch Fliegen und macht Spass - und darum geht es ja. Das Wichtigste ist später, dass man nicht an den paar bekannten Plätzen der Umgebung versauert, sondern über den Tellerrand hinausschaut.
4. Februar 2013: Von Lutz D. an Istvan Toth
Das klingt auf jedenfall so, als hättest Du viel Spaß und immerhin fliegst Du nächste Woche nach Rom und viele hier mit Schein nur zur Dahlemer Binz ;)

5 Beiträge Seite 1 von 1

 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang