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4. Februar 2012: Von Lutz D. an Joachim Hofmann
Guten Morgen Joachim,

denke, Deine Frage muss man in zwei Teilen beantworten.

Zum einen hinsichtlich des von Dir verlinkten Lancair-Absturzes. In dem Artikel wird davon gesprochen, dass das Flugzeug vor der Landung Feuer gefangen hat, zumindest aber handelt es sich um einen Notlandeunfall. Meiner Einschätzung ist ein tödliches Ende einer Notlandung im großen und ganzen unabhängig vom Muster und möglicherweise auch von der Erfahrung des Piloten. Einerseits birgt die Notlandung immer unübersehbare Risiken, man kommt zu kurz, man kommt zu weit, das Notlandefeld hat ein unerwartetes Hindernis etc. Dann kommt auch bei sehr erfahrenen Piloten eine Notlandung nur 1-2 Mal im Fliegerleben vor, bei einigen auch trotz tausender Stunden nie. Deshalb ist die Situation überraschend und wird Pilot und Flugzeug an ihre Grenzen führen. Es gibt ganz junge Piloten, die das hervorragend gemeistert haben und ganz erfahrene Hasen. es gibt ganz junge Piloten, die in der letzten Kurve überzogen haben und ganz erfahrene.

Mir sind keine Zahlen bekannt, die bei Notlandungen & Fatalities einen kausalen Zusammenhang mit Flugzeugmustern oder Pilotenerfahrung plausibel herleiten können.


Der zweite Teil der Antwort zielt dann auf die Reduzierung des individuellen Risikos. Da gibt es Zahlen sowohl zum Flugzeugmuster als auch zur Erfahrung des Piloten. Ganz vorne bei der Flottensicherheit liegt im Moment die DA40. Warum das so ist, weiß keiner. Es könnten auch Effekte eine Rolle spielen, die mit dem Muster nichts zu tun haben (etwa, dass die DA40 nur auf besonnene Piloten anziehend wirkt, aber das ist alles dann wirklich Kaffeesatzfliegerei).

Vor diesem Hintergrund ist festzustellen, dass Experimentalflugzeuge eher schlechter abschneiden als "normal" zugelassene. Laut FAA besonders betroffen sind statistisch Experimentals mit stall-speeds über 61kn und einer hohen Flächenbelastung. Das ist bei der Lancair sicher der Fall. Aus diesen beiden Eigenschaften resultieren bei der Lancair - und auch bei anderen Mustern - Charakteristika im Grenzbereich, die - ich versuche es bewusst neutral auszudrücken - einzigartig sind im Vergleich zu Flugzeugen von der Stange. Das betrifft heutzutage auch schnelle ULs. Es gibt aber auch bei Flugzeugen mit kleiner stallspeed und geringer Flächenbelastung einzigartige stall-Charakteristika, das sollte man nie vergessen.

Trotzdem lässt sich ein linearer Zusammenhang zwischen high-performance zu high-risk kaum belegen. Mir scheint aber, dass wenn Du erst im fortgeschrittenen Alter fliegen gelernt hast, wenige Stunden hast und auch sonst eher bei 20-50h pro Jahr landen wirst, wenig airwork machst - dass Du dann Dein individuelles Risiko mit einer PA28 oder C172 gegenüber einer Lancair verringern wirst. Auch wenn das durch Zahlen nicht zu belegen ist, (vielleicht, weil die Fallzahlen so gering sind) - es gebietet einfach der gesunde Menschenverstand.

Fakt ist - wir wissen nicht genau, was Piloten dazu bringt, an einem bestimmten Tag draufzugehen. Es passieren viele Unfälle in Konstellationen, die man als "totsicher" erachtet hätte. Vielleicht ist Dein Ansatz ganz richtig - sich das Risiko bewusst machen und versuchen, danach zu leben.

Ein gutes Flugwochenende wünscht

LD
6. Februar 2012: Von Joachim Hofmann an Lutz D.
Hallo Lutz,

erstmal danke für die ausführliche Antwort.

Zum Unfall von St. Appleton gibt es inwzischen etwas genauere Angaben. Es war ein "EFAT" also tatsächlich ein technisches Problem, allerdings ist er offenbar ein zweites Mal abgehoben wohl in der Annahme den "Fehler" behoben zu haben.

-------- Zitat aus dem IdahoStateman.com


Appleton was flying a Lancair experimental aircraft, a single-engine prop plane, when he crashed Friday morning.

According to National Transportation Safety Board investigator Zoe Keliher, Appleton took off at about 8:46 a.m, got the plane five to 10 feet off the ground and landed again. He returned to the hangar, then took off again at 8:54 a.m.; he got to between 100 and 200 feet when, according to witnesses, the plane suddenly stopped, banked and fell to the ground.

It crashed between two runways.

The wreckage was badly burned, but Appleton's ID and other personal effects were found at the crash site. Appleton's body was found in the wreckage, outside of the plane. The runway was dry and there were only light winds in the area at the time, according to Keliher. Few birds were in the air at the time.

Ada County Coroner Erwin Sonnenberg said Friday afternoon that the body had been positively identified as Appleton through fingerprint analysis.

PREVIOUS CRASH

Friday’s crash was Appleton’s second accident since 2004, when he crashed a high-performance aerobatic plane in the desert south of Boise.

That crash occurred on July 8, 2004. Witnesses said Appleton and passenger Michael Duffy crawled from the wreckage; Appleton was flown by helicopter to a hospital.

Federal officials later concluded that "pilot error" was the cause of the 2004 plane crash. The NTSB ruled that Appleton failed "to maintain clearance with terrain during descent while conducting an aerobatic maneuver."

---------Zitat Ende---------------------------------------------

Zum anderen möchte ich nochmal auf das Thema Statistik kommen, da ich glaube das es keineswegs "irrelevant" ist ob wir von einen Unfallrisko von 1000:1 oder 100.000:1 etc reden - diese objektiven Zahlen zeigen - jenseits aller Schönfärberei - ob und wie "gefährlich" die GA tatsächlich ist. Das tatsächliche persönliche Risiko kann man dann entsprechend modifizieren wenn man sich an bestimmte Verhaltensweisen hält, wie z.b. "bekannt kritische Experimentals meiden", "niemals bei der Vorflugkontrolle schludern", "grenzwertiges Wetter strikt meiden" etc.

Hier gibt es aber offenbar weit verbreitete Irrtümer wie man mit Wahrscheinlichkeiten korrekt rechnet.
Ein auf Nutzungszeit bezogener Wert aus geflogenen h in der gesamten GA (z.b.pro Jahr) und den tödlichen Vorfällen innerhalb desselben Zeitraums (pro Jahr) ist ein durchaus realistisch verwendbarer Wert.
Wenn ich daraus mein PERSÖNLICHES Risko bestimmen will muss ich dies natürlich mit MEINEN Std. (pro Jahr) multiplizieren. Wenn ich doppelt so lange in der Luft bin, ist mein persönliches Risiko in diesem Jahr "dabei" zu sein, natürlich doppelt so hoch als wenn ich in diesem Jahr am Boden geblieben wäre (P=0).

Es ist also leider ein Fakt, das man mit 100h pro Jahr - rein statistisch natürlich - erstmal ein "Grundrisiko" von 0.15% = 666 : 1 hat. Bei 50h entsprechend die Hälfte.
Das gilt allerdings PRO JAHR, d.h. wenn ich die persönliche Wahrscheinlichkeit ermittlen will, mit der es mich in meinem Fliegerleben erwischen wird, dann muss ich auch noch die Jahre aufaddieren.
Zum Vergleich: die Grundwahrscheinlichkeit mit einem Würfel eine 6 zu haben ist 1/6. Wenn ich aber dreimal probieren darf ist die Wahrscheinlichkeit 3/6 = 0,5 = 50%. Wenn ich das einmal in der Woche machen darf, dann ist meine Wahrscheinlichkeit innerhalb von 2 Wochen ein 6 zu haben = 0.5 +0.5 = 1 = 100%.
Allen Mitdiskutanten, die hierzu andere 10er-Potenzen gepostet haben oder behaupten dies sei "unhabhängig" von den geflogenen Stunden muss ich nachdrücklich widersprechen. Das ist leder falsch.

Die Verwirrung kommt sicher daher daß man den Ausgangswert der Unfall-Grundwahrscheinlichkeit ja noch ganz anders ermitteln kann - z.B. Unfälle/Personenkilometer oder Hull-Loss Rate / Muster.
Nur im letzen Fall (z.b. 107 Verluste bei 5000 verkauften CR2x - das ist also etwas schlechter als 50:1) ist es unabhängig von den Stunden.

Für die Lancair sind mir keine Produktions- bzw. Gesamtverlustzahlen bekannt.

Das hohe Grundrisiko der Privatfliegerei erfordert also unbedingt eine sehr nachhaltige Beschäftigung mit allen was das persönliche Risiko senken kann, denn 50:1 (auf die Muster Lifetime) oder 300:1 für einen 40h/pro Jahr Freizeitpiloten sind wirklich dramatische Werte.















6. Februar 2012: Von Hofrat Jürgen Hinrichs an Joachim Hofmann
Moin, man muss aber mit Wahrscheinlichkeiten auch korrekt rechnen. Dass meine Chance, mit 6 Würfen eines Würfels eine 6 zu würfeln, 100%, also p=1, ist, ist nicht nur falsch, sondern widerspricht auch der Lebenserfahrung, zumindest meiner im Mensch-ärgere-Dich-nicht Spiel mit meinen Kindern. Gleiches gilt für die Ausfallwahrscheinlichkeit eines Motors bei mehrmotorigen Flugzugen oder der Hochrechnung von Flugstunden. Nehmen wir an, das Risiko sei 1 Unfall pro 100 Flugstunden, dann heißt das eben nicht, dass ich alle 100heinen Unfall haben muss. Am Beispiel des Würfels einmal der korrekte Rechenweg:
Die Wahrscheinlichkeit, mit einem Wurf keine 6 zu würfeln, ist 5/6. Die Wahrscheinlichkeit, mit 2 Würfen keine 6 zu würfeln ist 5/6*5/6, also 25/36. Die Wahrscheinlichkeit mit 6 Würfen keine 6 zu würfeln, ist 56/66=15625/46656=0,335.... Die Wahrscheinlichkeit, mit 6 Würfeln eine 6 zu Würfeln, ist also 1-(die Wahrscheinlichkeit, mit 6 Würfeln keine 6 zu würfeln)=1-0,335...=0,665..., also knapp 2/3. Das passt auch eher zur Lebenserfahrung.
Als allgemeine Formel:
pges bezeichnet das Risiko, dass ein Ereignis eintritt
pu bezeichnet das Risiko, dass ein Ereignis eintritt, bezogen auf n=1
n bezeichnet den Faktor (Zahl der Stunden, der Motoren, was auch immer)
Dann ist 1-pu die Wahrscheinlichkeit, dass das Ereignis nicht eintritt, wenn n=1
Dann ist (1-pu)n die Wahrscheinlichkeit, dass das Ereignis nicht eintritt, wenn ich n-fache Stunden fliege, Motoren habe, etc.
Dann ist pges=1-(1-pu)n die Wahrscheinlichkeit, dass das Ereignis insgesamt eintritt. Wenn man das ausmultipliziert, erhält man
pges=1-(1-npu+a1pu2+....+an-1pun)=npu-x, wobei x für ein Polynom n-ten Grades steht, dessen Summanden a1pu2 bis an-1pun bei sehr kleinem pu gegen Null gehen, so dass letztlich die oben vermutete Proportionalität pges=npu
fast erreicht ist, zum Glück nicht ganz.
Dies gilt für unabhängige Ereignisse, für die ganz genauen unter uns.
Grüße

6. Februar 2012: Von Ralf Kahl an Joachim Hofmann

Hmmm, so dramatisch scheint mir das nun auch nicht zu sein. Ich habe da allerdings ein paar Verständnisschwierigkeiten.

Wenn jemand bei 100 Stunden Flugzeit im Jahr ein Grund-Unfallrisiko von 0.15 % hat und derjenige, der 50 Stunden fliegt, ein entsprechend um die Hälfte geringeres Risiko, so läge dieses bei 0,075 %. Dies entspricht einer Häufigkeit von 1333/1 (wenn ich das richtig interpretiere). Wenn jemand nur 40 Stunden fliegt, verringert sich das Grundrisiko dementsprechend auf 1666/1. Das ist - wie ich finde - insofern eine stark vereinfachte Betrachtung (um es nett zu formulieren), da hier suggeriert wird: Wer wenig fliegt hat ein kleines Grundrisiko bzw. wer gar nicht fliegt, hat gar kein Grundrisiko. Das ist zwar de facto richtig, allerdings wird dabei nicht berücksichtigt, dass mangelnde Erfahrung oftmals ein höheres Risiko beinhaltet. Insofern kann diese Interpretation tatsächlich nur für das Grundrisiko gelten.

Abgesehen davon, dass ich leider die zugrunde liegenden Zahlen nicht kenne, wäre es interessant zu ermitteln, wieviel Flugstunden tatsächlich in der "Hobby-Fliegerei" im Jahr durchgeführt werden und wieviel tötliche Unfälle es hier gibt. Die Flugstunden der gesamten GA zu verwenden, dürfte zu falschen Ergebnissen führen, weil hier alle Flüge (auch die gewerblichen) mit berücksichtigt werden.

Schön auch zu wissen, dass in jedem Jahr die Würfel neu gemischt werden. Hatte ich im letzten Jahr keinen Unfall, so ist das Risiko nicht automatisch in diesem Jahr höher, in einen Unfall verwickelt zu sein. Wenn ich das richtig interpretiere, um bei ihrem Beispiel zu bleiben:

Rechne ich das Risiko auf mein (voraussichtlich verbleibendes) Fliegerleben von noch 18 Jahren hoch, so läge die Häufigkeit bei 37/1. Ein Jahr drauf läge es für die verbleibende Restzeit von 17 Jahren nur noch bei 39,176/1, usw.

Wie sagt man so schön: Statistik ist, wenn man Zahlenmengen in verwirrender Weise einen Sinn zu geben versucht.

Herzliche Grüße und allzeit glückliche Landung ...

Ralf

6. Februar 2012: Von Joachim Hofmann an Hofrat Jürgen Hinrichs
Hallo Herr Hinrichs,

jetzt wird´s ein mathematischer Diskurs... aber es isr mit wichtig dass wir im Idealfall ein für allemal einen Konsens erreichen, damit nicht immer wieder die verschiedensten wilden Zahlen berichtet werden.

Zuerst will ich mal eine Quelle nennen und auf das Thema zurückführen:
https://www.aopa.org/whatsnew/stats/safety.html

Insofern muss ich mich leicht korrigieren - nicht 1.5 / 100kh sondern zuletzt in den USA 2009 gemessen 1.33 / 100kh, aber in den letzten 10 Jahren relativ stabil ohne starken Trend und immer über 1.2.

Das sich hieraus die "Grundwahrscheinlichkeit" des Ereignisses "ich fliege 1h mit einem SEP oder MEP Privatflugzeug und verunfalle tödlich" von 1.33/100.000 ergibt, darüber sind wir uns einig, richtig?

Wenn ich jetzt berechnen will, wie diese Wahrscheinlichkeit aussieht wenn ich 100h pro Jahr fliege, dann ist unter der Annahme, dass jede weitere Stunde als unabhängig angesehen werden kann die gleiche Grundwahrscheinlichkeit anzunehmen und deswegen (vereinfacht) zu addieren. Also 0.13% für 100h oder 769:1.
Mathematisch vollkommen korrekt ist es dagegen den konkreten persönlichen Einzelfall als Gegenwahrscheinlichkeit des Ereignesses in "keiner dieser 100h zu verunfallen" zu berechnen, also Px=(1-(Py)hoch100). Das Ergebnis: 0,1299% also wieder 769 zu 1.
qed

Mein Beispiel mit dem Würfel war insofern unpräzise und unglücklich gewählt - Wahrscheinlichkeiten sind immer Grenzwerte für N->unendlich.
Die Wahrscheinlichkeit mit 6 Würfen eine 6 zu haben beträgt 1 = 100% wenn ich es unendlich oft probieren darf. In meinem vorherigen Beispiel beträgt die Wahrscheinlichkeit für mindestens eine Sechs in genau 6 Würfen (nur 1 Versuch) 66,5% und nicht "1" insofern, danke für die Korrektur.
Aber lassen Sie uns bitte jenseits der notwendigen mathematischen Präzision nicht aus den Augen verlieren was die Aussage für den Flubetrieb war und das die Ergebnisse für alle praktischen Zwecke RICHTIG waren.

Grüsse
JH

6. Februar 2012: Von Hofrat Jürgen Hinrichs an Joachim Hofmann
Moin, genau, es soll kein mathematischer Diskurs werden. Wir müssen nur, wenn wir mit Statistiken umgehen, zwischen deskriptiver und schließender Statistik unterscheiden. Um beim Würfel zu bleiben: die deskriptive Statistik sagt (Wahrscheinlichkeit als Grenzwert gegen n=Unendlich): wenn ich unendlich viele Serien aus 6 Würfen habe, werde ich in 66,5% dieser Serien eine 6 würfeln. Das sagt überhaupt nichts darüber aus, ob ich in meiner nächsten Serie tatsächlich eine 6 würfeln werde, oder nicht. Gleiches gilt für die Risikobetrachtung. Die Tatasache, dass 1,33 Ereignisse alle 100.000h passieren, heißt eben nicht, dass ich spätestens in meiner 100.000/1,33=75.188sten Flugstunde einen Unfall haben werde (lineare Hochrechnung). Und natürlich erhöht die Tatsache, dass ich in den letzten Jahren keinen Unfall hatte, eben nicht das Risiko, jetzt einen zu haben, selbst wenn ich schon 75187 Stunden geflogen bin (das ist jetzt die rein mathematische Betrachtung, ohne Berücksichtigung des real life, also Trainingsstand, Alter, etc.), genausowenig wie die Tatsache, dass schon seit 10 Würfen keine 6 mehr gefallen ist, in irgendeiner Weise die Chance erhöht, dass beim nächsten Wurf eine 6 fallen wird.
Und was für die 75.188ste Stunde gilt, gilt natürlich auch für die nächsten 10 oder 20 Stunden, die lineare Umrechnung im Übergang von deskriptiver Statistik (vorhandene Zahlen) zur schließenden Statistik (mein Risiko) ist mathematisch falsch, in der Praxis aber, da das absolute Risiko eben sehr klein ist, aus den o.g. mathematischen Gründen, wie auch Ihr Beispiel zeigt, mit sehr guter Näherung richtig und für unsere Zwecke angemessen. Nur beim Würfel mit seiner hohen Wahrscheinlichkeit, eine 6 zu Würfeln (was allerdings auch meiner Lebenserfahrung beim Mensch-Ärgere-Dich-Nicht entegegensteht ;-) ), ist es eben deutlich falsch.
Grüße
6. Februar 2012: Von Jürgen Buschmann an Hofrat Jürgen Hinrichs
Kezerisch dazwischengefragt:

Hört aufgrund der nun ausdiskutierten Zahlen jemand hier mit dem Fliegen auf?
Oder räumt seinen Schreibtisch vorher auf?


6. Februar 2012: Von Hofrat Jürgen Hinrichs an Jürgen Buschmann
Schreibtisch aufräumen? Bei dem Wetter....?
6. Februar 2012: Von  an Hofrat Jürgen Hinrichs
Meine Rede seit 1992: Fliegen ist dumm, gefährlich und teuer. Aber ich lasse es mit Sicherheit erst sein, wenn mein Medical irgendwann in 200 Jahren nicht mehr verlängert wird. Eher bestimmt nicht....
7. Februar 2012: Von Lutz D. an Hofrat Jürgen Hinrichs
Um dieses ca. 1:800 Risiko pro Stunde etwas zu relativieren - die Statistik zeigt, dass 100.000km pro Jahr im Auto ungefähr die gleiche statistische Fatality rate bieten wie 100h Fliegen (US-Statistiken, mag in Europa etwas besser sein - oder schlechter, keine Ahnung) und dann etwas für mich überraschendes: Die Fatality rate beim Fallschirmspringen liegt niedriger als in der GA, wenn man Sprünge und Stunden gleichsetzt (was natürlich nicht ganz hinkommt), nämlich bei ziemlich genau 1:100.000.
7. Februar 2012: Von Max Sutter an Lutz D.
Das Fallschirmspringen ist so der typische Anwendungsfall für die 10 cm-Regel.


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