Moin, genau, es soll kein mathematischer Diskurs werden. Wir müssen nur, wenn wir mit Statistiken umgehen, zwischen deskriptiver und schließender Statistik unterscheiden. Um beim Würfel zu bleiben: die deskriptive Statistik sagt (Wahrscheinlichkeit als Grenzwert gegen n=Unendlich): wenn ich unendlich viele Serien aus 6 Würfen habe, werde ich in 66,5% dieser Serien eine 6 würfeln. Das sagt überhaupt nichts darüber aus, ob ich in meiner nächsten Serie tatsächlich eine 6 würfeln werde, oder nicht. Gleiches gilt für die Risikobetrachtung. Die Tatasache, dass 1,33 Ereignisse alle 100.000h passieren, heißt eben nicht, dass ich spätestens in meiner 100.000/1,33=75.188sten Flugstunde einen Unfall haben werde (lineare Hochrechnung). Und natürlich erhöht die Tatsache, dass ich in den letzten Jahren keinen Unfall hatte, eben nicht das Risiko, jetzt einen zu haben, selbst wenn ich schon 75187 Stunden geflogen bin (das ist jetzt die rein mathematische Betrachtung, ohne Berücksichtigung des real life, also Trainingsstand, Alter, etc.), genausowenig wie die Tatsache, dass schon seit 10 Würfen keine 6 mehr gefallen ist, in irgendeiner Weise die Chance erhöht, dass beim nächsten Wurf eine 6 fallen wird. Und was für die 75.188ste Stunde gilt, gilt natürlich auch für die nächsten 10 oder 20 Stunden, die lineare Umrechnung im Übergang von deskriptiver Statistik (vorhandene Zahlen) zur schließenden Statistik (mein Risiko) ist mathematisch falsch, in der Praxis aber, da das absolute Risiko eben sehr klein ist, aus den o.g. mathematischen Gründen, wie auch Ihr Beispiel zeigt, mit sehr guter Näherung richtig und für unsere Zwecke angemessen. Nur beim Würfel mit seiner hohen Wahrscheinlichkeit, eine 6 zu Würfeln (was allerdings auch meiner Lebenserfahrung beim Mensch-Ärgere-Dich-Nicht entegegensteht ;-) ), ist es eben deutlich falsch. Grüße
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Um dieses ca. 1:800 Risiko pro Stunde etwas zu relativieren - die Statistik zeigt, dass 100.000km pro Jahr im Auto ungefähr die gleiche statistische Fatality rate bieten wie 100h Fliegen (US-Statistiken, mag in Europa etwas besser sein - oder schlechter, keine Ahnung) und dann etwas für mich überraschendes: Die Fatality rate beim Fallschirmspringen liegt niedriger als in der GA, wenn man Sprünge und Stunden gleichsetzt (was natürlich nicht ganz hinkommt), nämlich bei ziemlich genau 1:100.000.
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