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22. Januar 2012: Von Lutz D. an Max Sutter
Morgen Max, na dann viel Spass beim Urlaub mit dem eigenen Auto auf Wangerooge. Juist ist da such sehr beliebt. ;) Auch musst Du mir erklären, wie ein wegen Wetters verkürzter Urlaub auf Wangerooge die Flugzahlen beeinträchtigen soll. Ich war in meiner Naivität davon ausgegangen, dass man unabhängig von der Reisedauer einmal hin und einmal zurückfliegen muss. Aber natürlich kann der schlechte Sommer 2011 eine Rolle spielen. Und wenn dann noch der Flug um 25% teurer geworden ist...nachdem was man googlen kann sind die Gesamtzahlen für die Nordsee aber 2011 nicht gesunken, so dass man doch Argumente wie Wetter etc. rauskürzen kann. Sehr interessant wäre ein Blick auf die Passagierzahlen der Fährverbindungen nach Wangerooge. Sind die stabil, dann kann man vielleicht eine bessere Aussage über die Relevanz der Paxsteuer treffen. Vg Lutz
22. Januar 2012: Von Max Sutter an Lutz D.
Lutz, das kann offensichtlich noch nicht so weit her sein, dass Du ungeduldig den rechten Zeigfinger in die Luft gestreckt und gerufen hast "Herr Lehrer, ich weiß was!" Es ist auch hinreichend bekannt, dass es Nordseeinseln ohne Autos gibt und welche mit, und dass alle Besitzer eines fetten oben-ohne-Benz mit straßenwalzenbreiten Schlappen den natürlich nach Sylt verfrachten müssen, damit sie als lebendes Goldkettchendisplay die mehr oder wenig einzige wichtige Straße des Bonzensandhaufens rauf und runter gliden dürfen.

Was den Rückflug betrifft, so hast Du messerscharf ausgerechnet, dass es jedesmal deren zwei Flüge sind, d.h. jeder Hinflug nicht mit einem Rückschwumm geografisch abgeschlossen wird - dazu wäre es gerade bei ostfriesischem Dauerschiffwetter schon so zu kalt.

Was aber, wenn ich schon am Samstag in der früh, noch zuhause, auf der Wetterkarte die Perlenkette von Islandtiefs erkenne, die mir für mindestens drei Wochen stabiles Regenwetter garantiert. Da schaltet mein antidepressiver Selbsterhaltungstrieb auf Stop, und schon sind es für die Islanderflieger x mal 2 Flüge, die sich für diese Saison unwiederbringlich in Luft aufgelöst haben.

Ich will damit nur Joy Ride bestätigen - es dürfte nicht die Fluggastgebühr sein, die als Hauptgrund für eine Senkung der Passagierzahlen herhalten kann. Denn es gibt ja trotz dieser Nadelstichabzocke immer noch eine Menge Destinationen, welche zulegen konnten.

22. Januar 2012: Von  an Lutz D.
Um die Frage zu beantworten, was passiert, wenn man von heute auf Morgen die Preise um 8 % anhebt, muss man vorher prüfen, ob man Mitanbieter hat. In meinem Falle habe ich die nur zum Teil und hatte auch schon in der Vergangenheit die Preise angehoben, wohl wissend, das ich Kunden verlieren werde. Allerdings hatte ich dann doch etwas mehr Umsatz als vorher und, oh Wunder, weniger Arbeit. Also mehr Ertrag bei weniger Arbeit->weniger Lohnkosten bzw. Potenzial für neue Projekte. Wenn ich keine Mitabieter habe, was man bei den Inselflieger indirekt sagen kann, da die PAX-Steuer für alle gilt, greifen noch andere Punkte, die die Preise auch noch anheben. Wartung, Abschreibung des Fliegers, mehr Bürokratie, Personalkosten, nur eine begrenzte Zeit (Mai bis September/Oktober) wo man viel fliegen kann, der Pilot aber sein Gehalt auch in den Randzeiten bekommen muss, Sprikosten, usw. Das alles zusammen bestimmt den Preis, dann noch die unternehmerische Marge drauf und es "ensteht" der Verkaufspreis. Alles zusammen greift da in das Regulatorium, da ist die Steuer nur ein Punkt. Man muss aber auch bedenken, das vermutlich gerade die spontanen Kurzurlauber das Flugzeug nutzen, da sie ja Zeit sparen möchten. Da aber das Wetter (Max Sutter sagte es bereist) an der Nord- und Ostsee doch recht labil ist, genau diese Kurzurlauber dann eher zu Hause bleiben oder wo anders hin fliegen. Frei nach dem Motto, ich gebe doch kein Geld aus um dann wie zu Hause Regen zu haben. Da ist Südeuropa doch deutlich wetter-, wärme und badefreundlicher. Ich denke, damit ist alles gesagt.
22. Januar 2012: Von Lutz D. an Max Sutter
Guten Morgen Max,

Du musst ja nicht gleich die ganz große Keule aus dem Polemikkoffer holen und mich der streberischen Besserwisserei bezichtigen, nur weil ich nicht Deine Auffassung teile und meine Gegenargumente mitteile. Versuche doch einfach auf der Basis der vorgelegten Fakten zu argumentieren. Es gibt für 2011 offenbar keine insgesamt rückläufigen Besucherzahlen für die vielleicht regnerische Nordsee. Das Wetter erklärt also die Zahlen für Wangerooge nicht. Ob ich mein Abitur jetzt 1997 oder 1957 gemacht habe ist davon völlig unberührt.Wie ich schon schrieb - wir müssten die unterschiedlichen Verkehrsträger nach Wangerooge (nur um diese Insel ging es in den vorgelegten Zahlen, warum Du jetzt also mit Sylt ankommst, ist mir schleierhaft....) vergleichen, um zu sehen, ob es einen Rückgang in der Fliegerei dorthin gibt, der nicht mit einem allgemeinen Rückgang für W'ooge erklärt werden kann.

Viele Grüße

Lutz
22. Januar 2012: Von Lutz D. an 
Hallo Wolff,

Wenn ich keine Mitabieter habe, was man bei den Inselflieger indirekt sagen kann

Dann ist der Herr Brunzema ja schön doof, dass er die Strecke jahrelang so günstig angeboten hat...Preiselastitizität hat nur bedingt etwas mit Mitanbietern zu tun - die es in diesem Fall aber mit dem regelmäßigen Schiff sogar gibt. Dein Einwand, dass andere Faktoren zu der Preiserhöhung geführt haben (Wartung, Sprit etc.) ist nicht durchdacht, da der Flugpreis nur um exakt diese 10 Euro Steuer angehoben wurde. Höhere Wartungs- und Spritkosten (letzteres war in 2011 doch gar nicht der Fall...) haben sicher Einfluß auf das Ergebnis von Herrn Brunzema, sicher aber nicht auf die Kundenzahl, da diese Kosten ja explizit nicht weitergegeben wurden.

Aber natürlich können auch andere Faktoren beigetragen haben, das will ich ja gar nicht ausschließen. Aber eine Flugpreiserhöhung auf Grund der Steuer um 25% als unerheblich abzutun ist und bleibt gewagt.

Was ich zudem verwunderlich finde ist, dass Du im Nachbarthread so sehr auf die Dich betreffende italienische Luxussteuer schimpfst. Ich würde sagen, dass die 3000Euro für eine Cessna ja wohl auch allenfalls 25% der Betriebskosten pro Jahr ausmachen. Kann dann ja auch nicht erheblich sein. Und im Verhältnis zu dem Anschaffungs- und Unterhaltskosten Deines Fliegers finde ich das Pfenniggefuchse um 10 Riesen dann auch etwas lächerlich. Sicher hat es es eher am unhöflichen Oberkellner gelegen, dass Du Italien meidest. (okok, Polemik off.)

Viele Grüße und weiterhin viel Spaß beim Steuernrechtfertigen,

Lutz
22. Januar 2012: Von  an Lutz D.

Ich bleibe dabei, wer wegen der PAX-Steuer nicht mehr an die Nord- oder Ostsee fliegt hat ein anderes Problem. Diese wären z.B.

Man will ein Haus, ein Auto verdient aber zu wenig. Dann muss irgendwo gespart werden (z.B. Urlaub).

Man bekommt für das gleiche Geld woanders besseres Wetter und besseres Essen.

Das Angebot für die Familie ist woanders einfach besser (Angebot Nord- und Ostsee passt nicht)

Man fährt lieber mit Bus Bahn oder Auto.

Die Kinder sind groß und man macht dann lieber "Bildungsreisen" oder Fernreisen.

Das sind jetzt nur ein paar Beispiele, die einen dazu bewegen können, die Nord- und Ostsee zu meiden. Die PAX-Zahlen bei Fraport sprechen da eine deutliche Sprache, es wird mehr geflogen. Nur nicht an die Nord- und Ostsee.

Was Italien betrifft, ich war vom Gardasee extrem angetan, alles wirklich super, auch der "Oberkellner" war toll. Ich kann jedem nur Bardolino Hotel Sportsman empfehlen. Aber für eine Landung in Italien den Betrag von mehr als einer JNP/100h Kontrolle hinzulegen (10.000 Euro), das klemmt dann doch etwas. Polemik hin oder her. Die Aussage vom Vorredner war völlig "daneben", auch wenn er das "Polemikzeichen" gesetzt hat. Es muss im Verhältnis stehen und die 3 fachen Flug-Kosten als Steuer obendrauf sind dann doch deutlich zu viel. Da fliege ich dann Linie...

Jeder muss sich entscheiden, was er im Leben haben will. Es geht nun mal nicht alles auf einmal. Manche wollen ein Haus, drei Autos, tolle Urlaube, das Kind studiert im Ausland usw. Das geht meist nicht. Man muss daher Prioritäten setzen. Ich für meinen Teil habe mich für "nette Autos" und Flugzeug entschieden und habe kein Haus mit Garten, obwohl ein Garten + Haus was hätte. Aber es geht nun mal nur ein Teil davon. Das mein Flieger eigentlich eine Nummer zu groß für mich ist, habe ich schon mehrfach hier im Forum gesagt. Aber ich wollte nun mal so einen Bomber einfach mal haben (Träume müssen auch mal in Erfüllung gehen). Bis jetzt geht alles noch so im grünen Bereich. Aber eine jährliche Landegebühr in Italien von rund 10000 Euro sind da nicht drin.

Und man muss bezüglich der PAX-Steuer nicht einer Meinung sein. Und das ich mit meine "These" nicht so falsch liege, hat sich hier im Post ja auch schon bestätigt. Damit ist das Thema für mich abgehandelt. Jetzt könne alle wieder auf mir rumhacken. Aber bevor diese das tun, bitte diese Seite lesen, vor allem in der Mitte die PAX-Zuwachszahlen. https://de.wikipedia.org/wiki/Flughafen_Frankfurt_am_Main

Es wird mehr geflogen und das sind bestimmt nicht nur Geschäftsleute. Die Menschen wollen hinaus in die Welt. Auch wenn es heißt, Urlaub in Deutschland ist im kommen. Fernreisen sind immer noch gefragt und Mallorca,Ibiza & Co sind auch schön. man muss nur wissen wo und Türkei, Griechenland sowie Nord-Afrika und spanisches Festland bieten viel für kleines Geld. Passt für viele Familien ohne "eigenen Flieger". Und mal zur Info, 2 Erwachsene mit 6 + 8 Jahre alten Kinder, 3 Sterne all inclusive mit Flug ab Düsseldorf für 2 Wochen Tunesien gibt es ab 2200 Euro im August 2012. Das ist man locker auch an der Nord- und Ostsee los, aber das Wetter ist in Tunesien doch 1-20 Grad besser und sonniger. Auch da liegt das Problem, das Angebot ist einfach dort für Familien besser.....

22. Januar 2012: Von Max Sutter an Lutz D.
nicht gleich die ganz große Keule aus dem Polemikkoffer holen

ich habe halt gedacht, wenn ich die ganz Große nehme, fällt vielleicht auch ohne Zwinkersmily auf, dass das nicht so ernst gemeint sein konnte. Wenn jemand zu sensibel an harte Fakten und reines Interessensgejammer herangeht, dann kann es mich schon mal in den Fingern kribbeln, das gebe ich ja zu.

Jetzt sollte halt jemand an einer Wirtschaftshochschule eine Diss in Angriff nehmen unter dem Titel "Wangeroge im Allgemeinen und die Luftverkehrsabgabe im Besonderen und überhaupt wenn, dann nur so." Wobei dieser Thread zur Pflichtlektüre gemacht werden müsste. Sogar auf diese Weise käme noch mehr Niveau heraus als bei Gutti aus Franken, vielleicht sogar ein Summa cum Laune.

22. Januar 2012: Von Lutz D. an 
...dass Urlaub in Deutschland teuer ist, will ich ja auch gar nicht bestreiten. Auch dass das Wetter im Süden besser ist, stimmt häufig. Nur tut das alles nichts zur Sache. Vielleicht muss ich es noch mal in fett schreiben: NORDSEEZAHLEN INSGESAMT NICHT RÜCKLÄUFIG. Damit sind Wetter, das billige Essen, paarungsfreudige Discobesucherinnen, gute Oberkellner, Kakerlaken im Schuh, orientalisches Flair oder sonstwas einfach nicht relevant. Das muss doch irgendwie bei Dir ankommen, oder wird dieser Satz bei Dir immer automatisch ausgeblendet? Somit könnte das Problem noch irgendwo anders als auf W'ooge liegen. Ich habe einem Freund bei der DB Autozug gerade eine Mail geschickt, die betreiben die Fähren. Sollte sich da ein kleinerer Rückgang als 15%, eine Stagnation oder gar steigende Passagierzahlen herausstellen, bin ich gespannt, ob Du die Pax-Steuer weiterhin für irrelevant hältst. Die Frankfurtzahlen sind schön und gut, aber bei durchschnittlichen Flugpreisen von mehreren hundert Euro gebe ich Dir dann doch recht, dass die 10 Euro den Kohl nicht fett machen und anderslaufende Trends nicht aushebeln. Bei einem ursprünglichen Grundpreis von 30 Euro pro Flug, auf den 10 Euro aufgeschlagen werden, ist das etwas ganz anderes. Sieht die Bundesregierung übrigens mittlerweile genauso, und die Brüsseler ebenfalls. Das ist nur rechtssystematisch nicht so leicht zu handlen, da eine Steuerausnahme einer Subvention gleichzusetzen wäre. Das Verschulden für den 15% Passagierrückgang indes beim Unternehmen oder den Inseln zu suchen, finde ich angesichts der uns allen hier bekanntgewordenen Situation des dortigen Geschäftsführers nach längerem reinsteigern nicht nur gewagt, sondern einfach nur menschlich schwierig.
23. Januar 2012: Von joy ride an joy ride

das ganze geht noch weiter: die bundesregrierung, hat anscheinend "vergessen" die ticketsteuer mit den emissionsabgaben zu verrechnen. klaus peter siegloch (BDL) erklärt sich hier:

der 130 mio trick
https://www.aero.de/news-14309/Luftfahrtbranche-fordert-staerkere-Entlastung-bei-Ticketsteuer.html

übrigens: airlines wie cirrus und flughäfen wie hof erwähnen fairerweise die luftsteuer gar nicht - insofern kann man davon ausgehen dass betroffene halbwegs fair "meckern" - entgegen vielen forums-vermutungen

udo

23. Januar 2012: Von Jan-Lüppen Brunzema an Lutz D.
Mal ein paar allgemeine Infos zu den Inselfliegern:
- Die Flug-Tarifstruktur der Inselflieger wurde mit der Einführung der Lvst am 1.1.11 nicht geändert. Die Lvst von 8 Euro + MWST (Steuer auf die Steuer (wie beim Autobenzin!) da 100% Inlandsflug) wird mit einem Extrabeleg i.A. der Steuer- / Zollbehörden erhoben und abgeführt.
- Es fallen weit über 2.000 zusätzliche unbezahlte Überstunden für unsere Verwaltung pro Jahr an!!
- Der Zöllner kommt pro Monat zwei bis drei Tage zur Kontrolle und zur Diskussion....
- Seit dem 1.1.2012 wurde die Lvst um 0,50 Euro (Kurzstrecke) gesenkt. Ein Hohn!
- Der Betrag von 10 Euro wird pro Flugstrecke erhoben: also für 5 Min. nach Juist oder Wangerooge 10 Euro und zurück noch einmal kassieren!
- Der günstigste Flugtarif 2011 war z.B. 30 Euro pro Weg pro Erwachsener; Kinder unter 12 Jahre zahlten 15 Euro: aber immer plus 10 Euro Lvst pro Weg (außer Kinder unter 2 Jahre).
- Nach Grand Canaria (4,5 Flugstd.) oder sogar auch nach Wladivostok (!!) kostet das nur einmal 8 Euro (ohne MWST!). Deutschland darf (noch) keine Steuer jenseits der Grenzen für den Rückweg erheben.
- Dann muss jede Befreiung akribisch jedes Mal dokumentiert werden: Inselbewohner mit dem ersten Wohnsitz können befreit werden (Personalausweisdaten abschreiben (nee, nee nicht einfach kopieren (!) wegen des Datenschutzes!). Babies haben meistens keinen Ausweis....
- Wer aus medizinischen Gründen zum Facharzt an Land muss, zahlt erst, und bekommt das Geld erst bei Vorlage einer ärztl. Bescheinigung wieder zurück.
- "Hoheitlich Tätige" wie Leuchtturmtechniker, Berufschullehrer, Soldaten, Polizei, Bundestagsabgeordnete, Schornsteinfeger etc. können mit Bescheinigung des Arbeitgebers befreit werden.
- Facharzt zum Krankenbesuch vom Festland kann befreit werden, Ärztekongressteilnehmer und Tierärzte nicht!
- Rundflüge mit einem Flugzeug bis 2 to sind Lvst frei. Wenn wir an einem Rundflugtag die Islander füllen, müssen wir von jedem Pax 10 Euro erheben und abführen.... Wie soll man das ökologisch im Weltnaturerbe Wattenmeer erklären und verkaufen?
- Übrigens das eigene Inselflieger-Personal vom Festland zur Insel und zurück muss Lvst zahlen, wenn man z.B. zur Urlaubsvertretung oder zur Verstärkung am Schalter auf der Insel arbeiten soll.

Nun zu den Inseln: Grundsätzlich sind Rügen und Sylt immer Lvst-pflichtig: die haben eine feste Festlandsanbindung. Das Land SH- hat der Einführung der Lvst. im Bundesrat damals ja auch voll zugestimmt!
- Die Nordseeinseln liegen entweder für die Fähren weit vor der Küste (Borkum, Helgoland) oder sind stark tideabhängig d.h. die Fähre fährt täglich zu anderen Abfahrtszeiten; im Winter meistens nur einmal, im Sommer in einem engen Zeitfenster zwei- bis dreimal.
- Aber manchmal auch gar nicht: bei zu hohem Wasserstand (Nordwest-Sturm) stehen die Anleger unter Wasser, bei starkem Ostwind kommt nicht genug Wasser in die Fahrrinnen, um überhaupt fahren zu können.
- Norderney und Langeoog (tidefrei), Baltrum (sehr klein) sowie Spiekeroog (ohne Flugplatz) werden nach über 28 Jahren plötzlich nicht mehr linenmäßig angeflogen, da kein Pax die Lvst "obendrauf" bezahlen will.
- Nach über dreißig Sommer wurde 2011 die dreimal wöchentliche Flugverbindung zwischen den Ostfriesischen- und Nordfriesischen Inseln abrupt gestrichen: keine Nachfrage mehr, die einen wirtschaftlichen Betrieb garantierten.

Übrigens wir fliegen die Inseln ganzjährig an, d.h. das Aufkommen ist ca. 1/3 im Winterhalbjahr und 2/3 im Sommerhalbjahr. Nur ca. 25% aller Paxe sind reine Touristen zu Ferienzeiten. Alle anderen sind Insulaner und vor allem Handwerker und Geschäftsleute. Diese gehen auf der Insel jetzt immer zu erst zu dem Insulaner, die ja bekanntlich Lvst-befreit sind, lassen sich 20 Euro geben und fangen dann erst an, das Haus zu renovieren.
- Das einzigste Fährschiff verkehrt schon mal erst nachmittags und die Fahrt dauert ca 1,5 Std und länger.
- Oder an jedem Wochenende fliegen 10 bis 30 Putzfrauen zur und von der Insel, um beim Bettwechsel die Endreinigung zu machen. Jedes Bett wird automatisch teurer gegenüber den Mitbewerbern auf den tidefreien Inseln. Allein dieser Unternehmer hat 2011 weit über 10.000 Euro Lvst abgedrückt, weil es auf der Inseln nicht genügen Putzpersonal gibt.

(---Nein, nein es wird nie eine tidefreie Fahrrinne gebaggert werden können! Auch kein Sessellift, Tunnel, Strassenbrücke usw. zu den Inseln!!---)

- Feuerwehrverstärkung vom Festland kann tagsüber nur schnell per Inselflieger kommen.
- Apothekenvertreter besuchen alle anfliegbaren Ostfr. Inseln an einem Tag: 7 Starts = 70 Euro oben drauf. Und wieder werden die Medikamente teurer?

Für die Inseln Juist und Wangerooge insbesondere ist die Lvst eine starke Wettbewerbsverzehrung. Die Darseinvorsorge und das Leben wird für die Insulaner trotz eigener Befreiung immer teurer. Das wird auf den Gast abgewälst, der ja auch nochmal Lvst zahlt.... Wahnsinn dieser Kreislauf...

Dann zu den Touristen: hier erleben wir ganz typisch die vierköpfige Familie (2011): 2 Erw. 2 Kinder. 90 Euro der Flug und 40 Euro Lvst pro Weg! Da versucht man zumindest auf dem Rückweg die einzige Fährverbindung zu nehmen. Bei der Anreise kann man so früh nicht die Küste zum Übersetzen erreichen. Also fliegt man notgedrungen, die Betten sind ja gebucht und bezahlt und den Sonnenuntergang will man ja noch mitnehmen.
- Folge: wir verkaufen seit 2011 wesentlich mehr "oneway"-Tickets gerade bei den Wochenendgästen.
- Tagesgäste von der Küste (Tagesflugticket) hatten 2011 einen dramatischen Einbruch.
- Es stimmt 2011 gab es eine kleine Steigerung in den Übernachtungszahlen auf den Inseln. Der Gast ist da, aber nicht im Inselflieger.

Übrigens im Landesraumordnungsplan sind die Insel- und Küstenflugplätze fest verankert. Der Flugverkehr wird als alternative Verkehrsanbindung von den Inselbewohnerm und deren Gemeinden mit allen Kräften voll unterstützt. Zusammen mit den Fährlininen sind die Flugverbindungen ein unverzichtbares Glied in der Inselversorgung

Nun zum Schluss. In Brüssel hat man uns erklärt, jedes EU Land kann so viele Gesetze machen wie es will. Sobald eine Ausnahme da hinein kommt, muss diese von der EU in einem Verfahren (3 Monate, wenn es schnell geht - und bis zu 30 Monate, wenn es durch alle Instanzen geht) genehmigt werden.

"Wenn die Deutschen nicht in der Lage sind ein Gesetz so zu formulieren, daß keine Ausnahmen drin sind, haben die selbst Schuld."

Keiner hatte an die Insulaner und deren Gäste im eigenen Land gedacht. Wir haben im Juni 2010 schon formuliert und eingereicht, daß die Lvst für alle Flüge mit Flugzeugen über 5,7 to und auf Strecken von über 100 km Flugstrecke eingeführt werden solle.

Und nun....?? ....verkaufen wir unsere Flugzeuge oder lassen sie im nur Ausland fliegen und zahlen hier weniger Landegebühren, Umsatzsteuern, kaum Gewerbesteuer usw.....


24. Januar 2012: Von Albrecht Sieber an Jan-Lüppen Brunzema
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen! Wenn wir hier bei unseren Politikern Druck machen, können wir das Gesetz vielleicht noch korrigieren. Das ist vielleicht eher von Erfolg gekrönt als Briefe an die italienische Boschschaft wegen der Luxussteuer zu schreiben.

@ Jan-Lüppen Brunzema:
An welche Politiker sollte man schreiben um die angeblich dieses Jahr stattfindende "Überprüfung" der Luftverkehrsteuer zu beschleunigen?
24. Januar 2012: Von Lutz D. an Jan-Lüppen Brunzema
Lieber Herr Brunzema,

Danke für Ihre offenen Worte! Ich wünsche Ihnen alsbald eine Lösung aus Brüssel, die mit dieser Ungerechtigkeit und volkswirtschaftlicher Idiotie Schluss macht. Nachdem Sie mit den von Ihnen vorgelegten Zahlen und Daten wohl jeden letzten Zweifel an der Wirkung der Steuer vertrieben haben, kann ich mich als nicht ganz objektiver Fan der LFH outen. Zwar habe ich noch nie in einem ihrer Flieger gesessen, aber so ziemlich alle meine Kindheitsurlaube in Bauer Janssens Schafstall direkt hinter ihrem Flugplatz Harle verbracht und stundenlang auf dem Deich gestanden und auf anfliegende Maschinen gewartet. Von diesen Kindheitserinnerungen bis zu meinem PPL und eigenem Flugzeug führt eine ziemlich gerade Linie und Ihr Unternehmen hat sicher in den letzten Jahrzehnten noch viele andere Menschen inspiriert und gleichzeitig eine unglaublich wichtige Dienstleistung für die Region erbracht.

Viele Grüße

Lutz

PS: Irgendwann auf dem Weg zur Küste werde ich mitten über Carolinensiel eine ziemlich große, bedrohliche Wespe in meinem Cockpit entdecken, die eine umgehende Landung auf dem nächstgelegenen Flugplatz erforderlich macht.
24. Januar 2012: Von Thore L. an Lutz D.

eine ziemlich große, bedrohliche Wespe in meinem Cockpit entdecken, die eine umgehende Landung auf dem nächstgelegenen Flugplatz erforderlich macht.

Über diesen Witz habe ich genau solange gelacht, bis ich eines Tages eine große bedrohliche Wespe im Cockpit hatte.

Aber zurück zum Thema: die Inselflieger gehören von dieser Steuer ausgenommen, wie anfangs geplant. Das ist doch Irrwitz hoch 10 was da passiert... das man Flugzeuge besteuert, denen man hinterher über die Flugplätze wieder Subventionen gibt, finde ich irgendwie schon bekloppt genug. Aber das wir uns die küstennahen Transportwege damit kaputt machen, ist doch ein Unding!

Euch viel Erfolg!

24. Januar 2012: Von Thore L. an 

Wenn die Nordsee wieder mehr Urlauber will

Einspruch: ich betreibe ein kleines Appartementhaus für Urlauber auf Helgoland (www.wittekliff.de) und habe in 2011 10% mehr Gäste gehabt! Damit war ich klar an der Kapazitätsgrenze, vielleicht im Februar war noch was länger frei. Das scheint sich auch für dieses Jahr wieder zu bestätigen, die Gäste haben Stand heute dankenswerterweise bereits fast 50% des Vorjahres gebucht, und es noch nicht mal Februar.

Das scheint nicht nur bei mir so zu sein. Das höre ich auch von anderen Anbietern.

Wenn also die Inselflieger weniger Fluggäste haben, dann ist das ganz klar auf die Steuer zurückzuführen. Die 79 Euro pro Strecke sind schon viel Geld. Aber 89 Euro? Es scheinen tatsächlich diese 10 Euro zu sein, die den Unternschied bei einer Vielzahl von potentiellen Fluggästen machen.

25. Januar 2012: Von B. Quax F. an Thore L.
Offtopic Frage, was machen die Gäste auf Helgoland die ganze Zeit? Topic Antwort: Die Luftverkehssteuer ist großer Blödsinn, 0,01 Steuern auf das Kerosin und die Verwaltung wäre einfacher gewesen :-) und 10 € sind bei einem Inselflug schon eine unverhältnismäßigkeit.
26. Januar 2012: Von Thore L. an B. Quax F.
Offtopic Antwort: sich erholen. Dazu braucht es weder all inclusive, mega bespassung, klimatisierte all-in whirlpools, noch ein event nach dem anderen. Wer will kann auf Helgoland Wind erleben, Frische, den wärmenden Tee nach dem Nieselregen im Sturm, Ruhe und endlich mal das gute Buch lesen. Wem das zu langweilig ist, findet sich je nach Altersstufe gerne auf Ibiza oder später in irgendwelchen Burnoutkliniken wieder.
26. Januar 2012: Von B. Quax F. an Thore L.
Die Frage war nicht ironisch gemeint. Also die Gäste spannen aus! Wie lange machen die das in der Regel?

Grundsätzlich sollte man die Nordsee als Urlaubsgebiet nicht abschreiben. Obwohl wir nicht einen 14 Tägigen Urlaub dort verbringen wollten, so ist die Natur und der Erholungswert enorm. Für ein langes WE ein Traumziel. Nach 20 Jahren Abstinenz wieder erfahren (erflogen)!
26. Januar 2012: Von reiner jäger an B. Quax F.

Hallo Björn.

Vor jahrzehnten hatte ich die üblichen Vorbehalte gegen die Nordsee. So wie jeder eigentlich. Dann, durch Zufall war ich ein Wochenende da oben. Ich habe eine 180 Grad Wendung hingelegt. Begeisterung pur. 2 Jahre später hatte ich eine kleine Wohnung da oben. Und ich habe es noch nie bereut.

Zugegeben, man muß es mögen. Aber an der Nordsee stört mich nichtmal Schietwetter, wo ich hier keinen Fuß vor die Tür setzen würde. Die Luft ist eine Sensation und um 22 Uhr werden die Bordsteine hochgeklappt. Also wirklich nix für chronische El Arenal Freunde oder all-inckusive Fans. Ich bin hier bei Frankfurt schon bei Eiseskälte und grausigem Wetter hochgefahren....und 25 Grad mit Sonnenschein hat mich erwartet.

Anderes Erlebnis: ich wollte vor Jahren mit ein paar Freuden zum Kaffee nach Sylt. Wettervorhersage hat gepasst, das Wetter selber hats nicht gewusst, also sind wir in Wangerooge gelandet. Da haben wir einen relaxeten Spaziergang gemacht, was getrunken und sind dann guter Laune bei besserem Wetter weiter nach Sylt. Nepp, Protz, Tourieaiftrieb. Unisono waren wir froh, da wieder wegzukommen und haben alle 4 bereut nicht in Wangerooge geblieben zu sein.

Übriegens Saison kannste vergessen, da ist es wie Massentourismus.

3. Februar 2012: Von Albrecht Sieber an reiner jäger

Wenn die Luftverkehrsteuer den Inselfliegern das Geschäftsmodell ruiniert, geht das nicht mehr, oder wann wachen unsere Politiker endlich auf?:

aus NWZ-Online 03.02.2012:

Winter Inselflieger setzen zusätzliche Maschine ein – Kaufleute warten auf Nachschub


Der Schiffsverkehr nach Wangerooge wurde bis auf weiteres eingestellt. Wegen Eisgangs können die Fähren nicht fahren

Fest vertäut liegen die Wangerooger Inselfähren am Anleger im vereisten Hafenbecken. Der Fährverkehr zwischen Harlesiel und Wangerooge wurde wegen des Eisgangs bis auf weiteres eingestellt.

Harlesiel - Im Hafen Harlesiel herrscht Stille: Eisgang hat den Schiffsverkehr lahmgelegt, die Schiffe „Harlingerland“ und „Wangerooge“, die sonst Einheimische und Gäste von und nach Wangerooge transportieren, liegen fest vertäut am Anleger. Die Schifffahrt und Inselbahn hat den Fracht- und Personenverkehr bis auf weiteres eingestellt.

Während der Fährverkehr zur Insel im wahrsten Sinne des Wortes „auf Eis“ liegt, haben die Inselflieger der Luftverkehr Friesland-Harle eine zusätzliche Maschine eingesetzt, um den Ausfall der Fährverbindungen zu kompensieren. Mit den zusätzlichen Kapazitäten bringt die LFH nicht nur Passagiere, sondern auch Fracht und Post auf die Insel. Nach Angaben des Unternehmens konnten bislang innerhalb des Zeitfensters zwischen Sonnenauf- und -untergang alle Beförderungswünsche erfüllt werden. Fluggäste können sich unter der Telefonnummer 04464/ 94 810 über den erweiterten Flugplan informieren und Plätze reservieren.

Für die Inselfliegerei sei das kalte und trockene Wetter ideal. Die Sicht sei hervorragend. Die Piloten hoffen nun, dass das Wetter stabil bleibt und kein Schnee fällt, der die Sicht deutlich einschränken würde.

Auf der Insel hofft man, dass die Passagier- und Frachtschiffe bald wieder fahren können. „Die Versorgung ist noch gewährleistet, wir haben vor allem bei den Grundnahrungsmitteln entsprechende Vorräte“, berichtete Iris Michaelis vom Spar-Markt. Allzu lange dürfe der Nachschub allerdings nicht auf sich warten lassen.


4. Februar 2012: Von Sebastian Willing an Albrecht Sieber
@Inselflieger: Vielleicht mal die Zeitungen informieren, dass je Passagier 10 Euro Strafzoll anfallen, die Aufmerksamkeit dürfte jetzt da sein.
7. Februar 2012: Von Albrecht Sieber an Sebastian Willing


Lebensmittel per Flugzeug nach Wangerooge gebracht

aus NWZ-online 07.02.2012

Wangerooge - Auch am Montag hatten die im Hafen Harlesiel vertäuten Schiffe keine Chance, Richtung Wangerooge auszulaufen. Die Passagierfähre der Schifffahrt und Inselbahn Wangerooge saß ebenso im Eis fest wie das Frachtschiff „Harle Gatt“ der Reederei Warrings.

Grund für die Probleme ist die besondere Lage und Konstruktion des Hafens Harlesiel in Verbindung mit dem Wetter, erläutert Carl-Hermann Wilken von der Reederei Warrings. Eiseskälte, extremes Niedrigwasser und Ostwind sorgten dafür, dass der Leitdamm am Fahrwasser Richtung Wangerooge auch bei Flut nicht überspült werde. Dadurch staue sich das Eis am Damm und verstopfe die Fahrrinne.

Während die Reederei Warrings auf einen Wetterwechsel wartet, prüfte die Bahn AG als Betreiberin der Schifffahrt- und Inselbahn Wangerooge am Montag, ob die im Wangerooger Hafen liegende zweite Passagierfähre „Harlinger Land“ möglicherweise den Hafen Neuharlingersiel ansteuern kann. Vor Dienstagmorgen sei damit aber nicht zu rechnen, teilte Bahn-Sprecher Egbert Meyer-Lovis mit. Aktuellen Informationen zufolge soll das Schiff an diesem Dienstag bei Hochwasser nach Neuharlingersiel fahren, dort beladen werden und am Mittwoch nach Wangerooge zurückkehren – vorausgesetzt, dass sich der Eisgang nicht verstärkt.
Weiterführende Links

Unterdessen waren die Inselflieger der Luftverkehr Friesland-Harle auch am Montag im Dauereinsatz, um den Ausfall der Fähren zumindest beim Personentransport zu kompensieren. Aber auch erste Lebensmittellieferungen für die Inselmärkte wurden per Flugzeug auf die Insel gebracht. So ließ der Wangerooger Spar-Markt nach Angaben von Iris Michaelis 3,5 Tonnen Lebensmittel einfliegen – vor allem Obst, Gemüse, Milchprodukte und Eier. Die zusätzlichen Frachtkosten sollen zunähst nicht auf die Preise aufgeschlagen werden, sagte Michaelis. Eine Dauerlösung sei das aber nicht. Wie Rüdiger Mann vom Wangerooger Frische-Markt hofft auch sie, dass am Mittwoch per Schiff Fracht aus Neuharlingersiel nach Wangerooge gebracht werden kann.

Neben Frische-Produkten ist inzwischen auch Tiernahrung knapp geworden, hieß es am Montag.

Insel-Bürgermeister Holger Kohls ist optimistisch, dass diese Woche eine provisorische Schiffsverbindung zustande kommt. Noch sei die Lage entspannt. Doch das eisige Winterwetter mit Ostwind halte an. In letzter Konsequenz müssten Lebensmittel per Last-Hubschrauber nach Wangerooge gebracht werden. „Doch davon sind wir noch weit entfernt“, betont Kohls.




8. Februar 2012: Von Albrecht Sieber an Albrecht Sieber

Signal an Bürokraten Massive Kritik an Flugsteuer

Inselflieger Unternehmen fordern Ende der „Hängepartie“


aus NWZ-online 08.02.2012

Harle - Man stelle sich vor, die Inselflieger würden jetzt die Gunst der Stunde nutzen, und in den Streik treten, um gegen die Flugsteuer zu protestieren. Solche Überlegungen gab es auf Wangerooge, sie wurden vor allem mit Rücksicht auf die Touristen aber nicht umgesetzt – zum Glück.

Denn zurzeit wäre die Insel ohne den Flugverkehr von der Außenwelt abgeschnitten. Wegen Eisgangs liegen die Fähren schon den sechsten Tag in Folge in den Häfen fest. Ohne die Flieger gäbe es auf Wangerooge keine frischen Nahrungsmittel mehr, wichtige Reparaturen müssten wegen mangelnder Ersatzteile liegen bleiben und Inselgäste kämen am Ende ihres Urlaubs oder ihrer Kur nicht mehr nach Hause.

Die „Eiszeit“ an der Küste liefert den eindrucksvollen Beweis dafür, dass die Inselflieger für die Daseinsvorsorge auf den Inseln unverzichtbar sind. Durch die Steuer werden sie indes massiv eingeschränkt und letztendlich in ihrer Existenz bedroht.

Eine Ausnahme von der Flugsteuer ist deshalb unverzichtbar. Das müsste spätestens jetzt auch allen Bürokraten in Berlin und Brüssel klar geworden sein.
9. Februar 2012: Von Jan-Lüppen Brunzema an Albrecht Sieber

Kammer: Keine Sondersteuer für Inselflieger

us

Wangerooge - Der Entwurf zum neuen so genannten „Luftverkehrssteuergesetz“ soll zugunsten der Inselflieger überarbeitet werden. Das teilte der CDU-Bundestagsabgeordnete Hans-Werner Kammer am Donnerstag mit. Der Parlamentarische Staatssekretär im Finanzministerium, Hartmut Koschyk, habe eigenen Angaben zufolge die besondere Situation der ostfriesischen Inseln und die Bedeutung des Seebäderflugverkehrs zur Kenntnis genommen. Wie berichtet, will der Staat eine Steuer von 13 Euro pro Inlandsflug erheben. Die Reaktion des Finanzministeriums sei ein „Sieg der Vernunft“, so Kammer.


Soweit ein Bericht am 30.07.2010 in der NWZ

9. Februar 2012: Von Jan-Lüppen Brunzema an Jan-Lüppen Brunzema

„Lange Dauer war nicht vorhersehbar“


anz

Harlesiel - Der CDU-Bundestagsabgeordnete Hans-Werner Kammer (Zetel) hat die Kritik der Inselflieger an der Bundesregierung zurückgewiesen. Luftverkehr Friesland-Harle und FLN Frisia hatten in Sachen Luftverkehrssteuer ein Ende der „Hängepartie“ gefordert und bemängelt, dass Bundesregierung und EU-Kommission sich gegenseitig die Verantwortung zuschieben. Kammer bezeichnete es als „sehr bedauerlich und nicht hilfreich, wenn Menschen, die es aus ihrem Berliner Gespräch mit einem Vertreter des Bundesfinanzministeriums besser wissen, mit unzutreffenden Vorwürfen die Öffentlichkeit suchen“.

Kammer zufolge prüfe die Kommission zurzeit die Genehmigung einer Ausnahme von der Flugsteuer zu Gunsten der Inselflieger. „Dass das so lange dauert, war nicht vorhersehbar und ist für alle Betroffenen sehr ärgerlich.“ Die Unterbrechung der Fährverbindung wegen Eisgangs sei ein überzeugendes Argument gegen die Luftverkehrsteuer.

Nach Informationen der NWZ  wartet die EU-Kommission zurzeit allerdings noch immer auf weitergehende Informationen zum Insel-Flugverkehr sowie zu Auswirkungen der Flugsteuer auf die Inselflieger. Auch die notwendigen Anträge sind offenbar in Brüssel noch nicht eingegangen. Laut EU reichen die eingereichten Unterlagen für eine Einschätzung der Situation noch nicht aus.

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Das ist ein MdB - Kommentar in der NWZ auf unsere Pressekonferenz vom 07. 02.2012. Ein unglaubliches Spiel der Politik, die hier mal wieder Ihre Unfähigkeit unter Beweis stellt.
Die Finanzreserven sind aufgebraucht, nun fangen wir an unseren Flugzeugpark zu verkaufen, um zu überleben.

10. Februar 2012: Von Wolfgang Lamminger an Jan-Lüppen Brunzema

Hallo Herr Brunzema,

da die Steuer schon mal existiert, tut man sich selbstverständlich unheimlich schwer, diese wieder abzuschaffen. Da unterscheidet sich Deutschland in Nichts von Italien oder Österreich.

Letztlich bleibt hier nur, ständig in der Öffentlichkeit und der Politik zu trommeln...

Wie war denn die Resonanz auf den Beitrag im NDR-Fernsehen "Nordseereport". Hab's zufällig gesehen, und bring den Link mal hier in's Forum: Der Inselflieger

mfG

Wolfgang Lamminger






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