Mich würde einmal die Meinung der Gemeinde interessieren – sowohl aus Sicht von Segelfliegern als auch von Motorfliegern.
Ausgangssituation:
Flugplatz mit Parallelpisten: Segelflug im Süden, Motorflug im Norden. Der Abstand der beiden Pisten ist nicht sehr groß.
Ich fliege Motorflug, bin im Endanflug Piste 26 – etwa 20 Sekunden vor der Landung. Plötzlich kommt über Funk von den Segelfliegern:
"Achtung an alle, wir machen jetzt einen Windenstart."
Das ist mir nun schon zwei Mal passiert.
Mein Dilemma:
Wenn ich jetzt durchstarte, riskiere ich erst recht, dass das Windenseil meinen Flieger erfassen könnte, insbesondere falls es reißt.
Ein Ausweichen ist nur nach Norden möglich – dort verläuft jedoch die Platzrunde, mit der Gefahr sehr nah unter anderem Verkehr zu fliegen oder sogar eine Kollision zu verursachen. Ich müsste dann ja bei vielleicht 250ft AGL aus dem Endanflug "von unten" in die Platzrunde rein, und dabei noch die Hindernisse von unten berücksichtigen.
Das kann aus meiner Sicht nicht Sinn der Sache sein.
Ich habe daher über Funk an die Segelflieger gemeldet:
"Bitte Windenstart verzögern, ich bin in der letzten Minute des Endanflugs."
Reaktion:
Keine Antwort.
Stattdessen: Windenstart wird durchgeführt.
Rechtliche Lage:
Nach Vorschrift ist Start und Landung während eines laufenden Windenstarts (Warnlampe blinkt) verboten. Aber in der Praxis trotzdem landen, weil die Alternativen in dieser Situation ein viel höheres Risiko bergen... (?)
Andere Piloten handhaben es offenbar an unserem Platz so.
Fragen an euch:
Wie geht ihr in so einer Situation vor?
Müssten die Segelflieger nicht den anfliegenden Verkehr berücksichtigen – so wie ich auch nicht aufrolle, wenn gerade jemand landet?
Zur Erinnerung: Pisten sind parallel, getrennt nach Segel- und Motorflug, nicht gemischt.