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21. September 2010: Von  an Kenneth Pedersen
Sie schrieben "...hoffe eindringlich, daß etwas in die richtige Richtung getan wird...."

Was soll man den tun? Da gibt es keine wirklich brauchbaren Möglichkeiten. Alles verbieten, dann passiert nichts mehr, aber dies geht nicht. Kunstflug grundsätzlich verbieten? Wohl kaum. Flugtage komplett verbieten? Das will das "Volk" auch nicht. Auf Flugtagen nur echte Profis (Nationale Kunstfliegerstaffeln) fliegen lassen? Bringt nichts, auch da kracht es.

Das Leben ist mit Risiko verbunden, zu Fuss gehen, Auto fahren, Boot fahren. Es kann immer was passieren. Jeder Mensch hat gute und schlechte Tage. Deswegen machen wir auch Fehler. In diesem Fall hat einer der beiden Piloten mal 2-3 Sekunden nicht aufgepasst und es musste einer der beiden sterben. Wir werden dies nicht ändern können. Unfälle gehören zur Evolution leider dazu. Nur aus Fehlern kann man lernen. Viele Menschen sind durch Flugunfälle gestorben, genau deswegen ist Fliegen so sicher geworden. Aber es wird nie die 100 % Sicherheit geben. Das müssen wir uns vor Augen halten.
21. September 2010: Von Stefan Kondorffer an 
Hmm, also es ist aber schon so, dass Flugtage für den Zuschauer ein erhöhtes Risiko mit sich bringen, die dieser oftmals nicht kennt oder erkennt. Ich achte zB bei Flugtagen durchaus darauf, wo ich stehe und habe ein Auge auf die Flugbewegungen vor allem beim Start und bei der Landung - insbesondere auf engen Segelfluggeländen, wo man so schön nah dran ist - Ihr auch? Und Relativmanöver (und auch einweln geflogene Kunstflugmanöver) sind ohnehin bei allen Flugtagen in Richtung der Zuschauer normalerweise streng untersagt.
21. September 2010: Von  an Stefan Kondorffer
Wer sich immer an alle Verbote hält, möge den ersten Stein werfen.

Ich gehe mal davon aus, das jeder schon mal, mit oder ohne Vorsatz, was beim Fliegen nicht "richtig gemacht" hat. Dazu gehören tiefe und schnelle Überflüge, unterschreiten der Mindestflughöhe usw. Verbote bringen nicht immer was. Manchmal geht einem der Geist durch, obwohl man weiß, es ist nicht wirklich OK. Da nützen Verbote wenig. Vieles was Spaß machen kann, ist öfter mal verboten. Wir oft kommt es vor, das wenn man ein Mid-Field in EDDF macht, gefragt wird, ob man einen Low-Approach fliegen möchte? Der ist dann in der Regel recht "low" und alle freuen sich...
21. September 2010: Von Max Sutter an Stefan Kondorffer
Ich achte zB bei Flugtagen durchaus darauf, wo ich stehe und habe ein Auge auf die Flugbewegungen vor allem beim Start und bei der Landung - insbesondere auf engen Segelfluggeländen, wo man so schön nah dran ist - Ihr auch?

Ich will Ihnen ja die Illusion nicht nehmen, aber mit dieser Einstellung sind für Sie 90 % der Flugtage tabu. Denn die wenigsten Flugzeugabstürze geschehen genau senkrecht und/oder wenigstens exakt in Pistenachse.

Und wenn Sie erst noch Farnborough dagegen halten - schauen Sie es sich auf Google Earth genau an - von den vordersten Zuschauerplätzen, nicht ganz 100 Meter von der Pistenmitte weg (!), ist es bis zu den hintersten Plätzen nur gut nochmals 70 Meter. Und da fliegt nicht etwa nur Draht und Bespannung, sondern lauter Heavy Iron. Und die dann im extrem überzogenen Flugzustand, gestützt nur vom Nachbrennerfurz 400 Meter über den Köpfen bzw. um die vorher erwähnten 100 Meter versetzt, was aber im Prinzip auch nichts mehr bringt, oder eine riesengroße A340-600 in der engsten Langsamflugkurve - ehrlich, Sicherheitschef möchte ich da nicht sein.

Bleibt aber nur die Alternative, nicht hinzugehen und stattdessen am Sonntagnachmittag zu Hause auf dem Balkon bei Kaffee und Kuchen sich's gut gehen lassen. Auf dem Balkon? Lassen Sie das lieber. Man braucht nicht unbedingt ein Flugzeug um abzustürzen, es sind in Deutschland auch schon mehrere Balkone abgestürzt, teils mit Schwerverletzten, teils mit Toten.
21. September 2010: Von Stefan Kondorffer an Max Sutter
Ja, Herr Sutter, ob Sie es glauben oder nicht, aber genau so verfahre ich ungefähr auch. Habe Ende der 90er selbst im Team einer 707 in Schönefeld teilgenommen (1998 glaube ich, allerdings nicht als Pilot, um das gleich dazu zu sagen). Das hat mich kuriert. War danach noch zwei Mal in Le Bourget, als Gast eines Triebwerksherstellers, die hatten ihre Hütte quasi direkt auf der Bahn ;) - das brauche ich alles nicht mehr. Aber auch dort sind bspw. Manöver, deren Vektor in Richtung der Zuschauer geht, nicht zugelassen. In Farnborough war ich noch nicht. Das Balkonbeispiel halte ich statistisch für irrelevant. Da ich selbst schon an zwei Flugtagen mit (gotttseidank) nicht tödlichen Unfällen teilgenommen habe scheint mir das schon irgendwie risikoreicher. Ich bin ja auch niemand, der kein Risiko eingehen würde, wenn Sie diesen Eindruck erwecken, liegen sie falsch. Aber unsere Reaktion, jetzt so zu tun, als brächten Flugshows, Formationskunstflug oder militärische Flugshows kein erhöhtes Risiko; ist doch abwegig.
21. September 2010: Von Sepp Hattinger an Stefan Kondorffer
Denkt doch nur an Ramstein 28.08.1988 ...
21. September 2010: Von Max Sutter an Stefan Kondorffer
Nun, wenn Sie Bourget, Schönefeld oder Dubai dagegen halten, dann sind die alle geradezu mustergültig in Sicherheit (und das will schon was heißen [irony off]), verglichen mit Farnborough. Und was bezweckt die Erwähnung von Vektoren nicht gegen das Publikum? Das sollte seit Ramstein offizieller Standard geworden sein bei allen Flugschauen weltweit, bei den großen sowieso, aber auch bei denen auf der Grasbahn hinterm Wald.

Doch was hilft es, wenn z.B. in Farnborough ein Flieger in die Pistenachse eindreht - es wird aus Präsentationsgründen fast ausschließlich Nordplatzrunde geflogen - in beiden Pistenrichtungen zeigt das Flugzeug beim Eindrehen auf die Pistenachse notgedrungen jeweils einen vollen Viertelkreis lang genau gegen Publikum.

Ihr letzter Vorwurf trifft irgendwie nicht, ich sehe in diesem Thread niemanden, der potenziell erhöhte Gefahren an Flugschauen auf Null herunterschreibt. Doch das völlig gefahrlose Leben, wie Kenneth Pedersen es auch für Flugtage anstrebt, gibt es wohl nur im Luftschutzkeller bei zugeschraubten Öffnungen und Toren. Aber man erstickt möglicherweise bei einem längern Selbstversuch.
21. September 2010: Von Dirk Beerbohm an 
Low Approach in EDDF? Ich bin sicherlich nicht arm an Mid-Fields in EDDF, die
Kollegen sind ja zumeist sehr kooperativ. Aber Low-Approach, danach wurde
ich noch nie gefragt und habe auch noch nie einen bekommen, wenn ich
gefragt habe. Welchen Trick muss man den da anwednen?

VG ROSEDOLA
22. September 2010: Von Stefan Kondorffer an Max Sutter
Letzteres war auch nicht als Vorwurf gemeint, stimme Ihnen voll zu.
22. September 2010: Von Stefan Kondorffer an Stefan Kondorffer
übrigens gestern in der Bild...bin nicht sicher, ob man sich mit O-Tönen da jetzt so den Gefallen tut.

https://www.bild.de/BILD/news/2010/09/21/flugschau-crash-warngau/hier-krachen-die-flugzeuge-zusammen-video.html

SO ERLEBTE DER PILOT DEN TODES-CRASH:

Die beiden Freunde flogen die Figur „Fassrolle“. Zum Abschluss sollte sich Johannes aus dem Rückenflug drehen, dann nach rechts abbiegen. „Ich sollte rechts um ihn rumrollen, mich an seiner linken Seite platzieren.“ So hatten es die Kunstflieger besprochen. Doch Johannes flog weiter geradeaus.

„Ich kann mir nicht erklären, warum. Dann flog er unter mir durch, tauchte links von mir auf, während ich ihn rechts erwartete. Ein Riesenschlag, mir flogen die Teile um die Ohren.“ Hannes’ Tragfläche war abgerissen – er stürzte ab. Hilflos musste Alex S. zusehen, wie sein Freund am Boden aufschlug.

„Mir war klar, dass er das nicht überlebt haben konnte.“ Auch Alex’ Flugzeug ist schwer beschädigt, er landet im Gleitflug. „Ich mag im Moment nicht daran denken, in ein Flugzeug zu steigen.“
22. September 2010: Von Alfred Obermaier an Stefan Kondorffer
Ich habe versucht diese Aussage von A mit dem Video auf youtube, das die Vorführung zeigt, in Verbindung zu bringen.
Kann mir Durchschnittsflieger jemand erklären wie das zusammenpasst?
22. September 2010: Von Stefan Kondorffer an Alfred Obermaier
Ich versuche mal zu beschreiben, was ich sehe auf dem Video.

H fliegt auf dem Rücken und dreht dann mit halber aileron links in Normallage. A ist gleichzeitig mit 60-90 Grqd Schräglage-rechts über ihm.

H fliegt geradeaus weiter, A dreht mit Querruder zurück nach links in Normalfluglage und sinkt dann in H hinein.

Um die Aussage von A jetzt damit zu verbinden: Als er mit rechter Schräglage über H ist, scheint er auf dessen Auftauchen rechts zu warten, vermutlich sieht er ihn aus dieser Lage nicht. H taucht nicht auf, A nimmt die Flächen gerade und kurze Zeit später knallt es auch schon. Das passt schon zu der Aussage.

Ich glaube mit impliziten Unterstellungen sollten wir uns sehr zurückhalten und das ganze als das nehmen, was es ist - ein tragischer Unfall, dessen prinzipielle Möglichkeit beide Piloten sicher kannten und dennoch das Risiko eingingen,
23. September 2010: Von Alfred Obermaier an Stefan Kondorffer
Vorsicht, ich habe lediglich eine Verständnisfrage gestellt und keine - wie immer geartete - Unterstellung formuliert!

Ein tragischer Unfall, Einverstanden.

Momentan kenne ich nur einen Videoausschnitt und die Darstellung von A aus der Bild Zeitung.
Eine Darstellung von J wird für immer fehlen.
Nicht nur das, er wird vielen fehlen.

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