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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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8. Juni 2023 16:49 Uhr: Von Tobias Schnell an Achim H.

In dem Zusammenhang die Frage - weil wir da neulich im Flieger eine kleine Diskussion hatten:

Auf kontrollierten Plätzen gibt es ja z.T. "reduced runway separation" und man bekommt eine Landefreigabe, obwohl der preceeding traffic noch auf der Piste ist. Siehe ICAO PANS-ATM 7.10. ff bezüglich der Bedingungen.

Aber wie ist das bei unkontrollierten Plätzen in einer NCO-Operation? Darf ich da meine Runway Separation selbst festlegen und landen, auch wenn das vorausfliegende Flugzeug die Piste noch nicht vollständig verlassen hat? Mein Verständnis wäre "ja", Kollege im Cockpit war aber anderer Meinung :-).

8. Juni 2023 17:29 Uhr: Von Wolfgang Winkler an Tobias Schnell

Dazu gibt es im Gesetz nur Gummiparagrafen:

SERA.3101 Fahrlässig oder vorsätzlich riskanter Betrieb von Luftfahrzeugen
Luftfahrzeuge dürfen nicht in fahrlässig oder vorsätzlich riskanter Weise so betrieben werden, dass Menschenleben oder
Sachen Dritter gefährdet werden.

SERA.3205 Annäherung
Ein Luftfahrzeug darf nicht so nah an anderen Luftfahrzeugen betrieben werden, dass die Gefahr eines Zusammenstoßes
besteht.

Im Genehmigungstext vieler Flugplätze ist ein solches Vorgehen allerdings untersagt.

Ich würde es auch nicht machen wollen, denn keiner kann wissen, was der zuerst Gelandete als nächstes tun wird. Vielleicht kramt er gerade in der Flugplatzkarte nach dem passenden Rollweg und bleibt deswegen erst mal plötzlich stehen. Oder er entschließt sich spontan für einen Backtrack. Oder er hat eine Reifenpanne und ist deshalb noch nicht von der Bahn etc. Um das über Funk noch eindeutig zu klären, ist es in so einer Situation meist zu spät.

Einfach trösten mit dem Song "You can ALWAYS go around..."

8. Juni 2023 17:51 Uhr: Von F. S. an Tobias Schnell

Darf ich da meine Runway Separation selbst festlegen und landen, auch wenn das vorausfliegende Flugzeug die Piste noch nicht vollständig verlassen hat?

Meiner Meinung nach: Ja!

Aber nur, so lange sicher gestellt ist, dass Du vollständig zum halten kommst, bevor Du den Punkt erreicht hast, an dem das andere Flugzeug im Moment der Landung ist - genau so wie Du es machen würdest, wenn ein stehendes Hindernis auf der entfernten Seite der Landebahn ist oder der entfernte Teil der Landebahn für Deinen Flieger nicht geeignet ist.

Damit ist dann auch der genannte Fall:

Vielleicht kramt er gerade in der Flugplatzkarte nach dem passenden Rollweg und bleibt deswegen erst mal plötzlich stehen. ...Oder er hat eine Reifenpanne und ist deshalb noch nicht von der Bahn etc.

egal, weil Du ja eh vorher anhälst bzw. anhalten kannst.

Im anderen genannten Fall:

Oder er entschließt sich spontan für einen Backtrack.

Sehe ich keine Verantwortung beim landenden Piloten - Du darfst ja auch landen, wenn ein Flieger am Rollhalt steht, obwohl der jederzeit spontan auf die Bahn rollen könnte. Das es sicher sinnvoll ist, sich der Absichten des voraus landenden zu vergewissern, ist ja unbenommen.

8. Juni 2023 19:28 Uhr: Von Achim H. an F. S. Bewertung: +2.00 [2]
Ich denke darum geht es Tobias nicht. Die Landung auf einer Piste, auf der sich vor einem ein Flugzeug befindet, ist außerhalb von Oshkosh sicherlich grundsätzlich fahrlässig.

Bei Flughäfen geht es um Landefreigaben bei belegter aber voraussichtlich rechtzeitig freier Piste. Wird die Piste nicht rechtzeitig frei, wird die Landefreigabe zurückgenommen.

Ich denke es spricht nichts gegen einen Anflug bei belegter Piste, solange jederzeit ein sicherer Abbruch möglich ist.
8. Juni 2023 19:39 Uhr: Von Tobias Schnell an Achim H.

Bei Flughäfen geht es um Landefreigaben bei belegter aber voraussichtlich rechtzeitig freier Piste. Wird die Piste nicht rechtzeitig frei, wird die Landefreigabe zurückgenommen.

Doch, in der Tat ging es mir um den Fall, den Florian beschrieben hatte. "Reduced Runway Separation" heißt tatsächlich, dass ein Flugzeug unter bestimmten Bedigungen landen darf, wenn die Piste noch nicht frei ist.

Siehe hier (Abschnitt 7.10, ab Seite 110). Deutschland hat dazu sogar noch eine ICAO-Abweichung publiziert, nämlich dass das Verfahren entgegen dem Standard auch nachts angewandt werden kann (siehe AIP GEN 1.7-25)

Ich habe das selbst schon diverse Male erlebt.

8. Juni 2023 19:53 Uhr: Von Matthias Reinacher an Tobias Schnell Bewertung: +1.00 [1]
Gestern zB. in Basel hinter einem A321.
9. Juni 2023 07:59 Uhr: Von F. S. an Achim H.

Die Landung auf einer Piste, auf der sich vor einem ein Flugzeug befindet, ist außerhalb von Oshkosh sicherlich grundsätzlich fahrlässig.

Wenn ich auf einer 2500m Piste lande, auf der ganz am entfernten Ende ein Flugzeug steht, dann halte ich das weder "sicherlich" noch "grundsätzlich" für fahrlässig.
Zudem nicht vergessen, dass die rules of the air für SEP in den meisten Bereichen die gleichen sind, wie für Segelflugzeuge. Es ist absolut üblich (und überhaupt nicht fahrlässig), dass auf einem Segelflugplatz ein Flieger landet, so lange der vorausfliegende noch auf der Bahn steht (die haben dann halt vorher abgesprochen, dass der erste lang landet). Auch hier ist grundsätzlich nichts fahrlässiges zu erkennen.


3 Flieger die gleichzeitig auf der gleichen Piste landen fühlt sich schon in Oshkosh komisch genug an (vor Allem, wenn man der hinterste ist). Das macht sicher niemand freiwillig ohne absprache auf einem unkontrollierten Platz.


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