Es gibt schon einen fundamentalen Unterschied zwischen TÜV/DEKRA einerseits und der Situation im UL-Bereich andererseits.
Die Prüforganisation für KfZ ist ja nicht ADAC oder AvD, sondern eben neutrale Prüfinstitute, die kein Interesse daran haben, dass möglichst viele Autos auf der Strasse sind. Bei ULs sind es die Interessenvertretungen der UL-Piloten und Hersteller, welche die Aufsichtsaufgaben selber wahrnehmen.
Genaues Lesen hilft: Ich sprach von der Lizenzvergabe, nicht der Zertifizierung. Dass die bei der Zertifizierung von Fluggerät absurde MTOM-Angaben zertifizieren lassen durch Experten, geht gar nicht. Aber wer welchen Checkflug bestanden hat und dafür eine Plastikkarte rauszugeben lässt sich ganz anders kontrollieren. Nimm die FAA-Prüfer, das sind überwiegend eben auch nicht die Behördenmitarbeiter, sondern Freiberufler. Nimm die dt. Fahrprüfer, auch das sind keine Beamte mit Pensionszusage.
Ich sage nicht, dass das deswegen ein unhaltbarer Zustand ist - aber die Interessenverstrickungen sind schon andere, als beim Auto.
Ach ja, Flug"fahrer"scheine sind ja sowas Besonderes... nach 5 Tagen Kompaktkurs fliegen 90% der 14-Jährigen solo Segelflugzeig, einen FAA PPL in 17 Tagen zu packen ist sehr gut machbar, aber Luftfahrt ist ja sowas Besonderes.. Nein. Es kann zwar nicht jeder, aber aber fast jeder mit ein wenig Biss, räumlichen Denken und koordinativen Minimalanforderungen.
Das gibt es übrigens nicht nur bei ULs. Sondern auch in anderen Bereichen der Luftfahrt. Es ist in einigen komerziellen Flugbetrieben durchaus üblich, dass die Prüfer, die den angestellten Piloten die Berechtigungen verlängern, abhängig Beschäftigte des gleichen Unternehmens sind.
Ja, und die dürfen dann mWn auch nicht mehr als 25% des Unterrichts gegeben haben. Ich vermute aber mal, dass wir ganz andere Sicherheitsfragen in der Luftfahrt haben als minimale potentielle Interessenkonflikte.
Scheint dich ja nicht mal zu stören, dass hier Sand im Getriebe ist. Das ginge administrativ viel schlanker.