Welche Form eines "mental health assessments" würdest Du denn diesem Fragebogen vorziehen? Und dass das Thema irgendwie relevant ist, kann man ja kaum bestreiten, nachdem es in der kommerziellen Luftfahrt in den letzen 30 Jahren mindestens vier erweiterte Suizide von Crewmitgliedern gegeben hat, aber nur einen einzigen (?) Unfall durch "pilot incapacitation".
Gar keine machen.
Meine Lösung ist eine ganz andere: Wer ein AOC mit mehr als vier Maschinen hat (in kleinen Flugbetrieben kennt man sich noch besser und persönlich), muss für Fälle solcher Kandidaten immer einen solchen Kandidaten als TRI/ TRE umschulen zu 50% der Bezüge, bis zur Rente. Am Boden passiert nichts, bessere Kontrolle, Sozialprestige immer noch in Ordnung plus bei Heilung ist spätere Wiederverwendung im Cockpit nicht ausgeschlossen. Wenn auch nicht so wahrscheinlich. Notfalls Fracht oder so mit Rückkehroption.
Nix davon ist perfekt, im Frachtcockpit gab's den berüchtigsten Axtangriff, schon klar, aber da wir vielleicht nie, aber zumindest in den nächsten Jahrzehnten nicht in Köpfe reingucken können und auch keine Crews haben, die so groß sind wie die Betriebsmannschaften von Kernkraftwerken, sehe ich nichts Besseres. Das hier ist "cover your ass". Reiner Aktionismus.
Ein Lubitz hat seit Segelfliegertagen von nix anderem geträumt. Es drohte der Verlust von allem - Traum, Ansehen, Gehalt....
Das Risiko ist nicht ausgeschlossen, aber minimiert. Er würde vielleicht heute noch vom Gehalt locker einen 200.000 € - Eigenstarter mit Gleitzahl 1:50 fliegen, sein schlimmstes Schlafproblem wäre die Mitternachtsschicht im Sim, und schlussendlich sind die Toten von German Wings auch indirekte Opfer von 9/11.
Der Ägypter? Silk Air? MH77 (oder welche Nummer das doch gleich war)? Niemand kann in Köpfe reingucken. Aber gutes Gehalt, jede Nacht im eigenen Bett schlafen, Lizenz gülltig halten ist besser als dieser Papierterror ohne Funktion. Wir bürokratisieren uns zu Tode. Alle anderen Piloten mit erweiterem Suizid hatten schon mehrere tausend Stunden auf dem Buckel. Es waren nie FOs mit 250 - 1500 h, wenn ich mich recht entsinne.
Einzige Problemstellung ist die Meldung für so ein Programm, die Schwelle zur Selbsterkenntnis. Na denn - dann muss die Umschulung halt aus Bundesmitteln kommen und über eine unabhängige Stelle entschieden werden. Wer da reingeht, kann von der Firma nicht mehr gefeuert werden. Geht der Laden pleite, wird er mit der Vita vermutlich nicht ad hoc in einer neuen Firma genommen werden. Aber selbst wenn: AOC mehr als vier Maschinen, die Regel gilt ja wieder.
Feuer frei zur Debatte, aber ich hab noch nix Besseres gelesen.