Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 30. März
War früher alles besser?
Frühjahrsflug in die Normandie
EDNY: Slot-Frust und Datenleck
Triebwerksausfall kurz nach dem Start
Der kleine QRH-Bausatz
Unfall: Wer zu oft warnt ...
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

44 Beiträge Seite 1 von 2

 1 2 
 

15. Mai 2020: Von Chris B. K. an  Bewertung: +1.00 [1]

Ich für meinen Teil halte das für kurzsichtig und ignorant. Dazu sollte man sich die Wertschöpfungskette Renewable Energy mal ansehen. Ich klammere jetzt mal bewusst Black Rock und RWE aus, deren Gewinne verschwinden in den Portfolios irgendwelcher Hedge Fonds. Vielerorts entstehen die WKAs mit Bürgerwindparks oder Renewable Energie Genossenschaften. Das bedeutet: Der lokale Landwirt verdient über die Pacht der Flächen

Im Dorf läuft das im Kleinen aber nun einmal genauso wie mit RWE im Großen. Der eine Landwirt, auf dessen Land die WKA steht, verdient und der Rest des ganzen Dorfs leidet unter dem Ding.

Wenn man da dann den Bürgermeister fragt, ist es mit einer Entschädigung von 20k€/Jahr für die Kommunalkasse auch nicht getan. Allein der ggf. ausbleibende Tourismus verursacht einen weitaus höheren Steuer-Schaden als besagte 20k€.

Lokale Bauunternehmer verdienen an den Dingern auch nichts, die können solche Monster mit 200m Naben bzw. 300m Gesamthöhe nicht aufbauen.

Hier im Norden gibt es Technologie, um gezielt Windräder abzuschalten, wenn Adler auf Beutefang gehen. Warum kann man nicht auch Anlagen bei Platzrundenverkehr durch Eingriff des Flugleiters abschalten?

Das Problem ist nicht die Frage ob sich die Rotorblätter drehen oder nicht. Das Problem ist, daß die Dinger aktuell bis zu 300m hoch sind und so ein Segelflugzeug in der Platzrunde dann zwischen den Masten der WKAs hindurch anfliegen müßte.

Ich habe oft das Gefühl, daß gerade Städter sehr viel von WKAs halten. In Berlin höre ich beinahe täglich im Autoradio, daß der Sender mit 100% Ökostrom betrieben wird und sowas. Warum bauen sie die WKAs dann nicht da auf, wo der Strom benötigt wird, also z.B. mal 10 solcher WKA-Riesen aufs Tempelhofer-Feld in die Mitte Berlins, damit sich jeder von der positiven Wirkung der Dinger aufs Umfeld überzeugen kann?

Ansonsten empfehle ich Euch mal einen Blick auf den Anflug in Heide-Büsum (EDXB) oder Melle (EDXG) zu werfen. In EDXB steht eine WKA, die nur 100ft niedriger ist als die Platzrundenhöhe direkt neben der Platzrunde. Die WKA, die früher im Endanflug auf die 29 stand, mußte gottseidank wieder abgebaut werden.

In EDXG ist schon ein Flieger in der Platzrunde mit dem Masten einer WKA kollidiert.

15. Mai 2020: Von  an Chris B. K. Bewertung: +4.00 [4]

Es ist wirklich interessant, wie sich eine Geschichte in ein Argument verwandelt. Du willst doch nicht wirklich die Geschichte in Melle als Argument anführen? CBK, in Deinen Beiträgen sprüht es ja manchmal vor ... Du weißt, was ich meine. Aber Melle hier als Argument, das ist dann ein echter Schenkelklopfer, gerade von Dir, der ja manchmal schon nobelpreisverdächtige Kalkulationen zum Anflug an Wyk anstellt und die Platzrunde Oerle rechnerisch in Frage stellt.

Dorf, WKA verhindern, Schaden für Tourismus ... das ist schlicht weltfremd und an den Haaren herbeigezogene Scheinargumente und sie kommen von DIR, nicht von den Betroffenen. Deren Sorgen, Nöte und Begehrlichkeiten sollten vor Ort in den Ortsgremien diskutiert und dann demokratisch abgestimmt werden. Schützenhilfe von Fremden oder Großstädtern ist da eher unangebracht. Wenn soviele Touristen das Land überströmen, dass sie die Einkommen aus den WKAs annähernd erreichen, gibt es kein Land mehr, nur noch Touristenparkplätze. Ich verstehe, dass ein Berliner Engagement Bürger sich gerne an Projekten in der Weite Brandenburgs abarbeiten mag. Allein, es geht ihn schlicht nichts an. Er lebt dort nicht.

Lokale Bauunternehmer haben damit nichts zu tun? Oh Mann! Was glaubst Du, wer die Zuwegung und Fundamente erstellt? Die Kabel verlegt, die Anschlüsse der Kabel an die Netze? Ggf. Einspeiseknoten?

Insgesamt ist Deine Gemütslage ein dekoratives Beispiel. Keine Detailkenntnis, erstmal Dagegen und den Gutmenschler raushängen lassen. Ein bischen ist das hier wie bei dem Thema Allwetterflugzeug, nur mit anderen Vorzeichen.

Gruß - Wolfgang

15. Mai 2020: Von Erik N. an Chris B. K.

Warum bauen sie die WKAs dann nicht da auf, wo der Strom benötigt wird, also z.B. mal 10 solcher WKA-Riesen aufs Tempelhofer-Feld in die Mitte Berlins, damit sich jeder von der positiven Wirkung der Dinger aufs Umfeld überzeugen kann?

Einem Piloten sollte eigentlich klar sein, dass in einer Stadt aufgrund orographischer Ablenkung die Windbedingungen für ein Windrad die denkbar schlechtesten sind. Man kann die Dinger nicht einfach irgendwo hinstellen. Damit sie profitabel arbeiten können, müssen sie dort stehen, wo der Wind regelmäßig ansteht und auch in ausreichender Stärke bläst. Hügel, flaches Land, ohne Wald, keine Senken, und das gilt auch für die weitere Umgebung. Gibt dazu jedesmal Windgutachten.

Was die Incentivierung der - insbesondere vom Wertverlust und Infraschall betroffenen - Bevölkerung angeht, bin ich ganz bei Dir. Das ist im Moment nicht effizient (genug) gelöst.

15. Mai 2020: Von Chris B. K. an  Bewertung: +1.00 [1]

Ich verstehe, dass ein Berliner Engagement Bürger sich gerne an Projekten in der Weite Brandenburgs abarbeiten mag. Allein, es geht ihn schlicht nichts an. Er lebt dort nicht.

Lokale Bauunternehmer haben damit nichts zu tun? Oh Mann! Was glaubst Du, wer die Zuwegung und Fundamente erstellt? Die Kabel verlegt, die Anschlüsse der Kabel an die Netze? Ggf. Einspeiseknoten?

Keine Sorge,
ich bin kein Berliner, ganz im Gegenteil, ich lebe in der Weite. Mir geht es halt auf den Keks, daß manche Großstädter unter dem Deckmäntelchen der alternativlosen Umweltpolitik vorschreiben, wie wir zu leben haben. Meinetwegen kannst Du das NIMBY nennen, es bleibt aber dabei.

Und Bauunternehmen, die entsprechende Großaufträge stemmen könnten, gibt es in der Weite nicht. Die kommen von außerhalb, ggf. sogar europaweit ausgeschrieben.

15. Mai 2020: Von Chris B. K. an Erik N. Bewertung: +2.00 [2]

Einem Piloten sollte eigentlich klar sein, dass in einer Stadt aufgrund orographischer Ablenkung die Windbedingungen für ein Windrad die denkbar schlechtesten sind. Man kann die Dinger nicht einfach irgendwo hinstellen. Damit sie profitabel arbeiten können, müssen sie dort stehen, wo der Wind regelmäßig ansteht und auch in ausreichender Stärke bläst.

Mir geht es bei etwaigen Standorten wie "Tempelhofer Feld" oder "Wiese vorm Kanzleramt" auch nicht um den maximalen Profit sondern darum, daß die Leute, die mehr WKAs fordern, selber mal am eigenen Laib die Auswirkungen der Dinger zu spüren bekommen. Fängt schon damit an, daß dann bei Vereisungs-Wetterlagen das Tempelhofer-Feld komplett gesperrt werden muß, weil überall Eisbrocken durch die Luft fliegen, weggeschleudert von den Rotorblättern. Geht weiter mit dem nervigen Schattenwurf der sich bewegenden Rotorblätter und endet beim Lärm und Infraschall.

Die Standorte in den Großstädten wären also ganz klar aus ethischen Gesichtspunkten gegeben. Alle sollen gleich betroffen sein. ;-)

Außerdem ist in entsprechender Höhe die Windablenkung durch die Stadt am Fuß der WKA auch nicht mehr ein so großer Faktor. Man muß einfach nur noch höher bauen.

15. Mai 2020: Von Carsten G. an Chris B. K. Bewertung: +3.00 [3]

DIese Diskussion ist totaler Schwachsinn!

Zum Glück betrachtet man bei Erneuerbaren Energie Anlagen auch Wirtschaftlichkeitsaspekte, denn der Ansatz, eine WKA in eine Großstadt zu stellen ist schlichtweg albern! Genau mit der Diskussionskultur werden Stadt- gegen Landbewohner, WKA-Befürworter gegen -gegner, WKA-Projektierer gegen Flugplatzbetreiber ausgespielt. In der Vergangenenheit wurden im Rheinland ganze Dörfer und Städte für Energie weggebaggert trotz Protesten, in den Großstädten des Ruhrgebiets sinken noch heute ganze Stadtteile ab wegen Kohle, etc.

Wenn wir zu einer mehr erneuerbaren Erzeugung von Energie im Inland kommen wollen, geht es nur mittels Kompromiss und Konsens. In den Städten sollten alle Dächer mit Photovoltaic verpflichtend zugebaut werden (siehe neue Regelung in BaWü) und Wind gehört dahin, wo die Windernte am besten ist; das ist nun mal zumeist auf dem Land oder eben offshore.

15. Mai 2020: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Carsten G. Bewertung: +1.00 [1]

Ein interessanter Ansatz: Eben wollten "die" Sozen noch jeden Unternehmer zum angestellten Arbeiter machen, jetzt machen die Sozen & Grünen in BW jeden Häusle-Besitzer zwangsweise zum Unternehmer? (PV => Kleingewerbe)

Btw: Vor 3 Tagen die mündliche Auftragszusage für die Errichtung von 7 kWp auf meinem Dach gegeben. Wird aber grenzwertig, da am Wald. Und mit meinen steckerfertigen Solar-Paneelen kam ich schon auf nicht schlechte Autarkie-Grade. Wen's interessiert: Gerne Privatnachricht.

mußt du als einspeiser vom privatdach keine anmeldung als einzelunternehmer haben? ich könnte mir vorstellen, daß es sogar "kann"- oder "minder"-kaufleute sein können. aber da muß mal der steuerberater was erklären.

Steckerfertige Solaranlagen (= max. 600 Watt) ohne Einspeisevergütung lösen keine Diskussionen mit dem Finanzamt aus (es sei denn, man hat keinen Stromzähler mit Rückspeisesperre eingebaut).

Bis 10 kW muss man kein Gewerbe anmelden, aber sich trotzdem

a) Eine Strategie in Sachen Vorsteuer überlegen

b) Eine gewerbliche Tätigkeit aktiv beim Finanzamt anzeigen, um sich dann in Folge mit seinem Unternehmerleben mit ihnen auseinanderzusetzen.

So die aktuelle (gestrige) Auskunft meines Steuerberaters.

19. Mai 2020: Von Michael Münch an Carsten G. Bewertung: +1.33 [8]

So ein dummes Geschwätz, das gibt es doch gar nicht.

Sie können noch die 10-fache Anzahl an Windmühlen und Solarpanelen hier installieren, es wird nicht für die Energieversorgung des Landes und seiner Industrie reichen. Warum kapieren Sie das nicht? Wenn im Herbst/Winter die berühmte Dunkelfluate herrscht, ist es egal ob man 10, 100 oder 1000 GW an theoretischer Leistung installiert hat.... es kommt einfach NIX.

Und dann schauen Sie sich halt mal die Import/Export-Quoten UND die jeweiligen Preise für den Strom an: normalerweise exportiert D mit niedrigen bis negativen Preisen und importiert zu hohen Preisen bei Knappheit.

wie kann man solche Realitäten ignorieren? Ach so...wir sind ein reiches Land und können uns das leisten.

laber Laber laber

hoffentlich sind Sie in flugphysikalischen Fragen besser bewandert als in energietechnischen und Betriebs-/volkswirtschaftlichen Fragen...

19. Mai 2020: Von  an Michael Münch Bewertung: +0.33 [1]

"So ein dummes Geschwätz, das gibt es doch gar nicht.

laber Laber laber

hoffentlich sind Sie in flugphysikalischen Fragen besser bewandert als in energietechnischen und Betriebs-/volkswirtschaftlichen Fragen..."

... wo wir doch gerade bei Schwarz/Weiß, Alpha-Männchen und gutem Kirschenessen waren. So beginnt der Text, der nach gemeinsamen Lösungen sucht.

19. Mai 2020: Von Carsten G. an Michael Münch Bewertung: +7.00 [7]

So ein dummes Geschwätz, das gibt es doch gar nicht.

Wieder mal ein fachlich hervorragender Beitrag ausgewiesener Experten!

Sie können noch die 10-fache Anzahl an Windmühlen und Solarpanelen hier installieren, es wird nicht für die Energieversorgung des Landes und seiner Industrie reichen. Warum kapieren Sie das nicht? Wenn im Herbst/Winter die berühmte Dunkelfluate herrscht, ist es egal ob man 10, 100 oder 1000 GW an theoretischer Leistung installiert hat.... es kommt einfach NIX.

Schon mal was von Wasserstoff-Elektrolyse und -Speicherung gehört, Import von PtX, Demand-Side-Management, Batteriespeicherlösungen, die in USA, Australien und sonstwo von den LCOE marktgängig sind und Preisdegressionen von 30-50% pro Jahr sehen. Davon, dass der Primärenergieverbrauch bis 2050 ohnehin um ca 45% zurückgeht durch well-2-wheel Effizienzen im Verkehr und Fortschritt in der Gebäudedämmung? Die Quellen sind die sicherlich bekannten Studien der DENA, Fraunhofer, Prognos, etc. Und für die beliebte Dunkelflaute als Killerargument der Klimaleugner der Hinweis:wir brauchen eben noch flexible Gaskraftwerke in den kommenden 20-30 Jahren. Übrigens alles technisch keine Rocket-Science: grüne Stahlproduktion in Deutschland würde um ca. 30%-50% teurer (H2 ersetzt Koks), das innerdeutsche Flugticket bei PtX-Kerosin um 20 EUR/Sitzplatz steigen, etc.

Und dann schauen Sie sich halt mal die Import/Export-Quoten UND die jeweiligen Preise für den Strom an: normalerweise exportiert D mit niedrigen bis negativen Preisen und importiert zu hohen Preisen bei Knappheit.

Danke für das Argument für die Umwandlung von Strom in andere Energieformen - genau das muss angegangen werden - schnellstmöglich. Übrigens sehen die Daten der EEX ganz anders aus - aber schön weiter die Fakten ignorieren und Allgemeinplätze nachplappern.

wie kann man solche Realitäten ignorieren? Ach so...wir sind ein reiches Land und können uns das leisten.

Wie kann man die Realitäten des Klimawandels leugnen?

laber Laber laber

hoffentlich sind Sie in flugphysikalischen Fragen besser bewandert als in energietechnischen und Betriebs-/volkswirtschaftlichen Fragen...

Da sag ich nur zu: peinlich und entlarvend für den Schreiber - hoher Fremdschäm-Faktor!

19. Mai 2020: Von Michael Söchtig an Michael Münch Bewertung: +5.00 [5]

@Michael Münch: Es ist nicht so wie Sie es sagen. Der Unsinn dass man mit Wind und Solar kein Industrieland betreiben kann wird nicht richtiger nur weil man ihn dauernd wiederholt.

Die Brute Force Methode: 100 60 MW Open Cycle Gasturbinen über das Land verteilen, mit Gasspeichern für jeweils 10 Tage, die Kosten dafür umgelegt über die Netzentgelte, und das Gas erstellt aus Wasserstoff und CO2 das aus Windkraft erzeugt wurde.

Das ist zwar extrem teuer und so auch gar nicht nötig, aber ohne weiteres machbar. Mit Netzausbau (und zwar bis nach China und Afrika) bekommt man das auch billiger hin, denn irgendwo ist immer Sonne und immer Wind.

Mittelfristig ist so etwas übrigens nicht zwingend teurer.

19. Mai 2020: Von Sven Walter an Michael Münch Bewertung: +5.00 [5]

Offenbar nicht besonders tief drin in der Materie, was? Man kann sich ja mal die Auktionspreise angucken, mit power-to-gas beschäftigen, wir haben 46 Erdgasspeicher, die die berühmte Dunkelflaute, übrigens mittlerweile ein Lehnwort in Fremdsprachen, locker überbrücken können. Also den Nachhilfekurs zum Thema Physik und Volkswirtschaft würde ich eher bei wem anders in dieser Debatte verorten... ist schon in diversen Studien durchgerechnet worden. Alles machbar. Nichts machen wird teurer.

20. Mai 2020: Von Dr. Günther Schönweiß an Sven Walter Bewertung: +0.00 [2]

Deutschland ist Spitze! Jedenfalls bei den Strompreisen. Energie kann man nicht erneuern, auch wenn intellektuelle Superwaffen (Stichworte: Kobold in den Batterien, Strom im Netz speichern, Energiewende kostet jeden Haushalt soviel wie eine Kugel Eis usw.) den Begriff gerne weiter verwenden. Fakten zur Stromerzeugung: Guckst Du »Woher kommt der Strom?« von Rüdiger Stobbe – wöchentlich auf »achgut.com« … ist aber wahrscheinlich alles Verschwörungstheorie! Im Rahmen der »Verkehrswende« sollen jetzt die Motorräder drankommen – es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Privatflieger dran sind. Noch eine schöne weitere Transformation!

20. Mai 2020: Von Michael Söchtig an Dr. Günther Schönweiß Bewertung: +8.00 [8]

VIelleicht besser den Agorameter bei www.agora-energiewende.de bemühen.

Ansonsten muss man einfach nur den Strommarkt verstehen, dann wird auch klar, warum ein Ökostrom-Tarif dennoch sinnvoll sein kann. Sehr vereinfacht funktioniert das für den Verbraucher nämlich so mit dem Strom:

Der Verbraucher zahlt 10 Euro pro Monat Grundgebühr und 26 Cent pro kWh an seinen Stromanbieter A.

Was Stromanbieter A dann macht:

A versorgt den Verbraucher mit Strom. Im Prinzip ist A ein Servicedienstleister, der die komplette Versorgungskette vom Kohlekraftwerk/Windrad bis zum Verbraucher zur Verfügung stellt. Dafür braucht er verschiedene Subunternehmer und dienstleister die er bezahlen muss.

Physikalisch kommt der Strom bei V wahrscheinlich aus einem recht nah gelegenen Kraftwerk. Das ist aber nicht der Strom, den V bezahlt. Im Strommarkt sind Lieferant und virtuell bezahlter Lieferant entkoppelt.

Sinngemäß kann man sich das Stromnetz wie einen großen See vorstellen. Der Kunde V entnimmt eine gewisse Summe Strom (sagen wir 10 Liter), und diese müssen irgendwoanders dann eingespeist werden, damit das Volumen im See gleich ist. So ist es auch beim Strom - der Stromanbieter muss zu jeder Zeit den Strom in das Netz einspeisen den der Kunde verbraucht. Das ist dann der sogenannte Bilanzkreis.

Auch wenn es Smart Meter geben wird, so weiß aktuell der Stromanbieter nicht genau, wann der Kunde wie viel Strom verbraucht - denn diese Menge muss er zu jeder Zeit auch in das Stromnetz einspeisen. Es gibt daher für Privathaushalte einen Durchschnittskunden (sogenanntes Standardlastprofil). Dieser Durchschnittskunde geht MOrgens duschen Mittags kochen und guckt Abends Tagesschau (oder Russia Today). Wenn man sehr viele Standardkunden hat, dann gleichen sich die individuellen Unterschiede ungefähr aus.

Wenn jetzt doch der prognostizierte Verbrauch der Kunden nicht mit dem realen übereinstimmt, greift der Übertragungsnetzbetreiber der für die Stabilität des Stromnetzes verantwortlich ist ein und gleicht den Unterschied mit Kraftwerken aus, die er zur Regelung des Stromnetzes in der Hinterhand behält - diese Regelenergie berechnet er dann an den Stromanbieter A.

A wiederrum beschafft den Strom bei Kraftwerken (die dazwischengeschaltete Börse lassen wir jetzt mal weg) - z.B. bei norwegischen Wasserkraftwerken, und sagt diesen "ich habe 10.000 SLP Kunden, daher brauche ich morgen um 7 Uhr 30 ungefähr 120 MW Leistung - Werte sind jetzt völlig aus der Luft gegriffen"). Die KRaftwerke speisen dann um 7.30 120MW in Norwegen ein.

Die Stromnetze sind miteinander verbunden. "Virtuell" wird daher der Strom von Norwegen an die Kunden geliefert. Dabei geht der Strom von Norwegen in das norwegische Verteilnetz, dann ins norwegische Höchstspannungsnetz, dann ins dänische Höchstspannungsnetz, dann ins deutsche Höchstspannungsnetz, dann ins deutsche MIttelspannungsnetz, und dann durch die Stadt und durch den Stromzähler zum Kunden.

Der A bezahlt daher an diese ganzen Stromnetze Durchleitungsentgelte (Netzentgelte) und bezahlt auch den Messstellenbetreiber, der den Stromzähler besitzt. Die Stromnetzbetreiber bezahlen für ihre Leitungen in den Kommunen dann noch Konzessionsentgelte damit sie die Leitungen verlegen dürfen, diese Preise sind in die Netzentgelte eingepreist.

Dann fallen noch die EEG Umlage an, die an ein spezielles Umlagekonto gezahlt wird (die Übertragungsnetzbetreiber erhalten den EEG Strom und müssen diesen vergüten, sie bieten ihn dann an der Börse an und die Differenz ist die EEG Umlage), und die Stromsteuer.

Warum ist Strom teuer? Die Stromnetze müssen von einer zentralen Logik auf denzentrale Erzeugung umgebaut werden, was teilweise in die Netzentgelte umgelegt werden kann. Die EEG Umlage ist die DIfferenz zwischen Marktpreis und Verkaufspreis der erneuerbaren Energien. Da die erneuerbaren enorm einspeisen, ist der Marktpreis billig.

Übrigens führt das dazu, dass die von der EEG Umlage befreiten Unternehmen in Deutschland geringe Energiekosten zahlen. Daran sind also nicht die erneuerbaren Energien schuld.

20. Mai 2020: Von Lutz D. an Michael Söchtig Bewertung: +3.00 [3]

Vielen Dank!

20. Mai 2020: Von Sven Walter an Dr. Günther Schönweiß

Ich glaube, ich lese mir mal die Doktorarbeit von Doktor schönweiß durch. Vielleicht ist sie ja genau so amüsant wie dieser Beitrag. Hoffentlich aber faktenreicher.

20. Mai 2020: Von Achim H. an Sven Walter Bewertung: +3.00 [3]

(Stichworte: Kobold in den Batterien

Der von Dr. Schönweiß erwähnte Kobold in den Batterien -- ist das Pumuckl?

20. Mai 2020: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Achim H. Bewertung: +5.00 [5]

Der von Dr. Schönweiß erwähnte Kobold in den Batterien -- ist das Pumuckl?

Das ist eine Referenz auf den Fauxpas von Annalena Baerbock.

Im Prinzip sind beide Ausführungen (Günther S. und Michael S.) m.E. zulässige Meinungen vor dem gleichen Faktenhintergrund: Die Rüdiger Stobbe-Artikel bei Achgut machen explizit nichts anderes, als die von Michael S. genannten - extrem spannenden, wie ich finde - Zahlen von agora-energiewende zu interpretieren nach dem Motto "Was war diese Woche los?".

Insofern schadet es m.E. niemandem, die von Günther S. genannten Artikel zu lesen, um die von Michael S. genannten Agora-Statistiken zu verstehen - allerdings gewürzt mit viel Meinung.

Die Frage ist schlichtweg: Will man die Energieerzeugung umstellen oder nicht? Dazu sollte man sich auf 3 Fakten als bekannt einigen können:

  • AKWs können im Neubau preislich weder mit fossilen noch erneuerbaren Energieen mithalten
  • AKWs sind sehr schwer zu regeln, also undynamisch
  • Die EEG, vor allem Wind und Solar, sind teils günstiger, zumindest aber nahe der nackten Erzeugungskosten der fossilen.
  • Wind und Solar produzieren nicht steuerbar (allenfalls abschaltbar)

Die "Meinungsfrage" ist damit:

  1. Am billigsten ist es einstweilen ohne CO2-Abgaben, es so zu lassen, wie es ist - produziert nur Mengen an CO2.
  2. Oder man strebt einen deutlichen Ausbau der EEG mit Stabilisierung des Bedarfs über Gas-Kraftwerke an
  3. ... und muss für eine vollständige CO2-Freiheit insbesondere Speicherkapazitäten schaffen, und zwar nicht nur für die täglichen Schwankungen, sondern auch für die saisonalen (Sommer/Winter)
  4. Wenn man AKWs statt der EEGs nimmt, muss man trotzdem ein (reduziertes) Speicherproblem lösen, um CO2-frei zu sein.

2 kostet mehr Geld als 1, wenn CO2 keinen angemessenen Preis hat.

Und 3 wird nochmal deutlich teurer als 2. Wären wir uns soweit über die Fakten einig?

20. Mai 2020: Von  an Dr. Günther Schönweiß

Das soll also die Faktenlage sein, mit der ein Flugplatz das Geschäft eines Investors verhindern muss? Die Luftsport-Betreiber also als vorderste Speerspitze einer Bewegung, die alternative Energieerzeugung verhindern soll?

Wow! Ich weiß ja, dass viele sich wirklich wichtig nehmen, aber SOOO wichtig, das hätte ich nicht gedacht.

Gruß - Wolfgang

Schön zusammengefasst, nur - gerne wird unterschlagen, dass wir 60 - 80 mia € per anno in den letzten paar Jahren für den Import von fossilen Brennstoffen gelöhnt haben. Und: Die massiven Umwälzungen beim rapiden Klimawandeln in ein paar Jahrzehnten werden deutlich teurer sein.

Letztlich muss man Umweltverbrauch besteuern, und Arbeitskosten verringern, um gesamtgesellschaftlich Wohlstand zu erhalten oder auszubauen. Bei den ganzen günstigen Möglichkeiten haben wir in den letzten 30 Jahren auch viel Mist gemacht, oder zu langsam agiert, oder geschlafen.

20. Mai 2020: Von Dr. Günther Schönweiß an Sven Walter Bewertung: +1.00 [1]

Diese Reaktion war zu erwarten: Sofortige Herabwürdigung anderer Meinungen. Ich widerrufe und bekenne: Die Regierungsmeinung ist immer alternativlos! Andere Meinungen sind mindestens faschistoid, homophob, rassistisch, intolerant, fremdenfeindlich, hetzerisch und haßerfüllt. Oder es sind krude Verschwörungstheorien. Sie sind ein beherzter Aktivist, ich bin ein dumpfer Extremist, Sie setzen Zeichen, ich brülle nur Parolen, Sie sind bunt, ich bin ein Hetzer. Danke für Ihren tollen Einsatz! War das schon unterwürfig genug? Die Diskussion läuft aus dem Ruder, deshalb werde ich mich nicht weiter dazu äußern. Abschließender Ernährungstipp: Wer immer nur »Grünzeug« frisst und dazu den »Rotling vom Heuchelhof« kippt entwickelt ein schiefes Weltbild. Ernährung umstellen! Gute Besserung!

20. Mai 2020: Von Sven Walter an Dr. Günther Schönweiß

Diese Reaktion war zu erwarten: Sofortige Herabwürdigung anderer Meinungen. Ich widerrufe und bekenne: Die Regierungsmeinung ist immer alternativlos! Andere Meinungen sind mindestens faschistoid, homophob, rassistisch, intolerant, fremdenfeindlich, hetzerisch und haßerfüllt. Oder es sind krude Verschwörungstheorien. Sie sind ein beherzter Aktivist, ich bin ein dumpfer Extremist, Sie setzen Zeichen, ich brülle nur Parolen, Sie sind bunt, ich bin ein Hetzer. Danke für Ihren tollen Einsatz! War das schon unterwürfig genug? Die Diskussion läuft aus dem Ruder, deshalb werde ich mich nicht weiter dazu äußern. Abschließender Ernährungstipp: Wer immer nur »Grünzeug« frisst und dazu den »Rotling vom Heuchelhof« kippt entwickelt ein schiefes Weltbild. Ernährung umstellen! Gute Besserung!

Die Meinung sei dir unbenommen, die Fakten nicht. Andere zeigen in diesem Strang, dass man die sachlich und kontrovers diskutieren kann. Die Sprache ist indes bezeichnend, beide Beiträge weitestgehend inhaltsleer, ich kein Aktivist sondern Mitdiskutant, von Unterwerfung spricht niemand. Aus dem Ruder läuft die bei exakt einem Diskutanten. Mehr Grünzeug und mehr Rotwein würde mir wohl guttun, aber das hast du wohl umgekehrt gemeint. Ob Weltbilder "schief" sind, kann man ja auch nüchtern, faktenbasiert, real diskutieren. Ach ja, ich bin gesund. Besserung wäre also nur wieder eine Aufwertung in Richtung des kruden Weltbildes von Dr. Ausraster.

20. Mai 2020: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Sven Walter Bewertung: +4.00 [4]

Sven, weder Dein Beitrag in Sachen Doktorarbeit noch der Ursprungsbeitrag von Günter war besonders hohe Diskussionskultur - da kann man auch Talkshow im Ersten gucken.

Es ist außerdem unnötig, Fronten bei anderen Themen wie in der Politik möglichst in ein anderes Thema hineinzuziehen. Mit dem einen Foresti hier habe ich die letzten Tage über die jeweiligen Solaranlagen, die wir uns aufs Dach schrauben wollen, gesprochen, mit dem anderen darüber, welchen Ölpreis wir uns jeweils im Rahmen zum "Nochmal den Bauch vollschlagen" für den Öltank gesichert haben. Wer die jeweiligen Personen jetzt nicht persönlich kennt, würde es nicht von ihren politischen Positionen hier zuordnen können. Dieses Schwarz-Weiß nervt, und es stimmt selbst für die eigene Person nicht, wenn man wie ich der Ölheizung noch mal 2 Jahre extra gibt und gleichzeitig 7-10 kW auf's Dach schraubt und über das E-Auto nachdenkt.

Und so "pöbelig" Günters Beitrag von Anfang an war: Es ist eben absurd, wenn die Replik darauf genau auf die Quelle (Agora-Energiewende) verweist, auf die über Bande sich eben auch Günters Leseempfehlung bezog.


44 Beiträge Seite 1 von 2

 1 2 
 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang