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Hallo Herr Winkler,
eine gute Frage mit den PIREPs. Ich setze regelmässig PIREPs über Vereisungsbedingungen und Wolkenobergrenzen ab und wundere mich ebenfalls wieso diese nach der Landung NIE im pc_met auftauchen.
Vor einigen Wochen hatte ich zu diesem Thema ein Gespräch mit Mitarbeitern der DFS, wo mir versichert wurde wie und auf welchem Wege die PIREPs an den DWD weitergeleitet werden.
Jetzt versuche ich näheres vom DWD zu erfahren. Wenn die Story komplett ist gibt's 'nen Bericht...
MfG, Jan Brill
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Hallo Herr Brill,
ich kann insoweit die bisherigen Angaben sowiet bestätigen, als dass es keine besonderen Kriterien gibt (Meldeweg oder Flugart u.ä.) die einen PIREPs eintragungswürdig machen oder nicht.
Grundsätzlich, so war vom meinem Wetterberater zu erfahren, werden diese ins System eingegeben, wenn er solche Meldungen direkt durch den Piloten oder auch die DFS also den Radar- oder FIS-Lotsen erhält. Es sollte allerdings schon eine außergewöhnliche bzw. heftige Wettererscheinung gewesen sein.
Es scheint also nicht am Willen des DWD sondern eher am Meldeweg zu liegen, wenn PIREPS "verloren" gehen...
Die meisten PIREPs werden übrigens vom Militär abgesetzt, da dies dort mehr verbreitet ist.
Grüße, TS
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Meines Erachtens ist eine heftige Wettererscheinung nicht unbedingt nötig. Ich habe vor einigen Wochen einem Flug von Fürstenfeldbruck nach Bamberg unternommen. Gutes Wetter aber unter den Wolken (ca 5/8), ca 2000ft GND doch recht bockig. Daraufhin habe ich mich dazu entschlossen zwischendurch auf FL 95 zu steigen, war deutlich über der Schicht, einige Tops mussten umflogen werden. Das hab ich dann als Pirep gefiled und hatte ebenfalls den Eindruck das dies niemanden interessiert obwohl es meines erachtens eine gewisse Entscheidungshilfe (wenn auch nicht wirklich sicherheitsrelevant) darstellt.
In den USA haben mir Pireps gerade auch zu meiner VFR-Zeit dort geholfen und Airliner gaben Wetterinfos meist ungefragt an ATC weiter.
Mit freundlichen Fliegergrüßen Florian Guthardt
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Liebe Kollegen! Die Antworten zeigen zumindest, dass es offenbar hier einen wirklichen Nachholbedarf gibt. Ich gebe natürlich zu, dass ein PIREP immer subjektiv sein wird und, weil die wenigsten unter uns Meteorologen sind, wird er sicher auch terminologisch nicht einwandfrei sein! Vielleicht ist es aber gerade auch das, was ihn so interessant macht und von allen anderen normierten Aussagen unterscheidet: Er kommt sozusagen "frisch aus dem Leben" und beschreibt die Sicht aus einem Cockpit von einem von uns. Wenn jemand die Ruhe und den Weitblick hat,einen PIREP zu filen, dann sollte man darüber dankbar sein und ihn nicht noch mit einem Formblatt nerven, dass er einzuhalten hat. Diese Aufgabe obliegt ATC, die die mitgeteilten Infos filtern und aufbereiten sollte.
Ich finde es gut, Herr Brill, dass Sie dieses Thema in der Zeitschrift ansprechen wollen, denn ich finde, im Gegensatz zu den USA leben wir ohnehin schon in einer Informationswüste und, wenn wir selbst nichts dagegen tun können ... auf die entsprechenden Organe können wir wohl kaum warten, denn dann haben wir alle vermutlich schon lange weiße Bärte in unseren Cockpits !
Georg Winkler Aviationteam Deutschland
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