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IFR & ATC | PIREPS  
11. Juni 2005: Von Georg Winkler 
Ich habe mir eben die DVD über die Leserreise nach Schweden angeschaut.
Diese enthält auch einen sehr interessanten Beitrag zum Thema "Vereisung in der General Aviation".
Wenn man aufmerksam zuhört, dann bemerkt man die große Bedeutung, die in den USA die sogenannten "Pireps", also Berichte von Piloten für Piloten, haben.
Dabei ist mir wieder einmal aufgefallen, dass es sowas zwar prinzipiell auch in Deutschland gibt, gelesen oder gehört habe ich indes bis heute noch niemals einen solchen ... einer von Euch vielleicht?
Vielleicht wäre es mal an der Zeit, diese Bringschuld von geschulten Piloten einzufordern, um unser aller Sicherheit zu erhöhen.
Ich z.B. habe ein WX-500 an Bord und habe schon mehrfach Infos über Standorte von Gewitterzellen durchgegeben ... ATC war indes nicht wirklich daran interessiert (einmal bekam ich sogar gesagt, ich solle mich auf den minimalen Sprechfunkverkehr beschränken, um die Frequenz nicht zu blockieren).
Wahrscheinlich ist es wichtiger, minutenlang über Aktivierungen von ED-R´s zu diskutieren, als zu erfahren, ob einen ein CB auf dem Weg dahin vielleicht vom Himmel holt.

Was kann man tun, um in Deutschland eine "Pirep-Kultur" ins Leben zu rufen ?

Georg Winkler
Aviationteam Deutschland
11. Juni 2005: Von Intrepid an Georg Winkler
Als es in EDDG Münster/Osnabrück noch eine Wetterstation gab, wurden dort PIREPs gesammelt und verbreitet. Ist aber schon viele Jahre her. Militärische Piloten haben zumindest für Norddeutschland über Wolkenschichtungen berichtet, was dann im PC-Met zu lesen war. Ist auch schon zwei oder drei Jahre her.

Grundsätzlich habe ich den Eindruck, dass die Verarbeitung von PIREPs vom DWD gegen null gefahren wird, weil sie personalintensiv ist.

Ich brauchte mal aktuelle Wolkenschichtungen. Der Meteorologe ließ sich nicht zu einer Aussage überreden. Mit einem Anruf beim Wachleiter konnte ich eine Auskunft von einem gerade anfliegenden Airliner erbetteln. Wenn das öfters passiert, wird dem bestimmt ein Riegel vorgeschoben!

Pilotenbeurteilungen der Wettersituation sind allerdings sehr subjektiv! Schon oft erwiesen sich Meldungen als stark übertrieben und ich konnte das erwähnte Gebiet problemlos durchfliegen.
11. Juni 2005: Von Jan Brill an Georg Winkler
Hallo Herr Winkler,

eine gute Frage mit den PIREPs. Ich setze regelmässig PIREPs über Vereisungsbedingungen und Wolkenobergrenzen ab und wundere mich ebenfalls wieso diese nach der Landung NIE im pc_met auftauchen.

Vor einigen Wochen hatte ich zu diesem Thema ein Gespräch mit Mitarbeitern der DFS, wo mir versichert wurde wie und auf welchem Wege die PIREPs an den DWD weitergeleitet werden.

Jetzt versuche ich näheres vom DWD zu erfahren. Wenn die Story komplett ist gibt's 'nen Bericht...

MfG,
Jan Brill
12. Juni 2005: Von  an Jan Brill
Hallo Herr Brill,

ich kann insoweit die bisherigen Angaben sowiet bestätigen, als dass es keine besonderen Kriterien gibt (Meldeweg oder Flugart u.ä.) die einen PIREPs eintragungswürdig machen oder nicht.

Grundsätzlich, so war vom meinem Wetterberater zu erfahren, werden diese ins System eingegeben, wenn er solche Meldungen direkt durch den Piloten oder auch die DFS also den Radar- oder FIS-Lotsen erhält. Es sollte allerdings schon eine außergewöhnliche bzw. heftige Wettererscheinung gewesen sein.

Es scheint also nicht am Willen des DWD sondern eher am Meldeweg zu liegen, wenn PIREPS "verloren" gehen...

Die meisten PIREPs werden übrigens vom Militär abgesetzt, da dies dort mehr verbreitet ist.

Grüße,
TS
12. Juni 2005: Von Florian Guthardt an 
Meines Erachtens ist eine heftige Wettererscheinung nicht unbedingt nötig. Ich habe vor einigen Wochen einem Flug von Fürstenfeldbruck nach Bamberg unternommen. Gutes Wetter aber unter den Wolken (ca 5/8), ca 2000ft GND doch recht bockig. Daraufhin habe ich mich dazu entschlossen zwischendurch auf FL 95 zu steigen, war deutlich über der Schicht, einige Tops mussten umflogen werden. Das hab ich dann als Pirep gefiled und hatte ebenfalls den Eindruck das dies niemanden interessiert obwohl es meines erachtens eine gewisse Entscheidungshilfe (wenn auch nicht wirklich sicherheitsrelevant) darstellt.

In den USA haben mir Pireps gerade auch zu meiner VFR-Zeit dort geholfen und Airliner gaben Wetterinfos meist ungefragt an ATC weiter.

Mit freundlichen Fliegergrüßen
Florian Guthardt
13. Juni 2005: Von Georg Winkler an Florian Guthardt
Liebe Kollegen!
Die Antworten zeigen zumindest, dass es offenbar hier einen wirklichen Nachholbedarf gibt.
Ich gebe natürlich zu, dass ein PIREP immer subjektiv sein wird und, weil die wenigsten unter uns Meteorologen sind, wird er sicher auch terminologisch nicht einwandfrei sein!
Vielleicht ist es aber gerade auch das, was ihn so interessant macht und von allen anderen normierten Aussagen unterscheidet:
Er kommt sozusagen "frisch aus dem Leben" und beschreibt die Sicht aus einem Cockpit von einem von uns.
Wenn jemand die Ruhe und den Weitblick hat,einen PIREP zu filen, dann sollte man darüber dankbar sein und ihn nicht noch mit einem Formblatt nerven, dass er einzuhalten hat.
Diese Aufgabe obliegt ATC, die die mitgeteilten Infos filtern und aufbereiten sollte.

Ich finde es gut, Herr Brill, dass Sie dieses Thema in der Zeitschrift ansprechen wollen, denn ich finde, im Gegensatz zu den USA leben wir ohnehin schon in einer Informationswüste und, wenn wir selbst nichts dagegen tun können ... auf die entsprechenden Organe können wir wohl kaum warten, denn dann haben wir alle vermutlich schon lange weiße Bärte in unseren Cockpits !

Georg Winkler
Aviationteam Deutschland

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