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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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24. März 2004: Von Jan Brill an 
Hallo "Obago",

ich möchte gern versuchen auf einige Ihrer Punkte einzugehen.

"1. Die Anordnung der Luftschrauben ist unmöglich. Pusher-Propeller sind schlechter im Wirkungsgrad - von der Optik und den Transmissionsproblemen gar nicht zu sprechen."

Verstehe ich nicht. Von welchem Flugzeug sprechen Sie? Die TT62 jedenfalls hat keine Pusher-Propeller.


"2. Der Markt ist nicht bereit, ein solches Exoten-Produkt aufzunehmen. Es stehen über 28000 Flugzeuge zum Verkauf, davon die Hälfte Zweimotorige zu billigsten Preisen. Der Markt ist tot."

Diese Behauptung ist schlicht unrichtig. Mit über 50 verbindlichen Bestellungen, sogar vor dem Erstflug, hat der Markt das Flugzeug bereits angenommen.
Ihrem Argument, dass der Markt "tot" sei, kann ich ebenfalls nicht folgen. Piper verkauft die Seneca V für über $700.000. Beech setzt die uralte Baron 58 für über eine Million ab. Solange sich diese Relikte verkaufen, kann von einem toten Markt nicht die Rede sein.

"3. Der Kaufpreis ist völlig unrealistisch. So billig kann nicht produziert werden. Der DA42 (mit minimalem Entwicklungsaufwand entstanden) kostet fast gleichviel - und dem Vernehmen nach ist zu diesem Preis kaum Gewinn realisierbar!"

Sie haben Recht, wenn Sie behaupten, dass Diamond Aircraft nach eigener Angabe keinen Gewinn aus dem Flugzeuggeschäft erwirtschaftet. Das bedeutet jedoch nicht, dass andere Unternehmen, die ein anderes Flugzeug mit anderen Produktionsmethoden herstellen, in der gleichen Situation sein müssen.


"4. Die Mini-Jets kommen. Wer wollte dann noch mit einem Propeller-Fossil rumkurven?"

Seit Jahrzehnten existieren verschiedene Antiebsmethoden und Flugzeugauslegungen nebeneinander, weil Sie in spezifischen Anwendungsgebieten ihre jeweiligen Stärken haben.


"5. Das Flugzeug ist weder zur Ausbildung noch als Taxi zu gebrauchen. Wer soll es kaufen? Für welchen Zweck?"

Menschen, die heute eine PA34, PA30, PA32, PA31, Malibu, C303, C310, C320, C402, C414, C421, AeroCommander, Aerostar, oder ein vergleichbares Flugzeug fliegen. Menschen die bequemer und schneller reisen wollen als mit Auto oder Linie. Das Flugzeug ist - einmalig in der hiesigen Luftfahrtindustrie - tatsächlich mit Hilfe einer Marktuntersuchung unter direkter Beteiligung der potentiellen Kunden konzipiert worden.

MfG
Jan Brill
24. März 2004: Von Michael Münch an Jan Brill
Leider werden diese pauschalen Verurteilungen des Projektes immer wieder aufgewärmt und in allen möglichen Aviation-Foren gerne diskutiert.

Ob das Projekt ein Erfolg wird bleibt abzuwarten - schließlich handelt es sich um eine Neuentwicklung und eine Firmen-Neugründung mit allen technischen und unternehmerischen Herausforderungen und Unwägbarkeiten. Deshalb aber immer gleich nach dem Motto "Wie kann man nur" und "So ein Elend" und "Unmöglich, hätten andere sonst schon längst gemacht" darauf herumzuhacken und die Initiative schlecht zu reden halte ich für, nun ja, traurig!

Ich jedenfalls verfolge das Projekt sehr interessiert und hoffe dass es voll einschlägt. Wie genau aber die Kritiker das TT62-Projekt studieren bevor sie darüber herziehen, zeigt die immer wieder auftauchende Aussage "Wie kann man Pusher-Konfiguration aufwärmen.." - Dass es sich nicht um ein Pusher-Konzept handelt sieht man beim ersten Hinschauen auf jedem Entwurf. Die Aussagen müssen also von zumindest sehr unaufmerksamen Mitmenschen kommen.

Und nur weil ein Mitbewerber am Markt seine Motorsegler mit aller Gewalt zur 2-Mot "weiterentwickelt" ist dies doch kein Maßstab. Neue Produktions-, Material- und Antriebstechniken zu kombinieren ist schon längst überfällig und wenn der vorgesehene Preisrahemn eingehalten wird, wäre das ein Hammerpreis für die prognostizierte Leistung.

Statt voreilig nur Unkenrufe in die Welt zu verbreiten, würde ich lieber z.B. bis zur ILA warten - schließlich soll die TT62 da ja fliegen und dann wird man sehen...
24. März 2004: Von  an Michael Münch
Lieber Flyingmick

Ihr Aufschrei rührt mich. Sie argumentieren wie eine rechtschaffene Hausfrau, deren neue Rheumadecke kritisiert wird.

Nun, Sie sollten wissen, dass es Dinge gibt, welche die Leute einfach nicht wollen oder mindestens nicht kaufen. Pusher-Propellerflugzeuge gehören dazu. (Natürlich weiss ich dass die TT kein echter Pusher ist - aber es geht um den Look des Vogels.)

Starship, Israviation, Learfan, Jetcruzer, alle haben sie gefloppt und Hunderte Millionen Dollar sind verbrannt worden. Auch hier geht es um ein Millionenprojekt, das in der Form keine Chance hat.

Ein evident falsches Konzept wird auch mit hartnäckiger Wiederholung nicht plötzlich gut. Das sollten Sie bei aller (amateurhaften) Begeisterung verstehen.

Seien Sie nicht böse.
24. März 2004: Von  an Jan Brill
Sehr geehrter Herr Brill

Erst ein Lob: Sie können auf Kritik eingehen und haben mich nicht einfach aus dem Forum geschmissen. Das habe ich eigentlich auch nicht echt erwartet!

Aber:

Zu 1: Ich meine mit der 'unmöglichen' Anordnung nicht die technische Seite, das ist ein anderes Problem, sondern den Look. Irgendwer sollte ja dann in das Ding vertrauensvoll einsteigen. Verstehen Sie jetzt?

Zu 2: Ja, der Markt.

Jetcruzer hatte 180 Bestellungen. Das heisst überhaupt nichts, wirklich nicht! Denn was geschah ist nicht allgemein bekannt, aber spektakulär. Kein einziger 'Käufer' sah je 'sein' Flugzeug, aber über 110 Millionen Dollar Investorengeld wurden von der AASI (ex Nasdaq kotiert) verheizt. End-Ergebnis: Das Gesamitprojekt wurde vor 3 Monaten für hunderttausend Dollar liquidiert. Verlust: 99,9% und Jahre an Enwicklung.

Als zweites: Seneca/Baron/DA42 sind Schulflugzeuge - da hat es immer Bedarf. Aber eben nur für bescheidenene Stückzahlen. Die Hauptanforderung: Assymetrisches Verhalten und manuelle Prop-Federstellung. Hat die TT62 gerade nicht, also unbrauchbar. Aber das wissen Sie ja.

Zu 3: Gewinn? Siehe Jetcruzer, Starship, Israviation, Learfan, und, und...

Zu 4: Wenn ein Jet nicht mehr Millionen und Millionen kostet, will kein Käufer mehr etwas von einem Propellerflugzeug wissen. Das braucht man nicht diskutieren. Und in 2-3 Jahren ist es soweit, dann sind die Mini-Jets da. Mit Sicherheit. (Adams hat hier gut reagiert)

Zu 5: Marktstudien sind noch schlimmer als Statistiken. Hier wird Wunschdenken wie beim Businessplan zu Papier gebracht. Komme mir niemand damit. Es gibt keinen Grund, die TT62 zu kaufen, ausser wenn man sich fürs Anderssein und Gelächter auf dem Tarmac leisten kann, eine Million wegzugeben.

Zu 6: Stimmt doch, ist alles wie bei Cargolifter - ausser der mutigen Kommunikation. Bis jetzt.


Gruss
24. März 2004: Von Michael Münch an 
Haha - Hausfrau ist gut und Rheumadecke noch besser. Kann mir das Grinsen nicht verkneifen!

Eine kritische Distanz ist ja auch gut (vgl. meine vorheriges Posting) und ich kann die angeführten Zweifel etc. auch nachvollziehen.

ABER: man kann ja trotz aller Zweifel oder Begeisterung einfach interessiert dabei sein und die Entwicklung verfolgen. Alle Initiativen welche unkonventionelle Konzepte oder Ideen beinhalten oder einfach nur etwas besser machen wollen als bisher von vorneherein niederzureden halte ich aber nicht für sinnvoll.

Und wenn die Investorengelder - wie Sie ausführen - in anderen Fällen "verbrannt" worden sind... Na und! Wenn es nicht gerade Millionenbeträge an staatlicher Förderung sind dann ist das eben das natürliche Risiko eines jeden Unternehmens und kann Ihnen doch egal sein.

Mich ärgert es wirklich nur dann, wenn anderer Leute Geld verjubelt wird. Aber wer freiwillig Cargolifter-Aktien kauft und dann jammert das er sich jetzt im günstigsten Fall damit die Wände tapezieren kann, der hat den Charakter einer unternehmerischen Betätigung und/oder Beteiligung nicht erkannt.

Nachtrag:

Wo sehen Sie einen bezahlbaren kleinen Jet? Unter 1,250,000.- USD ist NIX und kommt auf absehbare Zeit NIX ins Angebot - okay, kein großer Unterschied zur Baron 58 aber auch nicht gerade ein Sonderangebot ;-)
25. März 2004: Von  an Michael Münch
Es freut mich, dass Sie Humor demonstrieren - aber wenn es um ein importantes Projekt geht, reicht gute Laune nicht.

Sie meinen: ''Alle Initiativen welche unkonventionelle Konzepte oder Ideen beinhalten oder einfach nur etwas besser machen wollen als bisher von vorneherein niederzureden halte ich aber nicht für sinnvoll.''

Es geht ja nicht um Besserwisserei oder Konkurrenzneid. Das Problem vom TT-Konzept ist ja nur, dass beflügelte Marketing-Laien und Daniel Düsentriebs das Rad neu erfinden wollen. Das führt immer zur Bauchlandung. Auch mit Diesel-Motoren.

Zu Ihrem Nachtrag:

Falls der D-Jet je ausgeliefert wird, haben Sie, was Sie wünschen und sofern Sie eine Million in ein Privatflugzeug investieren wollen. Das wird das perfekte, simple Privatfllugzeug mit allen Vorteilen. Falls es je dazu kommt...
27. März 2004: Von Mark Pfeiffer an 
Schade, daß durch solche unsachlichen Entgleisungen solche Foren sterben. Ich hatte mich schon sehr gefreut sachlich mehr darüber zu erfahren.
28. März 2004: Von  an Mark Pfeiffer
Hallo Freunde

Das ist ja endlich was los auf dem Forum. Vater Teegen selig hätte seine helle Freude an euch.


OBAGO

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