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2. Februar 2011: Von Max Sutter an Urs Wildermuth
Herr Wildermuth,

Sie mögen ja prinzipiell recht haben, doch allgemeine Weisheiten helfen hier nicht weiter. Ich erinnere mich noch dunkel, es war so knapp Mitte 70er Jahre, das war eine heiße Diskussion in München.

Ich bin damals auch ab und zu in Riem geflogen, mit einer 206 eines Rosenheimer Unternehmers und mit der 210 des FEG/ESG-Fliegerclubs. Der Service für die GA durch die Flugsicherung war hervorragend, was die Piloten aber auch ihrerseits zurückgaben - es machte einfach eine Freude, so auf einem Flughafen zu fliegen. Die Gebühren waren mehr symbolisch, jedenfalls kein Vergleich mit mit den entsprechenden Situationen (z.b. Stuttgart) heute.

Ich meine auch, dass das Commitment für einen Ersatz-Verkehrslandeplatz nicht das Niveau von Klopapiernotizen hatte, sondern dass die ganze Angelegenheit Thema von Anfragen im bayerischen Landtag war. Ich wiederhole mich hier - man hat damals den GA-Piloten den Verzicht auf Einsprüche gegen die Stilllegung von Riem mit der Zusage abgekauft, dass woanders im Raum München Ersatz geschaffen werden sollte.

Unter der Hand wurde zwar schon über FFB gesprochen, es war ja sichtlich nichts Rechtes mehr los auf jenem Platz, und Neubiberg oder Oberpfaffenhofen waren ja auch nur einen Gashebel voll weg von Fürsty. Doch damals hatte das Militär die Fäden noch fest in der Hand, und mitten im kalten Krieg wagte niemand, den Luftwaffe-Leuten deren nicht benötigte Ressourcen anderweitig zu verplanen.

Später wurde das mit Fürsty aber doch akut, doch der lokalen Landbesitzerinitiative fiel nicht nur der zivile Verkehrslandeplatz zum Opfer, sondern auch die ganze Zusage eines Verkehrslandeplatzes als Ersatz für die GA in Riem. Und dieser Vorgang ist es, den ich nirgendwo so richtig erkennen kann, obschon ihm beträchtliche verkehrspolitische Bedeutung zukam. Ein öffentlicher Verkehrslandeplatz ist ja nicht nur eine Manöveriermasse, sondern eine in der Regel permanente Verpflichtung und kommt auch in den Landesentwicklungsplänen vor.

Meine Fragen gehen daher in Richtung München bzw. Bayern (aber nicht an Bayern München). Aus Zürich können Sie da wenig Hilfreiches beitragen, außer wenn Sie zu dem Thema Faktensammlung betrieben haben. Auch läuft in der Politik - trotz sicher vieler großer Ähnlichkeiten - einiges anders in Bayern als in der Schweiz.
2. Februar 2011: Von Hubert Eckl an Max Sutter
Liebe Freunde,

es ist wie Asche in meinem Mund, so oft geschrieben: Es geht um das Geld der Kommunen. Das Populistische ist ein fast unwesentlicher Nebeneffekt. Die Kommunen der BRD sind pleite wie nie, die GA ist im Auge des Kämmerers purer Luxus. Heult ruhig auf, aber dreht und wendet wie Ihr es wollt:Nur eine handvoll - i.d.R. nicht arme - Piloten und FLugzeugbesitzer jaulen auf,sonst kräht kein Hahn danach und entlastet die Kassen. Von Kiel bis Konstanz steht jeder mindestens jeder zweite GA-Platz zur Disposition. Das sind die Gesetze des Kapitalismusses, nicht der von vermeintlich spinnerten Grünen. Die Leier von den wegfallenden Arbeitsplätzen ist in fast allen Fällen nicht stichhaltig. ( abgesehen von wenigen Ausnahmen wie Coburg, oder Hassfurt.)
2. Februar 2011: Von Klaus-P. Sternemann an Hubert Eckl
Hallo Polarius, wir haben NICHT den Eindruck, dass die Kommunen kein Geld übrig haben. Im Gegenteil, wo ein politischer Wille, da findet sich immer auch genug Geld! Der Gemeinde Maisach z. B. ist jeder Preis recht, um die Flieger los zu werden und luffahrt-affines Gewerbe zu verhindern. Ihre Alternativ-Planung mit dem Ziel, ausgerechnet in einem Naturschutzgebiet Rennstrecken für BMW, eine Trabrennbahn mit vielen Parkplätzen uvam, anzusiedeln, hat bisher über 1 Mio EUR verschlungen. Weder BMW noch Traber werden absehbar Gewerbesteuern zahlen - beide betreiben vor Ort Verlustgeschäfte. Es scheint auch niemanden wirklich zu stören, dass die vorhandene und vom Steuerzahler finanzierte Infrastruktur ungenutzt verkommt, bzw. sogar aufwendig zurück gebaut werden muss.

Alle bisher engagierten Planungsbüros haben die Gemeinde als ihren Auftrageber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Naturschutz-Problematik kritisch für den Erfolg sei. Im Maisacher Gemeinderat war man jedoch jahrelang der Meinung, dass man "... die paar Grashalme" leicht umpflanzen könne. Inzwischen erkennt man, dass die Begründungen, die es braucht, um das Naturschutgebiet zu schleifen, selbst in Bayern nicht ausreichend sind. Das öffentliche Interesse an BMWs Renn- und Schleuderkursen bestehe "in der Verbesserung der (Straßen-)Verkehrssicherheit" (exklusiv für BMW-Kunden?) und die Alternativlosigkeit bestehe darin, dass BMW und Traber "nirgendwo sonst im Gemeindegebiet angesiedelt werden können". Hätten derartige Begründungen Erfolg, könnte man sofort jedes andere Naturschutzgebiet in Deutschland ebenfalls zubetonieren! Nun wird kostspielig die Planung so lange nachgebessert, bis man einen einspruchssicheren Bebauungsplan bekommt, vielliecht so lange, bis alle Interessenten abgesprungen sind. Maisach zockt also weiter.

Übrigens: Die FFB GmbH hatte ohne finanzielle Zuschüsse von Landkreis oder Gemeinde geplant, allerdings unter Verwendung der gegebenen Infrastruktur zu einem gutachterlich festgestellten fairen Preis.
2. Februar 2011: Von Hubert Eckl an Klaus-P. Sternemann
Beitrag vom Autor gelöscht
2. Februar 2011: Von Hubert Eckl an Klaus-P. Sternemann
Stimmt. Fürsty ist ein bisschen anders, aber im Wesentlichen schon das Gleiche, denn Gewerbesteuer ist kaum zu erwarten. NEin, in Maisach und Umgebung kommen die Grundstückswerte dazu. In den Bewertungskatalogen der Hypotheken- Gutachter für Markt- und Beleihungswerte gibt es bis fette Minuspunkte bei echtem - oder vermeintlichem - Fluglärm.
Ich wette es gibt dort Bauentwickler, welche Reklame mit " KEin Fluglärm mehr!". Ich bin aus der Branche und kann ihnen sagen, es gibt Spekulanten, welche preiswerte Grundstücke MIT Fluglärm ( wie viel auch immer) kaufen, warten bis der Platz zu ist, dann fett aufschlagen..Aber das ist in der Tat nur ein Nebenkriegsschauplatz. Umgekehrt, nehmen wir an ein Häuslebauer hat eine Beleihung von sagen wir 80% vor, und tappert zur Bank, plötzlich kommt ein Fluglärmabschlag im Wert von sagen wir 30%, ist der Traum vom Haus aus...
2. Februar 2011: Von  an Max Sutter
hallo herr sutter, ich war am letzten riem-offen-tag mit bei der verhandlung vor dem vwg in muc. so wie ich das noch in erinnerung habe, haben die landesanwälte versprochen, daß von der bayr. regierung ein ausweichszenario o.ä. geschaffen wird und dies war glaube ich auch bestandteil eines schriftstückes zum abschluß der verhandlung. denn der richter hat damals verboten, riem zu schließen - kann mich noch an die gesichter der regierungsvertreter erinnern....sahen wohl die provision im kloh...

mfg
ingo fuhrmeister
2. Februar 2011: Von Max Sutter an 
... haben die landesanwälte versprochen, daß von der bayr. regierung ein ausweichszenario o.ä. geschaffen wird und dies war glaube ich auch bestandteil eines schriftstückes zum abschluß der verhandlung. denn der richter hat damals verboten, riem zu schließen ...

Genau, das ist es. Diese Zusage war nicht nur provisorisch, sondern meiner Erinnerung nach rechtlich sehr wohl bindend. Was mir eben fehlt ist die Dokumentation über die Vorgänge danach, d.h. wie daraus im Laufe der Zeit der alternativlose (Angies Unwort) Angriff auf die letzte noch bestehende und auch zunehmend favorisierte Variante der "Zivilisierung" von Fürsty gestartet werden konnte, ohne dass man dafür zugunsten der GA eine praktikable Ausweichlösung gehabt hätte.

Was übrig blieb, war das schiere Nichts, denn aus der Massierung der für die GA nutzbaren Plätze Riem, Neubiberg, Oberpfaffenhofen, Erding und Jesenwang wurde ein Nichts, denn auf dem von dieser Liste einzig noch verbliebenen Kurzplatz Jesenwang kann man mit Flugzeugen oberhalb C-182 oder PA-28 nicht vernünftig arbeiten. Es ist ein beispielloser Vorgang, wie hier von einer Handvoll privater Interessenten trotz bindender Zusagen ein Stück Verkehrsinfrastruktur einfach ohne rechtlich sauberes Verfahren geschleift werden konnte. Wie bereits erwähnt, fehlt mir eine Dokumentation der Schritte und Ereignisse nach der Schließung von Riem, welche salamitaktikartig Platz um Platz gekostet haben und die letztlich zur jetzigen Nulllösung geführt haben.
2. Februar 2011: Von  an Max Sutter
hallo herr suttr,

es müßten m.e. die entscheidungen des gerichts vom

a) termin am vorabend der schließung
b) engültiger stattgabe gg. die sofortige beschwerde gegen das urteil
c) die daraus entsprechenden urteile

irgendwo zu finden sein....20 jahre ists schon fast her...

eine schand fürs bayernland...

grüße aus bayr. guantanamo
ingo fuhrmeister
auf freigang
3. Februar 2011: Von Klaus-P. Sternemann an 
Wie das bayerische System funktioniert, wird man bei den aufmüpfigen Landwirten in Garmisch sehen können, die ihre Grundstücke für die Olympiade 2018 nicht rausrücken wollen. Ist doch nur eine kleine Minderheit!

Der Freistaat wird ihnen 2011 alles versprechen was sie wollen, z.B. Ausgleichszahlungen und Baugenehmigungen anschließend. Aber 2019 wird dann eine andere Regierung am Ruder sein, die davon nichts mehr wissen kann... Und es gibt bestimmt ein anderes Landesentwicklungprogramm!
3. Februar 2011: Von  an Klaus-P. Sternemann
sieht man am besten in den usa:

guantanmo wird geschlossen....

yeah we cant....

oder bayern schiebt die flugwilligen nach guantamo ab...und obama gewährt uns politisches asyl...

mfg
ingo fuhrmeister
4. Februar 2011: Von Urs Wildermuth an Max Sutter
Hallo Herr Sutter,

kein Wiederspruch meinerseits, nur sehe ich München und Fürsty in einer breiteren Perspektive. Wie diverse Leute hier richtigerweise bemerken, ist München kein Einzelfall sondern wird von GA feindlichen Politikern überall als Beispiel dafür herangezogen, dass eben auch rechtsverbindliche Versprechungen von Politikern nicht das Papier wert sind, worauf sie geschrieben wurden. Selbst wenn diese Gerichtsakten und rechtlich bindenden Comittments auftauchen sollten, wird die Politik Möglichkeiten finden, diese als verjährt, ungültig, oder nicht umsetzbar zu deklarieren.

>>Aus Zürich können Sie da wenig Hilfreiches beitragen, außer wenn Sie zu dem Thema Faktensammlung betrieben haben. Auch läuft in der Politik - trotz sicher vieler großer Ähnlichkeiten - einiges anders in Bayern als in der Schweiz.

Nun ja, auch hier droht uns eine ähnliche Situation wie München, nämlich dass LSZH mittels Gebühren die GA rauswirft, ebenso ohne Ersatz. Und wen führt Zürich als Beispiel im Bericht dazu unter anderem an? München...

Herr Sutter, ich verstehe sehr wohl was Sie meinen und wie gesagt, sollte es dazu kommen, dass ein durch Faktensuche ermöglichtes Gerichtsverfahren München einen GA Platz beschert, würde dies wiederum weit über München hinaus Bedeutung haben.

Aber wie Herr Pedersen schreibt, damals dort wie heute hier üben sich die Betroffenen so lange in Verleugnung der Situation bis es eben zu spät ist. Und auch Polarius hat mehr als Recht, wenn er drauf hinweist, dass jeder zweite Platz in einer oder anderen Weise in der Existenz bedroht ist, was aber die Politiker generell nicht stört sondern eher noch beflügelt, sich mit "Fluglärmbeseitigung" Wählerstimmen zu erschleichen. Die verlorenen Arbeitsplätze e.t.c. passieren halt erst nach der Wahl.

Tut mir leid, aber ich habe das Vertrauen darin, dass man mit rechtsstaatlichen Vorgängen noch irgendwas in München ausrichten kann verloren. Spätestens nach dem Brandanschlag auf den Hangar in Fürsty ist klar, wie weit die Gegnerschaft zu gehen bereit ist. Wenn München einen GA Platz kriegen soll, Fürsty wird's kaum sein.
4. Februar 2011: Von Kenneth Pedersen an Klaus-P. Sternemann
"Wie das bayerische System funktioniert, wird man bei den aufmüpfigen Landwirten in Garmisch sehen können, die ihre Grundstücke für die Olympiade 2018 nicht rausrücken wollen. Ist doch nur eine kleine Minderheit!"

Guter Vergleich, aber ich sehe eher so, dass die allgemeine Luftfahrt die Olympiade 2018 und die Landwirte die Flugplatzgegner sind:

Eine Minderheit verhindert durch Raffgier und "Hauptsache dagegen!"-Mentalität eine infrastrukturelles Projekt zum Wohle der Allgemeinheit.
4. Februar 2011: Von Max Sutter an Max Sutter
Hallo Herr Wildermuth,

natürlich wird es leicht sein, Parallelen zwischen München und Zürich zu finden, was die GA-Frage betrifft. Schreiben Sie Neubiberg statt Dübendorf - beide Plätze gehörten dem Militär, wären durch gute Anbindung an den ÖPNV, Zentrumsnähe und auch in Bezug auf Pistenlänge ideal, beide wurden mit Absicht so zugebaut, dass genügend neue Bewohner zusammenkamen, um Druck auszuüben. Dem konnte man nur widerstehen, als noch kalter Krieg war und das Militär nicht gezwungen war, Rechenschaft abzugeben - im Gegenteil, die Anwohner waren schon mal froh, dass es immer weniger Flugbewegungen gab, und man konnte die Messer wetzen für die allenthalben ausbrechende Friedenszeit.

Ich habe auch Spreitenbach noch live (d.h. im Betrieb) erlebt - interessant wäre z.B. da, nachzuforschen was alles gesagt und versprochen wurde bei der Umwidmung des vor Zürichs Haustür liegenden Platzes in einen Güterbahnhof.

Klar, ob die GA im Zuge eines Flughafen-Neubaus beim Umzug abgemurkst wird oder ob es, wie in Kloten, schleichend geschieht, macht nicht viel Unterschied. Im Gegenteil, im Falle von Kloten war man möglicherweise um die letzten 100'000 Flugbewegungen noch froh, wenn die jemand leistete, denn so konnte man Waldshuter und anderen Begehrlichkeiten Paroli bieten mit dem Hinweis auf die praktisch ausgeschöpften Limiten für die Zahl der Flugbewegungen. Insofern leistet die GA als nützliche Idioten dem Tod ihrer Möglichkeiten Vorschub, ohne dass jemand - wie im Fall München - Ersatz versprechen muss.

Natürlich hat auch München noch Möglichkeiten - Augsburg, Schongau (allerdings nur mit Pistenausbau) und/oder Manching, doch man muss natürlich dazu Stellung nehmen, ob man einen GA-Platz 80 bis 100 km vom Stadtzentrum noch als günstig genug gelegen bezeichnen will. Denn so gesehen zählt auch das Birrfeld zum Umkreis Zürichs. Das wurde glaube ich beim Ende von Spreitenbach auch so kommuniziert - im Zusammenhang mit der Autobahn im Limmattal. Aber ein Platz mit weniger als 1200 m Hartbelagspiste und ohne Anflughilfen erfüllt die Bedingungen eines vernünftigen Verkehrslandeplatz eigentlich nicht.

Aber klar, Sie müssen gegen die schleichende Usurpierung in Kloten oder für einen vernünftigen Ersatz auch kämpfen, insofern gleichen sich die Situationen. Wichtig ist wäre einfach, dass von den Behörden (und auch den Bürgern) verstanden wird, dass es in der Peripherie von Großstädten mindestens einen Verkehrslandeplatz mit vernünftiger Ausstattung hat - geradezu ideal ist es in Frankfurt mit Egelsbach, Finthen und Florstadt - das sind schon fast amerikanische Verhältnisse (oder soll man sagen, Verhältnisse, die wir den Amerikanern zu verdanken haben?).
5. Februar 2011: Von Urs Wildermuth an Max Sutter
Hallo Herr Sutter,

Birrfeld wird in der Tat immer wieder als "die" Alternative bezeichnet, ist aber reichlich belegt und selber an der Kapazitätsgrenze wenn nicht darüber. Speck Fehraltdorf und Lommis sind Grasplätze und damit uninteressant. Alle 3 sind reine Sportflugplätze ohne IFR und nicht mal Nachtbeleuchtung.

Dübendorf wäre die ideale Lösung, nur ist hier ein Hick-Hack der besonderen Sorte los. Erstens die Bevölkerung, deren vokaler Teil "nur über unsere Leichen" skandiert, die Gemeinden, die den wertvollen Boden umgehend zubauen wollen und Milliarden riechen. Zweitens die Pro Verbände, von denen es mittlerweile 4 oder 5 gibt, von denen aber nicht zwei die gleichen Ziele haben. Jeder will SEINEN Teil ins Trockene bringen, der Rest soll draussen bleiben. Die GA will keiner der Fördervereine dort, denn für die Politiker lässt sich mit der GA kein Blumentopf gewinnen aber Stimmen verlieren. Dübendorf ist also keine Alternative. Die Hoffnung stirbt zuletzt, wir müssen schlicht warten, ob Zürich mit den neuen Taxen durchkommt. Samedan scheiterte am Preisüberwacher.

Sicher hat die Bevölkerungsdichte sowie das gezüchtete Image der GA sehr viel damit zu tun, dass es derart schwierig ist, Lösungen zu finden wo die Bevölkerung auch mitzieht. Ein Bekannter von mir hat den Vergleich zu Golfplätzen gezogen, auch diese werden von vielen Anwohnern rein mit dem Luxusargument bekämpft. Folge, man hat diverse Plätze gebaut, wo jederman rein kann mit vernünftigen Preisen, die Akzeptanz steigt daher, allerdings auch nur deswegen weil ein Grossverteiler dort mitmischt und aktiv dem Joe Public mitteilt, Golf sei nun ein Breitensport.

Die mitunter klaffende Differenz zwischen dem Image der GA bei den politischen Entscheidungsträgern und der Tatsache, dass jeder Flugtag hunderttausende Besucher anlockt, die durch EASA und Bürokratie sehr teure Ausbildung und die künstlich verteuerten Betriebskosten helfen da nicht weiter. Dennoch ist sehr vieles, was polemisch gegen die GA vorgebracht wird, erstunken und erlogen. Nur, was mal in den Köpfen drin ist....

Es gäbe viele Militärflugplätze, die man heute brauchen könnte. Fürsty ist da nicht der Einzige im Raum München, da gab's doch auch noch Oberpfaffenhofen, der heute extrem eingeschränkt läuft aber doch eigentlich Kapazität hätte. Oder für die < 2000kg VFR GA Oberschleissheim, welches aber enorm eingeschränkt ist. Ich kenn mich nicht derart aus in der Gegend, dass ich beurteilen könnte, welche Militärpisten dafür geeignet wären, aber ohne den politischen Willen ist das eh ne Diskussion für die Katz.

Inwieweit ein 100km entfernter Platz noch als GA Platz für eine Grosstadt gelten kann... kommt drauf an. Mit guter Verkehrsanbindung kann das attraktiver sein als einen Platz, den man über 50 Landstrassen und Feldwege und ohne irgendeine OeV Anbindung in längerer Zeit erreichen kann. Wäre z.B. Birrfeld für die "Westzürcher" jenseits des Gubrist durchaus attraktiv (hätte es denn IFR), fehlt ein solcher Platz für den Osten völlig. Die nächsten IFR Plätze sind Altenrhein und Bern.

>>Wichtig ist wäre einfach, dass von den Behörden (und auch den Bürgern) verstanden wird, dass es in der Peripherie von Großstädten mindestens einen Verkehrslandeplatz mit vernünftiger Ausstattung hat

Amen. Genau darum geht's. Und das kann weder in Zürich noch München noch sonstwo lokal gelöst werden, es muss das Selbstverständnis her, dass das so ist. Und dazu gehört eine Landesweite politische Lobby. Nur eben, das ist viel einfacher gesagt als getan.

Beste Grüsse

Urs Wildermuth
5. Februar 2011: Von joy ride an Urs Wildermuth
Eschweiler FDP'ler haben's gecheckt: Wirtschaft ohne Flugplatz im Sinkflug?
gott gebe herrn zeil ein bisschen partei-interne einsichten (herr zeil ist in person die fachkompetenz die dem luftamt fürsty-verlängerung untersagt hat)
5. Februar 2011: Von berndludwig an joy ride
Partei interne Einsicht,wie Sie es nennen, dürfen Sie bei Herrn Zeil auf keinen Fall erwarten. Schließlich ist es ihm
ja auch gelungen neben Fürsty, Oberpfaffenhofen, kaum war die FDP an der Regierung beteiligt, für die GA ziemlich dicht zu machen.
Seine Argumente und Begründungen waren haarstreubend dumm
und wurden schließlich bei der Fastenpredigt beim Nocker-
berg Salvatoranstich in seiner Gegenwart vom Fastenprediger zusammengefaßt mit "Oberpfaffenhofen wird jetzt auch vom Wirtschaftsminister geschlossen weil er dort wohnt!" Daß auch noch die Landesvorsitzende der FDP dort irgendwo in der Gegend wohnt, sei nur nebenbei erwähnt. Gegenüber der Tatsache, daß Politiker in Flugplatznähe ein Grundstück besitzen und evt. auch ihren Wahlkreis haben, helfen keine Sachargumente und auch keine parteiinterne Einsichten.
Bernd Ludwig
6. Februar 2011: Von Stefan Kondorffer an Urs Wildermuth
Genau. Für mich ist das beste Beispiel immer Daenemark und Belgien. Beide haben ihre busy hauptstadtairports im Grunde fuer die GA dicht gemacht (der eine mit handlingzwang der andere mit slots) - aber in Kopenhagen ist man vom super-GA-Airport Roskilde (letztes Mal 12 Euro fuer die Mooney) in kuerzester Zeit in der Stadt und im kleinen Belgien hat man die freie Auswahl mit St Truiden, Antwerpen, Charleroi, Grimbergen und ist immer in unter 1h im Zentrum. Warum das in Bayern nicht geht - keine Ahnung.
6. Februar 2011: Von  an Stefan Kondorffer
hallo herr korndörffer,

weil bayern bald rot-rot-grün-regiert wird....da will man schon ein bisschen vorarbeiten!

mfg
ingo fuhrmeister
7. Februar 2011: Von Oscar Bürgis an 
Bei den Dunkelroten könnte man sich immerhin an Gregor Gysi wenden, der auch eine PPL hatte. Leider musste er diese nach seiner Erkrankung abgeben, aber die Liebe zur Fliegerei ist geblieben. Was in Europa mit der GA geschieht ist eine einzige Riesensauerei. Das können die Herrschaften allerdings nur veranstalten, weil man sich unter den Piloten selbst ja auch nicht immer einig ist und das wissen die Zeils und Konsorten! Übrigens sind nun auch die Spanier dran mit idiotischen Gebühren! Wenn wir nun wider Erwarten die nächsten fünf Jahre das sich abzeichnende Luftverkehrswachstum haben werden, dann gehen den Liniel- und Chartegesellschaften die Piloten aus! Dann möchte ich das Geschrei derer hören, die nicht mehr mit einer Billiggesellschaft die Baguettes in Paris holen können. Ich habe eigentlich gehofft, dass die "Vulkanbremse" letztes Jahr mehr Wirkung zeitigen würde - leider vergeblich. Nun, wie erwähnt: Die Hoffnung stirbt zuletzt! Es müssen europaweite Pilotentreffen veranstaltet werden, wo aber nicht lamentiert, sondern Vorschläge ausgearbeitet werden, die dann 1. dem Publikum und 2. den für die jetzigen Zustände Verantwortlichen zur Kenntnis gebracht werden. Es muss Lösungen geben, sonst laufen wir in ein Desaster für die GA.
7. Februar 2011: Von  an Oscar Bürgis
hallo orgetorix,

die LH bildet selber nach bedarf aus, die ATPLer von den FTOs werden aufgesogen - da ist man auf die vereinsausbilderei nicht angewiesen.

aber ich glaube an eine eigene markt- bzw. gegenregulierung - nix wird so heiß gekotzt wie es gegessen wurde! wenn ich mich noch daran erinnere, daß 1 L AVGAS 1989 so um die 2 dm kostete - habe ich auch gedacht, das wars - nix da - es ging weiter! heute liegt 1 L AVGAS bei dm 4,50 - und? wir fliegen immer noch! etwas reduziert - aber wir fliegen, viele flugschulen sind voll! und ULs gibts auch noch!

mfg
ingo fuhrmeister
7. Februar 2011: Von Alexander Stöhr an 
das Problem ist richtig erkannt:

denn für die Politiker lässt sich mit der GA kein Blumentopf gewinnen aber Stimmen verlieren.

Es müssen Herzen und Köpfe der Entscheider und der Bevölkerung gewonnen werden! Auf emotionale Art. Nach meiner Meinung ist eine leisetreterische Selbstdarstellung - wir kleben alles mit blauen Engeln voll und machen auf unglaublich unauffällig - nicht nur nicht zielführend (bestenfalls komplementär) sondern im höchsten Maße kontraproduktiv: Wenn es nicht begehrenswert ist, wird es abgeschafft werden! Da helfen keine "versteckten" verbesserungen wie "leise durch Liese".

Erster Grundsatz im Lobbying: niemals direkt auf Vorwürfe antworten. Das ist ein Schuldeingeständnis! Das Flugzeug ist nicht laut. Wer so etwas behauptet disqualifiziert sich, da ist jeder Rasenmäher lauter, bestimmt aber fast jedes Motorrad. Ende der Argumentation. Sollte jemand weiter penetrant argumentieren, so verweisen Sie auf gesetzliche Vorgaben, die eingehalten werden. Die Lärmdiskussion kann man aber mit den Gegnern nicht sinnvoll führen.

Und was der Miesepeter im Dorf da unten denkt ist auch scheißegal. Ihn wird man niemals gewinnen können. Er wird auch niemals aufhören sich zu beschweren. Ihn gilt es vom Rest der Bevölkerung zu isolieren.

Es gibt gesetzliche Vorschriften und wenn die eingehalten sind, ist das Thema erledigt. Nochmal zum mitmeißeln: Das Flugzeug ist toll, nicht weil es leise ist, sondern weil es auf bestimmten Strecken und in einer bestimmten Infrastruktur schneller, günstiger und effizienter als ein ähnlich schnelles Straßenfahrzeug ist. Dabei ist es noch so sexy.

Jedes Gespräch mit Nichtfliegern muss davon geprägt sein, wie toll das Fliegen im Grunde ist, welche unglaublichen Vorteile für Terminwahrnehmung es bringt und wie selten Wetterbedingter Ausfall doch wirklich die Reise verhindert. Dabei muss immer wiederholt werden, dass das Führen eines Lfz nun wirklich nicht schwer zu erlernen ist. Fliegen ist nicht nur etwas für Vollprofis und man stirbt nicht sofort im Feuerball, nur weil man etwas unachtsam fliegt: Nach meinem Dafürhalten wird in der Luft (eigentilch fast immer am Boden) hauptsächlich gestorben, weil insgesamt zu wenig geflogen wird. Und Piloten durch die großen geistigen Hürden sich als was sehr besonderes Vorkommen, sobald diese Hürde gemeistert worden ist. Wieviele Autounfälle toleriert das System und wie erfolgreich ist es dennoch? Was ist mit Hochgeschwindigkeitsautobahnen?

Der Mensch hat noch nie etwas erreicht, weil er stets an die Maximierung der Sicherheit dachte. Sicherheit ist eine Frage des Geldes und des Risikos. Dahinter steht jedoch immer ein Ziel, das es zu erreichen gilt, der Zweck des eigentlichen Unterfangens.Das Sicherheitsniveau muss stets über den Erwartungen liegen, darf aber niemals so überzeichnet werden, dass es unnötige Widerstände aufbaut. Wo gehobelt wird fallen nun mal Späne. In der Fliegerei grundsätzlich weniger als anderswo.

Je alltäglicher das Fliegen in Flugzeugen der AL wird, desto eher hat die AL eine Chance zu überleben. Dabei muss es einen Golf genauso wie einen Bentley Continental GT geben. Andernfalls fliegen Privatpersonen bald nur noch Luftsportgeräte von entfernten Grasplätzen.
7. Februar 2011: Von Stefan Kondorffer an 
Wenn Ihre Zahlen stimmen (2 DM und 4Dm50) dann ist das bei 2% durschnittlicher Jahresinflation überschlägig gerechnet wohl kein grösserer Anstieg, oder?
¨
Freue mich auf die 120kg Klasse und werde dann wohl noch einmal einen Flieger selbst bauen. Dann entfällt auch die Medical-Verlust-Angst endgültig und wir können bis zum 90. Geburtstag weitermachen.
7. Februar 2011: Von Urs Wildermuth an Alexander Stöhr
So isses.
7. Februar 2011: Von  an berndludwig
Nachdem mir die KLM auf dem Flug von EGLL nach EHAM eine Süddeutsche spendiert hat, hab ich mehr Argumente gefunden.
Auf Seite 5 wird das fleißig über 'BMW'-Fuhrpark für die Parteien gesprochen. Siehe da, da findet sich nicht nur die in Bayern allgegenwärtige CSU, auch FDP und sogar Grüne haben sich da fleißig bedient.
Da macht der alte Spruch 'Wessen Auto ich bekomme, dessen Lied ich sing'(oder so ähnlich) wieder Bedeutung.
Da soll einer sagen Bestechung zahlt sich nicht aus.

Ich hab im Sommer meinen 5er verkauft und ihn durch ein Fahrzeug einer anderen Marke ersetzt.

Markus
8. Februar 2011: Von Max Sutter an Urs Wildermuth
Hallo Herr Wildermuth,

Speck und Lommis habe ich deswegen nicht erwähnt, weil diese zwei Plätze mit den Grundanforderungen an einen GA-Verkehrslandeplatz nichts zu tun haben und auch nie etwas zu tun haben werden. Unter 1200 Meter (Hartbelag-)Pistenlänge und 3,5 Tonnen MTOM (oder wenigstens 2 Tonnen plus zusätzlich PPR für 3,5 Tonnen) sowie Anflughilfen und Pistenbeleuchtung gibt es für eine bedarfsgerechte Ausgestaltung nichts zu diskutieren.

Es lohnt sich auch nicht, in Gemeinplätzen zu diskutieren, es müssen konkrete Themen und realistische Annahmen abgehandelt werden, im Prinzipiellen gibt es ohnehin nur ein dafür oder dagegen. Und etwas Sach- und Ortskenntnis bei der betreffenden Stadt würde auch nicht schaden.

Es gäbe viele Militärflugplätze, die man heute brauchen könnte. Fürsty ist da nicht der Einzige im Raum München, da gab's doch auch noch Oberpfaffenhofen, der heute extrem eingeschränkt läuft aber doch eigentlich Kapazität hätte. Oder für die< 2000kg VFR GA Oberschleissheim, welches aber enorm eingeschränkt ist.

Verzeihung den Ausdruck, aber Sie kommen mir vor wie ein katholischer Geistlicher, welcher krampfhaft versucht, einen Eheberatungskurs zu moderieren.

Zu Oberpfaffenhofen müssen Sie wissen, dass für eine systematische und gesichterte Mitnutzung durch zivile GA (zur Info: es gibt in Deutschland auch noch Luftwaffen-Fliegerclubs mit noch etwas Narrenfreiheit zumindest am Wochenende auf Militärplätzen) so ziemlich alle Züge abgefahren sind - es ist dort schon problematisch, auch nur noch den Werksverkehr abzuwickeln, ohne den an der einstigen Dornier-Homebase in gewissen Abteilungen die Arbeitsplätze eingestampft werden könnten. Diese Bedrohung der wirklich vitalen Start- und Landemöglichkeit ist so pervers wie die Tatsache, dass in Egelsbach DFS-Towerlotsen (des Flugplatzes Egelsbach nota bene, keine Rhein Main-Türmer) in vorderster Front gegen den Flugplatz demonstriert haben.

Solcherart verbrannte Hirne gibt es in der Schweiz doch noch nicht so in Massen - denken Sie einmal an Emmen. Zwar ist auch dieser Platz im stark lärmsensiblen Umfeld des Fremdenverkehrszentrums Luzern gelegen, aber die Arbeitsplätze zu schrotten durch Schließung des Flugplatzes kommt wohl nur wenigen in den Sinn (zumindest solange es keine Alternative gibt). Wenigstens sind solche Gedanken (noch) nicht mehrheitsfähig in Plebisziten. Die Situation Emmen-Luzern ist durchaus vergleichbar mit Oberpfaffenhofen-München.

Oberschleißheim - schauen Sie einmal auf Google-Earth - ist ein reines Flugfeld für Annex-II-Flieger und hat nicht das Zeug zum GA-tauglichen Verkehrslandeplatz. Diskussion lohnt sich also keine - wir haben schließlich auch nicht über Hausen am Albis diskutiert im Zusammenhang mit Zürich.

Manching im Norden und Augsburg im Westen wären zwar noch im 100-km Kreis, werden aber eigentlich nicht mehr als zu München zugehörige Plätze wahrgenommen. Wenn Sie mit Bus/Bahn in die Hauptstadt mit Herz commuten wollen, so müssen Sie beliebig viele Zeit mitbringen, wollen Sie es schneller mit dem Taxi machen, dann müssen Sie beliebig viele Euros mitbringen, da wären auch unverschämteste Landegebühren noch ein Klacks dagegen. Ich weiß, wovon ich rede, ich bin einmal (aber wirklich nur einmal) in Stockholm Arlanda ins Taxi gestiegen für downtown ...

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