Thomas,
da muss ich dir wiedersprechen. Wenn man es gelernt hat, und man muss das genauso lernen und sich aneignen wie das Fliegen am Anfang, ist die Beherrschung von Verstellprop, Fahrwerk, Speed Management, das Langsamerwerden, der Sinkflug, usw. vor Einflug in die Platzrunde kein Problem. Es geht genauso in Fleisch und Blut über wie in den ersten Stunden die Beherrschung einer einfachen Maschine.
Ich halte den Ratschlag dieses "erst mal", wie du es vertrittst, und einige andere hier, für sehr wenig zielführend. Es bringt niemanden weiter. Wenn ich weit und viel fliegen will, ist Speed und Höhe der wichtigste Faktor. Was Urs sagt, ist 100%, nein, 200% richtig. Unterstreiche ich alles genau so.
Das mit dem "leichter aufnehmen" ist ebenfalls, aus meiner Sicht, nicht richtig, eher das Gegenteil, je länger ich mit 90 Knoten in niedriger Höhe rumfliege, desto mehr gewöhne ich mich dran. Und viel schlimmer, ich gewöhne mich an die beschränkten Möglichkeiten !! Für manche mag das Herumgegurke ja genug sein, sie wollen nichts anderes. Am Sonntag den Rundflug um die Zugspitze oder den Flug zum Kaffeetrinken nach Stadtlohn kann man mit der 100kts Maschine auch machen. Und natürlich kommt man irgendwann auch an bei weiteren Steecken. Aber der TO will regelmäßig verreisen, Enfernungen von 200-300 NM. Es ist ein Riesenunterschied, ob er für so eine Strecke 3 oder nur anderthalb Stunden braucht. Das reicht einem irgendwann. Um dann ist Fliegen auch keine wirklich lohnende Alternative mehr gegen Zug oder Auto. Und irgendwann sagt die Freundin, oder Frau, weißt du was, das Geschaukel da ewig, mach das mal alleine.
Ich finde, im Gegenteil, je schneller man die Lernkurve, die man von der PPL noch hat, weiter ausbaut, und sich an was schnelleres gewöhnt und damit umgehen kann, desto besser ist es. Insofern ist es schon richtig, die Auabildung kann auf einer kleinen langsamen erfolgen, die weitere Ausbildung dann auf einer schnellen. Die PPL ist ja eh nur die Lizenz zum Weiterlernen.
Ich bin ja das beste Beispiel. Ich habe direkt nach der bestandenen PPL und einem Flug nach Reims zwecks Ansehen einer Archer direkt mich an der Beech beteiligt - und habe auch wegen der Hinweise hier im Forum bzgl der Speed, die ich ja so auch in der Ausbildung nicht angestellt hatte - macht man ja nicht, man ist froh dass man die Warrior oder 152er beherrscht - die Archer eben nicht genommen. Weiß nicht mehr wer das war, der sagte, die 120 kts machen nicht glücklich auf die Dauer. Und genauso war es auch ! Wenn ich meine Trips nach München und anderswo hin, wie vorgestern nach Trencin, mit 120 oder gar 100 Knoten abfliegen müsste, würde ich sie gar nicht machen. Das würde viel zu lange dauern. Der Vorteil des Fliegens wäre viel geringer. Da sind Flugzeuge wie die Mooney super, weil sie nicht so teuer sind wie zB die Beech oder Cirrus, die m.E. komplett überteuert sind im Moment.
Letztlich ist es on top of alledem wahrscheinlich auch eine Typfrage und was man vom Fliegen erwartet.