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Ja, die lernen nix mehr heute. Nur Magentalinie abfliegen und wenn’s GPS ausfällt ist’s aus. Früher hat man wenigstens noch dies und jenes und überhaupt kam man noch mit Geodreieck und Shellatlas von A nach B geflogen.
So das Alte-Männer-Lamento. Das, glaubt man der Legende, auch Saint Exupéry anstimmte wenn er seine neumodische F-5 bestieg um die Nazis in Frankreich zu fotografieren. Lieber war auch ihm der Blick zurück in die gute alte Zeit. Offene Doppeldecker mit denen man nächtens über die mondbeschienene Wüste flog. Oder über eine endlose geschlossene Wolkendecke, durch die man nicht mehr nach unten durch kam. Vol de Nuit – ohne künstlichen Horizont – aber echte Männer.
Bei den Gebrüdern Wright stand bestimmt auch einer rum und hat gemosert. Und die ersten Eisenbahnen standen noch im Verdacht einem die inneren Organe zu zerreißen. Vermutlich hat auch bei den Römern einer bedenklich den Kopf gewiegt als die von den Barbarenhorden aus dem Osten die Steigbügel übernahmen. Wahrscheinlich hatte schon der Neandertaler griesgrämig und testosteronunterversorgt alles Mögliche an den Speeren dieser Homo-Sapiens-Typen auszusetzen. Da ist er im Winter dann verhungert während die technikverseuchten Ausländer Mamutsteaks brieten.
Die Miesere der kleinen GA ist u.a., dass zu viele überlebende Neandertaler im Himmel und am Boden, im Verein und in so genannten sozialen Netzwerken die Lufthoheit haben. Das schreckt ab. Welche interessierten jungen Leute tun sich dieses toxische Alte-Männer-Gehabe an? Da muss man schon was aushalten auf der Suche nach was Vernünftigem und positiv Gestimmten, das in der Lage ist den Wert von Neuem zu erfassen und am Boden zu lassen was an Antiquiertem nur unnötigen Ballast ausmacht.
Eine vernünftige Technikeinschätzung sollte viel mehr in der Vordergrund treten um sportlich interessierten Leuten zum Take-Off zu verhelfen. Sonst ist die kleine GA bald tot.
Mehr Nutzung moderner Hilfsmittel, schon im Unterricht, über das Abfliegen einer Linie hinaus, ist aber nicht das eigentliche Problem. Das Problem ist vielmehr der Neandertaler im Cockpit der sich ahnungslos ohne angemessene Instrumentierung im pädagogischen Blindflug bewegt.
Der diesbezügliche nötige Mentalitätswechsel könnte eine echte ‚Zeitenwende‘ werden – allerdings wohl zu schön um wahr zu werden. Nötig wäre es, wegzukommen von einer altbackenen deutschen Besserwisserei die immer defizitorientiert arbeitet. Von was hat der Andere keine Ahnung, wo kann ich den Schulmeister raushängen lassen?
Nötig ist eine eine ressourcenorientierte Gemeinschaftlichkeit in der kleinen GA-Fliegerei. Was bringst du mit, was kannst du, wie kannst du das auf Felder anwenden die neu sind?
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Dann bring mal 5 vorschläge...3 werden prämiert und 5 x weiterentwickelt...
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Nicht jeder ist ein geeigneter Lehrer/Trainer/Coach... viele sind "nur" Piloten mit Lehrberechtigung.
- "Ich werd Lehrer weil da flieg ich gratis" Typus erkennen und nur wenns pädagogisch super passt weitermachen. Was da so mit tlw. tausenden Stunden "Dual given" rumläuft ist echt erschreckend (merkt man schon am Funk).
- Ich sag den Leuten "IFR...das ist alles nicht so schwer." Vergiss die Märchen, gehen wir mal einen Flug durch am PC, App/Avionik/Verfahren, das macht Spaß und bringt was. Auch nicht einfach nur Geld abholen Stunde für Stunde sondern Klartext: "Alle 6 Wochen einmal fliegen funktioniert nicht!"
- Wenns wo hakt, verschiedene Ansätze versuchen. Nicht jede/r lernt ident. Ich muss oft lange arbeiten um den Leuten abstruse/verwirrende Theorien zu Holdings etc.. abzugewöhnen. Meistens von irgendwelchen schleissigen Theoriekursen. Kein A380 Kapitän hätte eine Ahnung von dem Zeug. Das geht alles viel einfacher.
- You get what you pay for. Ein 10 Stunden Tag um 500€ ist billig. 9/10 gehen dann aber gleich zum Typus á la Punkt 1, weil das kostet fast nix.
- Es gibt 2 Kategorien Fluglehrer, von der Katana bis zur 787:
A) Die, die Dir was sagen weil es gut für sie selbst ist.
"Du, das müsstest Du aber eigentlich schon wissen, weiste!"
B) Die, die Dir was sagen weil es gut für Dich ist.
"Schau mal, so tust du dir leichter."
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Ich kann Dir da nur beipflichten. Hatte kürzlich eine Auffrischungsschulung für Lehrberechtigte als Zoom Veranstaltung bei der AOPA. Da war unter anderem auch ein Vortrag zu den Besonderheiten im pädagogischen Kontext als Lehrer/in für neue zu Schulende aus der Gen-Z. Und es gab eine rege Diskussion, ob die "Schuld" an den Missverständnissen ausschließlich bei der jüngeren Generation zu suchen sei. Ich glaube und hoffe, dass bei den anwesenden Lehrern (ja, es waren wirklich nur m anwesend) zumindest ein Umdenkungsprozess in Gang gebracht wurde. Aber ja, es ist sicher noch ein weiter Weg.
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Das ist zwar ein ziemlicher Rant Post aber Aussagen der Kategorie "wer es sich nicht leisten kann soll sich halt verpissen" nur weil man sich beharrlich einem modernen Zweisitzer im Verein verweigert hab ich auch schon gehört.
Es gibt m E. Zwei Arten von Piloten: Diejenigen die Fliegen lieben. Und diejenigen die das brauchen weil sie so geile Hechte sind. Ich kann mit beiden Typen umgehen. Schlecht nur wenn das zu schlechten Entscheidungen führt.
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Gut gebrüllt Löwe. Aber es sollte nicht um Maschinenstürmerei gehen. Natürlich ist GPS und Autopilot und online-Wetter eine feine Sache, macht die GA um Galaxien sicherer. Alles Andere wäre tatsächlich ein Lamento und Windjammer gegenüber über der Moderne.
Nein, es geht schlichtweg um Spaß und Herausforderung old school über die Botanik zu fliegen.. Kopfrechnen und mit dem Bauch entscheiden..
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Zweisitzer (ob UL oder Echo) halte auch ich für den falschen Weg. Nicht, weil ich mich modernen Dingen verschließe. Sondern weil der Use Case in meinen Augen eher auf der Seite "Fun-Fliegen" (A nach A, oder $100 Hamburger, oder dergleichen) liegt als auf der Seite "Reiseflug" (auch international, auch IFR).
Magenta-Linie finde ich nicht schlimm, sondern zeitgemäß. Ich bin selbst auch VFR ein "Magenta-Kind", und mit 5 GPS-Empfängern im Flugzeug (Trafficsystem, IFR-GPS, Golze, Smartphone, Backup-Smartphone) halte ich das nicht für riskant, im Gegenteil das Navigieren nach Bodenmerkmalen und "Dead Reckoning" schlichtweg für aus der Zeit gefallen.
Umgekehrt verhindert mancher alte-Leute-Glaube die Verbesserung der Sicherheit. Zum Beispiel die Überzeugung, "Rausschauen" sei das wichtigste Mittel, um Kollisionen zu vermeiden. Das hat (offenbar) bisher hierzulande die ADS-B-Pflicht verhindert. Länder, wo mehr auf Sicherheit und weniger auf Tradition geachtet wird (USA: ADS-B-Pflicht und Basic-Med statt Mode S und "Konsultation" bei 15 Jahre vergangenen OPs), treffen andere Entscheidungen. Und beschränken Kitplanes nicht auf Tag-VFR-Zweisitzer.
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es geht schlichtweg um Spaß und Herausforderung old school über die Botanik zu fliegen
Seh ich auch so :-)
Und ich will das eine gegen das andere auch garnicht ausspielen. Man braucht nicht viel um bei einem Totalausfall elektronischer Hilfsmittel noch VFR wohin zu kommen. Es will halt geübt sein.
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Der diesbezügliche nötige Mentalitätswechsel könnte eine echte ‚Zeitenwende‘ werden – allerdings wohl zu schön um wahr zu werden. Nötig wäre es, wegzukommen von einer altbackenen deutschen Besserwisserei die immer defizitorientiert arbeitet. Von was hat der Andere keine Ahnung, wo kann ich den Schulmeister raushängen lassen?
Ich sag das ja nur ungern, aber das ist schon lange passiert. Meld Dich mal zum Segelflug an und fliege mit Fluglehrern aus der Generation, die jetzt Mitte 20 bis 30 ist. Da kann man als alter weißer Mann ne Menge lernen ;-). Viel Spass!
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Meld Dich mal zum Segelflug
Ich hatte daran gedacht. Und auch noch an andere Differenzierungen. Wollte den Text aber nicht noch länger machen. Sagen wir mal so: Es gibt Flieger-Biotope in denen der Alte-Weisse-Mann sehr günstige Umweltbedingen vorfindet. Und, da hast du Recht, es gibt andere da läuft es anders.
Der Mentalitätswechsel passiert aber nicht allgemein, sondern nur in bestimmten Bereichen. Ich denk zB an das Panel auf der letzten Aero, auf dem diskutiert wurde, in wie weit man die Ausbildung auf neue Entwicklungen einstellen sollte. Da waren diese Gegensätze, auf dem Panel und bei den Zuhöreren, deutlich zu sehen und zu hören....
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- ist das wirklich ein relevantes Problem?
Es kommt wohl auf das jeweilige Umfeld an. Inzwischen kenne ich nur noch Vereine, in denen der Generationswechsel sich schleichend und überlappend vollzogen hat, so dass die Silberrücken, "die noch bei einem gelernt haben, der Me 109 geflogen ist", ausgestorben sind. Die Vereine, bei denen man als Besucher am liebsten rückwärts wieder rausgeht, weil die Atmosphäre durch Generationen- und Machtkämpfe so vergiftet ist, kenne ich auch nicht mehr. Bischen Gruppendynamik gibt's aber immer.
- Hat die von dir wahrgenommen vermeintliche Fortschrittsfeindlichkeit nicht auch etwas mit Geld zu tun? Ich könnte mir vorstellen, dass eine ganze Menge Piloten ein Hochleistungs-UL mit dem Flugleistungen einer älteren Mooney oder auch einen neuen zertifizierten Zweisitzer mit Rotax einem abgerittenen amerikanischen Hobel für 30.000 € vorziehen würden. Macht aber mal gut 200.000 € Unterschied.
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Wenn es denn noch abgerittene Amerikanische hobel für 30k gibt. Die kosten mittlerweile insbesondere mit vernünftigem Triebwerk gleich auch noch mehr, von der Avionik reden wir dann noch gar nicht. Ansonsten gibt es diese Diskussionen immer noch ;). Aber ob man sich daran beteiligen muss, ist ne ganz andere Frage.
Ich war gestern Ballonfahren (erstes Mal überhaupt), am Samstag Fliegen, beides bei Traumwetter. Wenn man das Schöne an diesem Hobby einfach mal in den Mittelpunkt stellt statt die Frage, ob es relevant ist ob der Jupp oder der Heinz über den neuen Flieger entscheiden, dann lebt es sich für alle besser.
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kurzes resumee von mir...
im jahr 1986 n. chr....im august, hab ich meine lizenz fertig...
fluglehrer ein ehem 109pilot...ja --- die gabs damals schon.
schlimme ausbildung...von checklisten lesen, bis flugvorbereitung...fehlanzeige...
fliegen...immer im grenzbereich, so dass dem pruefer sogar schlecht wurde.
theorie...wie damals...nur die luftraeume nicht soo stark vergroessert...gab noch TMA A-B- und C
und WOR-vor, eurach, maisach, mike-ndb...cirrus war unbekannt...
von der art zu lernen...hat sich viel veraendert...auch die fluglehrer, die schreiben sogar
buecher heute...also befassen die sich mit dem stoff, den sie vermitteln wollen. von den fluglehrern
damals....hoechstens das buch: wie ich operation ELBE ueberlebte
als ich mich dann zum fluglehrerkurs angemeldet habe, musste ich mit erschrecken feststellen, was
ich manchmal fuer einen mist vorbereitet habe....also die elektronischen hilfsmittel wie app zum lernen,
CBT alles fuer das gewandelte lernverhalten perfect. ich liebe zwar buecher ueber MET, technik etc,
aber wenn ich etwas schnell lernen will, dann lern app.
das lehrverhalten der lehrer und fluglehrbuchschreiber hat sich dahingehend auch veraendert - meiner
meinung nach - dass jetzt 2 fast gleichaltrige generationen aufeinander treffen, so dass eine andere
kommunikation stattfindet. sicher - in vereinen - gibt es halt doch einige hoehlenmenschen, die die technik
des faustkeiles immer lobpreisen werden...aber dann geht man eine hoehle weiter...
mfg
ingo fuhrmeister
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Es kommt natürlich auch darauf an was man will. Ich mag das "Oldtimerfeeling" und den Uhrenladen. Egal ob die 150er oder unsere Vereins 172er, alles schön klassisch. Skydemon noch daneben, fertig. Funktioniert für den Kirchturmflug, funktionierte sogar um nach EDDH zu kommen, wobei ich da ganz "klassisch" vorbereitet hatte.
Für eine Cirrus IFR Mission um in Italien zu einem Geschäftstermin zu kommen reicht weder mein Skill noch mein Geld, das ist eine ganz andere Hausnummer. Die unterschiedlichen Interessen schon in einem Verein unter einen Hut zu bringen ist schon schwer genug (der eine will eine Maschine mit Verstellprop und Einziehfahrwerk, der andere eine 150er).
Es ist aber schon gewonnen wenn alle verstehen, dass es die anderen braucht. Der Flugzeugeigner mit Cirrus braucht eben auch die Segelflieger und die Charterer, weil die eben auch den Platz mitfinanzieren. Und die Segelflieger, ULer und auch Charterer müssen verstehen, dass es, um es mit Uli Hoeness zu zitieren, "mit 10 Euro Stehplatzticket" nicht zu machen ist.
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Wobei es doch überhaupt kein Problem ist, mit einer C150 mit Uhrenladen und Skydemon VFR von der Nordseeküste nach Kythira, nach Alicante, an den italienischen Stiefelabsatz oder an die Ukrainische Grenze zu fliegen. Das einzige, das Du im Vgl mit einem Glascockpit verlierst, ist die automatische Anzeige der TAS und des Windes. Ja mei.
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Genau so ist es.... bin damals frisch nach Scheinerhalt mit meiner C-150J bis nach Barcelona geflogen... gänzlich ohne Skydemon und GPS. Sollte heute auch noch gehen. ;-)
Vielleicht gar nicht so schlecht, wenn man heute noch das Navigieren mit Karte, Uhr, Geodreieck und Zirkel lernt. Wer weis wo Spoofing und Jaming noch alles vorkommt.
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War nicht der Ausgangspunkt des ganzen Rant, dass in einem anderen Thread geschrieben wurde, dass es a) auch heute nicht schlecht sei, wenn man als Pilot auch ohne GPS von A nach B fliegen könnte und b) das heute auch nicht schwieriger sei als vor 30 Jahren, die heutigen PÜiloten das nur nicht mehr wirklich lernen ?!?
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Was zumindest im Norden das ganze erschwert sind, zumindest bei dunstigem Wetter, schwierig zu findende markante Punkte. Zum Beispiel ist der Fumturm im Bild vor lauter Windrädern nicht zu sehen.
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Da war unter anderem auch ein Vortrag zu den Besonderheiten im pädagogischen Kontext als Lehrer/in für neue zu Schulende aus der Gen-Z. Und es gab eine rege Diskussion, ob die "Schuld" an den Missverständnissen ausschließlich bei der jüngeren Generation zu suchen sei.
Der Inhalt hätte mich auch interessiert. Was wurde denn da so erzählt?
Man muss folgende zwei Dinge im Hinterkopf behalten bei solchen Diskussionen:
Es gibt empirisch nachgewiesen keine Generationen: https://www.martin-schroeder.de/2023/07/17/warum-es-keine-generationen-gibt/
Es gibt einen "kids-these-days Effekt": https://www.higgs.ch/ueber-die-heutige-jugend-beschweren-wir-uns-gern-und-das-ist-der-grund-dafuer/26015/
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Ist das wirklich ein relevantes Problem?
Du meinst diese Diskussionen Alt gegen Neu? Mir geht es, abgesehen davon, dass ich mich ein wenig lustig mache über eine gewisse Haltung, um das ressourcenorienterierte Verhalten gegenüber dem defizitorientierten. So bald man sich um die Ressource bemüht verliert das Problem Alt gegen Neu seine Relevanz, weil dann alle was beitragen können.
Das wäre mein Punkt.
Ein kleines Beispiel aus der Praxis: Der Kandidat bekommt eine Mustereinweisung für ein Kleinflugzeug. Man will eine Ziellandeübung machen. Der Kandidat geht in die letzte Kurve vor dem Endanflug. Plötzlich bellt es von rechts, du bist zu hoch. Ohne weiteres Abwarten übernimmt Rechts und fliegt die Piste mit Schlangenlinien aus der zu hohen Position an.
Rechts hat nicht abgewartet, um zu sehen, was der Kandidat mit seiner überschüssigen Energie in der zu hohen Position macht, sondern ist gleich davon ausgegangen, das hier ein Defizit vorliegt.
Tatsächlich aber ist Höhe fliegerisch ja eine Ressource. Natürlich kann sie zum Problem werden, wenn es darum geht ein Notlandefeld anzufliegen. In der beschriebenen Situation hätte aber ein ressourcenorientierte Person abgewartet, was der Kandidat macht, anstatt ihm das Ruder vorschnell aus der Hand zu nehmen.
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