Hallo Zusammen, wie organisiert ihr eure IFR-Flüge mit minimalem Papieraufwand? Es geht um Flüge in Europe mit maximal 3 Stunden Dauer.

Mein Plan wäre das Briefing (autorouter pdf pack) digital dabei zu haben auf iPad Mini und Handy (auf beiden Geräten offline verfügbar). Für die Plates und das in-flight tracking Foreflight auf beiden Geräten. Eine Powerbank und Ladekabel sorgen dafür, dass ich immer Saft habe.

Die Route gebe ich vor dem Flug sowieso ins G1000 ein. An die Plates komme ich über das iPad bzw. falls das kaputt geht über mein iPhone. Für Zeit- und Fuel-Überblick im Flug verwende ich das G1000 bzw. das Navlog von Foreflight.

Papier würde ich nur fürs Kniebrett verwenden, sonst gar nicht.

Macht das so in der Praxis Sinn? Oder gibt es gute Gründe doch mehr Papier mit zu schleppen? Nimmt noch jemand ein drittes Gerät mit? Danke

Ich fliege seit der Ausbildung Paperless. Ich habe ein älteres iPad Mini auf dem alle Charts für die Flugstrecke und das Briefingpaket als PDF geladen sind. Mein (Haupt-)iPad Mini läuft mit Skydemon für die situational awareness mit. Da sind ebenfalls alle IFR + VFR Karten für die Flugstrecke geladen. Die nutze ich in der Regel im Flug zum Briefing und als Hintergrund beim Ab-/Anflug. IFR + VFR Notams werden sowieso bei der Planung geladen. Und sollten beides ausfallen, ist Skydemon noch auf dem Smartphone drauf.

Ich hatte beim Papier schon einmal das Problem, dass ich beim RunUp das Canopy der Grumman offen hatte und schwups, war die Hälfte aus dem Flugzeug geweht.

Ich mache da so:

1. Planung per autorouter, Briefing

2. Wenn ich die Approach Charts nicht im MFD habe (zum Beispiel die von CZ) drucke ich mir die wichtigsten STARs, IAPs und SIDs aus. (Ich habe nur D, A und CH und Benelux für das MFD abonniert). Zusätzlich lade ich für diesen Fall verfügbare IAPs in SkyDemon (dort sind die meisten georefenzierten IAPs umsonst zu haben,

3. Im Flug benutze ich parallel zum MFD SkyDemon auf dem (fest montierten) iPad mini, das per 12V-Adapter immer am Strom hängt. Parallel zu SD benutze ich für IMC die App von Golze für mein ADL190, kann das Radarbild aber auch über SD legen.

4. Das Briefing Pack (nur Route/ATC) habe ich auf dem iPhone und gebe die Route in das IFD440 #1 ein. Manchmakl drucke ich mir die Seite auch aus..

5. Das Kniebrett nutze ich für Clearances und Notizen.

Jochen, ich mache das so wie du. Kein Papier mehr. Nutze Foreflight auf drei Geräten. IPad mini auf dem yoke, ein weiteres ipad als back up und das Telefon hab ich zur Not auch noch mit der FF app.

Flugplan wird mittels flightstream-Karte aufs Panel übertragen.

Approach plates auf FF und im Panel auf meinem MFD/PFD (G500Txi)

Papier würde ich nur fürs Kniebrett verwenden, sonst gar nicht.

Auch das geht ganz gut mit dem Tablet, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat. Die Vorlagen in Garmin Pilot und Foreflight sind praktisch.

Ich schaue immer noch nach, ob die Plates auch wirklich auf dem Tablet sind, man weiß ja nie...

Ich drucke mir immer aud dem (Rocketroute) Briefing-Pack die erste Seite mit dem Routing und die Seite(n) mit dem Flugplanungsformular aus. Da ich in meiner Avionik keine Expected Fuel Consumptions, etc. hinterlegen kann, mache ich mir darauf während des Fluges Notizen und vergleiche Soll vs. Ist um zu sehen, ob ich ein Problem bekommen könnte. Ausserdem nutze ich dann die Seite auch gleich, um mir Clearances zu notieren, etc.

Anflugkarten drucke ich mir (für destination und alternate) immer (nur) dann aus, wenn ich sie nicht in der Avionik und damit zusammen mit dem IPad/Foreflight auf zwei verschiedenen Technologien redundant habe. Das kommt aber höchstens 1-2 mal im Jahr vor, wenn ich sehr weit in den Osten fliege.

In den allermeisten Fällen bin ich daher mit 2-3 Seiten Papier unterwegs und hab den ganzen Rest im IPad und Garmin.

Ich mache das schon immer so.

G1000 mit den Charts im Flieger und am iPad FF, als zusätzliches Backup noch FF am iPhone.

Ich halte das sehr einfach mit einem Ipad mini. Dort habe ich den TelegramBot, Golze und Jeppesen.

Als Karten-Backup liegt mein DienstIpad in der Flugtasche mit LIDO, fertig.

für private Flüge: kein Papier (mehr)...

1. Flugdurchführungsplan iPad und iPhone über Foreflight
2. Briefing-Unterlagen (NOTAM, MET) als Dokumente in Foreflight
   entweder originär aus Foreflight ("Navlog" und "Briefing") oder aus Autorouter nach Foreflight hochgeladen ("Files")
3. wenn iPhone und iPad Netzwerkzugang hatten, sind die Daten unter "Flüge/Flights" synchronisiert
4. wichtige Dokumente (zB. "Abfangsignale", Frequenzübersicht, auch Checklisten etc.) habe ich in Foreflight unter "Dokumente" synchronisiert und somit auch offline bereitgehalten
   Baue das derzeit noch aus, bis zur Kopie von Lizenz, Medical, etc.
5. Charts (Jeppesen VFR und IFR) unter Foreflight - ggf. AIP-Charts aus Autorouter zum Flug unter "Files" hochgeladen
6. Charts auch auf dem MFD
7. Flugplan ins G1000 manuell eingegeben (leider kein Flightstream 210/510 vorhanden), kenne die Anwendung (bidirectional) aber aus diversen gewerblich genutzten Flugzeugen
8. ATIS und Clearance mitgeschreiben im Scratch Pad von Foreflight (siehe Foto)
   (Man muss sich die passende Schriftstärke am iPad einstellen und einfach damit üben. Schönschrift wird das nicht, auch sind Zahlen/Buchstaben meist recht groß. Es kommt ja nur auf das Wichtigste an.)

Papier würde ich nur fürs Kniebrett verwenden, sonst gar nicht.

wofür überhaupt? die paar Notizen, die man sich machen muss gehen prima über das ScratchPad im iPad in Foreflight, Dokumentation für private Flüge nicht nötig

Macht das so in der Praxis Sinn? Oder gibt es gute Gründe doch mehr Papier mit zu schleppen? Nimmt noch jemand ein drittes Gerät mit?

es macht keinen Sinn, papier mitzuschleppen - OK, in meiner Tasche habe ich für den Notfall sicher noch ein paar leere DINA A 4 Blätter - aber nie wirklich benötigt. Selbst "Interessantes" (zB. Liter getankt, Öl nachgefüllt, ...) notiere ich im iPad, um es dann später in meiner Dokumentation fürs Flugzeug zu verwenden.

Drittes Gerät: ist das MFD vom G1000

(Selbst bei unseren gewerblichen Flügen unter AOC sind bislang "nur" zwei iPads vorgeschrieben)

Danke für die ganzen Tipps!

An die Scratchpads habe ich mich noch nicht ran getraut, habe Sorge nicht schnell genug dran zu kommen bei etwas längeren unerwarteten Anweisungen (z.B. Reclearance beim Rollen am Boden oder während Low Approach kommt Departure Route die ich fliegen soll und neuer Squawk und noch irgend eine Kleinigkeit). Bin ja auch noch Anfänger, vielleicht kommt das mit mehr Praxis.

Noch eine ganz doofe Frage: Wie verifiziert ihr dass die Sprit-Kalkulation aufgeht? Per Papier habe ich das Navlog aktualisiert (ETA/ATA) und damit die erwartete und tatsächliche Flugzeit im Blick behalten - bei definiertem Powersetting damit grob auch den Kraftstoffverbrauch (Austro Engine). Beim Foreflight Navlog finde ich aber nur noch die tatsächlichen Flugzeiten und keinen Vergleich mit den ursprünglich errechneten bzw wenn ich da einen direct eingebe wird das Navlog ja gekürzt. Eine Lösung wäre wohl das Navlog aus dem Briefing vorher irgendwie zu exportieren und ab- und zu hin- und her zu schalten - aber ist das praktikabel?

Oder reicht es vielleicht im Flug sogar im Prinzip die ETA fürs IAF sowie den Fuel over Destination vom G1000 im Blick zu behalten?

Oder reicht es vielleicht im Flug sogar im Prinzip die ETA fürs IAF sowie den Fuel over Destination vom G1000 im Blick zu behalten?

Ja, das reicht. Windvorhersagen sind sehr verlässlich, ich habe noch nie mehr gemacht als mein LFOB zu beobachten.

Servus!

Meine Systemkonfiguration seit Jahren:

1. Garmin 1000/ GFC 700

2. Ipad Mini mit JeppMFD für den Joke - kann nur diese App und sonst nix ...

3. A5- Block für Notizen/Clearance und Co. - wird meistens von den Kindern mißbraucht als Malunterlage ...

Scratchpad ausprobiert, aber Ipad thermisch und bei Turbulenzen zu unsicher - da vertraue ich doch eher Papier und Bleistift ...

Flugpläne und Co. habe ich als Back-up auf einem USB-Stick für den Ramp-Check ...

Am wichtigsten in meinen Augen ist es, sich mental auf den Departure, Approach und Go-Around vorzubereiten, always stay two steps beyond, insbesondere bei Single-IFR-Operations - hier muss man erkennen, welcher "Typus" man in Stresssituationen ist: visuell-analog, visuell-digital, ...

Ein "Allgemeinrezept" gibt es hierzu nicht ...

LG,

Gottfried