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6. Dezember 2015: Von Tee Jay an Tobias Schnell Bewertung: +3.00 [3]
Zum Punkt 1 könnte ich vielleicht folgendes Erlebnis beifügen:

Ein Schüler, der vom Stand her eigentlich weiter war, hat an einem Nachmittag so ziemlich alles verhauen, was es nur zu verhauen war: Platzrunden, Funk, Luftraumbeobachtung und beim Landen musste ich auch eingreifen. Also einmal kurz aus der Platzrunde raus, neusortieren, ruhiger werden und wieder rein in die Landeübungen. Erneut musste ich eingreifen obwohl wie gesagt das eigentlich schon drin war. Es machte keinen Sinn. Ich hätte jetzt stumpf mit ihm weiterfliegen können, das wäre vielleicht "wirtschaftlich" aber vom Lerneffekt her komplett sinnfrei, weil wirklich nix in den Kopf hinein oder hinaus ging. Mit den Worten "Wir machen besser erstmal eine kurze Kaffeepause" rollten wir von der Piste ab.

Nach Abstellen und ohne Nachfrage fing er an zu berichten, wie er die Nacht bis 4 Uhr durchgearbeitet und wegen der heutigen Flugstunde auch noch Knatsch mit der Freundin hätte... schweigsames anschauen.... ich setze gerade zu dem Satz an "Es gibt Tage, da bleibt man vielleicht besser unten auch wenn das Wetter super ist." als er einen in der Bedeutung ähnlichen Satz heraus brachte..... Wir haben gemeinsam den Kaffee getrunken und haben direkt einen neuen Termin vereinbart...

Bottomline: Immer den Lerneffekt mit berücksichtigen. Ist jemand blockiert, das Setting ändern, Pause machen oder komplett abbrechen. Negative Frusterlebnisse durch stumpfes weiterfliegen und auf Stunden kommen kann man weder als Schüler noch als FI gebrauchen.





6. Dezember 2015: Von Thomas Nadenau an Tobias Schnell Bewertung: +1.00 [1]
Kommentare:
@ 1. Kann man sicherlich nicht verneinen
@ 2. So schwarz/weiß würde ich das nicht stehen lassen wollen. Ich würde einem FI auch gerne die Möglichkeit zugestehen, beispielsweise erste Auslandserfahrung zusammen mit seinem Schüler zu machen.
@ 2,5. Sehe ich zwar auch so, aber ich denke, hier kommt es dann immer auf die Perspektive an
@ 3. Sicherlich, aber auch FIs sind nur Menschen.
@ 4. Bei mir, Vorgabe der Schule.
@ 5. Zum Thema Eingreifen: Dass ein FI (außer zu Demonstrationszwecken) nur dann aktiv die Steuerung manipuliert, wenn das aus Sicherheitsgründen erforderlich ist und ansonsten der verbalen Intervention der Vorzug zu geben ist, versteht sich von selbst. Hier hatte ich dich in deiner oben gemachten Aussage anders verstanden. Deshalb auch das Nachfragen.
@ 6. Bei mir, Vorgabe der Schule.
6. Dezember 2015: Von Tobias Schnell an Thomas Nadenau
@ 2. So schwarz/weiß würde ich das nicht stehen lassen wollen. Ich würde einem FI auch gerne die Möglichkeit zugestehen, beispielsweise erste Auslandserfahrung zusammen mit seinem Schüler zu machen
Abgesehen davon dass es mir bei der Vorstellung graust, dass ein FI es vor Beginn seiner Lehrtätigkeit nicht ein Mal geschafft hat, ins Ausland zu fliegen (wie viel Erfahrung hat der dann wirklich?): Das steht nicht im Widerspruch zu meiner Aussage. Wenn der Auslandsflug ihn nicht aus der Komfortzone bringt, kann er das natürlich auch mit einem Schüler das erste Mal machen.
Das passt jetzt aber zu der Aussage von Lothar ein paar Postings weiter oben, dass ein FI nicht zwingend ein geeigneter Mentor für den fortgeschrittenen Piloten ist, der sich weiterbilden will.
@ 2,5. Sehe ich zwar auch so, aber ich denke, hier kommt es dann immer auf die Perspektive an
Ich sehe übrigens viel öfter die Variante "zu zimperlich" als "zu draufgängerisch".
@ 3. Sicherlich, aber auch FIs sind nur Menschen.
Jo. Geht aber trotzdem nicht. Niemals nicht ;-).

Tobias
6. Dezember 2015: Von Alfred Obermaier an Tobias Schnell
Tobias, das scheint mir doch etwas idealistisch.

Wir haben 10 Flugzeuge im Flugbetrieb, davon 5 im Schulbetrieb. Die Elektronikausstattung ist in den Fliegern unterschiedlich. Ja, ich beherrsche nicht alle Ausstattungs-Varianten für 10 Flugzeuge aus dem Kopf.

Natürlich muss der FI nicht nur dem Flugzeug sondern auch noch dem Flugschüler im Kopf voraus sein.

Mit einen Flugschüler den ich ständig betreue, dh 90% der Ausbildung mit ihm durchlaufe, baut sich eine symbiotische Beziehung auf. Da läuft alles bestens, einfach "babyleicht".

Mit Flugschülern oder auch Scheininhabern die man nicht kennt und dann mit denen eine Session fliegt und der/diejenige versucht sich (und mich) "umzubringen", dann schrammt mein Hinweis schon mal an den Kriterien "höflich, freundlich und sachlich" vorbei. Thema: kognitive Dissonanz.

Ansonsten soweit einverstanden.

6. Dezember 2015: Von Tee Jay an Thomas Nadenau
2. So schwarz/weiß würde ich das nicht stehen lassen wollen. Ich würde einem FI auch gerne die Möglichkeit zugestehen, beispielsweise erste Auslandserfahrung zusammen mit seinem Schüler zu machen.

Ehm.. welcher Grund besteht dann überhaupt einen FI mitzunehmen? Fühlt sich ein "zu Zweit" Fehler machen besser an als alleine? Komplettes Disagree... allein aus Kundensicht... wenn ich einen FI an meine Seite nehme, möchte ich was dabei lernen. Gerade im Ausland sind die Tipps und Hinweise, die nirgendwo stehen oder nachzulesen sind goldwert.
6. Dezember 2015: Von Tobias Schnell an Tee Jay
... hatte Thomas jetzt so verstanden, dass es um einen Schüler vor Lizenzerhalt geht.

Komplett daneben ist es natürlich, wenn ein Scheininhaber extra einen FI engagiert, damit er ihn in die Geheimnisse des Auslandsfliegens einweiht und dann an so einen gerät.

Tobias
6. Dezember 2015: Von Tobias Schnell an Alfred Obermaier Bewertung: +1.00 [1]
Alfred, das mit der "Komfortzone" bezog ich jetzt nicht auf die letzten Feinheiten der Avionik jedes vom FI bewegten Flugzeugs. Aber wenn ich Power-on-Stalls oder Außenlandeübungen nur mit schweißnassen Händen fliegen kann, bin ich nicht in der Lage, sie effektiv zu schulen.

Und ein Stück weit idealisiert war meine Aufstellung natürlich durchaus. Die Frage war ja auch "was macht einen guten FI aus" und nicht "warum bist Du, Tobias, so ein toller FI?" ;-).

Tobias
6. Dezember 2015: Von Thomas Nadenau an Tobias Schnell
Wieviel und welche Erfahrung braucht ein FI denn, um jemanden das Fliegen beizubringen? ... also starten, landen und nach Kompass, Karte und Uhr über Land zu fliegen.
Ohne eigene Erfahrung, aber, wenn ich es richtig verstanden habe, dann sind doch in den USA ein Großteil der FIs gerade fertig mit ihrem ATPL. Erfahrung in SEP sollte da auch nicht soo ausgebildet sein.
Macht einen guten FI nicht gerade die Fähigkeit aus, Fehler zu erkennen, deren Ursache zu ermitteln und entsprechende Korrekturen anbringen zu können?
6. Dezember 2015: Von Alfred Obermaier an Tobias Schnell

Tobias, na klar, da bin ich bei Dir.

Jeder FI der seinen Flugschüler (idealerweise) mit den Mindeststunden zur Lizenz führt "ist ein toller FI".
Ich denke, jeder FI hat so seine Fangemeinde.

Schwierig wird es immer dann wenn FI die Flugschüler zB für ihre persönlichen Zwecke (Weiterbildung war genannt) einspannen oder aber selbst bestimmte Übungen nicht beherrschen. Das sollte aber doch mit dem Kompetenznachweis (FCL.935) vorbei sein.

6. Dezember 2015: Von Tobias Schnell an Thomas Nadenau Bewertung: +1.00 [1]
Wieviel und welche Erfahrung braucht ein FI denn, um jemanden das Fliegen beizubringen? ... also starten, landen und nach Kompass, Karte und Uhr über Land zu fliegen
Es ist im Bildungswesen eigentlich allgemein anerkannt, dass ein Lehrer über ein breiters Wissen als nur gute Kenntnisse über das zu vermittelnde Subjekt verfügen muss. Deshalb muss ein Gymnasiallehrer, der Achtklässlern Gleichungssysteme beibringen will, ein wissenschaftliches Mathematikstudium absolviert haben, oder der Hochschulprofessor Industrieerfahrung haben, obwohl er nur die Grundlagen der Mechanik an angehende Ingenieure vermittelt.

Welche Erfahrungen nun für PPL-FIs hilfreich und relevant sind, kann man sicher trefflich diskutieren. Eine wesentliches "weiches" Thema, das in der PPL-Ausbildung vermittelt werden muss, ist der Umgang mit komplexer Luftraumstruktur und (wichtiger!) mit dem Wetter. Und Wetter "passiert" nun mal vor allem auf längeren Strecken und nicht in der erweiterten Platzrunde. Wenn ich EASA-Rulemaker wäre, würde ich für angehende FI ein 1000 NM-Dreieck mit genau zwei Zwischenlandungen vorschreiben. Das schult...

US-CFIs haben zwar i.d.R. keinen ATP (bekommt man auch dort erst mit 1500 h), aber kommen in der Tat oft aus den "Diploma Mills", da sie in ihren wenigen Stunden noch mehr Ratings (Minimum IR+CPL, oft auch noch MEP) sammeln müssen. Die haben echt z.T. praktisch keine Stunden außerhalb des "Training Environments" geflogen.

In der Hinsicht ist das US-Ausbildungssystem keinen Deut besser als die EASA.
Macht einen guten FI nicht gerade die Fähigkeit aus, Fehler zu erkennen, deren Ursache zu ermitteln und entsprechende Korrekturen anbringen zu können?
Doch, absolut. Aber das ist eben nicht alles...

Tobias
6. Dezember 2015: Von Alfred Obermaier an Thomas Nadenau Bewertung: +2.00 [2]
Thomas, eine völlig richtige Fragestellung.

Warum gibt es in Amiland soviele FI ? Weil die für ihren ATPL einfach 1500 h brauchen und das geht nun mal am schnellsten mit Flugausbildung, Segelfliegerschleppen oder Fallschirmspringer absetzen. In der Flugausbildung bringen sie das, was sie selbst gelernt haben und geben es so weiter. Ihr Ziel ist eine Anstellung als ATPL Inhaber auf einem höherwertigen Fluggerät oder einer Airline. Der Flugschüler ist nur Mittel zum Zweck.

Was macht einen guten FI aus? Keine Ahnung.

Aber ich denke der Flugschüler sollte eine richtige Sitzposition haben, daher nehme ich mir vor dem ersten Start unglaublich viel Zeit um die richtige Sitzposition zu ermitteln. Gerade kleinwüchsige Menschen haben ein Problem die Ruder richtig zu bedienen.

Aber ich denke der FI sollte Spaß daran haben sein umfangreiches fliegerisches Wissen an Newbies zu vermitteln. GPS fällt aus, VOR fällt aus, COM fällt aus und wir im Flieger unterwegs, mit rechts rausfahren, anhalten und nachschauen ist nichts, also wo sind die Auffanglinien, wann und was war die letzte bekannte Position. Das muss man mögen und auch wollen.

Es gibt Flugschüler die sagen, ich habe GPS, VOR und COM, die Karte brauche ich nicht wirklich.

Es gibt FI die sagen, Luftraum "Golf", wie der Name schon sagt, das Wetter ist dann nur zum Golfspielen geeignet.

Noch Fragen ?

6. Dezember 2015: Von Thomas Nadenau an Alfred Obermaier
Ich dreh es einmal rum.
Den meisten Respekt habe ich vor dem FI, der nicht nur die Abweichung korrigiert, sondern die Ursache heraus findet, die zu der Abweichung geführt hat.
6. Dezember 2015: Von Alfred Obermaier an Thomas Nadenau

Thomas, das kann ich bei einem Flug nicht herausfinden, warum zB die Landung nicht klappt.

Beispiel: eine Flugschülerin sollte nach der Winterpause im Segelflieger zum checkout, bereits bei 2 FI waren die Landungen daneben und sie bekam keine Freigabe. Sie setzt sich bei mir in den Segelflieger (L13) und mir fällt sofort ihre unzureichende Sitzposition auf, denn da kann sie nichts sehen. Also aussteigen, Sitzposition nachbessern und fliegen. Die Landung war dann perfekt. Glücksfall.

Beim Motorflug brauche ich mitunter schon so einige Starts und Landungen um die Abweichungen vom Soll zu erkennen, insbesondere bei Flugschülern die ich übernommen habe, also nicht mit mir von Anfang an schulten. Da bedarf es schon einer eingehenden Analyse warum zB die Landung einfach nicht klappt.

7. Dezember 2015: Von Lutz D. an Thomas Nadenau Bewertung: +4.67 [5]
So, jetzt steigt mal ein nicht-FI in die Diskussion ein. Wenn Lehrer sich über Qualität von Lehre streiten, sind die Perspektiven ja relativ gleichgerichtet...(freundlicher konnte ich das jetzt nicht mehr formulieren).

Als Schüler (der ich z.B. erst letzte Woche zum UL-Übungsflug wieder war), darf man ja steile Thesen aufstellen. Meine lautet: Fachlich und handwerklich ist die Fliegerei keine Rocket Science. Nahezu jeder Erwachsene (von Kindern ganz zu schweigen) ist in der Lage den PPL im Rahmen des vorgegebenen Trainings-Syllabus zu erwerben, Abweichungen folgen weitgehend der Gauß'schen Glocke. Der Lizenzerwerb ist also überhaupt kein Quualitätskriterium der Lehre.
Auch nicht, ob jemand Linkskurven leicht gezogen und Rechtskurven leicht gedrückt/neutral einleitet.

Entscheidendes zu lernen, bedeutet in der Fliegerei m.E. in erster Linie, Urteilsfähigkeit auszubilden und Risiken erkennen, minimieren und bei Eintritt eindämmen zu können. Das kommt sicher dem von Tom als Soll/Ist-Abgleich am Nächsten. Von Euch Fluglehrern erwarte ich, dass Ihr zu jeder Zeit ein gutes Beispiel abgebt, airmenship und safety vorlebt. Das kann auch in Situationen funktionieren, die der FI noch nicht kennt. Wie verhalte ich mich als Pilot, wenn ich auf Neues treffe (und das tun viele Piloten doch ihr Leben lang, weil sie ihren Horizont stetig erweitern) - das schaue ich mir dann idealerweise bei meinem FI ab.
7. Dezember 2015: Von Daniel K. an Tim Wi Bewertung: +3.00 [3]
Also ich will auch mal zum Ausgangsthema meinen Senf loslassen...

...CTR ist ja freigabepflichtig, daher kann die Antwort nur sein: tue nur das, was das Controller dir sagt. Aber erfrage immer, was du gern machen würdest. In EDDN oder EDDE ist der Request Sightseeing für mich immer positiv verlaufen. Und wenn sich innerhalb der CTR meine Absichten ändern, dann kann es nur eines geben: mit dem Lotsen reden. Einfach zum Äußersten greifen und miteinander reden: klappt wirklich meistens :)
7. Dezember 2015: Von Daniel K. an Alfred Obermaier Bewertung: +2.00 [2]
und um auch mal auf die Fluglehrerdiskussion einzugehen, ich als Scheinneuling habe doch einige Fluglehrer erlebt. Strenge Typen, Kumpeltypen, Typ Sachbearbeiter usw. ...

...das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler ist verdammt wichtig für den Erfolg der Mission. Genauso die Vorbereitung der Flugstunde. Es gab Lehrer die haben mich nur einsteigen lassen, bei entsprechender Vorbereitung. Und es gab eben auch Lehrer, die nach dem Motto: "fliegen wir erstmal, besprechen können wir uns später" vorgegangen sind. Aber was alle Lehrer gemein hatten, war die Souveränität am Funk. Da habe ich mich als Flugschüler ein ums andere Mal verschluckt, alle Lehrer wussten sofort, was zu tun ist...
7. Dezember 2015: Von Lutz D. an Daniel K. Bewertung: +1.33 [2]
...und das ist ja schlicht etwas, was man durch üben und Erfahrung sich erwirbt. Auch Funken ist ja nun wirklich nix kompliziertes - aber Hörverständnis und Erfassen der Situation braucht schlicht Training. Da ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
7. Dezember 2015: Von Daniel K. an Lutz D.
sehe das wie du...

...inzwischen bringt mich am Funk so schnell nichts aus der Ruhe. Aber dazu waren eben viele Flüge und reichlich mentale Beschäftigung mit der Materie von Nöten (wozu für mich auch das Forum hier gehört ;) )
7. Dezember 2015: Von Malte Höltken an Tobias Schnell Bewertung: +14.67 [15]
Wenn ich EASA-Rulemaker wäre, würde ich für angehende FI ein 1000 NM-Dreieck mit genau zwei Zwischenlandungen vorschreiben. Das schult...

... genau was? Bei severe CAVOK über Europa Pfahlhocken in FL85 in einer SR22 mit Autopilot nur um 1000 NM zu fliegen ist beispielsweise nur teuer und schult nix, würde dem aber genügen. Oder soll das mit einer J3 nicht höher als 2000 fuß in maximal GAFOR Delta geflogen werden? Und was kommt dann noch? Aerobatics schaden auch nicht. Oder MEP, SES, IFR? Hubschrauber? Dazu wenistens einen B.Sc in Luft- und Raumfahrttechnik, ATC-Grundkurs und Referendariat als Pädagoge?

Der FI ist in seiner heutigen Form schon viel zu voll mit Bürokratismen die die Fluglehrer letztlich nicht auf die Schulung vorbereiten. Das meiste kommt doch, wenn man ehrlich ist, erst beim "on the Job-Training". Genau wie beim Piloten selber, ist es auch für einen Fluglehrer viel wichtiger, mit dem Eintrag in die Lizenz zu lernen und sich gute Mentoren zu suchen und lernfähig und kritikfähig zu bleiben. Trotz eines sehr angenehmen Lehrgangs habe ich das meiste als FI dadurch gelernt, indem ich geschult habe - bzw. ich lerne das meiste durch das Schulen und durch das Vermitteln neuen Wissens.

Noch mehr unnütze Hürden sind ein Garant dafür, daß der Fluglehrernachwuchs bald komplett wegbleibt, weil sich dann wirklich niemand mehr den Aufwand macht, mehrere tausend Euro und Zeit zu investieren, um später im Verein für ein paar zu versteuernde Euro Aufwandsendschädigung und teilweise ehrenamtlich der breiten Bevölkerung die Leidenschaft am Fliegen beizubringen.
7. Dezember 2015: Von Tobias Schnell an Malte Höltken Bewertung: +1.00 [1]
... genau was?
Es erweitert den Horizont - im wahrsten Sinne des Wortes. Und ich denke Du weisst auch, worauf ich hinaus wollte, sonst hättest Du nicht den möglichen GAFOR-C und die A/P-Cirrus angeführt. Im Gegensatz zu den anderen Beispielen von Dir (MEP, IR, SES...) wäre diese Anforderung übringes mit keinerlei Mehrkosten für den angehenden FI verbunden, da ohnehin 150 Stunden PIC-Zeit vor Erwerb der Berechtigung gefordert sind. Also warum nicht etwas Nützliches mit diesen Stunden anfangen?

Weiter oben in diesem Thread wird jemandem davon abgeraten, für ein Refresher im CTR-Fliegen (!) einen FI mitzunehmen - er solle sich lieber einen (Zitat) "erfahrenen Piloten" suchen. Und in einem anderen Topic schreibt ein sehr respektierter Teilnehmer dieses Forums (wenn auch mit Smiley):
"..ist wie mit den Piloten, da machen wir auch die, die nix werden zu Fluglehrern ;)"

Da muss doch was im Argen liegen, wenn das die Außensicht auf den Stand der Fluglehrer ist. Findest Du nicht? Was könnte man tun, um hier mehr Qualität sicherzustellen?
Genau wie beim Piloten selber, ist es auch für einen Fluglehrer viel wichtiger, mit dem Eintrag in die Lizenz zu lernen
Da stimme ich 100% zu. Und mehr Bürokratie oder Mehrkosten sind sicher kontraproduktiv. Die Frage ist: Fordert das Regelwerk die richtigen Dinge? Was wird heutzutage in den 20 h FI-Ausbildung vermittelt? Bei mir waren das noch 10 Stunden, und aufs Schulen hat mich das nur bedingt vorbereitet. Das war dann wirklich "learning by doing", wie Du auch schreibst.

Vielleicht könnte man ja sagen, dass jemand, der den von mir postulierten 1000NM-Flug absolviert hat, schon mit 100 PIC-h FI werden könnte ;)?

Tobias
7. Dezember 2015: Von Karpa Lothar an Tobias Schnell Bewertung: +3.67 [4]
Weiter oben in diesem Thread wird jemandem davon abgeraten, für ein Refresher im CTR-Fliegen (!) einen FI mitzunehmen - er solle sich lieber einen (Zitat) "erfahrenen Piloten" suchen.

Tobias, damit meinst Du vermutlich mich.

So wie es etliche Piloten gibt, die nach Lizenz Erhalt nur lokal um den Kirchturm fliegen, so gibt es auch FI, die dies auch für sich bevorzugen. Einige davon sind nur deswegen FI geworden, damit sie selber in die Luft kommen und jemand anders dafür zahlt. Die andrerseits aber damit auch nicht Geld verdienen wollen, die einfach nur in die Luft wollen.

Und dagegen ist gar nichts zu sagen. Und trotz meiner Erfahrung und Lizenzen fliege ich auch mal gerne mit so einem FI und lerne von ihm die Besonderheiten eines für mich neuen Flugzeugtyps. Einfach, weil er mehr als andere die Besonderheiten parat hat.

Und ich erinnere mich an einen ATPLer, der sonst Airbus fliegt, der einen Freund von mir aus Bayern nach Juist fliegen sollte und mich zwischendurch in Essen einladen sollte. Ich sah ihn in ca 3.000 ft mit der Mooney über EDLE von Südosten kommend und nach der Landung fast eine Stunde mit dem Wachleiter telefonieren.
Anschliessend durfte ich Funk und Navigation übernehmen, er war gedanklich noch eine Weile mit dem Telefonat beschäftigt.

Was ich damit sagen will, ist dass weder die Qualifikation als ATPL oder FI hinreichend ist, dass ich etwas von ihm lernen kann. Für mich sind Erfahrung und innere Haltung erheblich wichtiger.
Und ein erfahrener Pilot kann auch ein FI sein, ein FI muss aber nicht zwingend erfahren sein.

Von daher habe ich nicht von einem FI abgeraten, sondern empfohlen auf die Erfahrung des begleitenden Piloten zu schauen statt auf seine formale Lizenz.
7. Dezember 2015: Von Tobias Schnell an Karpa Lothar
Und ein erfahrener Pilot kann auch ein FI sein, ein FI muss aber nicht zwingend erfahren sein
So ist es wohl. Vielleicht habe ich mich da zu sehr auf das Beispiel mit dem Fliegen in der CTR eingeschossen. Natürlich gibt es Dinge, für die ein FI nicht zwingend der geeignete Lehrer ist, die man ihm aber andererseits auch nicht als Qualifikationsdefizit auslegen kann.

Gute Nacht
Tobias
8. Dezember 2015: Von Thomas Nadenau an Karpa Lothar Bewertung: +1.00 [1]
Man darf allerdings auch davon ausgehen, dass ein FI regelmäßig mit allen Belangen der Fliegerei in Berührung kommt. Dazu gehören sowohl Seitenwindlandungen, Überziehübungen und Steilkurven, Überlandflug mit Karte, Uhr und Kompass, wie auch Einweisung auf Verkehrsflughäfen.
Ob er sich bei allen Übungen gleich wohl fühlt, ist ja damit nicht gesagt. Aber er kann es! Vor allem aber, er hat gelernt!!!, es anderen beizubringen.
8. Dezember 2015: Von Karpa Lothar an Thomas Nadenau
Thomas, können und können sind zweierlei.
Klar, jeder FI kann fliegen und lehren.
Aber die Auswirkungen bei den Flugschülern können sehr unterschiedlich sein.

zwei Beispiele aus meiner PPL Ausbildung:

Als ich das erste mal einen großen Platz (Porto) anflog, fing ich in 1,5 m an zu flaren. Der FI sass ruhig daneben und schaute zu. Kurz vor dem Stall meinte er in aller Seelenruhe, dass er übernimmt und schob das Gas langsam rein und landete. Sowohl er als auch ich waren in unserer Komfort Zone - auch wenn ich mich ziemlich verschätzt hatte.
Ich habe bei ihm viel gelernt, vor allem Selbstvertrauen. Es ging weniger um präzises fliegen nach vorgegebenen Toleranzen (dh Drill), als um "Buschfliegen" bei sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen.
Ohne Angst, aber mit Respekt vor den fliegerischen Grenzen. Und mit der Zeit wurden auch meine Flüge präziser, von alleine.

Kurz vor Ausbildungsende bin ich dann mit dem Inhaber und Ausbildungsleiter der Flugschule geflogen. In 3.000 ft wollte er mir zeigen, wie man nur mit dem Seitenruder kurvt und ich sollte es nachfliegen. Bei meinem Langsam-Flug wurde er dann sehr nervös, seine Hände zuckten immer wieder Richtung Steuerhorn. Ich war in meiner Komfortzone, er schon lange nicht mehr (ich frug mich, was ich falsch machte, konnte aber nix finden).
Das war mein erster und zugleich letzter Flug mit ihm.
Ein Mitschüler war 30 Stunden mit ihm geflogen, weit entfernt vom ersten solo. Bei einem Fliegerlager mit einem anderen Fluglehrer hat er dann nach wenigen Stunden seine Solo-Reife erlangt. Anschliessend war er wieder beim ersten Lehrer, der ihn wieder so verunsicherte, dass er nach gesamt 60 Stunden seine Ausbildung abbrach.

Beides Extreme, aber es gibt viele Zwischentöne dazwischen.
8. Dezember 2015: Von Tee Jay an Karpa Lothar
tja wohl das Grundproblem: Sagt man was oder nicht... und wenn ja, wie bringt man etwas rüber...

Gerade wieder in Facebook passiert... da kurvte jemand gestern auf FL92 herum mit falscher Höhenmessereinstellung... mein freundlicher Hinweis, daß er damit sich und andere gefährde und Gefahr läuft unnötig und unbemerkt in eine Luftraumverletzungen reinzurasseln, störte ihn wenig. Statt dessen gab es eine sinnfreie Diskussion und am Ende persönliche Beleidigungen... da wünscht man sich manchmal nix gesagt zu haben.


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