Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 1. Juni
EASA-Produkte und verwaiste Flugzeuge
VFR-Tour durch den Osten Frankreichs
Dick Rutan 1938 - 2024
Cessna T303 Crusader
Tankdeckel-Restauration
Beinahe-Kollision trotz Fluginformationsdienst
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
FG Hessen: berufl. Nutzung eines selbstgesteuerten Privatflugzeugs nicht als Werbungskosten absetzba
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

  231 Beiträge Seite 6 von 10

 1 ... 6 7 8 9 10 
 

16. Januar 2015: Von Stephan Schwab an Hofrat Jürgen Hinrichs Bewertung: +1.00 [1]
Jede Gesellschaft, die nur funktioniert, wenn der Mensch einem bestimmten Bild entspricht, muss zwangsläufig repressiv werden. Mal offen, mal subtil. Eine Alternative habe ich aber auch nicht.

Deswegen beschäftigen sich mehr und mehr Leute mit dem Verstehen von Komplexität und wie man damit umgeht.

Nach Ansicht von Psychologen tun sich viele schwer damit komplexe Systeme zu verstehen oder einfach zu akzeptieren. Es ist viel leichter und es reichte bisher aus die Welt als ein geordnetes System mit simplen oder einfach nur komplizierten Zusammenhängen zu betrachten. In einem geordneten System kann man steuern, Vorhersagen treffen und planen.

In einem komplexen System kann man Zusammenhänge immer nur hinterher erklären, aber man dieses Wissen nicht mehr zum Steuern nutzen. Man kann über Faktoren Bescheid wissen und diese zu beinflussen zu versuchen, aber es bleibt Unsicherheit. Deshalb ist es gut zu lernen wie man damit umgeht.

Kennt ihr Aeronautical Decision Making? Das ist eine wunderschöne Anwendung von Komplexitätstheorie und Piloten sollten sich damit sehr, sehr gut auskennen. Besonders IFR Piloten. Leider tun es viele nicht.


https://www.stephan-schwab.com/2014/11/30/aeronautical-decision-making-for-software-developers.html
16. Januar 2015: Von Malte Höltken an Thore L. Bewertung: +1.00 [1]
Ich meinte eigentlich explizit, wie das BGE der Menschheit auf eine neue "Evolutionsstufe" "verhelfen" können soll. Ich kann mir ad hoc nicht vorstellen wie das funktionieren soll. Daher meine Frage. (Also aus Interesse, nicht als rhetorisches Gegenargument - ich habe mich noch nicht genug mit der Idee beschäftigt, um eine feste Meinung dazu zu haben... )
16. Januar 2015: Von Hubert Eckl an _D_J_PA D.
Danke! Gibt es denn wirklich Menschen die GERNE nix tun? Kein gesunder Mensch ist von Hause aus faul! Es geht doch letztlic auch darum diesen Riesensozialapparat zu stutzen. Die angedachten 1.200 sind doch nur ein Freikaufen des Staates von dieser sozialen Verantwortung. Ich versuche einfach mal über diese Schiene das " AH-Klar!" zu erreichen. Es ist wie eine " Sozialabfindung", eine Rationalisierung.
16. Januar 2015: Von Thore L. an Malte Höltken Bewertung: +1.00 [1]
Ok, Malte, ich versuchs in Kurz: zur Zeit herrscht ein "Angst und Druck" System ("wenn Sie das Freitag nicht fertig haben, können Sie Ihren Hut nehmen" aber auch "wenn Du in Mathe keine 2 hinkriegst, kannst Du Dein Leben schon mal auf Hartz4 einstellen, Du faule Socke").

Nach einer Transformation auf die nächste evolutionäre Stufe würde unsere Gesellschaft ohne existenzielle finanzielle Ängste auskommen. Hierdurch wird das Angst/Druck System wesentlich geschwächt. Die Menschen können im wahrsten Sinne des Wortes aufatmen und sich auf die Suche nach ihrem Beruf (kommt von Berufung) machen, ohne dabei ihre Talente und ihre Zeit fragwürdigen Arbeitgebern und deren Zielen hinterher zu werfen.

Keiner sagte es schöner als Aristoteles: dort, wo Deine Talente auf die Bedürfnisse der Welt treffen, liegt Deine wahre Berufung. Wie soll man die finden, wenn man die ganze Zeit dem schnöden Mammon schon für die existenziellen Bedürfnisse hinterherlaufen muss?

Nochmal: es geht nicht darum, nicht mehr zu arbeiten. Es geht darum, das machen zu können, "wofür wir hier sind". Stell Dir eine Gesellschaft vor, in der jeder mit Power dahinter ist, was er gerne tun möchte. Das hat mit der tristen Arbeitswelt, die wir heute sehen, nichts mehr zu tun. Evolution eben.
16. Januar 2015: Von Stephan Schwab an Thore L. Bewertung: +1.00 [1]
Er will also anerkannt/geliebt werden, und er will Herausforderungen, bei denen er über sich hinauswachsen kann. Das sind Grundbedürfnisse, und es gibt neben den Religionen (die das immer schon wussten) inzwischen auch genug wissenschaftliche Beweise für diese Thesen.

Dazu vielleicht ein Beitrag von zwei Professoren von der Harvard Business School:

https://www.amazon.de/Driven-Human-Nature-Shapes-Choices/dp/0787963852

Die haben herausgefunden, daß der Mensch über vier "drives" - kann man als Grundbedürfnisse übersetzen - verfügt:

  • Acquire
  • Learn
  • Bond
  • Defend
Wobei "defend" immer im Wechselspiel mit den ersten drei arbeitet.

Beachtenswert ist, daß es zu problemhaften Verhalten kommt wenn es einem Menschen nicht gelingt die ersten drei Grundbedürfnisse in der Balance zu halten. Dann kommt "defend" zum Einsatz und man verteidigt beispielsweise Dinge oder Wissen, welches man bisher mühsam angehäuft hat oder beginnt eine andere Gruppe auszurotten, weil deren Existenz das eigene Bedürfnis nach Bindung zu bedrohen scheint.
16. Januar 2015: Von Hofrat Jürgen Hinrichs an Thore L. Bewertung: +3.00 [3]
Moin,

sorry Thore, aber auf der von Dir verlinkten Seite finde ich keine wissenschaftlichen Beweise, nur Meinungen. Und wenn einer dieser Meinungsabgeber titelt, dass "Schüler mit Ritalin betäubt werden", dann hat er erstens keine Ahnung von Pharmakologie und Neurophysiologie und zweitens noch nie mit jemandem gesprochen, der wirklich ein ADHS hat. Und genau das ist das, was ich meine. Da wird von der eigenen Persönlichkeit und der der Menschen in der Umgebung auf die Gesamtheit geschlossen. Die ideologische Brille färbt die Wahrnehmung. Das gilt ausdrücklich für alle Seiten!

Mir wird nur immer etwas mulmig, wenn Menschen daherkommen und einen seligmachenden Weg versprechen. In der Medizin zumindest gibt es keine Heilmethode für alle Krankheiten und schon gar keine, die nicht auch unerwünschte Wirkungen hätte.

Zudem ist unsere Persönlichkeit eben nicht nur von der (auch vorgeburtlichen) Biographie abhängig, sondern maßgeblich auch genetisch bedingt, vom Kaffeekonsum bis zur Gewalttätigkeit (Quellen s.u.). Es ist einfach naiv, dass alle Menschen gut und glücklich werden, wenn sie sich nur frei entfalten dürften. Es wird trotzdem Kaffeesüchtige und Gewalttäter geben.

Ganz ausdrücklich sei aber noch einmal gesagt, dass ich das gegenwärtige System auch nicht für optimal halte. Mir fällt nur kein grundsätzlich besseres ein.

@Stephan Schwab: ich fürchte, so einfach ist es nicht. Wieso sind das eigentlich immer Wirtschaftler, die soclhe Thesen aufstellen, wieso fragt niemand die Neurophysiologen....?

Grüße

Tiihonen J et al. Genetic background of extreme violent behavior. Mol Psychiatry. 2014 Oct 28. doi: 10.1038/mp.2014.130.
Krapohl E et al. The high heritability of educational achievement reflects many genetically influenced traits, not just intelligence. Proc Natl Acad Sci U S A. 2014 Oct 21;111(42):15273-8. doi: 10.1073/pnas.1408777111. Epub 2014 Oct 6.
Cornelis MC et al. Genome-wide meta-analysis identifies six novel loci associated with habitual coffee consumption. Mol Psychiatry. 2014 Oct 7. doi: 10.1038/mp.2014.107.

16. Januar 2015: Von Malte Höltken an Thore L. Bewertung: +1.00 [1]
Alles schön und gut, aber Evolution ist doch die Veränderung bestimmter Merkmale einer Population durch Vererbung, wobei sich unter Einwirkung äußerer Einflüsse diejenigen Eigenschaften aussortieren, welche sich nachhaltig auf die weitere Vererbung auswirken. (Natürliche) Selektion ist ja kein Belohnungssystem, sondern basiert auf dem Filter negativer Aspekte.

Nimmt man nun an, die betrachteten Eigenschaften (Möglichkeit zur Freude, positiver Arbeitsantrieb, Wille zur Selbstverwirklichung, etc.) seien vererbbar, würde das BGE dann nicht gerade die Selektion außer Kraft setzen, indem sie - namensfolgend - bedingungslos jeden Entwicklungsdruck aus dem System nimmt? Und haben wir nicht bereits mit der sozialen Marktwirtschaft ein System, welches diesen Selektionsdruck abgeschafft hat?

Dann noch ein Wort zu den "fragwürdigen Arbeitgebern und ihren Zielen". Gerade in Deutschland haben wir mit der Vielzahl mittelständischer Unternehmen sehr viele Arbeitgeber, die sich ihrer Verantwortung durchaus bewusst sind. Und zwar nicht nur die des eigenen Wohlstandes gegenüber, sondern gerade auch ihre Verantwortung den Mitarbeitern gegenüber. Häufig sind privater Wohlstand, wohlergehen des Unternehmens und Sicherung des Lebensunterhalts der Mitarbeiter eng verzahnt. Ich kenne mehr Unternehmer, die ihre Verantwortung den Mitarbeitern gegenüber ernst nehmen, als solche, die auf Kosten der Mitarbeiter den eigenen Gewinn maximieren möchten. Mit dieser Pauschalisierung, denke ich, tust Du mehr Unternehmern unrecht, als daß Du sie beschreibst.

16. Januar 2015: Von Thore L. an Hofrat Jürgen Hinrichs
Na, jetzt mal langsam, Herr Hofrat ;)

Es ist einfach naiv, dass alle Menschen gut und glücklich werden, wenn sie sich nur frei entfalten dürften. Es wird trotzdem Kaffeesüchtige und Gewalttäter geben.

Ich sage das nicht. Ich sage, dass durch das BGE diverse Zwänge wegfallen, die den Akteuren erlauben, sich eher zu verwirklichen. Dadurch kann es zu einer Befriedung der Gesellschaft kommen, und zu einer deutlichen Belebung der Wirtschaft. Ich denke, jeder, der schon mal in einer großen Firma erlebt hat, wie sich die Leute durch den Tag langweilen, weiß, wovon ich da spreche! Stellt Euch mal vor, die würden alle für was brennen. Was das für einen Schub gäbe!

Ganz ausdrücklich sei aber noch einmal gesagt, dass ich das gegenwärtige System auch nicht für optimal halte. Mir fällt nur kein grundsätzlich besseres ein.

Du bist herzlich eingeladen, mitzudenken.

Und zu ADHS meint Prof. Dr. Hüther: https://www.youtube.com/watch?v. Willst Du dem wirklich widersprechen?



16. Januar 2015: Von Thore L. an Malte Höltken
Malte, Du hast aus heutiger Sicht völlig Recht, auch wenn Du die vorhandenen gesellschaftlichen Probleme ausblendest. Nicht wenige sind fest davon überzeugt, dass ein "weiter so" mit Karacho gegen die Wand führt. Klima, Arm und Reich, unser Ressourcenhunger, you name it. Alles ungelöst. Weiter so kann die Probleme massiv verschärfen... Und dann?

Ehrlich gesagt: "verantwortungsvolle Unternehmer", die sich vorbildhaft um ihre Arbeiter kümmern, finde ich langweilig. Ich will selbständige Individuen, die sich Unternehmen aus freien Stücken anschliessen, weil sie deren Werte und Produkte unterstützen und/oder verbessern wollen, dabei genug Zeit für ihre Familien haben, und nie aus den Augen verlieren, ob sie nicht ihr Wissen und ihre Talente noch besser einsetzen könnten.
16. Januar 2015: Von Hofrat Jürgen Hinrichs an Thore L.

Moin,

ich pointiere doch ganz gerne...;-)

Zu Prof. Hüther: ja, dem widerspreche ich. Das Thema wird zwar kontrovers diskutiert, aber sowohl die Datenlage (ein Beispiel s.u.) (entsprechende Falsifikationen hat Herr Hüther, abgesehen von rhetorischen Formeln "angebliche genetische Belege", meines Wissens auch nicht geliefert), als auch die klinische Praxis, allerdings mit erwachsenen ADHS-Patienten (ja, auch die gibt es!) sind meiner Ansicht nach überzeugend.

Man kann jetzt natürlich auf die allgemeine Ebene gehen, wie "psychiatrische Erkrankungen gibt es gar nicht, das ist alles nur ein Versuch der Gesellschaft, unangepasste Menschen auszugrenzen". Auf der Ebene kann man dann aber nicht diskutieren.

Danke für die Einladung, nehme ich gerne an!

Grüße

https://www.ppp.ukw.de/fileadmin/uk/psychiatrie/Dokumente/Forschung/Psychiatric_Neurobiology_and_Bipolar_Disorder_Program/Neurobiologie_ADHD.pdf

16. Januar 2015: Von Malte Höltken an Thore L.
Nun, durch die Einführung eines Grundeinkommens wirst Du ja weder klimatologische Probleme lösen, noch wirst Du durch die Einbeziehung vorhandener Gesellschaftlicher Probleme die Mechanismen der Evolution und (natürlichen) Selektion ändern können. Wie also soll das Grundeinkommen den Menschen / die Menschheit auf eine "neue Evolutionsstufe" bringen? Und, mit dem Wissen, daß Evolution in gradueller Prozess ist, was verstehst Du unter einer Evolutionsstufe und warum erwartest Du einen Entwicklungssprung durch ein Grundeinkommen?

Wenn verantwortungsvolle Unternehmer existieren, Dich nur langweilen, kann aber doch ihre Nichtexistenz logischerweise kein Argument sein. Aber auch bei frei angeschlossenen Mitarbeitern ist man ja nicht frei von Zwängen. Man bekommt ja keinen Produktionsprozess ohne Arbeitsteilung aufgestellt. Daher braucht man auch in dem Modell mit Grundeinkommen verantwortungsvolle Unternehmer.
16. Januar 2015: Von Thore L. an Hofrat Jürgen Hinrichs
>> entsprechende Falsifikationen hat Herr Hüther, abgesehen von rhetorischen Formeln "angebliche genetische Belege", meines Wissens auch nicht geliefert

Ja, dass der Prof. im Bereich Neurobiologie/Hirnforschung im heute Journal nicht die Fakten, sondern die Ergebnisse der Fakten auf den Tisch legt, ist doch klar. Man soll ihn ja verstehen können. Glaubst Du im Ernst, der faselt einfach mal was daher und hat da keine Belege für??
16. Januar 2015: Von Hofrat Jürgen Hinrichs an Thore L. Bewertung: +2.00 [2]
Ich rede nicht von heute-Journal, sondern von Publikationen. Das, was ich von ihm in jüngerer Zeit gesehen habe, ist nicht überzeugend.

Andersherum: glaubst Du, alle anderen faseln nur so daher, ohne Belege zu haben? Jaja, ich weiß, der medizinisch-industrielle Komplex fälscht die Daten und unterdrückt die Wahrheit...
Zum Thema ADHS: unbestritten gibt es da sicher eine Reihe von Menschen, bei denen die Diagnose nicht stimmt. Aber es wird eben viel Unsinn erzählt. Ritalin zum Beispiel ist kein Beruhigungsmittel, da darf man sich von dem alten juristischen Begriff "Betäubungsmittel" nicht täuschen lassen. Ritalin ist ein Amphetamin, also ein Aufputschmittel. Trotzdem werden ADHS-Patienten damit ruhiger, weil sie endlich wieder aufmerksam sein können. Es gibt übrigens auch ADS, also ohne Hyperaktivität. Die stören nicht, leiden trotzdem.

Leider gibt es, auch unter Medizinern, bei dem Thema viele Ideologen....
16. Januar 2015: Von Erik N. an Thore L. Bewertung: +5.00 [5]
Thore, sorry, aber das klingt alles ein bisschen nach Teletubby-Land.

Daß ich nicht glaube, daß diese Theorie mit der Spezies Mensch kompatibel ist (außer denjenigen, die solche Systeme erfinden, um selber Macht zu erlangen), habe ich dir bereits geschrieben.

Die Güter des tägl. Bedarfs müssen produziert werden, und zwar Haushaltswaren, Kleidung, Nahrung, Energie, usw. Die Automatisierung ist noch nicht weit genug, um alle diese Güter zu produzieren. Sie müssen also von Menschen produziert werden. Wenn die Menschen, die das heute tun, es künftig nicht mehr tun, wer macht es denn dann ?

Deine Ideen hierfür sind nicht realistisch. Automatisierung ist noch nicht soweit und nicht in allen Branchen möglich. Preis-/Lohnerhöhungen würden sich auf die Endpreise durchschlagen - zusammen mit deinen 50% MWSt völlig unmöglich. Die Güter nicht herzustellen ist eine Einbusse in der persönlichen Lebensführung. Diese kann nur staatlich angeordnet werden, freiwillig macht das keiner. Wir haben dann Nordkorea oder DDR.

Das Grundeinkommen muss erwirtschaftet und finanziert werden, da es Transferleistungen des Staates sind. Die Staatsquote steigt beträchtlich. Huberts Äusserung, die Beamten würden eingespart, ist also nicht zutreffend. Der Staat nimmt also eine sehr wichtige Rolle ein.

Dieser Staat muss seine Beamten bezahlen, und er muss die Transferleistungen finanzieren. Quellen für Transferleistungen des Staates können Steuern, Abgaben oder Einnahmen aus staatlichen Unternehmen sein. Wenn auf der Empfängerseite ALLE ein Grundeinkommen erhalten, ohne hierfür eine Gegenleistung zu erbringen, dann bedarf es auf der anderen Seite einer Geberseite, die diese Leistungen erbringen. Wer finanziert aber deren Gegenleistungen ?

Die Forderung, die MWSt auf 50% zu heben, führt zu einem dramatischen Einbruch im Absatz von Gütern, und zu Pleiten bei Unternehmen. Diejenigen Menschen, die noch Arbeit haben (von der du postulierst, daß sie höher bezahlt werden wollen, als diejenigen, die das BGE beziehen), werden arbeitslos. Sie fallen also auf das BGE zurück, und können sich all die teuren Güter nicht mehr leisten.

Weder die Nachfrageseite (Konsumenten), noch die Angebotsseite (Unternehmen) haben in dieser Utopie genügend zum Leben. Es handelt sich um eine statische Wirtschaft, die davon ausgeht, daß Bedürfnisse nicht steigen, Menschen also immer, alle, mit dem zufrieden sind, was sie haben.

Darüberhinaus müssen die Güter des tägl. Bedarfs, die nicht in D hergestellt werden können (nicht mehr), aus dem Ausland bezogen werden. Komparative Kostenvorteile werden zementiert. Wenn sich also jemand über KIK und schlechte Arbeit in Indien beschwert: Durch das deutsche BGE werden diese eher verschlechtert.

Ich bleibe dabei: Das BGE ist eine verkappte DDR 2.0, eine Art Teletubby-Nordkorea, eine Produktions- und Kostenutopie, die nicht funktioniert, und auf einem völlig fehlgeleiteten Menschenverständnis beruht.
16. Januar 2015: Von Frank Naumann an M. S.
Ähh - wie war nochmal das Thema des Threads? Irgendwas mit Finanzgericht? :-D
16. Januar 2015: Von Wolff E. an Erik N. Bewertung: +1.00 [1]
@Enrico; Das BGE ist eine verkappte DDR 2.0

Das hatte ich schon ganz am Anfang gesagt....
16. Januar 2015: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Frank Naumann
Ich mag Euch ja alle, und wenn ich nach einem harten Arbeitstag hier viel mehr kluge Gedanken lese, als auch nur verarbeiten kann, dann....

... dann wirkt es auf mich so, als hätten ganz viele von Euch entweder das bedingungslose Grundeinkommen, oder sogar ein bedingungsloses Hocheinkommen.

Freut mich für Euch!

@Thore: Ich fürchte aber, die haben alle dafür hart gearbeitet...
Ich hatte nur auf den Widerspruch hingewiesen, dass Dein Modell mit 300 Euro je Kind weit hinter den Zuwendungen an Hartz 4-Empfänger je Kind zurückbleibt. So eine richtige Begründung dafür hatte ich jetzt nicht erkannt...
16. Januar 2015: Von  an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +1.00 [1]
Ich finde Leute mit Transponder sollten ein BGE bekommen, FLARM-Flieger nicht!
16. Januar 2015: Von Wolff E. an 
Bekomme pro Transponder je ein BGE?
16. Januar 2015: Von Thore L. an Erik N.
Nun, Enrico, über meine Ausführungen hinaus kann ich nur auf die zahllosen Publikationen verweisen, die das BGE zum Thema haben.

Neben den von Dir bereits angesprochenen Teletubbies befürworten auch die Nobelpreisträger Jan Tinbergen, James Meade und James Tobin das BGE. Wenn Dich das Thema interessiert, empfehle ich auch diesen Text von Prof. Götz W. Werner, der als erfolgreicher Unternehmer frei von jedem linken Verdacht sein sollte. Ich schlage vor, diesen Text als Grundlage einer vertiefenden Diskussion zu nehmen.
16. Januar 2015: Von Hofrat Jürgen Hinrichs an Thore L. Bewertung: +5.00 [5]

Nochmal, Thore: Alles Wirtschaftswissenschaftler, die jeweils ein nicht von empirischen und wissenschaftlichen Daten, sondern von ökonomischen Theorien geprägtes Menschenbild haben. Da hilft auch der Nobelpreis nicht. Das gilt aber im übrigen für alle, auch die klassischen Wirtschaftstheoretiker, die immerhin so langsam feststellen, dass der Mensch eben kein homo oeconomicus ist, der rational die für ihn vorteilhafteste Strategie verfolgt.

Der Mensch ist viel komplexer, als es sich die Ökonomen so wünschen. Deshalb funktionieren die in der Theorie so wunderbaren Systeme von Kommunismus bis hin zum klassischen Laissez-faire-Kapitalismus eben auch nicht in dem Sinne, dass sie zu einer Verbesserung der Lebensqualität für alle führen.

Das Problem ist: wenn es dann nicht funktioniert, ist der Mensch schuld. Im Kapitalismus ist er zu faul, im Sozialismus eben reaktionär und muss umerzogen werden. Besser noch eliminiert. Entweder wirtschaftlich und sozial oder im Umerziehungslager. Alles keine wünschenswerte Perspektive.

16. Januar 2015: Von Erik N. an Thore L. Bewertung: +1.00 [1]
Es ist mir egal, ob derjenige, der dies vorschlägt, einen Nobelpreis hat. Den hat er sicher nicht für die Theorie des BGE. Daher ist das egal, er ist nicht intelligenter oder gebildeter. Die Mechanismen der Volkswirtschaft, der Systemtheorie und der Ökonomie werden von diesen Nobelpreisträgern auch nicht aus den Angeln gehoben.

Der Rückzug auf diese "Autoritäten" ist ein Indiz dafür, dass du das Thema nicht so ganz voll durchdrungen hast. Versteh mich nicht falsch, aber es kommt fast immer, bei vielen abstrusen Theorien, der Moment, wo derartige Autoritäten aus dem Schatten treten. Der Zweck ist, dass die Diskutanten zurücktreten sollen und sich ehrfürchtig vor der Weisheit dieser Autoritäten verneigen mögen, um nicht weiter blöde Fragen zu stellen.

Insofern verstehe bitte, das mich dieser Verweis auf Professuren nicht beeindruckt.

Die Theorie des BGE ist ja nicht neu, sie besteht seit frühen Modellen der Wirtschaftstheorie. Alle diese Modelle scheiterten nicht an der Beweisführung, sondern an den Grundannahmen, die entweder zu vereinfachend waren oder aber die Psychologie des Mensxhe nicht ausreichend berücksichtigt haben. Diese Fwhler unterlaufen auch Nobelpreisträgern.....
16. Januar 2015: Von Thore L. an Hofrat Jürgen Hinrichs
Jürgen,

Du sagst doch im Grunde: die Nobelpreisträger mögen ihre Wirtschaft kennen, aber von den Menschen habe sie keine Ahnung. Im Gegensatz zu Dir, Du verstehst die Leute.

Ich finde das ... mutig!
16. Januar 2015: Von Stephan Schwab an Hofrat Jürgen Hinrichs
@Stephan Schwab: ich fürchte, so einfach ist es nicht. Wieso sind das eigentlich immer Wirtschaftler, die soclhe Thesen aufstellen, wieso fragt niemand die Neurophysiologen....?

Die zwei Wirtschaftler haben sich extra mit anderen zusammengesetzt, um zu verstehen warum Menschen sich am Arbeitsplatz so verhalten wie sie es tun. Unter den anderen waren Anthropologen, Neurologen, etc.

Deshalb hatte ich das Buch erwähnt. Mit Meinungen und Ideologien habe ich selbst so meine Schwierigkeiten.
16. Januar 2015: Von Erik N. an Thore L. Bewertung: +1.00 [1]
Nein, nicht der Hofrat, sondern die Menschen selber verstehen sich. Es ist doch einfach so, das alle Modelle, die eine homogene Glücksausschüttung durch ein zentrales Gemeinwesen wie den Staat, alle, in der Geschichte gescheitert sind. Und das sind sie, weil sie zu wenig auf den Egoismen, den der fehlenden Perfektion, der Unfertigkeit des Menschen aufgesetzt haben.

Anders formuliert: die Tatsache, dass so gut wie alle Wirtschaftsssysteme der Geschichte letztlich auf einer mehr oder weniger intensiv gelebten Ausgleichsfunktion von Kräften des Angebotes und der Nachfrage in Märkten basierten, in denen Individuen ihre Glücksmaximierung in einem gesteckten Rahmen verfolgen konnten, kommt nicht von ungefähr. Nur so ist es möglich, ein Pareto-Optimum zu erzielen.

Keine zentrale Planungsinstanz - auch kein pauschales Einkommen - wird jemals den Ausgleich der unendlichen Vielfalt ermöglichen, die eine Gesellschaft von Menschen darstellt. Daher ist die Erzielung eines gesamtwirtschaftlichen Optimums der Zustand, bei dem kein individueller Grenznutzen mehr gesteigert werden kann, ohne dass es bei einem anderen Individuum zu einem abnehmenden Grenznutzen kommt. Dieses Optimum ist nur im Freien Spiel des Marktes - also im Ausgleich von komparativen Vorteilen und Nachteilen - zu erreichen. Die Unterschiede sind lediglich, in welchem Ausmaß eine Staat bzw. Gemeinwesen dieses freie Spiel der Kräfte regelt, damit dort, wo Effizienz nicht von alleine sich bildet, keine Ungerechtigkeiten entstehen.

  231 Beiträge Seite 6 von 10

 1 ... 6 7 8 9 10 
 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang