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Meine nach 19 Jahren vorletzte Aerokurier-Ausgabe kam heute. Auf S 85 unter der Überschrift "Fehlentscheidung - Graben statt Piste" Bericht über einen Cherry-Piloten, dem im Final beim Einschalten des Landescheinwerfers die Sicherung der Motorelektronik rausflog. Der Motor stand und er wollte auf der Wiese neben der Piste landen, weil er befürchtete, in der Anflugbefeuerung der Emdener Piste zu landen. Er hatte einen Graben übersehen, der Flieger überschlug sich und war Schrott.
Mich stören an dem Aero-Kurier-Artikel mehrere Dinge:
-es wurde sauber das Kennzeichen unkenntlich gemacht, aber nicht so, daß man den Eingriff sieht, sondern so, als habe der Flieger nach dem Nationalitätenkennzeichen kein Individuelles gehabt. Journalistische Eingriffe sollten m.E. kenntlich gemacht werden
-Es wurde das Nationalitätenkennzeichen nicht gephotoshoppt. Die Cherry ist selten. Ich habe etwa 5 min. gebraucht, um über Google Kennung und Namen des letzten Besitzers herauszubekommen. Das war ein Feigenblatt
-Die "Fehlentscheidung" wird überhaupt nicht diskutiert: wie gefährlich ist in Emden/anderswo die Anflugbefeuerung (eine Grafik zeigt, daß der Flieger 30m vor der Schwelle aufsetzte). Ist das Übersehen eines Grabens eine Fehlentscheidung? Was kann ich daraus lernen? Auf Gedeih und Verderb die Piste zu erreichen versuchen?
Bin ich da zu pingelig oder ist das auch anderen zu oberflächlich mit zu wenig Herz für die Fliegerei?
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Man könnte (natürlich provokant, und ich bitte diese nicht allzu ernst zu nehmen!) fragen, warum du das Kennzeichen GOOGELST wenn Dir der Datenschutz so wichtig ist :-)
MICH persönlich würde die Veröffentlichung meines Kennzeichens überhaupt nicht stören.
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Ich wollte meine Kritik überprüfen.
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Mal ganz im Ernst: Ich verstehe, wenn jemand sein Kennzeichen NICHT in der Zeitung sehen will. Mir wäre es wurscht, aber das kann man auch anders sehen.
Dass Luftfahrtzeitschriften oberflächlich sind unterschreibe ich sofort. Innerhalb einer solchen Redaktion habe ich LANGE dagegen opponiert, mich ausreichend unbeliebt gemacht mit meinem Wahn Qualität produzieren zu wollen und keine Flieger-BILD. Aber das Verlagswesen an sich ist eine so hohle Branche. Ich für meinen Teil habe das aufgegeben.
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Ich habe den Aerokurier zwar nicht, im BFU-Bericht (CX012-13) gibt's aber ebenso ein Foto auf dem das Nationalkennzeichen nicht retouchiert wurde (was ich ebenfalls nicht als schlimm empfinde; ist ja nicht so, dass der Name des Piloten auf dem Titelblatt einer Zeitung steht; je nach Recherche-Energie kann man immer viel herausfinden)
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Hohl warum?
Ich verstehe, wenn der Volontär, der Fotos, Videoclip, Text erstellen muß und außerdem noch die Kaffeemaschine warten muß, nicht besser kann. In HH werden zumindest ja massenweise Journalisten auf die Straße gesetzt.
Oder liegt es an dem Prinzip einer Publikumszeitschrift? Foto-Zeitungen schrieben auch fachlich wenig Substanzielles und sind eher Presseerklärungsverwerter. Usw usw
Einzige Ausnahme: die ct
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Volontär? Haha ... Für einen "Volontär" sind Verlage heute in der Regel viel zu geizig.
DASS, wovon Du glaubst, dass es "Volontäre" geschrieben haben - stammt von REDAKTEUREN und CHEFREDAKTEUREN.
Ich lese überhaupt keine "Special Interest"-Zeitschriften mehr. Alles, was ich brauche finde ich besser im Internet, bei COPA, AOPA oder bei der FAA - und bei Fachleuten.
Ich weiß noch, wie die Firma Thielert in der Redaktion anrief und mich der Chefredakteur und die Werbeabteilung gemeinsam bewegen wollten, einen kritischen Artikel des "wichtigen Anzeigenkunden" umzuschreiben. Ich hätte fast gekotzt ...
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Etwas ganz anderes hat mich bei diesem Unfall gewundert: nun bin ich wirklich nicht gerade ein Motorenspezialist und weiß nicht genau, was das für ein 2-Zylinder-BMW-Boxermotor in jenem Experimental war. Ich dachte bisher, Flugzeugmotoren zünden mit Magnetzündung, so dass bei Elektronikausfall zwar die Avionik wegbleibt, nicht aber der Motor ausgeht. "Mutig" mit etwas zu fliegen, bei dem ein Elektronikausfall so fatal sein kann. Das ist ja schnell passiert - wie in diesem Beispiel beim Einschalten des Landescheinwerfers geschehen.
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Volle Zustimmung. Hat den Vorteil dass man in unserem Land - wenn man ein neues Hobby anfängt - irgend eine Zeitung für ein Jahr abonniert, danach kann man sie getrost abbestellen, man weiß wie der Durchschnitt der Leute in dem Bereich tickt und wird nie wieder etwas verpassen weil es immer das Gleiche ist, mit anderen Bildern.
Schade, das Medium hätte was Besseres verdient, die rühmlichen Ausnahmen bestätigen die Regel und lassen hoffen.
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Der Thielert lebt auch von Elektrik, ohne nix fliegen.
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Oh, dann kann man vielleicht aus diesem Bericht lernen (bzw. an entsprechender Stelle in der Checkliste dazudenken): wenn ich mit einem Motor fliege, der nur elektrikabhängig läuft, dann den Landescheinwerfer in einem Segment zuschalten, in dem ich entweder reichlich Höhe habe oder die Piste im Gleitflug erreichen kann
@Alexis: Au ja.. wo bekomme ich ein Parteibuch für's "gegen dagegen opponieren"? ;-)
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Christian, ? ... Was bitte?
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"Innerhalb einer solchen Redaktion habe ich LANGE gegen dagegen opponiert"
(= anstelle von "LANGE dagegen opponiert");
ich fand den Verschreiber nur nett - sehr viel Opposition in 3 Wörtern :-)
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Logo ... so ein Quatsch. Quasi ein Eigentor :-) Ich korrigiere es ..
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Sorry, Aerokurier und Co. sind keine Fachblätter. Auch wenn sien sich gerne so bezeichnen.
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Nö, klar, das sind Illustrierte. Für Leute, die sich für wenige einstellige Euro mit ihrem Hobby befassen wollen. Ob das nun Hausausbau, Kaninchenzucht, Makrame, Stereoanlagen, Gamekonsolen, Armbanduhren, Reiten oder GA sind, ist dann egal. Wenige Ausnahmen bestätigen die Regel (ct, Oldtimer-Markt/Praxis).
Aaaber: man seinen Job ja so oder so machen. Einen Unfallbericht zu referieren, in dem die entscheidenden Fragen nicht einmal erwähnt werden, ist halt etwas flüchtig. Auch in Illustrierten können fundierte Dinge stehen (gibt es ja auch im Aerokurier manchmal. Der Vergleich der spektralen Absorption von (Flieger-)Sonnenbrillen ist so ein Beispiel. Zugegeben, das war 1995....).
Die gefühlte wirtschaftliche Abhängigkeit ist sehr deutlich zu spüren, wenn man Berichte über neue Flieger liest. Der Autor will schreiben "Was soll das? Wer hat auf das Ding gewartet?" Würde er das schreiben, könnte der Betrieb gleich dicht machen. Da glaube ich dann die Beißhemmung des Redakteurs zu erkennen. Bemerkenswert auch die konsequente Abwesenheit von Gewichtsangaben, bloß keine Waage zum Pilot-Report mitnehmen.... Oder CAS-Angaben bei verschiedenen Powersettings, was ja mit 3x90° und GPS sehr einfach ist , hier erklärt
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Was ich bemerkenswert finde ist, dass sehr häufig Parallelen zwischen den Diskussionen hier und Beiträgen in Aerokurier/Flieger bestehen. Wir diskutieren Erdanker - zwei Ausgaben später gibt's den großen Erdankertest. Oder Überlebensanzüge. Etc.
Kritisiere das nicht, im Gegenteil. Eben bemerkenswert.
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Apropos Erdanker: Ich hatte 10 Stück bestellt (die "Hundeanleinversion").
Soll ich jemandem welche mit nach Höxter mitbringen? Stück 3 Euro.
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"den großen Erdankertest. "
Du meinst den Test, den sie, weil es in Mannheim eben nur eine bestimmt Bodenbeschaffenheit gibt, nur in recht festem Boden gemacht haben? Sind schon grausam, diese Zwänge.
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Das kann sein, ich habe den Text nicht gelesen...
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Sabine liest ja hier mit. lach
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Oktoberausgabe fliegermagazin: Eine lange Reportage über einen Gerichtsvollzieher, der Flugzeuge beschlagnahmt. "Ein Inkasso-Pilot erzählt". Das ganze basiert auf einer bescheurten US-Reality-Soap über solche Sachen.
Da ist ungefähr so, wie wenn in der Kundenzeitschrift von Wüstenrot eine Artikel über die Zwangsversteigerungen von Häusern zu finden wäre.
Frage: Sind das die Themen, die wir lesen wollen? Wann kommt "Deutschland sucht die schönste Bikini-Pilotin?"
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Och...den Vorschlag finde ich jetzt nicht so abseitig.
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Ganz toll ist auch der Artikel über Motorenpapst Mike Busch und dessen Buch "Manifesto" über die Auswüchse des Wartungs-Wahns (woran sicher viel Wahres ist).
Zitat: "Warum, so fragt er, sollte man einen gut funktionierenden Motor bei 1600 Betriebsstunden oder nach 12 Kalenderjahren ohne Anlass grundüberholen? "Euthanasie" nennt Busch das in seiner deutlichen Sprache.
No Comment. Viellleicht sollte Mr. Busch einfach nur Flugzeuge warten und sein Maul halten.
Ich Naivling dachteder Begriff "Euthanasie" stünde für systematische Morde zur Zeit des Nationalsozialismus als Teil der NS-Rassenhygiene! Aber er scheint ja Bewunderer zu haben für seine "deutliche Sprache".
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Vorsicht bei wörtlichen Übersetzungen und kulturellem Kontext von Begriffen. "to euthanize" ist ein gebräuchliches Wort und wird im Englischen dort verwendet, wo der Deutsche "Sterbehilfe" sagt.
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