Nachdem die meisten Empfehlungen und Erfahrungsberichte zu Luftfahrtversicherungen ohne den eigentlich interessanten Punkt "Verhalten im Schadensfall" auskommen, kann ich unfreiwillig eine konkrete Erfahrung beisteuern.
Mir hat ein Charterkunde meine C172 beschädigt, indem er mit Schleppstange losflog. Der Propeller berührte bei der Landung die Schleppstange und wurde beschädigt, was auch eine Shockload Inspection des Motors erforderlich machte.
Der Versicherungsmakler war asko (Saskia Guiijarro) und die dahinterstehende Versicherung die Euro Aviation. Die Versicherung habe ich rein über den Preis ausgewählt.
Wenige Stunden nach Schadensmeldung beim Makler hatte ich eine Schadensnummer der Versicherung und einige Fragebögen. Diese hatten den erwarteten Inhalt, es ging um eine genaue Beschreibung des Hergangs und Informationen zur Lizenz und Flugerfahrung des Piloten. Ich wurde auch gefragt, ob es eine Möglichkeit der Reparatur vor Ort gibt und gebeten ein Angebot beim LTB einzuholen. Das Angebot hatte ich am nächsten Tag, ebenso wie ein Telefonat mit dem von der Versicherung beauftragten Sachverständigen. Wiederum einen Tag später hatte ich von der Versicherung die Freigabe, die Reparatur nach dem Angebot des LTBs zu beauftragen. Zwei Werktage nach dem Schaden war der Propeller in der Post und der Motor ausgebaut.
Beim Zerlegen des Motors gab es wie befürchtet zusätzliche "Befunde". Nach gründlicher Diskussion habe ich beschlossen, gegen einen Aufpreis eine Generalüberholung des Motors durchzuführen. Der Propeller kam von Hoffmann als "overhauled" zurück, eine freudige Überraschung (ich hätte "repaired" erwartet). Nach insgesamt 6 Wochen war alles fertig. Ich musste den kompletten Betrag vorstrecken um keine weitere Zeit zu verlieren (der Motorüberholer gibt den Motor erst nach Bezahlung frei und der LTB legt das nicht aus).
Als ich alle Rechnungen hatte (12.500 € für die Versicherung, 10.000 € für mich), habe ich sie eingereicht und nach ca. einer Woche habe ich den kompletten Betrag überwiesen bekommen. Die Versicherung hat die Rechnung des LTBs komplett übernommen ohne Diskussion. Ich hatte befürchtet, dass man bei einigen Punkten sagt, dass diese das Flugzeug aufwerten (z.B. Shockmounts, überholter Magnet) und daher nur teilweise bezahlt werden.
Die Moral von der Geschicht: Versicherung und Makler haben sich so verhalten wie man sich es wünschen kann aber ein Flugzeug verchartere ich in diesem Leben nicht mehr...