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24. Februar 2014: Von RotorHead an Wolff E.
In Coburg gibt es weder ein VOR noch ein ILS. Falls das GPS nicht auf das HSI aufgeschaltet ist, gibt es auch keinen APR Modus im GPS sondern eher die NAV-Flagge im HSI. Das Final Segment eines GPS Approaches darf nicht begonnen werden, wenn das GPS nicht in den Approach Modus gewechselt hat.

Selbst wenn man auf einem zufällig passenden Radial eines irgendwo stehenden VOR unterwegs ist - die Nadel also in der Mitte steht und keine NAV-Flagge zu sehen ist - gibt es trotzdem eine OCA bzw. OCH und einen MAP. - Ablage vom Kurs hin oder her, weder OCA noch MAP wurden berücksichtigt.
24. Februar 2014: Von Wolff E. an RotorHead
Es kann ja auch sein, das die den GPS-Approach überhaupt nicht aktiviert haben oder der "EXEC" hat gefehlt. Oder einer war der Meinung es ist ein LOC und stellt um und es war noch ein VOR eingedreht. Die wussten das Wetter war schlecht und hatten damit schon sich selber Streß genug gemacht.
24. Februar 2014: Von Heiko L. an Wolff E.
Im Übrigen war der PIC offenbar ohne gültiges Medical unterwegs: "Sein flugmedizinisches Tauglichkeitszeugnis Klasse 1 war bis zum 24.10.2013 gültig." (der Unfall war am 2.11.). Naja, aber ob das irgendwas mit dem Geschehen zu tun hatte...?
24. Februar 2014: Von RotorHead an Heiko L.
Das Medical Klasse 2 dürfte noch gültig gewesen sein. Dann kann man mit einer CPL immerhin alles das machen, das auch mit einer PPL erlaubt ist.
24. Februar 2014: Von Lutz D. an RotorHead Bewertung: +1.00 [1]

Also, ich stelle fest, dass die Sichtweise erfahrener IFR-Piloten und erfahrener VFR-Piloten auf dieses und ähnliche Unfallgeschehen ganz erheblich voneinander abweicht und mir stellt sich die Frage, ob das daran liegt, dass daran liegt, dass reine VFR Piloten zu unbedarft sind oder dass IFR Piloten zu sehr auf das kleine und zu wenig auf das große Bild achten. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass folgende Analyse an meiner Unbedarftheit liegt.

Ich persönlich kann nicht nachvollziehen (ich spreche nicht davon, was legal ist), wie man bei einer solchen Wetterlage in Verbindung mit der von der Infostelle aktuell durchgegebenen Sichtweite einen non-precision Anflug fortsetzt. LOC-Knopf gedrückt oder nicht - es kann doch nicht sein, dass man sich in der Fliegerei in Situationen begibt, indem alles am seidenen Faden und der Fehlbedienung eines Instruments hängt.

Wenn ich die Anflugkarte richtig interpretiere, dann wäre die zu große Ablage ja bei Einhalten des Minimums deutlich über den Baumwipfeln bemerkt worden.

Für mich geht es auch in diesem Unfall nicht um handwerkliche Verfehlungen, sondern um ein klassisches Haltungsproblem.

Óffenbar waren dem Piloten die Risiken des Anflugs überhaupt nicht bewusst, er scheint gar kein Verständnis (mehr) dafür gehabt zu haben, was er da eigentlich gerade tut.

Sätze die mit "vielleicht hat er mit dem IPAD auf den Knien" beginnen, machen mich in diesem Zusammenhang wirklich krank.

Solche Unfälle lassen sich ganz sicher nicht dadurch verhindern, dass Leute ihre technischen Fertigkeiten trainieren oder in der Lage sind, IFR Approaches richtig zu fliegen oder ihr GPS besser bedienen können. Sie lassen sich dadurch verhindern, dass Piloten ihre Einstellung ändern und an ihrer Urteilsfähigkeit arbeiten.

24. Februar 2014: Von Wolff E. an RotorHead
Wo steht das ein KLasse 1 medical ein weiteres Jahr für Klasse 2 reicht wenn man nur einen CPL hat? Meines Wissens muss man für CPL immer Klasse 1 haben.
24. Februar 2014: Von Wolfgang Lamminger an RotorHead
Richtig ist, dass ein Medical Klasse 1 zum Medical Klasse 2 wird, sobald die Frist nach Klasse 1 (1 Jahr) abgelaufen ist.

Dabei darf jedoch nicht mehr mit den "Privilegien" der Klasse 1 (also gewerbliche Tätigkeit) geflogen werden.

Die Tätigkeit als Privatpilot ist danach natürlich weiter möglich und es ist davon auszugehen, dass der Unfallflug kein gewerblicher Fluig war.

Aber: ab dem 50. Lebensjahr ist auch Klasse 2 nur 12 Monate gültig... und wenn ich richtig gelesen habe, war der PIC älter als 50.

24. Februar 2014: Von RotorHead an Wolff E.
Das Recht, mit einer CPL und Medial Klasse 2 die Rechte einer PPL auszuüben ergibt sich aus:


FCL.305 CPL — Rechte und Bedingungen


a) Rechte. Inhaber einer CPL sind berechtigt, innerhalb der entsprechenden Luftfahrzeugkategorie

(1) alle Rechte des Inhabers einer LAPL und einer PPL auszuüben
...

und

MED.A.030 Tauglichkeitszeugnisse

...
c) Bewerber um und Inhaber von Privatpilotenlizenzen (Private Pilot Licence, PPL), Segelflugzeugpilotenlizenzen (Sailplane Pilot Licence, SPL) oder Ballonpilotenlizenzen (Balloon Pilot Licence, BPL) benötigen zumindest ein Tauglichkeits­zeugnis der Klasse 2.
...

Ein Problem dürfte allerdings darin bestehen, dass wohl auch das Medial Klasse 2 abgelaufen war:

MED.A.045 Gültigkeit, Verlängerung und Erneuerung von Tauglichkeitszeugnissen

a) Gültigkeit
...
(3) Die Gültigkeitsdauer von Tauglichkeitszeugnissen der Klasse 2 beträgt:
...
iii) 12 Monate bei Lizenzinhabern, die das 50. Lebensjahr vollendet haben
...
24. Februar 2014: Von Ursus Saxum-is an Wolff E.
Das müsste ein rascher Blick in ein Class 1 Medical beantworten können. In US und UK Medicals kenne ich das so, dass dort zwei Daten angegeben sind - Class 1 expiration date und ein späteres Class 2 expiration date.

Im Zwischenbericht wird nur das Ablaufdatum des Medical Class 1 aufgeführt. Wenn das ein EU part-FCL Medical für 6 Monate Single Pilot war, dann könnte das Class 1 noch weiter 6 Monate Gültigkeit als Class 2 Medical gehabt haben (für über 50-Jährige). Aufgrund des Ablaufdatums muss das Class 1 Medical auch schon nach part-FCL erteilt worden sein, ansonsten wären die Fristen 12 Monate und 24 Monate gewesen (JAR-FCL hat erst ab 60 reduziert). An der Stelle sind wir aber komplett in der Spekulation.
24. Februar 2014: Von Julian Koerpel an Ursus Saxum-is
Mit Verlaub:
Das Medical wird hier keinen Einfluss gehabt haben, gültig hin oder her.

Man hat sich über x-Meilen weit abseits der Anfluggrundlinie (=zu weit nördlich) befunden & ist gesunken.

Das, und nix anderes ist aus meiner Sicht die Ursache für den dann folgenden Unfall (CFIT)
24. Februar 2014: Von Lutz D. an Julian Koerpel Bewertung: +1.00 [1]

Mit Verlaub:
Das Medical wird hier keinen Einfluss gehabt haben, gültig hin oder her

Sollte der Verunfallte ohne gültiges Medical geflogen sein, rundet das aber das Gesamtbild zu dem ab, was ich als "Haltung" beschrieben habe.

24. Februar 2014: Von Julian Koerpel an Lutz D.
OK, so gesehen stimmt das natürlich.
24. Februar 2014: Von Lutz D. an Julian Koerpel
Aber klar, das ist auch nicht ganz fair, weil bei diesem ganzen Behördenwahn natürlich schon mal das eine oder andere vergessen werden kann, auch wenn die Haltung stimmt.
24. Februar 2014: Von Achim H. an Lutz D.
Ich persönlich kann nicht nachvollziehen (ich spreche nicht davon, was legal ist), wie man bei einer solchen Wetterlage in Verbindung mit der von der Infostelle aktuell durchgegebenen Sichtweite einen non-precision Anflug fortsetzt. LOC-Knopf gedrückt oder nicht - es kann doch nicht sein, dass man sich in der Fliegerei in Situationen begibt, indem alles am seidenen Faden und der Fehlbedienung eines Instruments hängt.

Ja, das nennt sich IFR :) Zur Übung spricht nichts dagegen, einen Approach zu fliegen, von dem man ausgeht, dass er nicht zur Landung führen wird. Das ist legal und OK. Ich persönlich mache es ungern, denn warum muss ich solche Dinge in Bodennähe üben, wo jeder Fehler mit dem Tod bestraft wird?
24. Februar 2014: Von  an Lutz D.
Sollte sein Medical vor dem 8.4.2013 ausgestellt worden sein, kann es durchaus in der Klasse zwei noch zwei Jahre lang gültig sein.
24. Februar 2014: Von Alfred Obermaier an Achim H.

... es gibt da einen boesen Spruch hier in Amiland:

VFR: Licence to Fly

IFR: Licence to kill

Bin schon weg

24. Februar 2014: Von Thore L. an Lutz D. Bewertung: +2.00 [2]
Lutz, es gibt die, bei denen die Haltung daneben ist, und es gibt die, die alles super korrekt machen. Dazwischen gibt es - wie ich glaube die meisten - die alle irgendwann mal was versuchen, was eigentlich nicht erlaubt ist: mal die Frau an die Controls lassen, auch mal auf 360 Fuß sinken, you name it. Da werfe den ersten Stein, der ohne Makel ist.

Ich glaube bei dem Unfall hier sah für die Piloten das Wetter die meiste Zeit hindurch ganz gut aus. Die flogen die meiste Zeit ausserhalb von Wolken, und hatten neben Nebel auch teils ganz gute Sicht am Boden. Im Unfallbericht steht, dass der Flugleiter das Wetter auch mal gar nicht so schlecht beschrieb. Da musste der Pilot ja einen approach versuchen, wenn es dann immer wieder Sichtweiten um 1000 Meter gab, mit "Wetterbedingungen am Minimum" - und eben nicht "deutlich unter Minimum".

Auch GAFOR war jetzt nicht toll, aber M7 kann man schon mal versuchen, wenn man IFR unterwegs ist. Kein X weit und breit. GAFOR warnte lediglich vor vereinzelten Stratusfeldern in 300ft. Das hat mit dem, was er dann vorgefunden hat (aufliegende Bewölkung) nichts zu tun.
24. Februar 2014: Von Christof Edel an Lutz D.

Ich finde den Bericht insgesamt wenig aufschlussreich...

Letztendlich ist das Flugzeug nach einem schlecht geflogenen Anflug beim Durchstarten nach Rechts abgedreht und weitab vom Fehlanflugverfahren in den Wald gestürzt.

Die Absturzursache war also wohl Kontrollverlust, ob die Kontrolle hundert Fuß zu tief oder 500 Meter zu weit seitlich verloren ging spielt eher eine untergeordnete Rolle. Der schlechte Anflug weist vielleicht darauf hin, daß der Pilot am Steuerhorn wohl an diesem Tag nicht sehr gut flog; wobei sicherlich nicht auszuschließen ist das der PPL hier üben durfte... Der Bericht schweigt leider zum Thema Motor- oder Instrumentenschaden.

Bislang haben erst zwei Flugschüler ernsthafte Versuche gemacht, mich und sich um's Leben zu bringen. Jedenfalls nehme ich aus diesem Unfall mit, daß (1) wenn der Lotse meinen Anflug schlecht findet erstmal Durchstarte und es nochmal von Vorne versuche und (2) keinen PPL unter 1000 Fuß in Instrumentenwetter fliegen lasse, wenn ich ihn/sie nicht schon in Wolken weiter oben gesehen habe.

25. Februar 2014: Von Lutz D. an Thore L. Bewertung: +1.00 [1]

Lutz, es gibt die, bei denen die Haltung daneben ist, und es gibt die, die alles super korrekt machen. Dazwischen gibt es - wie ich glaube die meisten - die alle irgendwann mal was versuchen, was eigentlich nicht erlaubt ist: mal die Frau an die Controls lassen, auch mal auf 360 Fuß sinken, you name it. Da werfe den ersten Stein, der ohne Makel ist.

Moin Thore,

da stimme ich Dir vollkommen zu, das Fliegerleben ist ja so weit reglementiert, dass man keinen einzigen Flug ohne Regelverstoß durchführen kann. Ich spreche aber im Prinzip nicht von Legalität, sondern von good airmenship und Urteilsvermögen, vor allem in Bezug darauf, was wichtig und was unwichtig ist. Mal die Frau an die Controls lassen ist - abseits der legalen Fragen - völlig ok in 2000ft, VMC, straight & level und alles im grünen Bereich.

In IMC unter die DH zu sinken hingegen ist völlig doof und bleibt doof, ganz egal wie die äußeren Umstände sind - und zwar nicht etwa, weil es das Gesetz so will, sondern weil das einfach eine sinnvolle Praxisnorm darstellt, deren Nicht-Einhaltung das Risiko für ein vorzeitiges Ableben völlig explodieren lässt.

Ich plädiere nicht dafür, dass wir immer und zu allen Zeiten regelkonform fliegen sollten. Es gibt ganz eklatante Regelverstöße (denen ich hier nicht das Wort reden will), die nicht zu einer Erhöhung des Gesamtrisikos führen, z.B. wenn man als erfahrener Kunstflugpilot eine Fassrolle in einer 172er fliegt. Und dann gibt es Dinge, da ist es völlig egal, was die Regeln sagen, man lässt es einfach bleiben.

Was den vorliegenden Unfall angeht - klar, vielleicht gab es einen Kontrollverlust beim Durchstarten, weil ein Triebwerk stehen geblieben ist und der Zwischenbericht lässt das einfach mal weg bzw. die BFU hatte noch keine Zeit, sich die Motoren anzusehen. Ich bleibe dabei - wer jetzt noch nach solchen Dingen als Erklärung / Begründung für den Unfall Ausschau hält, will das Offensichtliche nicht sehen.


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