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Reise | Diskussionstitel wie verlässlich sind Metars  
25. Februar 2013: Von Erwin Pitzer 
die wettermeldung für Stuttgart war definitiv falsch, was ziemlich skandalös ist, denn darauf müssen sich Piloten verlassen können.

hallo achim und markus,

genau so ging es mir auf einem vfr-flug von kosice nach wroclaw.
in kosice bei gutem vfr-conditions gestartet musste ich um über die tatra zu kommen on top gehen.
metar wroclaw: broken 1500 f, auf der ganzen strecke strecke fragte ich wieder nach bei poznan information, krakau,
katowice und erhielt immer die gleiche info: wroclaw broken 1500.

das sollte kein problem sein, dachte ich mir, da wirst du schon das loch vom dienst finden, flog ich weiter.
dem war nicht so. in 6.500 geschlossene wolkendecke über wroclaw.
beim kreisen über breslau kam es mir vor, als ob weiter im norden etwas blau schimmerte. ich flog in diese richtung.
10 minuten, 15 minuten, 20 minuten aber der blaue fleck wanderte immer vor mir her....
das wird hier nichts, musste ich mir eingestehen.
also zurück zur destination, es war ende mai, also kaum vereisungsgefahr. bei 2000 f erste wolkenlücken, bei 1200 in vmc, also stimmt doch: 1500 broken
25. Februar 2013: Von B. Quax F. an Erwin Pitzer
Das Metar muss deswegen nicht falsch sein, wir haben ja auch CAVOK für keine Wolken unter 5.000 Fuß. Es könnte trotzdem OVC von 6.000-30.000 fuß sein. Ein Metar guckt immer nur von unten auf die Wolken, FEW 500 und Broken 1.200 heißt nicht das ich nur eine Chance hätte den blauen Himmel zu sehen. Sonder der anfliegende Pilot kann erwarten das er in 1.200 Fuß den Boden sehen kann und noch ein paar tiefer Wolkenfetzen erwarten muß, die ggf. die Sicht behindern. Auch ist das Metar nicht zur Flugplanung (Streckenflug) geeignet, es konzentriert sich nur auf den Flugplatz. Was darüber passiert ist dem Metar egal, es geht nur um den Anflug. Das TAF liegt wirklich oft daneben, besonders im Winter mit der Nebelauflösung. Das geht meistens nicht auf und kann jeden Piloten ganz schön treffen.
26. Februar 2013: Von Jochen Dimpfelmoser an Erwin Pitzer
TAFs in den ehemaligen Sowjetstaaten sind immer interessant. Die Vorhersagen sind meist schlechter, wie es aktuell dann ist. Der Grund , die Wetterfrösche werde in Regress genommen sollte das Wetter schlechter sein, wie vorhergesagt. Das treibt solche Blüten das man zum Teil für Almaty bei sever cavok etwas von Heavy TS lesen muss. Bishkek direkt neben an, was eine Ami Base ist , davon aber nix sagt :)
26. Februar 2013: Von Achim H. an B. Quax F.
Das Metar muss deswegen nicht falsch sein, wir haben ja auch CAVOK für keine Wolken unter 5.000 Fuß. Es könnte trotzdem OVC von 6.000-30.000 fuß sein.

Ganz so einfach ist es nicht. Das METAR berichtet alles, was von unten als gesichert beobachtet werden kann, egal ob es in 100 Fuß oder in 30 000 Fuß ist. Die 5000-Fuß-Grenze gilt nur für CAVOK/NSC.

Auch ist das Metar nicht zur Flugplanung (Streckenflug) geeignet, es konzentriert sich nur auf den Flugplatz. Was darüber passiert ist dem Metar egal, es geht nur um den Anflug.

Genau darum ging es -- die Bedingungen für einen Anflug. Auch was über der untersten Schicht ist, ist relevant und muss angegeben werden, sofern möglich. Enroute gibt es andere Quellen und das war auch überhaupt kein Problem -- schönster Sonnenschein.

Ich habe mit dem DWD-Mann in Stuttgart gesprochen, der die Beobachtungen gestern gemacht hat. Seine Erklärung ist, dass es den ganzen Tag über 7/8 Bewölkung hatte und sie nicht in der Lage waren, gesicherte Erkenntnisse über die Wolken darüber zu erlangen und sie nichts angeben dürfen, was nicht gesichert ist. Sie wussten, da ist was drüber aber nicht genau was, daher keine Angabe. Wenn es ab und zu weniger als 7/8 sind, dann können sie sehen was darüber ist und das merken sie sich auch und führen es dann später bei 7/8 wieder auf, obwohl sie es nicht mehr sehen.

Also wusste der DWD, dass wir OVC haben, aber er konnte es wegen der kleinen Löcher der 7/8-BKN012-Schicht nicht genau bestimmen und daher musste er es ignorieren. Sehr unbefriedigend, vor allem da es bei uns keine PIREPs gibt.

Letztlich wäre eine Landung möglich und nicht riskant gewesen aber EDDS hätte mir logistisch nicht viel gebracht, ich wollte ja unten VFR weiter und das wäre nicht sicher gewesen. Dazu noch eine 4000-5000-Schicht mit moderate icing.
26. Februar 2013: Von Erwin Pitzer an B. Quax F.
"das metar guckt immer von unten auf die wolken"

dann hätte es doch sehen müssen: 2000 overcast
26. Februar 2013: Von B. Quax F. an Erwin Pitzer
Nein, es geht nur bis zur ersten Bewölkung vom Boden die mehr als Häfte des Himmels bedeckt. Wahrscheinlich weil es niemals "gesicherte" Erkentnisse für die Wolken darüber gibt! Es gibt ja auch CAVOK OVC FL300 (z.B. für Wolkenlos bis auf eine Cirrusschicht in 30.000 Fuß).
26. Februar 2013: Von B. Quax F. an Achim H.
Habe ja nicht behauptet ob die Landung in EDDS möglich gewesen wäre oder nicht. Ich habe nur gesagt warum das Metar wahrscheinlich nicht falsch war. Die können die Tops und Layer vom Boden nicht bestimmen. Es könnte auch Broken 2.000 Fuß geben und die Tops bis in FL200 hoch reichen! Also Angaben zu den Tops kann man meiner Meinung nach vom Metar nicht erlangen und es wird auch nicht versucht welche anzugeben, weil es keiner genau bestimmen. Richtig Pireps würden uns sicher viel helfen, aber da 99,9% Linienflieger unterwegs sind und denen das völlig egal ist wird sich das leider nicht ändern.
26. Februar 2013: Von Achim H. an B. Quax F.
Nein, es geht nur bis zur ersten Bewölkung vom Boden die mehr als Häfte des Himmels bedeckt.

Das stimmt nicht. Alles was vom Boden gesichert beobachtet wird, wird berichtet. Teilweise auch anhand historischer Daten (also wenn da z.B. ein OVC050 den ganzen Tag steht und es zieht ein BKN010 rein, dann bleibt der OVC050 im Report, auch wenn sie ihn nicht mehr sehen können, denn sie wissen noch dass er da ist).

Ich habe nur gesagt warum das Metar wahrscheinlich nicht falsch war. Die können die Tops und Layer vom Boden nicht bestimmen.

Um Tops ging es hier nicht, sondern darum, dass sich über dem BKN012 Layer ein OVC020 Layer (Höhe geschätzt) befand, den das METAR ignoriert hat. Sie wussten dass er da war (so wurde mir per Telefon vom Meteorologen heute bestätigt) aber die Löcher im BKN012 waren nicht groß genug um den OVC-Layer genau zu ermitteln und da sagt die Regel wohl dass nichts aufgeführt wird.

Höchst unbefriedigend. Die beste Lösung ist wohl, ATC andere Piloten um PIREPs zu bitten aber das macht in Europa immer einen ziemlichen Aufwand und ist nicht die beliebteste Anfrage in einem beschäftigten Sektor.
26. Februar 2013: Von Sebastian Golze an Erwin Pitzer Bewertung: +1.00 [1]
Da wir die METARs nicht ändern können, muss man wohl lernen sie besser zu interpretieren. In den letzten Wochen gab es im Nordosten ständig sehr schlechtes Flugwetter. Die METARs haben fast immer nur eine broken Schicht angegeben. In der Realität gab es dann jeweils eine kompakte Schicht von z.B. 300ft bis 5000ft obwohl nur broken 300ft angesagt wurde. Aus praktischer Sicht war das jeweils immer overcast. Beim Anflug konnte man manchmal etwas oberhalt der untersten Schicht schon kurzzeitig vertikal den Boden sehen. Daher vielleicht die Angabe broken. In Flugrichtung war aber nie ein Loch zu sehen durch das man hätte fliegen können. Ich persönlich setze in der Praxis somit broken mit overcast gleich.

Parallel wurden in der Significant Weather Chart allgemein deutlich höhere Wolkenschichten suggeriert, die dann real nicht existent waren. Oft wurden Wolken mit Eis bis ca. FL160 angesagt aber über 5000ft gab es nur noch Sonnenschein.

Und die dritte Erkenntnis der letzten Wochen war dass Niederschläge mit Radarechos bezüglich der Minima täuschen können. Teilweise ist das Flugwetter nach dem Abziehen der Echos eher deutlich schlechter geworden als im Niederschlag selber. Das gilt aber ziemlich sicher im Sommer nicht.
27. Februar 2013: Von Pelle Goran an Sebastian Golze
Wir befinden uns gerade mitten in einer Klimaveränderung, ob nun anthropogen oder nicht soll nicht interessieren, und darum wird es dem einen oder anderen auffallen, dass Wetterinformationen nie direkte Aussagen sind, sondern mit meteorologischem Wissen (!) interpretiert werden müssen. Aktuell ist es beim ersten Augenschein zB manchmal kaum möglich die Grenzen zwischen Wolken, Dunst und Nebel sauber zu erkennen.

1. Wenn wie beschrieben BKN herrscht und man oberhalb der ersten Schicht den Boden sehen kann, dann ist das ja eine korrekte Aussage. Wenn dann in und unter der BKN eine Dunstschicht liegt, dann WIRKT das wie OVC, ist es aber nicht. Genaues sagt einem dann aber der Rest der Metinfo, zB rel Feuchte und Taupunkt -> man muss immer das gesamte Wetterbild interpretieren, nie einen Faktor alleine.

2. Was soll Wolkenschichten "suggerieren" denn heissen? Icing conditions heisst ja nicht, dass auch sichtbare Wolken da sind. Da muss man schon penibel sein.

3. Auch hier - das gesamte Wetterbild muss interpretiert werden. Zieht ein Niederschlagsgebiet bei knappen Minus-C-Graden durch und ist das Rückseitenwetter wärmer, dann ist natürlich wegen der Dunst und Nebelbildung die Sicht nach Durchzug schlechter - sagt einem auch der Taupunkt sofort.

Ich kann in den Aussagen mal erstmal nur einen Ansatz nur einen verbesserungswürdigen Ausbildungsstand zum Thema Wetter erkennen. Man darf nicht vergessen, dass alles was auf der Grundlage und auf dem Niveau von Bauernregeln ist, mit der Klimaveränderung nicht mehr trägt.
27. Februar 2013: Von Pelle Goran an Jochen Dimpfelmoser
Der größte Unterschied ist ob die Vorhersagestationen noch auf den alten Mean Probability Vorhersagen oder den neueren Significant Probability beruhen. Letztere gehen nicht stumpf mehr vom Mittelwert der errechneten Wetterbedingungen aus, sondern gewichten das Ergebnis mit dem Significant Impact - der dazu führt, dass schwierige Wetterbedingungen überstark prognostiziert werden, quasi die rechnerische Variante von gesteigertem Vollkaskodenken. Begonnen hat damit übrigens der DWD im Seewetterdienst, bei den von einem zum anderen Jahr die Wellenvorhersagen mit einem Mal nicht mehr mittlere Wellenhöhe sondern mittlere zu erwartende Wellenmaxima waren. Es kann sein, dass die russischen Kollegen da physikochemisch schon weiter vorgeprescht sind als die amerikanischen Kollegen ...
2. März 2013: Von Michael Höck an Pelle Goran
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