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Hallo P&F-Leser,
zunächst bitte ich die versammelten Foristen um Entschuldigung, dass ich diesen Beitrag anonym schreibe. Der Grund ist denke ich nachvollziehbar. Danke an Jan Brill für die schnelle Ausnahme.
Offensichtlich gab es in den letzten Tagen einige Hausdurchsuchungen bei Kunden der Firma OPMAS (Flugzeugimport via Dänemark VAT-free vor 2010). Auch bei uns stand die Steuerfahndung mit sechs Leuten vor der Tür. Wir sind allerdings keine Beschuldigten. Noch nicht? Ermittelt wird wohl gegen den deutschen Cessna-Importeur.
Ist so was inzwischen normal? Wir hätten die Unterlagen auch freiwillig übergeben. Flugbuch, Bordbuch etc. Aber eine Hausdurchsuchung? Was nun? Anwalt suchen?
sheepfly
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Hallo Sheepfly,
ja, es sieht so aus, als ob die Importe durch OPMAS nun auch bei uns generell durch die Finanzbehörden angegriffen würden. Uns liegt dazu auch einer der Durchsuchungsbeschlüsse vor. Darin heisst es:
Es besteht daher der Verdacht, dass die Zwischenschaltung der dänischen Firma OPMAS nur zum Schein erfolgte und dazu diente, eine Umsatzbesteuerung der vorgenannten Lieferungen zu 19% Umsatzsteuer gemäß §§ 1, 3, 12 UStG im Inland zu vermeiden.
Ähnlich war bereits Italien gegen OPMAS-Importe vorgegangen. Ermittelt wird nach unseren Informationen gegen die Gesellschafter und Geschäftsführer der Fa. Röder. Wir wissen in der Redaktion von weiteren Fällen. Ich empfehle in jedem Fall die Hinzuziehung eines Anwalts, auch als OPMAS-Kunde.
viele Grüße
Jan Brill
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Wenn überhaput, dann soll das doch OPMAS selbst wieder gerade biegen. Das sind doch die eigenen Anwälte in solch einer Sache.
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besteht die Möglichkeit, dass diese Flugzeuge beschlagnahmt werden ?
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Das kann jetzt teuer werden. Habe auch durch OPMAS eingeführt...
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Jetzt mal ganz naiv gefragt: Weshalb sollte überhaupt private Einfuhr über OPMAS UStfrei sein?
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Ach Mensch, das ist/war doch alles ganz einfach. Also:
- Früher galt auf Luftfahrtprodukte und -Dienstleistungen inkl. Flugzeuge in Dänemark ein Umsatzsteuersatz von 0 Prozent.
- Wenn also ein Däne (oder eine dänische Firma) ein Flugzeug in den USA kauft und nach Dänemark einführt, wird dort die dänische Einfuhrumsatzsteuer fällig: 0 Prozent.
- Wenn ein Privatmann aus der EU etwas in einem anderen EU-Land kauft, dann zahlt er dort die dort geltende Umsatzsteuer. Ich glaube, der Fachbegriff heißt Quellenbesteuerung.
- Wenn also ein Privatmann in Dänemark ein Flugzeug kaufte, dann zahlte er die dort geltende Umsatzsteuer für Flugzeuge: 0 Prozent.
Alles legal, alles easy, WENN (!) der Privatmann tatsächlich ein Flugzeug von einem Dänen kauft, also Geld an den Dänen zahlt, wenn besagtes Flugzeug tatsächlich auch mal in Dänemark bei seinem Besitzer war, und wenn es vorher auch mal tatsächlich dem Dänen gehört hat. Und ein paar weitere Feinheiten sind auch noch zu beachten. Diese Details sollten idealerweise in den Unterlagen nachzuweisen sein. Es spricht ja nichts dagegen, dass ein potenzieller Flugzeugkäufer auf die großen Anzeigen von OPMAS aufmerksam wird und daraufhin dort ein Flugzeug kauft.
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Das kann jetzt teuer werden. Habe auch durch OPMAS eingeführt...
Abwarten. Ich bin sicher, das wird letztlich vom Europäischen Gerichtshof in Luxemburg entschieden. Es handelt sich um EU-Recht. Die deutschen Finanzgerichte werden wahrscheinlich das Finanzamt unterstützen aber in Luxemburg gelten andere Schwerpunkte. Bis das Urteil da ist, sollten die Betroffenen jedenfalls gut Geld zur Seite legen.
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"Alles legal, alles easy, WENN....noch ein paar Feinheiten.."
Genau darauf wollte ich hinaus. Das Geschäftsmodell von OPMAS (und Anderen Firmen) war wohl nicht ganz so im Sinne des (dänischen) Erfinders der Steuerbefreiung. Ähnliches erleben wir gerade in Österreich mit einer "Aktion scharf" bei PKWs die zwar im Ausland zugelassen aber im Inland benutzt werden und daher "NOVA"-versteuert werden hätten sollen. Jetzt eben mit Strafzuschlag, hat der Finanz schon 47 Mill EUR eingebracht.
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Nun mal langsam. Nach den vorliegenden Infos wird ja hier nicht gegen OPMAS oder ermittelt, sondern gegen Röder, die da wohl etwas falsch gemacht haben. Wenn man aber alles komplett richtig gemacht hat, gibt's es wohl nichts zu befürchten. Wie gesagt, warum auch, wenn man alles wie vorgeschrieben gemacht hat. "Jetzt wird's teuer" halte ich für Unsinn.
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Wenn ein Flugzeug in die EU eingeführt wird, zahlt man in dem Land die VAT, in dem man zuerst landet. Das war in DK 0%. Diese Abwicklung hat OPMAS übernommen und sich bezahlen lassen. Ein Eigentümerwechsel fand nicht statt und war auch nicht nötig.
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Wenn ein Flugzeug in die EU eingeführt wird, zahlt man in dem Land die VAT, in dem man zuerst landet. Das war in DK 0%. Diese Abwicklung hat OPMAS übernommen und sich bezahlen lassen. Ein Eigentümerwechsel fand nicht statt und war auch nicht nötig.
Entschuldigung, stimmt! Meine Beschreibung galt für den Fall, dass jemand ein Flugzeug in den EU kaufte.
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Wenn Sie sagen, es stimmt, dann kann ich ja wieder beruhigt schlafen. ;)
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Wenn ein Flugzeug in die EU eingeführt wird, zahlt man in dem Land die VAT, in dem man zuerst landet. Das war in DK 0%. Diese Abwicklung hat OPMAS übernommen und sich bezahlen lassen. Ein Eigentümerwechsel fand nicht statt und war auch nicht nötig.
Aber wenn man ausschließlich deshalb zuerst in DK landet um die Umsatzsteuer zu vermeiden, dann könnte eine missbräuchliche Gestaltung vorliegen. Dem entgegen stehen Freizügigkeitsrechte in der EU (ich lande wann und wo ich will) und freier Warenverkehr. Ich denke die Finanzverwaltung hat hier einen schönen Fisch am Haken und wird das bis zum EUGH durchkämpfen.
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Nein, das waren sicher zufällige Erstlandungen in DK. Liegt doch auf dem Weg..
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Da hätten also nur die Wikinger so richtig schlechte Karten - halt, die sind ja auch nicht bei der EU, sondern nur beim EWR.
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Dann bleibt nur noch auswandern...
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Es wurde ja hier Umsatzsteuer nicht vermieden, sondern der in diesem EU Land übliche Satz bezahlt. Der lag eben bei 0%. Hat ja der Einführer nicht erfunden sondern ein EU Staat festgelegt......Wäre der bei 30% gewesen, würde das deutsche Finanzamt dann auch so einen Terz veranstalten?
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Wohl kaum. Wenn diese verfluchte Europäisiereung Nachteile für die Bürger bringt, dann ist das eben so und unabwendbar.
Wehe aber irgendwo könnte einer aus den Gesetzen Profit ziehen, dann ist der Teufel los.
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"Es wurde ja hier Umsatzsteuer nicht vermieden, sondern der in diesem EU Land übliche Satz bezahlt. Der lag eben bei 0%."
Köstlich. Wächst hier ein hoffnungsvolles Politikertalent heran? :-)
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Wächst hier ein hoffnungsvolles Politikertalent heran?
Nein, hoffnungsvolle Politikertalente zeichnen sich dadurch aus, dass sie den Steuersatz 0% überhaupt nicht kennen - sondern vielmehr ständig neue Steuern und Abgaben erfinden, um für sich und ihre Klientel immer aus dem Vollen schöpfen zu können. Das Nichtvorhandensein einer Steuer betrachten diese Leute schon als Subvention.
mfG
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wer war das mit: rechte halbieren und pflichten verdoppeln?
mfg
ingo fuhrmeister
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der auch gesagt hat: in Deutschland ist die höchste Form der Anerkennung der Neid
mfG ps: freue mich schon auf den Caipi
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das könnte der neue werbeslogan von rot-grün sein!
das wird dann ein neid-caipi....
aber mal zum thema: mit welcher berechtigung forschen denn MOF-boys bei den firmen? wenn nach europ. recht eingeführt
wurde, ist das luftfahrzeug in DEN rechtmäßig mit allen papieren eingeführt und vereinfuhrumsatzsteuert worden. belege sind
warscheinlich alle da - und gut ist!
mfg
ingo fuhrmeister
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... um einen alte Spruch anzupassen, das Finanzamt kennt weder grün noch rot noch schwarz noch gelb. Es kennt nur potentielle Steuerhinterzieher.
Es wäre doch schön, wenn die Kollegen vom FA, die da jetzt ein Fass aufmachen, mal für ein Jahr in Italien oder Griechenland hospitieren würden. Da würden die aber fündig werden, jeden Tag, ganz ohne sich anzustrengen ...
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