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Sonstiges | Eurocontrol auf Twitter - Social-Media Lehrbeispiel  
13. Mai 2010: Von V Stuhlsatz 
https://hyperkontext.at/weblog/artikel/eurocontrol-auf-twitter-social-media-lehrbeispiel/

Eurocontrol auf Twitter - Social-Media Lehrbeispiel
Dienstag, 11 Mai 2010 20:20 MET

Thema:Kommunikation
Stichworte:Management, Marketing, Social-Web

dieser Artikel
Eurocontrol auf Twitter - Social-Media Lehrbeispiel [hyperkontext | Weblog] ∞ DauerlinkKommentare

Aurelie Valtat spielte in den Tagen der Aschekrise virtuos auf der Social-Web-Klaviatur und brachte Eurocontrol vermutlich mehr Reputation und Vertrauen als die gesamte 50jährige Geschichte dieser Organisation.

Es ist ein Lehrbeispiel für Behörden und NPOs, wie Vertrauen gewonnen und damit Aktionsradius und Einfluss erhöht werden kann.

Derweil agieren nationale europäische Flugsicherungen (ANSP) ähnlich dem sowjetischen Zentralkomitee anno 1970.

Eurocontrol im Social-Web
Die zwischenstaatliche Organisation Eurocontrol (Geschichte und weiteres zur Eurocontrol auf Wikipedia) zeigt vorbildhaft, welch enormen Nutzen für alle Beteiligten es hat, die Instrumente moderner Web-Kommunikation zu spielen.

Der strategische Kopf dahinter ist Aurelie Valtat.
Ich will mich mangels Wissen der Interna nicht in Spekulationen verlieren, wie es zum virtuosen Spiel auf der Social-Web-Klaviatur kommt. Vermutlich ist die Sache aber einer Verkettung glücklicher Bedingungen geschuldet, denn eines aufgeschlossenen Managements. Vielleicht irre ich aber auch gewaltig.

Aschewolke – Eurocontrol hilft Passagieren
Glücklicherweise startete Eurocontrol bereits ihre Social-Media-Aktivitäten per 1. Dezember 2009. Bei Ausbruch einer Krise ist es nämlich zu spät, sich darum zu kümmern.

Seitdem wird neben der umfangreichen Eurocontrol-Website auch auf folgenden Kanälen gespielt, die sich gegenseitig ergänzen:

•Twitter: https://twitter.com/eurocontrol
•Facebook: https://facebook.com/eurocontrol
•Lesezeichen auf Delicious: https://delicious.com/eurocontrol
•Eurocontrol Youtube-Channel
Im vorliegenden Fall spielt vor allem Twitter seine Stärken aus.
Bis zum Ereignis der Aschewolke hatte der Twitter-Account 300 Follower, quasi die Eingeweihten und Fachleute.

Am 15. April beginnt Aurelie Valtat den Twitter-Kanal auch dafür zu nutzen, gestrandeten Passagieren zu helfen, Informationen weiterzureichen und zu bündeln. Das spricht sich rum. Binnen kurzer Zeit steigt die Follower-Zahl auf rund 7000 an.

Mit der jüngsten Welle folgen derzeit knapp 9000 Eurocontrol auf Twitter.

Die wesentlichen Punkte, warum diese Kommunikation so erfolgreich war/ist, wurden bereits am 22. April in einem Blogbeitrag aus Belgien aufgelistet:

a.Open to conversation
b.Quick with answers
c.Loud & clear communication
d.Consequent in hashtags
e.Sounds like a person
f.Nice in the right way
What you can learn from Eurocontrol on Twitter


Aus den Apriltagen gibt es einen detaillierten Zeitablauf zur Aschekrise aus Sicht von Eurocontrol.

Die Netzgeneration
Die bekannte Buchautorin Anne M. Schüller, die über 20 Jahre in Vertriebs- und Marketingpositionen arbeitete, zählte kürzlich in einem Interview auf business-wissen.de ein paar Punkte auf, welche die »Netzgeneration« ausmachen würde:

Ihre [die »Netzgeneration«] größte Stärke ist das Wissen, wie sich aus vernetzten Strukturen Vorteile schöpfen lassen.

•Kooperation statt Konfrontation;
•Gleichrangigkeit und Selbstorganisation;
•Dialog und Interaktion;
•Teilen und Partizipation;
•Transparenz und Wahrhaftigkeit;
•Kreativität und Schnelligkeit sowie
•Beiträge leisten und helfen wollen.
Marketing-Expertin Anne M. Schüller im Interview


Fast alle genannten Punkte treffen genau das Verhalten, das wir in diesen Tagen beobachten konnten.

Aurelie Valtat (Eurocontrol)
Ich war fasziniert, wie Aurelie Valtat mit allen Beteiligten die Konversation im Web während der kritischen Tage führte. Wie souverän sie Informationen bündelte, weiterreichte, mit anderen vernetzte und, soweit es ging, auch einzelne Anfragen behandelte und Hilfe anbot.

Schon aus wenigen Kommentaren können wir herauslesen, wie dankbar die Menschen Aurelie dafür sind:

As someone who's been stuck in the ash cloud crisis in a foreign country in the possession of a smart phone, I have been truly reassured by the amazing presence of Eurocontrol on my Twitter timeline. Thumbs up to Aurélie! French chicks rock!
Comments to : Navigating the Social Media Space: What the EU can learn from Eurocontrol


Because I was due to fly to Europe when the volcano was active, I started following Eurocontrol's twitter feed. Aurélie did a fantastic job with it during the crisis, and deserves big kudos.
Comments to: The ash cloud, crisis communications & social media - the Eurocontrol Story


The story of the #Ashtag of 2010 for me is one that is filled with great characters, such as Gisli Olafsson and Aurélie Valtat.
Information in the (Ash) Cloud


Interview-Anfrager drücken sich schon die Klinke in die Hand. In Blogs fassen Leute die Geschehnisse zusammen oder berichten ihre persönlichen Erlebnisse, wie ihnen die Social-Web Aktivitäten von Eurocontrol halfen:

•Social Media on Crisis Communications: Europe air space closure – hochinteressanter Post über desaströses Krisenmanagement einer Airline, die Passagiere von Bangkok nach Wien bringen sollte. Mitarbeiter des Unternehmens dürfen gar nicht auf Facebook zugreifen, derweil die Fanpage von verärgerten Kommentaren zugeschüttet wird.
•How Social Media Helped Travelers During the Iceland Volcano Eruption [Mashable]
•La twittera de Eurocontrol que 'ordenó' el caos aéreo [Elmundo.es]
•The woman who ordered the European air chaos via Twitter [momento24]
•Exclusive Interview: How Eurocontrol battled the ashcloud crisis through social media [SimpliFlying]
•The ash cloud, crisis communications & social media - the Eurocontrol Story [Conversationblog]
•Eurocontrol, Twitter und die Aschewolke – Ein Interview [Banedons Cyber-Junk]
•Ash-stuck in a digital world [Kjøkkenfesten]
•Die Aschewolke: Wie aus der Not eine Social-Media-Tugend wurde! [Persistenz]
Aurelie lässt in Interviews und Kommentaren zwischen den Zeilen (Worten) durchklingen, dass die gesamten Social-Web-Aktivitäten annähernd zur Gänze von ihr getragen werden. Wie weit das nun als Paradigmenwechsel einer Organisation bezeichnet werden kann und in die Köpfe vorgedrungen ist, lasse ich mal als riesengroßes Fragezeichen hier zurück.

Solange ich nicht vom Gegenteil überzeugt werde behaupte ich, dass dortige Oberkarlis jetzt stolz mit einem Social-Web-Warbonnet (=Federhaube) herumspazieren, während die Sekretärin die Twitter-Timeline für das nächste Meeting ausdruckt.

In den letzten Tagen zeigt sich nämlich durch die Bekanntheit, dass die Menge der Anfragen, die nun über Twitter und Facebook an Eurocontrol herangetragen werden, zunehmend nicht mehr bewältigt werden können. Schon gar nicht von offenbar einer einzigen Person.

Asche auf den Häuptern
Derweil agieren nationale europäische Flugsicherungen (ANSP) ähnlich dem sowjetischen Zentralkomitee anno 1970. Durch die Bank variieren Nachrichten auf deren Websites in einer engen Spannbreite zwischen »geht euch nichts an«, also gar keine Information, bis »letzte Pressemeldung« – manchmal auch nur die vorletzte –, also friss und tschüss. Andere Kanäle als die Presse werden nicht bedient.

###-MYBR-###
viennaairport.com steht völlig, austrocontrol.at wirbt für Fluglotsen und den neuen Tower in Salzburg… Geiler Service!
Tweet vom 16. April 2010, 10:36


Aus mir zugänglichen Quellen lässt sich sagen, dass selbst die eigenen Angestellten hauptsächlich durch die Medien informiert werden. Nicht nur das. Sogar dieser Informationsfluss wird mitunter noch behindert, indem zum Beispiel Zugänge zu Twitter gesperrt werden.

Mit der jüngsten Aschewolke (Anfang Mai) können wir etwas Lernfähigkeit beobachten: Zumindest die letzte Presseaussendung findet sich innerhalb weniger Stunden auf den Eingangsseiten. Von moderner Kommunikation ist das freilich immer noch meilenweit entfernt.

Twitter, Facebook, Blogs, Nachrichtenstrom via RSS? Alles Fehlanzeige.
Vielmehr fällt die Rückständigkeit auf, wenn nicht einmal diese spärlichen Informationen per XML – also als RSS-Feed – ausgeliefert werden (mit Ausnahme der Schweizer).

Bei den Deutschen findet sich immerhin ein 90er-Retro-Gimmick: Dort dürfen wir uns – wohlgemerkt als einzige Option – für einen »Newsletter« anmelden.

•Liste europäischer Air Navigation Service Provider (ANSP) [Eurocontrol]
Info-Ping-Pong
Die Aschewolke zeigt deutlich: Für effektive und moderne Krisenkommunikation mit allen Betroffenen sind nationale Flugsicherungen und so mancher Flughafen nicht vorbereitet.

Jeder Kanal muss raushauen, vermitteln und kollaborieren was geht, wenn gestrandete Passagiere auf der ganzen Welt nach Information lechzen.
Der Wiener Flughafen trat seine kürzlich erst frisch gebaute Website in den ersten Tagen der Aschekrise (16. bis 18. April) gleich überhaupt in die Tonne, weil sie dem Ansturm nicht gewachsen war. Statische Seiten mit Telefonnummern zu den Airlines wurden temporär publiziert. Scheinbar (kann aber auch irgendjemand sein) wurden zwar Twitter-Accounts wie @viennaairport und @flughafenwien mal angelegt, aber sonst passiert dort nichts.

Die professionelle Betreuung vom Airport Heathrow auf Twitter gibt da ein ganz anderes Bild. Eine Ausnahme bilden auch die spanischen Fluglotsen, die seit Februar 2010 in Echtzeit via Twitter informieren und aktiv agieren.

Anmerkung:
Fluglinien berücksichtigte ich bewusst nicht, da ich vor allem die Rolle von Behörden und Organisationen in dieser Momentaufnahme betrachte.

Ich weiß nicht, ob es das vielleicht sogar gab: Auf einem großen Bildschirm die Twitter-Timeline von Eurocontrol oder mit dem Hashtag #ashcloud laufen zu lassen, wäre auf Flughäfen in solchen Situationen überlegenswert.

Instrumente für zeitnahe Kommunikation sind vorhanden. Bloß die Köpfe der Manager-Karlis sind damit überfordert.
Protagonisten dieser Organisationen verstehen den Vorwurf mangelnder Kommunikation vermutlich gar nicht, zumal oft nicht einmal die eigenen Angestellten ausreichend informiert werden. Die Verantwortung dafür wird wie selbstverständlich an Airlines und andere Dritte weiter gegeben.

Weihrauch und Asche
Auf vielen Websites europäischer Air Navigation Service Provider (ANSP) lässt sich mangels Archivierung entweder gar keine Meldung mehr zu Asche und Sperren finden oder wir dürfen PDF-Bingo mit den Pressemeldungen spielen.

Mit etwas Ironie könnten wir meinen, dass selbst die Asche auf so manchen Häuptern der Verantwortlichen schon wieder abgeschüttelt wurde. Den Ton gibt mehr die Selbstbeweihräucherung mit taktischer Pressekonferenz an.

Resümee: Aurelie Valtat lehrt Social-Media
Eine einzige Mitarbeiterin spielte in den Tagen der Aschekrise virtuos auf der Social-Web-Klaviatur und brachte Eurocontrol vermutlich mehr Reputation und Vertrauen als die gesamte 50jährige Geschichte dieser Organisation.

Diese Vertrauensbasis kann in anderen Situationen sehr wertvoll sein. Besser als Julien Frisch es formuliert, kann es kaum gesagt werden: Navigating the Social Media Space:

https://hyperkontext.at/weblog/artikel/eurocontrol-auf-twitter-social-media-lehrbeispiel/

What the EU can learn from Eurocontrol.

Dank Aurelie Valtat behalten weltweit viele Menschen Eurocontrol als sympathische Organisation im Gedächtnis.
Vertrauen ist unbezahlbar
Es ist ein Lehrbeispiel für Behörden und NPOs, wie Vertrauen gewonnen und damit Aktionsradius und Einfluss erhöht werden kann. Vielleicht passt der Ansatz von Social-Media sogar besser zu solchen Organisationen, als zu gewinnorientierten Konzernen.

Erschütternd ist hingegen, wie nationale Flugsicherungen und manche Flughäfen diese Zeichen noch immer nicht erkannt haben oder erkennen wollen. Vermutlich haben die meisten Verantwortlichen noch nicht einmal Kenntnis davon, was Frau Valtat im Web für Eurocontrol und die Branche nicht zuletzt auch strategisch leistet.

https://hyperkontext.at/weblog/artikel/eurocontrol-auf-twitter-social-media-lehrbeispiel/
13. Mai 2010: Von Stefan Weidenhaun an V Stuhlsatz
Worin besteht denn nun das Lehrbeispiel?

Und worin vorallem der Fortschritt, dass Eurocontrol nun als sympathisch angesehen werde?

Grüsse
13. Mai 2010: Von Juergen Baumgart an Stefan Weidenhaun
Studienarbeit zum Thema moderne Kommunikation ??
15. Mai 2010: Von T. Pott an Juergen Baumgart
Ein schoenes Beispiel wie man die Allgemeine Luftfahrt aus ihrer negativen Ecke holen kann, auch wenn einem nicht die finanziellen Mittel der AOPA in USA zur Verfuegung stehen.
Waere das nicht auch etwas fuer PuF?
16. Mai 2010: Von Klaus Dreyer an V Stuhlsatz
Hallo Herr Stuhlsatz,

es mag ja sein, dass sich eine Mitarbeiterin von Eurocontrol hinsichlich der ihr obliegenden Aufgabe der Kommunikation besonders hervorgetan hat.

Zu einer generellen Lobhudelei für Eurocontrol besteht jedoch keinerlei Anlass. Schließlich sind es die dortigen Bürokraten gewesen, die das ganze Problem erst verursacht haben, indem sie eine Aschwolke kreiert haben, welche tatsächlich nur in ihren Köpfen vorhanden war.
16. Mai 2010: Von V Stuhlsatz an Klaus Dreyer
Sehr geehrter Herr Dreyer,

Ihre Aussage bzgl. Eurocontrol:

"Schließlich sind es die dortigen Bürokraten gewesen, die das ganze Problem erst verursacht haben, indem sie eine Aschwolke kreiert haben, welche tatsächlich nur in ihren Köpfen vorhanden war."

ist leider falsch, und entbehrt jeglicher Grundlage!

Mfg Volker Stuhlsatz
16. Mai 2010: Von Klaus Dreyer an V Stuhlsatz
Sehr geehrter Herr Stuhlsatz,

könnten Sie bitte erläutern, was an meiner Aussage falsch gewesen sein sollte?

Tatsache ist, dass es keine Aschewolke gegeben hat, und Tatsache ist, dass außer Eurocontrol auch nie irgend jemand behauptet hat, es habe eine Aschewolke gegeben.

Von daher scheint mir meine Aussage durchaus zutreffend zu sein.
16. Mai 2010: Von V Stuhlsatz an Klaus Dreyer
Sehr geehrter Herr Dreyer,

bitte informieren Sie sich z.B. auf den diversen offiziellen Internetseiten über den genauen Sachstand zu dem Thema.

Machen sich die nationalen Zuständigkeiten einmal kurz und moeglichtst ganz klar deutlich.

Bis dahin bitte von unqualifizierten Schuldzuweisungen absehen, und sachlich moeglichst eng bei den Fakten und Tatsachen bleiben.
17. Mai 2010: Von Udo S. an V Stuhlsatz
1. wenn ich als pilot vor jedem flug noch ein bissi twittern sollte ... na dann gute nacht flugvorbereitung (bessere sigmets und notams hättens auch schon getan)

2. selbst wenn's die eurocontrol gut gemeint hat, die kontraproduktive aufforderung unseres deutschen oberindianers "nicht in die nähe von passagier-terminals zu fliegen" (z B München, Frankfurt), auf dass diese nicht merken dass es gar kein flugverbot gibt -> darauf sollten sich mal übergeordnete organisationen konzentrieren. das hat nämlich nicht nur die einmalige chance der GA vermasselt, um verständnis für flexibles fliegen zu werben (wie z B Zürich), sondern das hat den betroffenen "unmenschlich gestrandet und gehaltenen" paxen von denen bestimmt einige bereit gewesen wären VFR zu entfliegen, gehörig die tage ruiniert.
hier könnte eurocontrol change management und communication education beim herrn Ramsauer machen ... von mir aus gerne können sie's ihm twittern - das würde mir positiv auffallen (wenn's ankommt).

3. mal ehrlich, Ihre kollegen in ehren, aber selber halten sie's nicht so mit den fakten: wenn ein testflugzeug 3mal quer durch deutschland fliegt, in summe ca 100g asche zusammenklaubt, dann finde ich die aussage "da war gar keine wolke" ziemlich nah an der wahrheit. hier die wolke schwärzer anzumalen als sie ist/war/gewünscht wurde, ist aus piloten-perspektive die an dem wochenende sehr viel rumgeflogen sind schon eher ihrerseits die maßlose übertreibung.

also: gerade auch aus "ihrer" organisation: immer schön nahe an den fakten bleiben - sowohl in wolken-projizierung als auch in der kommunikation.
;-)###-MYBR-###
gruß,
udo schenn
17. Mai 2010: Von V Stuhlsatz an Udo S.
Noch mal, auch wenn es nicht zu den Fliegerstammtisch Parolen passt:

1. Eurocontrol hatte hat und wird auch in Zukunft nichts mit den Entscheidungen oder der Kommunikation
von nationalen Verkehrsministerien oder ANSP’s zu tun, und

2. Eurocontrol hatte hat und wird auch in Zukunft nichts mit der der Prognose oder Bewertung der VA
activity zu tun: Rein gar nichts!

Ich verstehe ja dass Sie einmal mehr den schwarzen Peter nach Brüssel schieben möchten,
entspricht aber weder den Fakten und Tatsachen noch zeugt das von irgendeiner Sachkenntnis.

Im übrigen war das Thema eigentlich ein anderes, besten Dank.
17. Mai 2010: Von Udo S. an V Stuhlsatz
dann haben wir uns falsch verstanden:

zu 1. sehe ich auch nicht als direkte aufgabe - trotzdem nach wie vor schade. vielleicht zu idealistisch von mir zu denken, dass übergeordnete organisationen übergeordnete themen anpacken sollten, die über tellerrand hinaus, und lediglich mir in den kram passen

zu 2. falscher fehler wenn ich mich so ausgedrückt habe, dass sie mich schwarzen peter haben schieben sehen: mir persönlich ist eurocontrol nicht negativ aufgefallen, und ich nehme heirmit sämtliche VA-schuldzuweisungen von eurocontrol

zusätzlich nochmal: es ist auch prinzipiell positiv, was sie eingangs als positive kommunikations-arbeit hervorgehoben haben, und darf ruhig nochmal lobend erwähnt werden.
gerade in tagen von desinformation und chaos, ist gute qualität und gezielte information auch über neue medien wichtig, und als gutes beispiel erwähnenswert.

gruß,
udo
17. Mai 2010: Von V Stuhlsatz an Udo S.
ja, wuenschenswert waere das sicher sehr, anbei mehr Hintergrund Info zu dem Thema:

https://www.cfmu.eurocontrol.int/cfmu/public/standard_page/newsl_flash07_volcanic_ash_cfmu.html
17. Mai 2010: Von Klaus Dreyer an V Stuhlsatz
Sehr geehrter Herr Stuhlsatz,

Sie schrieben:

"bitte informieren Sie sich z.B. auf den diversen offiziellen Internetseiten über den genauen Sachstand zu dem Thema.

Machen sich die nationalen Zuständigkeiten einmal kurz und moeglichtst ganz klar deutlich.

Bis dahin bitte von unqualifizierten Schuldzuweisungen absehen, und sachlich moeglichst eng bei den Fakten und Tatsachen bleiben."

Gut, ich versuche sachlich und eng bei den Fakten zu bleiben:

Fakt ist, niemand hat über Kontinentaleuropa eine Aschewolke gesehen. Eine "Wolke" ist aber schon von der Semantik her etwas, was man sehen kann.

Fakt ist: Das Forschungsflugzeug hat dann (mit einiger Verspätung) festgestellt, dass die Aschekonzentration bei ca. 60 mikrogramm pro Kubikmeter lag. Das bedeutet, wenn ich mit meinem IO 360 mit 6 Litern Hubraum bei 2500 UPM da hindurch fliege und dann also 450 Kubikmeter pro Stunde durchsetze, dass ich nach 100 Stunden gerade einmal 2 Gramm Asche im Luftfilter finde - wenn ich sie denn finde. Wollen Sie das im Ernst eine "Aschewolke" nennen?

Fakt ist: Das VAC in London hat auch nicht von einer Aschewolke gesprochen, sondern lediglich von einer "contaminated area". Das ist ein Unterschied. Eine "contaminated area" ist noch keine Wolke.

Fakt ist: Es war Eurocontrol und die dortige CFMU, die daraufhin in völliger Verkennung der tatsächlichen Gegebenheiten die für eine Aschewolke vorgesehenen Maßnahmen in Kraft gesetzt haben (Zero Flow), obwohl es gar keine Aschewolke gab und auch die zuständigen Stellen (VAC) solches nicht behauptet hatten.

Fakt ist: Eurocontrol hat gerade nicht in Anlehnung an die international vereinbarten Maßnahmen gehandelt, sondern total kopflos völlig überreagiert. Dies, weil Eurocontrol den Unterschied zwischen Aschewolke (die es tatsächlich nicht gab, es sei denn in unmittelbarer Nähe des Vulkans) und "contaminated area" (die es sehr wohl gab, die aber die ergriffenen Maßnahmen keineswegs rechtfertigte) völlig verkannt hat.

Von all diesen Fakten her sehe ich nach wie vor keine andere Möglichkeit, als die Schuld an dem ganzen Problem weiterhin bei Eurocontrol zu suchen, tut mir leid, ist so.

Die Twitter-Kommunikation mag ganz hervorragend gewesen sein. Kann ich nicht beurteilen. Mit solchen Spielzeugen habe ich mich bislang nicht befasst.
17. Mai 2010: Von Jan Brill an Klaus Dreyer
Lieber Diskussionsteilnehmer,

ich möchte mich hier nicht zum Twitter-Auftritt etc. äußern da ich diese Plattform bislang kaum genutzt habe. Allgemein ist es aber so, dass Eurocontrol in der Kommunikation mit den Nutzern durchaus interessante und moderne Wege geht (siehe hier und hier).
Dagegen sieht der Web-Auftritt von NATS, DFS oder AustroControl ziemlich alt aus.

Kurz aber etwas zur Aschewolke und der Rolle von Eurocontrol: Nach unseren Informationen über den Ablauf dieses Dramas sind es die nationalen Flugsicherungsorganisationen, die hier die Zero-Flow-Beschränkungen erlassen haben. Nicht eine Dienststelle der Eurocontrol. CFMU sammelt diese Beschränkungen lediglich und setzt sie um (in Form von Reject-Messages).

Während ich Herrn Dreyer bei der Einschätzung der getroffenen Maßnahmen weitgehend Recht gebe, sehe ich den Adressaten der Kritik jedoch nicht in Brüssel oder Maastricht.

Die nationalen Flugsicherungsorganisationen hatten hier das letzte Wort. Tatsächlich sind ja auch einige (z.B. Österreich) sehr viel früher ausgescheert als andere.

In wieweit Eurocontrol an der Ausarbeitung der relevanten Durchführungspläne beteiligt war ist eine andere Frage, aber wenn die DFS, NATS oder AustroControl gesagt hätten "alles Quark, Zero-Flow Aufheben" hätte Eurocontrol, CFMU oder irgend eine andere Dienststelle weder die Befugnis noch die Möglichkeit gehabt anders zu entscheiden (außer evtl. in den Sektoren des Maastricht UAC, wer da schlussendlich das Sagen hat, weiss ich leider nicht).

MfG
Jan Brill
17. Mai 2010: Von Juergen Baumgart an Jan Brill
:-)
Ja, vielleicht hat ein Vertreter der GA bei solch einem Spielchen eine falsche Antwort gegeben und deshalb ein Ascheflugverbot provoziert !

Im Ernst: Mich würde tatsächlich interessieren, wie das kam, daß wegen Vulkanasche Segelflieger landen sollten.
War es ein wegen Ahnungslosigkeit ausgesprochenes undifferenziertes Global-VFR-Verbot, war es ein Übermittlungsfehler oder war es Vorsatz?
Aber wie immer werden sich die entsprechenden Verantwortlichen diesbezüglich in eine dicke Asche- bzw. Nebelwolke hüllen...
17. Mai 2010: Von V Stuhlsatz an Jan Brill
Hallo Herr Brill,

darf ich Ihren Ausführungen noch zufügen, dass Eurocontrol auch nicht an der Ausarbeitung von Durchführungsplänne beteiligt war (gab es überhaupt welche?), souverän ist und bleibt immer der einzelne nationale Staat und zwar zu 100%.

Die "Zero-Flow Rates" werden von den einzelnen Staaten angeordnet und sind von der CFMU dann genau so umzusetzen ohne wenn und aber oder gar wieso weshalb warum, siehe Souveränität.

Selbst an der Maastricht-UAC wo die Flugsicherung für 4-Staaten seit fast 40 Jahren aus einer Hand kommt, entschied auch jeder Staat vollkommen autonom!

Schuldzuweisungen in Richtung Eurocontrol sind sachlich falsch, und daneben das Sie den enormen Einsatz der Kollegen die in dem Chaos rund um die Uhr Ihr aller bestes gegeben haben ohne auf die Uhr zu schauen verhöhnen.
18. Mai 2010: Von Werner Kraus an Jan Brill
Wieso denn jetzt Jörn Brill anstatt Jan Brill im Langnamen?
18. Mai 2010: Von Jan Brill an Werner Kraus
... weil wir gestern einen SW-Test mit falsch verarbeiteten Umlauten im IE7 gemacht haben. Sollte jetzt aber wieder richtig sein ...

MfG
Jan Brill
18. Mai 2010: Von Werner Kraus an Jan Brill
aso alles klar, wollte nur sicher gehen dass es der echte Jan Brill ist ;-) habs schon erlebt dass sich leute mit ähnlich klingenden namen in foren eingeloggt haben um personen zu schaden.

VG
Werner Kraus
18. Mai 2010: Von Klaus Dreyer an V Stuhlsatz
Sehr geehrter Herr Stuhlsatz,

nachdem Jan Brill klargestelt hat, dass die Zero-Flow Regelungen von den nationalen Flugsicherungsorganisationen erlassen wurden und nicht von Eurocontrol (das hatte ich Ihren Ausführungen so nicht entnehmen können), muss ich mich bei Ihnen für die Schuldzuweisung an Eurocontrol entschuldigen.

Leider eignet sich Eurocontrol als Sündenbock ganz besonders, da Eurocontrol diese Maßnahmen umsetzt und damit für die Nutzer dann auch als verantwortlich erscheint.

Allerdings war es Eurocontrol natürlich auch nicht verwehrt, selbst zu denken, und auf den Unsinn aufmerksam zu machen - so man ihn denn als solchen erkannt hatte. Kadavergehorsam ist ja heutzutage nicht mehr so recht gefragt.

Die Außenwirkung von Eurocontrol ist allerdings verheerend. Für den Nutzer stellt sich diese Organisation als ein bürokratisches Monster mit starren Hierarchien und Betonköpfen an den entscheidenden Stellen dar, auch wenn das alles so womöglich gar nicht zutreffen mag.

Und die Einschätzung von Jan Brill zum Internetauftritt von Eurocontrol vermag ich nicht so ganz nachzuvollziehen. Ich kenne kaum eine website, die unübersichtlicher, schwieriger zu navigieren und überladener mit überflüssigen Informationen ist. Die verwendete Sprache ist durchsetzt mit Akronymen und Abkürzungen, welche die Verständlichkeit nahezu unmöglich und das Lesen zu einer Strafe machen. Die Ladezeiten sind wohl aufgrund überflüssigen Overheads katastrophal.

Alles in allem ist da jedenfalls ziemlich viel sehr verbesserungswürdig. Um so besser, wenn da also wohl erste Ansätze erkennbar werden.
19. Mai 2010: Von V Stuhlsatz an Klaus Dreyer
Sehr geehrter Herr Dreyer,

Ja, wenn wir Herrn Brill nicht hätten würden die Zuständigkeiten von Eurocontrol gar nicht verstanden, Danke nochmals!

Die Sündenbock Rolle übernimmt die Organisation traditionell auch für die an die Staaten verteilten Steckengebühren,
evtl. Slot Zuweisungen aufgrund nationaler Regulierungen oder komplizierte nationale RAD Restriktionen bei der FPL Aufgabe,
oder re-routings: es ist immer Eurocontrol, nie die nationale Flugsicherung.

Die Kollegen in Brüssel denken durchaus, dass konnte man gerade bei der VA Krise allenthalben sehr gut erfahren,
ohne die notwendige weitergehende Entscheidungs- Kompetenz hilft das leider nur eingeschränkt und hat mit der von Ihnen gebrauchten Terminologie nichts zu tun.

Bzgl. der Website bedauere ich dass die Inhalte für Sie als GA Piloten überflüssig erscheinen, 99,8 % der User der Website sind ANSP’s, AOA’s o.a. und für diese Zielgruppe bedarf der detaillierten Informationen.

Für Akronyme und Abkürzungen gibt es viele (gute) Gründe und Sie sind auch in diesem Bereich leider alternativlos.
Falls Sie konstruktive Verbesserungs- Vorschläge haben, teilen Sie diese doch gerne den Kollegen mit,
danke Ihnen i. V.

mfg

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