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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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6. Januar 2009: Von Klaus-P. Sternemann an Hans-Georg Pauthner
Was die Förderung von Anti-Flugplatz-Initiativen durch "ihre" Gemeinde betrifft, so hat nach meiner Erinnerung die Gemeinde Maisach vor vielen Jahren vom Verwaltungsgericht dazu einen Dämpfer bekommen. Seitdem sind - zumindest nach aussen - die Kassen der Gemeinde Maisach und ihrer BI streng getrennt. Ich suche schon seit einiger Zeit vergeblich nach einem Datum oder Aktenzeichen zu diesem Urteil. Damit könnte man die Gemeinde Germering sicherlich von der Förderung für einen Privatkläger aus Gilching abhalten. Der betreffende Antrag auf der letzten Bürgerversammlung in Germering forderte allen Ernstes "... nur eine kleine Unterstützung von 50 Cent pro Bürger", mit anderen Worten, die stolze Summe von 19.000 €. Dazu gab es ausser meiner nur noch eine weitere Gegenstimme. Nach meiner groben Schätzung hat die Gemeinde - anteilig damit auch mit meinen Steuern - inzwischen 40-50.000 € ausgeworfen für
- ein manipuliertes Lärmgutachten zu EDMO
(man hat die Anzahl der Flugbewegungen gegenüber dem Antrag der Betreiber klammheimlich verdoppelt, weil es sonst nicht schlimm genug ausgesehen hätte!)
- Gutachterkosten zur Beurteilung der Trinkwassergefährdung
(bezogen ausschließlich auf Luftvekehr, die Gefahr durch den Autobahnverkehr mit seinen zahlreichen Gefahrguttransporten wurde ausgeklammert)
- Anwalts- und Gerichtskosten für ein Normenkontrollverfahren, mit dem Formfehler im Verfahren zur geänderten Betriebsgenehmigung EDMO dingfest gemacht werden sollten. Dies Verfahren ruht aktuell, aber die aufgelaufenen Kosten bleiben anteilig an der Gemeinde hängen.

Ganz typisch hierzulande ist, dass unsere BI Pro Fürsty - "Luftverkehr schafft Arbeitsplätze" (https://www.aufsteigen-mit-fuersty.de/) mit ihrer Zielsetzung "mehr qualifizierte und sichere Arbeitsplätze für die Region, die wirtschaftlich im Ballungsraum München das Schlusslicht ist" eben NICHT gemeinnützig ist. Durch den Spruch aus der aktuellen Neujahrsrede von A. Merkel ("...absolute Vorfahrt für mehr Arbeitsplätze!") fühlt man sich da eher veralbert! Damit können wir keine steuerwirksamen Spendenbescheinigungen ausstellen, alle Gegner aber schon, weil sie den Umweltschutz offziell in der Satzung stehen haben.
6. Januar 2009: Von Hans-Georg Pauthner an Klaus-P. Sternemann
Hallo Herr Sternemann,

mit ihrem letzten Satz sehe ich den Anknüpfungspunkt, die Gemeinnützigkeit der Bürgeriniative gegen Fluglärm zu überprüfen. Wenn ein Mitglied dieser BI einen wirtschaftlichen Vorteil, z.B. einen Auftrag für ein Lärmgutachten, einen Auftrag Handzettel oder Plakate zu drucken o.ä. erhalten hat, kann die Gemeinnützigkeit auf Antrag aberkannt werden. Der oberste Grundsatz der Gemeinnützigkeit im Vereinsrecht ist, dass kein Mitglied des Vereins wirtschaftlich vom Verein profitiert. Dies gilt natürlich auch für Anwälte, die Prozesse vor Gericht vertreten, sofern sie Mitglied des Vereins sind.

Vom wirtschaftlichen Vorteil muss man allerdings die Aufwandsentschädigung ausnehmen. Die muss allerdings im angemessenen Verhältnis zum Aufwand stehen.

Ich denke mit einem entsprechenden Antrag beim zuständigen Finanzamt, kann man verschiedene gemeinnützige Bürgerinitiativen ganz schön ins Schwitzen bringen.
7. Januar 2009: Von Günther Schönweiß an Klaus-P. Sternemann
Hallo Herr Sternemann, alles absolut korrekt. Empfehle aber, das Fliegen als praktizierten Umweltschutz mit in die Satzung aufzunehmen. Faktenbeweis für die staunenden Öko-Jünger: Flächenverbrauch eines Flugplatzes im Vgl. zu Bahn/Straße/Radweg (Stichwort „Landschaftsversiegelung“); Lärm ist Schall, der subjektiv stört (genaue dB(A)-Werte verschiedener „ökologisch korrekter“ Verkehrsmittel vs. Flugzeug angeben!) und: Der Flottenverbrauch der Lufthansa liegt bei 4,3 l Kerosin/100 Personen-Kilometer und es gibt nur wenige „ökologisch korrekte“ Verkehrsmittel, die das unterbieten können.
7. Januar 2009: Von  an Günther Schönweiß
Als Zusatz vieleicht noch, das der größte CO2 Ausstoß durch private Heizungen und dem allgemeine Straßenverkehr kommt. Soll so jeweils 35 % sein. Die Luftfahrt wäre dagegen nur mit ca 5 % am Ausstoß dabei.

Ob die Bahn wirklich so ökologisch ist, wage ich auch zu bezweifeln. Man müsste nur sämtliche Wartungs- und Streckenkosten mal zusammenzählen. Da kommt bestimmt eine für den Umweltschutz nicht so schöne Zahl zu Ungunsten der Bahn raus. Ein ICE-Triebwagen wiegt leer ca 78 Tonnen und hat ca 200 Sitzplätze, hat aber seine Energie NICHT dabei. Ein A321-200 hat ein MTOW von 95,5 Tonnen und kann rund 200 Paxe + Gepäck befördern. Er hat seine Energie aber DABEI und benötigt rund 2900 Liter/h. Das sind bei 840 km/h pro Pax und 100 km rund 2 Liter. Und er braucht keine Schienennetzwartung, keine Stellwerke alle 50 km. Ach ja, die Bahn bekommt auch Milliardenzuschüsse. Die Luftfahrt nicht und finanziert sich selbst. Vom Grunstückverbrauch mal ganz zu schweigen. Der einzig wirklich Hacken ist, das die Luftfahrt das CO2 in Höhen produziert, die der Stratossphäre nicht wirklich gut tut. Aber ein ICE braucht auch Strom, die Stellwerke usw. Alleine der Verlust aufgrund des Kabelwiderstandes für den Triebwagen dürfte recht hoch sein. Sind ja ein paar Meter vom Einspeisepunkt bis zur Lok.

Und jetzt soll mir keiner mit der Kersinsteuerbefreiung kommen. Wir reden hier von Umwelt und nicht Wirtschaftlichkeit, aber wenn die Bahn wirklich so umweltfreundlich und kostengünstig wäre, wären die Kosten für ein Bahnticket niedriger. Was wäre, wenn die Bahn keine Zuschüsse bekäme? Lohnt sich dann die Bahn nicht mehr ?
7. Januar 2009: Von Günther Schönweiß an 
Landluft für Ökos: Landluft im Kuhstall. Landluft im Schweinestall. Frage: Was ist lästiger? Die Antwort findet man durch eine sozial“wissenschaftliche“ Untersuchung und legt fest, daß Landluft Typ „Schwein“ weniger lästig ist, als Landluft Typ „Rind“. Beides stinkt, trotzdem gibt’s ab sofort einen „Schweinebonus“. Danach können Schweineställe näher an menschliche Behausungen gebaut werden, als Rinderställe. Gibt’s nicht! Naja, vielleicht noch nicht.

Bei der Bahn gibt’s das seit Ende der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. Heißt „Schienenbonus“ und geht so: Bei jeder vergleichenden Lärmbetrachtung, erhält die Bahn einen Bonus von 5 db(A), weil Schienenlärm nach einer sozial“wissenschaftlichen“ Untersuchung Untersuchung als „weniger lästig“ befunden wurde, wie physikalisch gleich lauter Schall anderer Ursache. Geile Sache, oder?

Anmerkung: Eine Zunahme um zehn Dezibel entspricht einer Verdopplung der Lautstärke! Herr Ehrhardt hat natürlich recht. Zum Glück gibt’s Kernkraftwerke, so daß die Bahn ihren Stromhunger auch nachts und bei Windstille decken kann, Hauptsache wir bewegen uns ökologisch korrekt mit dem Zug ... und dank Schienenbonus ganz leise!
8. Januar 2009: Von Michael Stock an Hans-Georg Pauthner
Hallo Herr Pauthner,

Sie hatten nicht ganz Unrecht: Die finanzielle Zuwendung einer Stadt an einen Flugplatzgegnerverein in einer anderen Kommune, um fehlende eigene Klagebefugnis zu umgehen, ist äußerst fragwürdig. Ich habe (mit fachlicher Beratung ;-) mal eine entsprechende Anfrage an die Aufsichtsbehörde geschickt und werde hier über die Antwort berichten.

Viele Grüße,

M. Stock
8. Januar 2009: Von Alexander Stöhr an Michael Stock
Hallo Herr Stock,

vielen Dank für das Papier, werde es mir durchlesen und entsprechenden Personen vorstellen. Weitere Abstimmung dazu per Mail.

Ich teile Ihre Ansicht, daß - was auch immer gemacht werden soll - das Vorhaben von Anbeginn professionell durchzuführen ist. Die Zeit läßt keine Wiederholungsversuche zu.

Verzeihen Sie die verzögerte Reaktion: Ich hatte mir ein paar Tage Auszeit von allem "Verbandsähnlichen" gegönnt. Bin stattdessen wieder mit einem Modellflieger unterwegs gewesen: Ich war also LTB, zulassende Behörde, Testpilot und Zuschauer in einem. Erfolgreich war der Erstflug obendrein auch noch. So herrlich unkompliziert kann das Fliegen sein! Leider blieb ich selbst dabei stets am Boden.

Gruß
Stöhr
8. Januar 2009: Von Hans-Georg Pauthner an Michael Stock
Hallo an die Runde !

Heute hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof ein interessantes Urteil gefällt. Geklagt hatten 2 Anwohner des Flugplatzes Augsburg gegen den Planfeststellungsbeschluß des Luftamtes Südbayern zur Startbahnverlängerung ( + - 300m wegen JAR-Auflagen vermutlich).

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof wies die Klage ab, weil die Kläger nicht unmittelbare Nachbarn des Flughafengeländes sind und sie deshalb kein Recht haben gegen den Planfeststellungsbeschluß zu klagen. Die Kläger befürchten lediglich eine erhöhte Lärmbelastung, durch die Landemöglichkeit von größeren Maschinen aufgrund der Startbahnverlängerung (so weit ich infomiert bin, geht es nur um die Verlängerung des Sicherheitsstreifen, nicht um größere Maschinen, oder ?).

Die Revision wurde nicht zugelassen. Es bleibt lediglich der Weg zum Bundesverwaltungsgerichtes in Leipzig offen und der ist mit Sicherheit sehr teuer.

Was bedeutet das für Oberpfaffenhofen ?

Wenn lediglich der unmittelbare Grundstücksnachbar ein Klagerecht hat, wird die Bürgerinitiative in Gilching versuchen einem unmittelbaren Nachbarn einen Prozess zu finanzieren. Wenn die Bürgerinitiative wiederum mit Steuergeld finanziert wird, bedeutet dies defacto die Umgehung des nicht vorhandenen Organklagerechtes der Nachbargemeinde.
Diese Vorgehensweise sollte mit demokratischen Mitteln verhindern werden. Ich empfehle eine Dienstaufsichtsbeschwerde bei der Regierung von Oberbayern gegen die Gemeinde Germering wegen unzulässiger Steuermittelverwendung und einen Antrag beim Finanzamt München auf Aberkennenung der Gemeinnützigkeit der Bürgerinitiative Gilching gegen Fluglärm e.V., falls sich Anhaltspunkte ergeben, daß ein Vereinsmitglied einen wirtschaftlichen Vorteil, Begünstigung aus dem Vereinsvermögen hat (Webmaster, Druckereien, Rechtsanwälte etc. aus der Tätigkeit für die Bürgerinitiave, wie weiter oben schon mehrfach geschildert).

Vielleicht muss man sich nur wirksam mit den richtigen Mitteln wehren, um den Aufmarsch des Gegners nachhaltig zu stören.

Viele Grüße
sendet
###-MYBR-###Georg
8. Januar 2009: Von Michael Stock an Hans-Georg Pauthner
Hallo Herr Pauthner,

das mit Augsburg wird uns nichts helfen. Das Problem ist, daß für Fuersty und OBI die politische Unterstützung verlorengegangen ist. Daher ist sehr wahrscheinlich, daß die Verwaltungsgerichte in beiden Fällen gegen den Flugplatz entscheiden. Für Fuersty gibt es wohl keine Rettung mehr.

Durch meine Verbindungen nach Frankreich habe ich aber auch läuten hören, daß die EADS bei einem negativen Ausgang der OBI-Verfahren den Flugbetrieb dort wohl spätestens Ende 2009 einstellen wird. Da es sich um einen Sonderflughafen handelt, wird dies wahrscheinlich von einem Tag auf den anderen geschehen. Ich bin mal gespannt, ob die der RUAG und dem DLR vorher noch Bescheid geben oder ob die erst am morgen der Katastrophe davon erfahren. Den Franzosen paßt das hinsichtlich ihrer Industriepolitik gut in den Plan, denn es bedeutet eine weitere Schwächung des Luftfahrtstandortes Deutschland.

Viele Grüße,

M. Stock
8. Januar 2009: Von Michael Stock an Alexander Stöhr
Hallo Herr Stöhr,

vielen Dank! Hier im Raum München wird uns das wohl jetzt doch nicht mehr helfen, aber vielleicht läßt sich die Katastrophe in anderen Regionen noch verhindern.

Die Lehre aus dem Ganzen: Wer es in unserer Mediokratie beim Kampf um Flugplätze zuläßt, daß die Meinungshoheit bei den Luftfahrtgegnern landet, hat verloren! Es geht nicht um Logik, Vernunft oder zukunftsorientiertes Handeln, sondern ausschließlich darum, wo Politiker glauben, mehr Wählerstimmen zu ergattern. Dafür wird auch noch der größte Schwachsinn schöngeredet. Es soll niemand glauben, daß ein Flugplatz deshalb nicht vernichtet würde, weil das jeder Vernunft widerspräche. Diese Zeiten sind lange vorbei.

Viele Grüße,

M. Stock
8. Januar 2009: Von Hans-Georg Pauthner an Michael Stock
Hallo Herr Stock,

das mit Oberpfaffenhofen sehe ich noch nicht so schwarz. Die DLR und die Fa. RUAG haben politische Unterstützung. Die Fa. RUAG macht mittlerweile die gesamte Werftüberholung der Bell UH 1 D Flotte der Bundeswehr. Ich denke bei Oberpfaffenhofen als Sonderlandeplatz sind noch andere Mitspieler am Wirken.

Allerdings hat die EADS und vorher die DASA eine unrühmliche Rolle bei der Vernichtung von Dornier in Oberpfaffenhofen gespielt. Sehr subtil, aber am Schluß eindeutig gegen Dornier gerichtet !

Also, ich denke eine bestehende Betriebsgenehmigung in Oberpfaffenhofen ist nicht so einfach vor dem Verwaltungsgericht zu kippen. Warten wir es ab.

Viele Grüße

Georg
8. Januar 2009: Von  an Hans-Georg Pauthner
und außerdem....soll bald die 228 wieder gebaut werden!

wo soll die den eingeflogen werden? in jesenwang oder dachau-gröbenried?

allah hu akbar!

shalom für alle!
mfg
ingo fuhrmeister
9. Januar 2009: Von Stefan Jaudas an Hans-Georg Pauthner
Hallo,

als Antwort gleich auf mehrere verschiedene Beiträge,

> Die Fa. RUAG macht mittlerweile die gesamte Werftüberholung
> der Bell UH 1 D Flotte der Bundeswehr.

So viele UH1D sind das auch nicht mehr. Und es werden immer weniger. Und ein Hubschrauber braucht keinen voll ausgebauten Flughafen, da tut es auch ein Hallenvorfeld. Damit kann man jedenfalls keinen Flughafen erhalten. Weder finanziell noch argumentativ.

> und außerdem....soll bald die 228 wieder gebaut werden!

Es sollte auch die 728 weiter entwickelt werden. Und weiter? Warum jemand ausgerechnet fast das älteste Produkt der Fa. Do wieder auflegen will, entzieht sich meinem Verständnis.

Ach ja, der Seastar soll auch (mal und schon) wieder aus der Versenkung auftauchen.

Ich persönlich werde da nicht mit großen Stückzahlen rechnen, bis diese Projekte wieder in der Versenkung verschwinden. Das zeigt einfach die Erfahrung.

Gruß

StefanJ
9. Januar 2009: Von Michael Stock an Hans-Georg Pauthner
Hallo Herr Pauthner,

die anderen Mitspieler, die Sie erwähnen, gibt es meiner Meinung nach nicht, sonst hätten diese es wohl nicht erst so weit kommen lassen. RUAG/DLR sowie die verschiedenen anderen Luftfahrtunternehmen am Standort haben (außer den üblichen Lippenbekenntnissen) NULL politische Unterstützung. Und unser neuer "Wirtschaftminister" Zeil weiß nicht mal, wie man Luftfahrt buchstabiert, agiert aber wie ein Elefant im Porzellanladen.

Es ist die gleiche Situation wie zum Schluß in Neubiberg: Die Firmen und Piloten hoffen auf irgendeine letzte Rettung von oben, die nicht kommt. Die Landespolitik irrlichtert und läßt die Dinge im Sinne der militanten Flugplatzgegner treiben, bis sie zu Ende sind. Am Tag X wird der gute Herr Zeil dann mit großen blauen Kinderaugen in eine unbegreifliche Welt schauen und am Tag X+1 in einem Interview was von ".. natürlich bedauerlich, und er fühlt mit den Betroffenen, die ihren Arbeitsplatz verlieren, aber man muß schließlich auch die Chancen eines Neuanfangs für die Region im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes sehen, und zudem liegt die eigentliche Schuld selbstverständlich bei der EADS ....." dahersülzen.

Und das war's dann. Die Öffentlichkeit wird das völlig gleichgültig hinnehmen und in Scharen zu den Siegesfeiern der Flugplatzgegner pilgern, denn da gibt's Freibier für alle. Worum ging's gleich nochmal? Naja, egal, das Bier ist jedenfalls gut.

Unsere *einzige* Chance ist tatsächlich das Verwaltungsgericht, denn die neue Betriebsgenehmigung ist gute Arbeit, da muß man das Luftamt Südbayern ausnahmsweise mal loben. Die Entscheidung des Bayerischen Landtags gegen EDMO und ETSF hat aber die Erfolgschancen aus Sicht der Flugplätze massiv verschlechtert. Das ist ja das Konzept der FDP: Die Plätze vernichten, ohne hinterher dafür verantwortlich gemacht werden zu können. Schlau, was?

Viele Grüße,

M. Stock
9. Januar 2009: Von Günther Schönweiß an Michael Stock
Hallo! Trefflicher kann man es leider nicht beschreiben! Wohin wollen wir auswandern?
9. Januar 2009: Von  an Günther Schönweiß
Neu Seeland!
9. Januar 2009: Von Alexander Stöhr an Günther Schönweiß
Es ist überall so. Was Herr Stock beschreibt ist schlicht und einfach Menschlichkeit. Ein Vertreter aus Politik sagte mir zum Thema ZÜP. "Wenn es auch nur theoretisch einen einzigen Anschlag verhindert, so hat es sich schon gelohnt." Außerdem stellten die davon betroffenen Menschen eine so geringe Zahl (kleine Gruppe) dar, das könne man zum Wohle aller doch sicher einfach hinnehmen.

Argumentieren Sie bei so einer Aussage bitte dagegen. Versuchen Sie es, ernsthaft. Sie werden ausgelacht. Ende der Fahnenstange. Es interessiert niemanden. Oberpfaffenhofen, Fürsty ist einfach egal, so egal, daß Sie überkochen. Dann wirds etwas lustig und noch egaler. Und die Gegner lachen sich eins.

Worauf ich hinaus will: das zu gestaltende Gesicht der kleinen Privatfliegerei muß weg von allem Extremen. So kann die Angriffsfläche für den Gegner verkleinert werden und evtl. der Spieß umgedreht werden. Neben Red Bull AirRace und den Geschäftsfliegern gibt es eben noch viele andere Nutzer des Luftraums. Dieser fliegerische Alltag muß verständlich modern sein und dabei die heute wichtigen Punkte/Themen behandeln. Die Argumente der Gegner zumindest ernst nehmen, sie einwickeln und die eigenen Konzepte als Kompromißlösung für ihre Probleme anbieten. Die Gegner selbst müssen ja nicht überzeugt werden. Die meinungslose Masse gilt es zu gewinnen!

Umwelt
Hierbei ist der Vergleich zum Automobil geeignet. Die Kosten sind - richtig angesetzt - vergleichbar. Zumindest nicht mehrere Größenordnungen auseinander. Dabei Punktet das Flugzeug eindeutig in Punkto Infrastruktur, Lärmbeslastung (vorallem auf der Strecke) und Treibstoffverbrauch pro Sitzmeile (im Schnitt, Staus mit einbezogen bei entsprechenden Belegungen der Sitze)
Laut wird es erst ab A318. Citations & Co. sind leise, ich habe in Braunschweig unterm final ca. 5 km vom threshold gearbeitet. Herrlich ruhige Gegend trotz unmittelbarer Nähe zur A2 und zum Flughafen. Das lauteste war der selten benutzte Hafen. Die Ängste der Bevölkerung zerstreut man, in dem man glaubhaft zu verstehen gibt, daß echte Lärmquellen nicht vorhanden sein werden, und entsprechende Anflugrouten abwechselnd oder konzentriert benutzt werden können. Das ist Kompromißsache.

Zukunftsfähigkeit
Moderne Technik muß immer eine positive Auswirkung auf die Gesellschaft haben. Ist diese nicht bekannt, muß Sie im Rahmen der Technikfolgenabschätzung beurteilt werden. Ein Infrastruktur-Baustein (der Flugplatz) muß als tragende Säule in diesem Konstrukt erkennbar sein. Der Deutsche ist ungemein lokalpatriotisch. Etwas worauf man stolz sein kann, gibt man nicht achtlos her. Berlin hat die wunden Punkte bei den Menschen - allen voran im Osten - gezeigt. Der Nutzen für viele (Anwohner, Unternehmen in der Nähe, Zulieferbetriebe, LTB, Flugplatzgesellschaften, usw.) muß dabei im Vordergrund stehen. Die Flugplatzgegner machen es vor, es muß jeden betreffen. Freibier darf dabei halt auch sein. ; )

soziale Gerechtigkeit
Fliegerei muß einen kostengünstigen Einstieg haben, so daß jeder dazugehören kann - so er denn möchte. Die Grenzen zwischen den Sparten müssen fließender werden. Mehr Personen müssen fliegen, Flugzeuge müssen billger werden, sich billiger fliegen lassen, dabei besser und schneller mehr Ziele erreichen. Ist das nicht darstellbar, brauchen wir uns auch nicht mehr grämen.

Was jeder Flieger selbst dazu beitragen kann
Wenn ich dann noch höre, was Fallschirmspringer von Paraglidern halten und wie Paraglider über Hängegleiter reden und alle untereinander sich schon uneins sind über Sinn und zweck eines Motors, tja Leute, dann kann es auch nix werden. Jedem Tierchen sein Plaisirchen und bitte keinen Neid. Hier ist jeder gefragt. Jeder Pilot muß sich an die eigenen Nase fassen!

Piloten müssen von ihrem hohen Roß herunter: ein arrogant-süffisanter Ton, es brauche schon einen "richt'gen" Mann - so einen tollen vierstreifen-Star mit grauen Schläfen, um sicher zu Fliegen, der schaufelt an unserem Grab mit.

Es muß immer dafür geworben werden, wie einfach das Fliegen von Kleinflugzeugen doch wirklich ist. Jeder, der ein Fahrzeug sicher (!) mit 160 km/h über die Autobahn fahren kann, kann auch sicher fliegen. Ich rede hier nicht vom Bändigen zickiger Hochleistungstwins mit Dampfuhrenkabinett und der Hebel-Mischbatterie mit zusätzlicher Kühlklappen- und Turboverstellung oder gar den fein ausgeprägten Gesäß-Tastsinn eines erfahrenen Seglers mit dem man die so scheue Thermik aufspürt. Ein stinknormaler "moderner" Blechflieger, wie die C172 mit G1000 auf einer gut vorbereiteten mittellangen Reise paßt da prima ins Profil.
9. Januar 2009: Von Günther Schönweiß an Alexander Stöhr
Hallo Herr Stöhr, 1995 hätte ich das alles genauso unterschrieben. Bin aber seit dieser Zeit in einer Pro-Flugplatz-Initiative engagiert und mußte viel dazu lernen. Die vernünftigen Argumente habe ich mal in einer Druckschrift zusammengefaßt, mailen sie mir doch bitte Ihre Postadresse, dann schicke ich Ihnen das Druckwerk gerne zu. Ich versuche mal, die Stolpersteine und Hemmnisse Ihrer Argumente verkürzt und thesenartig zusammenzufassen, Sarkasmus inklusive: Entschuldigung, ich war nicht immer so, ich bin durch den Umgang mit Luftfahrt-Gegnern so geworden!
1. Wie an anderer Stelle in diesem Forum bereits kommuniziert, muß man in Deutschland leider die zunehmend flächendeckende Verbreitung der Vollmeise diagnostizieren, Deutschland wird mehr und mehr zur Dummweltzone. Mit ruhigen Sachargumenten kommen Sie bei den hochorganisierten militanten Luftfahrtgegnern nicht weit, glauben Sie’s mir: Sie werden öffentlich niedergebrüllt!!!
2. An der Spitze dieser Luftfahrt-Kontra-Vereine stehen meist Lehrer, die mit angelesenem Halbwissen vor ihrer Klasse stehen und die Welt erklären, wie sie sie sehen und wie sie theoretisch sein könnte/sollte. Seitdem weiß ich: Lehrer ist kein Beruf, das ist eine Diagnose!
3. Die meinungslose Masse kriegen sie nicht, die ist im DSDS- oder Dschungelcamp-Koma. Begründungen „Pro Luftfahrt“ sind zu kompliziert, da muß man denken und das ist schwer – darum urteilen ja die meisten! Und dann wäre da noch der Neid, ein ganz starkes Motiv!
4. Umwelt: Lärm ist Schall der stört und hat unheimlich viel mit Psychologie zu tun. Wenn ich einen Flieger laut finden will, dann ist der laut und zwar viel lauter als ein Wagner-Finale in der ersten Reihe des Konzert-Saals oder Deep Purple live ganz vorne ... objektive db(A)-Werte können Sie vergessen.
5. Zukunftsfähigkeit und Lokalpatriotismus enden oft am eigenen Gartenzaun. Öfter habe ich da das gelebte St.-Florians-Prinzip getroffen!
6. Sorry, aber den Begriff „soziale Gerechtigkeit“ ordne ich der argumentativen Waffenkammer des Klassenkampfes und des Sozialneides zu. Als Selbständiger mit 60-Std.-Woche habe ich die ersten 15 Jahre meines selbständigen Daseins keinen Tag Urlaub gemacht, wenn meine Firma Pleite geht, hafte ich persönlich für alles mögliche. So und jetzt versuchen Sie mal, bei diesem Hintergrund mit einem Lehrer oder Luftfahrt-Gegner über das Thema einen Konsens zu finden.
7. An einem Punkt haben Sie natürlich völlig Recht: Piloten sind ein höchst individualistisches Rudel von Alpha-Tieren mit allen Risiken und Nebenwirkungen – da brauchen Sie bloß mal in das PuF-Forum reinzulesen. Ganz schnell finden Sie einzeln gefaßte Edelstein-Imitate auf die Ihre Charakteristik zutrifft.
8. Unseren Polit-Clowns fehlt überwiegend Persönlichkeit, Rückgrat und Wissen, wie es draußen wirklich zugeht. Aber damit wären wir schon wieder bei der Berufsstatistik des Bundestages ...

Morgen gehe ich fliegen (C172S mit G1000) und lasse viel Überflüssiges hier unten zurück! In diesem Sinne allen ein schönes Wochenende!
9. Januar 2009: Von RotorHead an Günther Schönweiß
Was das den Umgang mit (Menschen-)Massen betrifft, insbesondere auch das Argumentieren, empfehle ich als Fachlektüre "Psychologie der Massen" von Gustave Le Bon - ein hoch interessantes Werk.

Le Bon stellt z.B. fest, dass - unabhängig davon wie intelligent die Einzelnen sind - eine Masse stets dumm ist. Dabei ist ab sieben Personen von einer Masse auszugehen. Weiter stellt er fest, dass es sinnlos ist, gegenüber Massen zu argumentieren. Stattdessen kann man Massen dadurch beeinflussen, in dem man viel schreit und sich oft wiederholt.

Nach Lektüre dieses Werkes erkennt man übrigens schnell, welcher Politiker bzw. Demagoge das Werk verinnerlicht hat, und wer es offenbar gar nicht kennt.
9. Januar 2009: Von  an RotorHead
"Stattdessen kann man Massen dadurch beeinflussen, in dem man viel schreit und sich oft wiederholt"

Wie wahr, wie wahr...

Der Mensch hat nicht dazu gelernt. Wenn ich aber ganz ehrlich bin, muss ich mir eingestehen, das ich auch am Anfang meiner Fliegerkarriere mich habe "feiern" lassen. Das dies nicht immer gut ankam, habe ich später auch gemerkt. Inwischen haben die Leute andere Probleme, als sich über eine Flugplatz oder erst recht über einen zu machenden PPL nachzudenken. Da geht es eher um die Ölrechung oder die Haftpflichtrechnung vom PKW. Urlaubsplanung geht dann manchmal schon in Richtung "science fiction". Und dann kommen wir mit ZÜP und Mode S. Da wird es schwer, dies zu erklären. Wir sind halt keine wirkliche Masse, die Wählerstimmen bringen. Viele von uns sind zwar Arbeitgeber, aber das dies heute nicht mehr wirklich was zählt zeigt ja der Stimmzuwachs der Linken. Der gemeine Deutsche sieht meist nur das dicke Auto des Arbeitgebers und wird neidisch. Da er es sich nicht selber erarbeiten kann (weil mit Arbeit verbunden), will er über den Gesetzgeber erreichen, das dieser durch "Umverteilung" dem "gemeinen" Deutschen was abgibt. So sieht es leider aus. Das Ganze läuft dann noch unter dem Deckmantel der sozialen Gerechtigkeit.

Mal ganz ehrlich, galubt ihr wirklich, das wir "paar" was ändern können? Wohl kaum. Wir müssen uns zusammen tun. Alle, Segler, PPL, CPL, ATPL, Glider, Paraglider, Fallschirmspringer und müssen alle Eitelkeiten vergessen. Nur wenn wir mit einer sehr lauten (schreien?) Stimme sprechen, haben wir die Chance, was zu bewegen. Weiter vorne steht mein Beitrag dazu....
9. Januar 2009: Von Ernst-Peter Nawothnig an 
Den letzten Absatz sollte man allen Fliegern einprügeln - die sind in ihrer notorischen Uneinigkeit ja kaum zu übertreffen.

Trotzdem , die Lärmgegner haben einen natürlichen Vorteil. Viele Menschen haben nämlich einen gewissen Bedarf an spirtueller Inbrunst. Seitdem der nicht mehr durchs Christentum gedeckt wird, kann er sich an beinahe beliebigen Inhalten festmachen. Die Aktivisten leben für ihre selbstgewählte Aufgabe und verzehren sich darin. Das macht sie ebenso durchschlagskräftig wie unerreichbar für sachliche Argumente. Welcher Flieger kann schon so viel Energie aufbringen?
10. Januar 2009: Von RotorHead an Ernst-Peter Nawothnig
Zitat: "Das macht sie ebenso durchschlagskräftig wie unerreichbar für sachliche Argumente."

Wie ich bereits erwähnt habe, bringen laut Le Bon sachliche Argumente gar níchts, wenn man es mit mehr als sechs Menschen zu tun hat. - Sechs Menschen ergeben aber kein gutes Wahlergebnis.
10. Januar 2009: Von Joachim P. an 
"Wir müssen uns zusammen tun. [...]. Weiter vorne steht mein Beitrag dazu...."

Hallo Herr Erhardt, danke.

Ich möchte auch nochmal zurück zu der Diskussion über die(wie auch immer geartete) Imagekampagne.

Wie Sie weiter oben geschrieben haben, wären die Fachzeitschriften ein möglicher Kristallisationspunkt.

Hier würden mich die Meinungen von Jan Brill und Thomas Borchert interessieren, die hier wahrscheinlich (hoffentlich) mitlesen:

Wie schätzt Ihr die Chance ein etwas übergreifendes auf die Beine zu stellen (mal nur unter dem organisatorischen und politischem Aspekt, lassen wir die Finanzierung zuerst mal aussen vor)?

liebe Grüße
Joe Pfeffer
10. Januar 2009: Von berndludwig an Joachim P.
Nicht nur die Meinung der Chefredakteure und Herausgeber der Fachzeitungen wäre hier gefragt, sondern noch viel wichtiger die Meinung und ganz besonders irgendeine Initiative der Herrn Präsidenten der Fachverbände wie Deutscher Aeorclub, AOPA usw. Oder sitzen diese Herrn in einem Elfenbeinturm, viel zu vornehm, in einem Pilotenforum mitzulesen und eventuell gar irgendeine Meinung hier abzugeben.
Bernd Ludwig
10. Januar 2009: Von Joachim P. an berndludwig
Ja, ich denke auch dass dies eigentlich die Aufgabe der Verbände wäre. Die sind aber primär mit sich selbst beschäftigt und sekundär mit Reaktionen auf verschiedene Vorkommnisse.
Aktionen im Sinne einer Öffentlichkeitsarbeit für die GA als solche sind nicht zu erkennen, man begnügt sich mit Pressemeldungen die lediglich den jeweiligen Verband ins rechte Licht rücken sollen.

Nachdem aber wenigstens die Chefredakteure hier mitlesen, stellt sich die Frage ob es diesen gelingen könnte Zeitschriften, Verbände und Industrie mal an einen Tisch zu bekommen, wie Herr Erhardt vorgeschlagen hat.

lg
Joe Pfeffer

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