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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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10. Januar 2009: Von Michael Stock an Alexander Stöhr
Hallo Herr Stöhr,

Sie haben Recht: Die Fliegerei darf in der Öffentlichkeit nicht das Bild des elitären pflegen, sondern muß das Flugzeug zu dem erklären, was es grundsätzlich auch ist, nämlich einem ganz normalen Verkehrsmittel. Dazu bedarf es eines gut durchdachten Positionspapiers, welches die von Ihnen angesprochenen Punkte (und noch ein paar mehr) erläutert und mit unwiderlegbarem Zahlenmaterial untermauert. Grund: Wir müssen den Teufelskreis durchbrechen, daß die Fliegerei einerseits von Politikern am Liebsten totgeschwiegen wird, weil sie ein schlechtes Image hat, und andererseits die fehlende Unterstützung durch die Politik den Luftfahrtfeinden hilft, das schlechte Image nach Kräften zu befördern.

Also ist es unsere Aufgabe, die wenigen Politiker, die noch nicht ganz auf der "Fliegen ist Pfui!"-Schiene sind, mit hieb- und stichfesten Argumenten zu versorgen. Nur dann können diese sich auch mal hinstellen und sagen "Ich bin für den Flugplatz in XYZ, weil ...." ohne von dem dann sofort losbrechenden Sturm der Entrüstung niedergestreckt zu werden. Kein Politiker, der noch alle Tassen im Schrank hat, läßt sich für so ein Thema öffentlich verprügeln. Hier bei uns konnten wir diesen Mechanismus sehr gut beobachten: Selbst die Politiker, die die Flugplatzgegner unter vier Augen zu Recht für völlig durchgeknallt halten, sind nach und nach unter deren Druck umgekippt und sagen heute unisono das, was die Gegner verbreiten. Warum? Sie sahen sich massiven persönlichen Kampagnen ausgesetzt, hatten keine Argumentationslinie dagegen, und wenn sie sich umgedreht haben, stand keiner hinter ihnen.

Erkenntnis: Wenn die Luftfahrtgegner durch ihre Kampagnen und infolge fehlender Gegenwehr den Kampf um die Meinungs- und Deutungshoheit gewonnen haben, ist Hopfen und Malz verloren. Logische Argumentation ist dann tatsächlich wirkungslos, und die Angst jedes Individuums vor der Vernichtung coram publico läßt einen keine Verbündeten mehr finden. Die Macht der Flugplatzgegner basiert ausschließlich auf zwei Säulen: Ständige und gezielte Desinformation in der Art von Gehirnwäsche und Erzeugung von Angst davor, eine abweichende Meinung zu äußern. So einfach ist das. Was Herr Schönweiß über die militanten Flugplatzgegner geschrieben hat, kann ich nämlich - leider - aus meiner eigenen langjährigen Erfahrung nur bestätigen. Wir dürfen uns da nichts vormachen; Hardcore-Flugplatzgegner wird man nicht, weil man einen Kompromiss im Zusammenleben mit der Fliegerei sucht, sondern weil man im persönlichen Sinnfindungsprozeß bei der Religion der Technikfeinde hängen geblieben ist und die Luftfahrt aus tiefster innerer Überzeugung vernichten will. Das Ziel ist der Endsieg, die Wahl der Mittel keinen Einschränkungen unterworfen. Die einzige Grenze ist das Strafgesetzbuch, und manchmal nicht mal das: Ich bin von einem Flugplatzgegner schon persönlich mit dem Tode bedroht worden. Die Religion der Luftfahrtfeinde weist wesentliche Merkmale des Faschismus auf. Gegen einen solchen Gegner hilft nur viel Mut und die Null-Toleranz-Strategie.

Was können wir tun? Ich glaube, wir brauchen als erstes das große Positionspapier mit der Aufbereitung aller Informationen, zugeschnitten auf die immer gleichen Argumente der Flugplatzgegner. Dieses Papier muß wirklich professionell gemacht sein, so daß es mehreren Zwecken dienen kann: Wir alle müssen uns dieses Papiers sofort bedienen, wenn die durchaus erkennbare Flugplatzgegnerszene einen Platz in der Nähe bedroht. Das ist mühsam, aber ohne Alternative. Da muß jeder Pilot und jeder Chef eines in der Luftfahrt tätigen Unternehmens sich von seinen Politikern vor Ort einen Termin geben lassen und diese gegen die beginnende Welle mit dem Papier munitionieren. Und dann muß man auch hinter diesen Politikern stehen, jede positive Äusserung durch Leserbriefe etc. entsprechend wohlwollend kommentieren und dabei selbst die gerade passenden Argumente aus dem Papier heranziehen. Genauso machen das die Flugplatzgegner auch, nur mit umgekehrtem Vorzeichen! Frage: Warum sollen eigentlich IMMER die anderen gewinnen?

Viele Grüße,

M. Stock
10. Januar 2009: Von Günther Schönweiß an Michael Stock
100pro! Ich traute mich nicht, daß F-Wort zu benutzen, aber auch bei distanzierter und unterkühlter Analyse sind die Kriterien eindeutig erfüllt. Auch ich bin schon mit dem Tode bedroht worden: In einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung sagte ein Flugplatz-Gegner zu mir: „Ich bin Jäger. Wenn dieser Flugplatz gebaut wird, werde ich Sie runterholen". Übrigens: Keiner der anwesenden Kommunalpolitiker reagierte mit Entrüstung oder Widerspruch!
10. Januar 2009: Von Jan Brill an Michael Stock
Hallo Herr Stock,

"Dazu bedarf es eines gut durchdachten Positionspapiers, welches die von Ihnen angesprochenen Punkte (und noch ein paar mehr) erläutert und mit unwiderlegbarem Zahlenmaterial untermauert."

Ein paar Anregungen kann man sich hier holen:

www.gaservingamerica.org

Dem gibt's an sich nichts mehr hinzuzufügen. Die Seite wird in den USA schon seit Jahren im Travel- und Freizeit-Segment im Fernsehen beworben (Weather-Channel, CNN, Discovery, Travel-Channel, etc).
Diese Kombination aus Öffentlichkeitsarbeit in der Breite und Detailinformation halte ich für sehr gelungen.

MfG
Jan Brill
11. Januar 2009: Von Alexander Stöhr an Jan Brill
Hallo Herr Brill,

genau so etwas finde ich eine gute Ergänzung. Hier ist die AOPA tragende Säule. Diese Werbung muß aber auch in der Politik auf fruchtbaren Boden treffen.
11. Januar 2009: Von Alexander Stöhr an Alexander Stöhr
Zum "Projekt"

Die einzigen Ansprechpartner sind DAeC und AOPA, wir haben nichts besseres. Der BDLI hat übrigens per se eine andere Ausrichtung (Großindustrie). Den Zustand zu beweinen wird nicht viel helfen. Einen "Ausweichverband" zu gründen, wäre genauso falsch. Der Vorschlag, die verschiedenen Vertreter an einen Tisch zu bringen und zumindest den Spielraum für professionell gestaltete gemeinsame Aktionen abzuklopfen halte ich für das vielversprechendste.

Möglicherweise auch die Zusammenarbeit mit der anderen Luftfahrtpresse =) Vielleicht wäre das sogar der bessere erste Schritt, dann mit der vereinigten Luftfahrtpresse die entsprechenden Verbände anzusprechen und zu einem gemeinsamen Projekt einzuladen.

Sollten die Verbände resp. ihre Köpfe nicht wollen, so kann man sie dazu "ermuntern" es zu wollen. Schließlich funktioniert so Demokratie.

Ein eventuell zitiertes Konzeptpapier sollte zwecks Wiedererkennung in ein (dieses) Gesamtkonzept eingebunden sein.

Zu den Flugplatzgegnern:
Ich kennen die Militanz ebenso von Jagdgegnern. Beliebtes Spiel dabei; Hochsitze umsägen, sonderform lediglich Ansägen. Solche Menschen verdienen keine fachliche Beachtung (höchstens von den Behörden, wenn sie straffällig werden). Diffamierungskampagnen helfen zu selten und sind - so sie wirksam sein sollen - i.d.R. illegal, gehen dabei zu oft nach hinten los.
Überzeugen kann man diese Personen nicht. (Wollte ich auch nie.) Einzig darf man ihre Argumente nutzen, um auf gleicher Schiene für den Zuhörer (Bevölkerung, Politiker) eine Antwort/Richtigstellung zu haben. Der Kompromiß soll ja lediglich in den Augen dieser Zuhörer entsehen. Der milde kompromißbereite, konsensorientierte Argumentierer wirkt immer sympathischer als der fanatische Wüterich. Wie ich schon sagte: es geht hier nicht um Vernunft sondern um Gefühle. Glaubt mir, ich komme aus der Autowelt =)
11. Januar 2009: Von Klaus-P. Sternemann an Alexander Stöhr
Ich bitte diejenigen Damen und Herren, die sich in Sachen Flugplätze in der Region München etwas mehr engagieren möchten, mir in den nächsten Tagen kurz ihre Email-Adresse an biamf(at)arcor.de zu senden.
11. Januar 2009: Von Michael Stock an Jan Brill
Hallo Herr Brill,

für uns muß natürlich alles in deutsch sein, und einige der Punkte unter gaservingamerica.org sind USA-spezifisch und treffen bei uns nicht oder nur eingeschränkt zu. Andererseits ist diese Website tatsächlich strukturell gut geordnet und professionell gemacht. Damit kann sie durchaus als Basis diesen. Interessant finde ich, daß dieser Webauftritt offenbar von der AOPA USA gemacht wurde und die deutsche AOPA bisher nicht die geringsten Anstrengungen in dieser Hinsicht unternommen hat. Wir sollten uns daher nicht auf irgendwelche Verbände verlassen. Bis die in ihren Abstimmungsbesprechungen alle Argumente so weichgespült haben, daß sie zum deutschen Konsensbrei passen, ist der letzte AL-Flugplatz bei uns dicht. Wir können um das Problem aber nicht mehr nur umständlich drumherumreden, sondern müssen in einigen Bereichen auch Klartext verwenden.

Vorschlag: Man kann mit Struktur und Inhalten der gaservingamerica-Website beginnen und das ins Deutsche übersetzen. Wahrscheinlich sollten wir uns dafür die Erlaubnis der AOPA USA einholen, aber ich glaube nicht, daß es da ein Problem gibt. Ergänzt werden muß die deutsche Version dann noch mit einem Unterpunkt, in dem die immergleiche Argumentation der Flugplatzgegner seziert und widerlegt wird. Idealerweise sollte es auch eine spezifische Sektion geben, und zwar für jeden Flugplatz, der von der Seuche heimgesucht wird. Damit kann man lokale Besonderheiten abdecken und der Bevölkerung sowie den Politikern vor Ort zeigen, daß der Platz vor der Haustür eine breitere Unterstützung hat, als sie glauben. Hier ein gutes Beispiel.

Was wir dann noch brauchen: Eine Domain, Webspace, ein CMS (Content Management System) wie Joomla und Jemand, der die Arbeit macht. Die Lösung für die ersten drei Punkte ist trivial, der letzte Punkt ist für die meisten von uns wahrscheinlich das größte Problem. Aus meiner Erfahrung heraus kann man aber die ganze Anschubarbeit auch einem kleinen Multimediastudio beauftragen, das kostet dann einmalig so 2-4 kEuro. Oder PuF macht das, was sicherlich nicht nur ich begrüßen würde (damit sollen Sie aber nicht bedrängt werden, PuF hat ja auch ein Kerngeschäft und kann nicht alles selbst machen). Eine zu beantwortende Frage ist aber sicherlich: Wer ist der offizielle Betreiber der Seite und welches politische Gewicht hat dieser?

Die Website zu adminstrieren bedeutet natürlich auch einen gewissen Aufwand. Diese Arbeit kann aber bei einem CMS auch auf mehrere Personen verteilt werden, und damit ist es nicht so schlimm. Die jährlichen Kosten sind, wenn man ohnehin schon eine andere Website betreibt, vergleichsweise gering. Zum guter Letzt sollte diese Seite dann natürlich auch entsprechend beworben werden, wobei ich da auf die Mithilfe der Luftfahrtpresse hoffen würde. Zudem wäre es gut, wenn von dieser Seite dann auch redaktionelle Unterstützung käme.

Damit habe ich jetzt einen schönen Wunschzettel aufgeschrieben, aber das ist aus der Not geboren. Vielleicht liege ich auch falsch, ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Auf jeden Fall erkläre ich hiermit meine definitive Bereitschaft, ein solches Projekt sowohl finanziell als auch mit Arbeitszeit zu unterstützen.

Viele Grüße,

M. Stock
11. Januar 2009: Von reiner jäger an Günther Schönweiß
Na klasse. Da sieht man, wes geistes Kind die Gegner sind

Haben sie den Herrn eigentlich angezeigt? Jemand mit dem Tode zu bedrohen sollte doch wenigstens reichen, dem Herrn die Waffenbesitzerlaubnis abzuerkennem. Immerhin will er ja seine Waffen zweckentfremden gegen Menschen richten
11. Januar 2009: Von Michael Stock an Alexander Stöhr
Hallo Herr Stöhr,

was den BDLI betrifft, haben Sie schon Recht. Allerdings ist die Causa Oberpfaffenhofen nach der seltsamen Entscheidung der neuen Bayerischen Staatsregierung jetzt offenbar ganz oben in der EADS-Führung angekommen, und dort ist man "not amused". Es wird langsam klar, daß Flugplatzvernichtung früher oder später auch für die Großindustrie zum Problem wird. So langsam reicht es jetzt wohl auch der EADS Deutschland, die den BDLI maßgeblich bestimmt. Von allen Verbänden halte ich den BDLI zudem immer noch für den einzigen, der wirklich etwas bewirken kann.

Viele Grüße,

M. Stock
11. Januar 2009: Von Alexander Stöhr an Michael Stock
Hallo Herr Stock,

der BDLI wird aber in Sachen Flugplatz auch nur die Interessen seiner Mitglieder vertreten können. Ein Verband hat kein Interesse außerhalb dem seiner zahlenden Mitglieder. Er wäre zudem gar nicht befugt für Zwecke außerhalb dieser Interessen Mittel jedweder Art zu verwenden.
Nach einem Gespräch mit einem Vertreter des BDLI (und meinen eigenen Erfahrungen als Mitarbeiter eines Verbandes) rate ich dazu, die Mitglieder der für die AL zuständigen Verbände (DAeC, AOPA und DULV) zu mobilisieren, um ihre Organisationen zu bewegen.

Planvorschlag:
Anschreiben an die größeren Mitglieder (Vorstände) der besagten Verbände, um Beschlüsse zu verabschieden (es ist furchtbar bürokratisch, aber Verbände bedürfen dieser Grundlage, um zu handeln), mit denen gezielt die verbandsübergreifende Zusammenarbeit erwünscht wird. Diese erste Kontaktaufnahme sollte (wie ich bereits sagte) über die entsprechende Fachpresse koordiniert werden. Gleichzeitig sollten vereinzelte Personen (Chefredakteure, Geschäftsführer von Luftfahrtunternehmen, u.Ä.) den Kontakt zu den Verbandsführungen suchen. Auch koordiniert, die Personen sollen nicht genervt sondern gewonnen werden!

Hierbei ist essentiell, daß die vorzubereitende Plattform mit Zielen und Vorhaben in groben Zügen vorskizziert ist (das können wir hier schon). Der besagte Webauftritt sollte über AOPA Deutschland "eingedeutscht" werden. M.M.n. ist dies zwar weniger direkt, doch auch mittelfristig stabiler als eine unabhängige Einzelaktion. Entscheidend ist jedoch die Zusammenarbeit der Verbände, um Zahlen zu produzieren. Der VDA (Verband der Automobilindustrie) vertritt ca. 800.000 Arbeitsplätze. Der BDLI gerade 10% davon. Der DAeC hat 100.000 Mitglieder und führt mit Hilfe des DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) eine Strukturreform durch, um besser den Anforderungen gerecht zu werden. Sie wollen so mehr Piloten vertreten (Ziel 170.000).
Das, meine Herren, sind Zahlen, mit denen Sie im Politischen Berlin gerade so eben anklopfen dürfen. Darunter werden Sie schlicht übersehen. Wie ich finden, stehen die Chancen gut, im DAeC einen Partner zu finden.

Noch eine kleine Aktion hilft nichts. Sie trägt nur zur Verstärkung des Hintergrundrauschens bei. Wir sollten unser Pulver nicht vorschnell verschießen. An Geldüberfluß leidet irgendwie keiner (ich zumindest grad nicht)!

Gruß aus Berlin

Stöhr
12. Januar 2009: Von Günther Schönweiß an reiner jäger
Ich habe den Herren nach der Veranstaltung auf die Seite genommen und ihn darauf hingewiesen, daß nach 09/11 die vorsätzliche Gefährdung des Luftverkehrs sicher niemand mehr als Spaß empfindet und er wohl ganz schnell mit einem Besuch der GSG9 rechnen müßte. Im Vier-Augen-Gespräch entpuppte sich der Mann als ganz normaler Gesprächspartner. RTH hat ja in dem Forum schon auf die "Psychologie der Massen" von Gustave Le Bon hingewiesen. Es scheint zu stimmen: In der Masse verblödet der intelligente Einzelne vorübergehend.
12. Januar 2009: Von Michael Erb an Alexander Stöhr
Hallo zusammen,

da hier auch über die Rolle der AOPA-Germany diskutiert wird, möchte ich mich als Geschäftsführer dieses Verbands einmal zu Wort melden, was ich in diesem Forum übrigens auch nicht zum ersten Mal mache.
Die hier geführte Diskussion ist durchaus sehr interessant, in den Erkenntnissen und Schlußfolgerungen oft richtig, aber doch nicht komplett neu.

Richtig ist, dass es für die kleine Branche der AL mit 1-2 Mrd EUR Jahresumsatz eigentlich viel zu viele Verbände gibt.
AOPA, DULV, DAeC, GBAA, IDRF, BBAL, usw.
Unsere Zielsetzung ist es deshalb, sich mit den Kollegen zwar nicht unbedingt zu verheiraten, aber eng zusammenzuarbeiten. So ist Jo Konrad nicht nur DULV Präsident, sondern auch AOPA-Vorstand, und ich bin als AOPA-Geschäftsführer auch im DULV-Beirat, wir arbeiten uns eng zu.
Aber auch mit den anderen Verbänden arbeiten wir zusammen: Gemeinsam mit der GBAA haben wir ein Gutachten gegen diskriminierende Slot-Vergabe an Großflughäfen in Auftrag gegeben, gemeinsam mit der IDRF und der GBAA haben wir eine Positionspapier zum Flughafenkonzept der Bundesregierung entwickelt. Mit dem DAeC gibt es auch eine enge Zusammenarbeit in vielen Gremien.
Wir sperren uns auch keinesfalls gegenüber neuen Anregungen, wenn Sie in diesem Kreis neue Ansätze und Argumente Pro AL entwickeln, greifen wir die gerne auf. Ich habe auch eine Dissertation zum Thema „Die Allgemeine Luftfahrt in Deutschland – Eine Analyse im Spannungsfeld von Ökonomie und Ökologie“ verfasst. Die Zahlen sind aus 2000 und noch in DM, aber inhaltlich ist vieles noch recht aktuell. Wer mag, dem schicke ich sie gerne zur Lektüre als pdf, Anfragen bitte über erb at aopa.de. Wir haben auch noch jede Menge anderes Material, etwa hat die Europäische Kommission folgendes Dokument verfasst, zu dem wir auch einiges beigesteuert haben: An Agenda for sustainable future in General and Business Aviation: https://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:52007DC0869:EN:NOT

Mit Herrn Brill habe ich mich schon öfter über verschiedene Probleme der AL unterhalten und wir sind beide inzwischen längst zu der Erkenntnis gekommen, dass man heute vor allem auch einen langen Atem haben muss. Leider. Einfach nur gute Argumente zu besitzen zählt heute in der Politik und Verwaltung nicht sehr viel, die Überwindung der verschiedensten Widerstände ist die Herausforderung, allzuoft muß man auch vor Gericht gehen, wie etwa bei der ZÜP, der Mineralölrückerstattung, bei Klagen gegen Flugplatzschließungen, Frequenznutzungsgebühren, etc.
Und die Politiker in Berlin und die Verwaltung in Bonn (dort sitzt übrigens die komplette Luftfahrtabteilung des BMVBS) zu überzeugen, dass die AL bundesweit unter dem Strich etwas Gutes ist, das ist eine Sache. Aber die Widerstände der lokalen Politiker und hysterischer Bürgergruppen gegen einen Flugplatz zu überwinden die andere.

Ein Beispiel: Die AOPA ist zusammen mit der IHK München und dem Fliegerclub München FCM seit 13 Jahren Gesellschafter der GmbH, die in Fürstenfeldbruck zivilen Flugverkehr ermöglichen soll. Damals haben wir nach der Schließung von Riem und dem Rauswurf des Verkehrs unter 2 t aus EDDM den Nutzen der AL für die Region München dargestellt und den Auftrag der bayerischen Staatsregierung erhalten FFB zu entwickeln. Nach mehreren verlorenen Wahlen und dem Vorwurf der Bürgerferne ist die CSU gemeinsam mit der FDP jetzt unmittelbar vor der Erteilung einer Betriebsgenehmigung (Flugbetrieb auch am Wochenende, 1500m Piste, freie Zufahrt auf das Gelände) allerdings eingeknickt und „hört mehr auf die Wählerbasis“. Die Staatsregierung spricht nicht mehr mit uns und will stattdessen eine BMW-Fahrstrecke auf die Piste setzen. Wir sind der Meinung, dass sich beides umsetzen lässt, Teststrecke und Flugplatz, und dass wir eine geschützte Rechtsposition haben. Jetzt müssen die Gerichte entscheiden, so einfach geben wir uns nicht geschlagen.

Hier wurde auch diskutiert, warum die AOPA ihr Büro in Egelsbach hat. Ein Umzug nach Berlin wurde bei uns auch vor Jahren diskutiert, aber letztlich verworfen: Unser Präsident und ein Vize wohnen dort, das ist sehr hilfreich. Aber Berlin ist für uns gar nicht so entscheidend, denn wer ist heute für was verantwortlich?

Flugplätze: Bundesländer
FCL: EASA in Köln ab 2012
OPS: EASA in Köln ab 2012
Certification: EASA in Köln
Continued Airworthiness: EASA in Köln
Flugsicherung: DFS in Langen und SESAR in Brüssel
Security: BMI in Berlin

Da ist es aus logistischen Gründen am besten wir bleiben b.a.w. in Egelsbach.

Und die Blumenvase an das LBA: Entschuldigung, das waren nicht wir, das war ein anderer Verband.

Und die Seite www.gaservingamerica.org ist uns durchaus bekannt, wir haben im letzten Jahr gemeinsam mit dem DULV die Seite www.fliegdochmal.de entwickelt, die in eine ähnliche Richtung geht und unter anderem auch auf die Seite unserer US-Kollegen verweist.

Also, nochmal in Kurzfassung: Die AOPA ist für Anregungen immer dankbar, lassen Sie es uns doch einmal ausprobieren.

Grüße aus Egelsbach

Michael Erb
12. Januar 2009: Von Alexander Stöhr an Michael Erb
Sehr geehrter Herr Dr. Erb,

vielen Dank, daß Sie sich Zeit nehmen, um sich zum hier geführten Gespräch zu äußern.

Die von mir vorgeschlagene Präsenz in Berlin sollte nicht als Aufruf verstanden werden, gleich alle Geschäftsstellen aller Verbände nach Berlin zu holen. Ebenso ist mir auch aus meiner eigenen Tätigkeit wohlbekannt, daß - zumindest in nationalen Angelegenheiten - der Kontakt zum BMVBS (auf Arbeitsebene) schwerpunktmäßig in Bonn gesucht werden muß. Ebenso steigt das Gewicht von Köln durch die von der EASA erarbeiteten Änderungen. Die Zusammenarbeit der Vorstände der größeren Verbände ist auch bekannt. Sie werden mir aber zustimmen, daß bei Infrastrukturprojekten, welche die bundesrepublikanische Dialektik des föderalen Staates beschwören, Gespräche und Präsenz bei Bundestagsabgeordenten von entscheidender Bedeutung ist. Diese Schaffen Gesetze auf Bundesebene vertreten aber genauso die Interessen ihrer Regionen. Ebenso gilt es, bei der Umsetzung von europäischen Vorgaben die Tatsächlichen Schutzziele nicht aus dem Blickfeld zu verlieren und deutsche Sonderwege (mit drastischen Verschärfungen) durch kompetente Beratung zu verhindern.
Der Kontakt zu Ministerien und Behörden soll also nicht unterbewertet werden, jedoch hat manch so eine Schwierigkeit der AL ihren Ursprung in Berlin.

Daß in einem sehr vielschichtigen Markt wie der allgemeinen Luftfahrt berechtigterweise auch am Umsatz gemessen eine überdurchschnittlich hohe Anzahl von Interessensvertretungen sich herausbildet, darf trotzdem kein Hindernis sein, in entsprechenden Fällen die Kräfte zusammenzulegen. Wie Sie vielleicht in meinen Schreiben gelesen haben, schlage ich daher eine Zusammenarbeit in Projektform vor, welche ohne Komplikationen einer möglicherweise zu engen Verkettung der Verbände durchgeführt werden könnte. Lediglich eine zu vertretende Schnittmenge und die Legitimierung durch Mandatierung (nebst der unausweichlichen finanziellen Unterstützung) sowie ein themengebundenes (einheitliches) Auftreten sind dafür notwendig. Es ist gerade vorteilhaft nicht eine komplett neue Organisation aus dem Boden zu stampfen, da die jetzigen "Player" schon einen gewissen Bekanntheitsgrad genießen. Die Kooperation soll vielmehr der zu vertrenden Personenzahl durch Bündelung der Energieen zu mehr Durchschlagskraft verhelfen.

Meine Vorschläge habe ich gemacht, jetzt ist wichtiger bei den zuständigen Verbänden diese Zusammanarbeit zu bewerben.

Freundliche Grüße aus Berlin
12. Januar 2009: Von  an Michael Erb
Was die Homepage betrifft biete ich hiermit an, das ich sämtliche Kosten für das Hosten komplett übernehme. Der Server würde dann in FFM/Mainzer Landstrasse stehen. Auf Wunsch sogar einen dedizierten Server. Das Erstellen der Homepage kann ich leider nicht selber, aber da gibt es bestimmt andere Leute, die das besser können. Natürlich bekommen die dann auch die Zugangsdaten.

Herr Erb, bitte entschuldigen Sie das mit der "Blumenvase", es ist schon sehr lange her und war zu HT Zeiten. Muss ich wohl was verwechselt haben.

Was das Postionspapier betrifft, Papier ist leider sehr geduldig und bringt aus meiner Sicht nicht wirklich was. Absichtserklärungen usw. gibt es schon genug auf dieser Welt. Man muss den Leuten klarmachen, das rund 70 % der gewerblichen Piloten aus der GA kommen bzw. das die GA nicht nur private C172 Piloten sind, sondern Rettungshubschrauber, Organtransport, eilige Fracht für die Autombilindustrie, natürlich aus Geschäftsflieger und VIP´s sind. Wenn die GA für 2 Wochen in der EU Ihren Dienst einstellen würde, hätte das bestimmt sehr deutlich Folgen für den Rest. Da aber die GA in keinster Weise organisiert ist, wird das wohl nie passieren. Ich habe durch meine Tätigkeit als GA-Pilot in 2007 bestimmt durch schnellen Organtranspot 20 Menschen das Leben gerettet. Das wird oft vergessen.....

Ach ja, die Politiker, allen voran die "Landesfürsten" bedienen sich der GA. Ohne die GA hätten Poltiker Probleme, die Wahlkampftermine so eng zu legen. Gerade im Superwahljahr 2009 ein Thema. Z.B. Schäfer-Gümbel hat für Wahlkampfzwecke einen GA-Hubschrauber genommen (war auch in der Bild) aber die SPD-Hessen hat was gegen den Ausbau von EDDF. Da hat wohl entweder einer die Fahne in den Wind gehalten oder predigt Wasser und trinkt selber Wein. Trittin hat mal eine Maschine leer nach Südamerika geordert, die dann auf halben Weg leer wieder zurück flog. Egal wie rum, Ansatzpunkte gäbe es genug. Schöne (scheinheilge?) "Flugplatzgegner" gibt es genug. Wir müssen genau diese "überführen", nur so wird allen Flugplatzgegner klarer, wie wichtig die GA wirklich ist.
13. Januar 2009: Von  an Alexander Stöhr
Servus,

das mit der Zusammenarbeit zwischen den Verbänden sehe ich leider nicht so optimistisch, da im Zweifel letztlich doch wieder Eigeninteressen vor Gemeinschaftsinteressen gestellt werden und Hemd immer näher als Hose usw. usw.

Kleines Beispiel: Jener internationale Großflughafen mit der 408 m langen Piste nur 10 km westlich von Fürsty unterhält seinen eigenen Verband "Pro Luftfahrt". Dieser Verband setzt sich heftig für die Belange seines Heimatairports und nur seines Heimatairports ein. Das ist zwar legitim, aber nicht unbedingt zielführend, beeinträchtigt diese Lobbyarbeit doch die Interessen jenes kleinen, unbedeutenden Nachbarflugfeldes mit lächerlichen 2744 m Piste in der Großen Kreisstadt FFB.

Da wundert man sich nicht mehr, wenn der königl. bayer. Wirtschaftsminister (siehe 3 Grundsätze oben + 4. nix wissen + 5. Parteivorsitzende wohnt in Lkr STA)) in seiner unendlichen Fachkenntnis die Sumpfwiese Gröbenried ernsthaft als Alternativen für ETFS und EDMO nennt und für den Verkehr von Business Jets empfiehlt.

So reiht sich der Bananenrepublik Deutschland das Bananenkönigreich Bayern nahtlos ein.

Helau
Banane
13. Januar 2009: Von Michael Stock an Alexander Stöhr
Hallo Herr Erb und Herr Stöhr,

ich würde es begrüßen, wenn z.B. die AOPA sich an die Spitze der "Anti-Flugplatzgegnerkampagne" stellte. Ich vermute zwar, daß Sie beide schon allein bei diesem Wort zusammenzucken, aber im Kern geht es nun einmal genau darum. Ich bin mit Herrn Erb und Herrn Brill einer Meinung, daß die Bekämpfung von Flugplatzgegnern einen langen Atem erfordert. Davon einmal abgesehen ist unser wesentliches Problem aber doch, daß es gegenwärtig überhaupt kein wahrnehmbares Gegengewicht zu den Flugplatzgegnern gibt.

Dazu nochmal ein Beispiel aus dem Umfeld von Oberpfaffenhofen: Nachdem die Meinungs- und Deutungshoheit bei den Flugplatzgegnern lag, haben diese nur noch zwei Mal richtig zusammengezuckt: Das eine Mal war, als die Flugplatzgegner von der einzigen Unterstützeraktion für EDMO zu einem "Runden Tisch" eingeladen wurden, an dem außer den Bürgermeistern und dem Landrat auch Flugplatzbetreiber, DLR, RUAG und bavAIRia teilnahmen. Diese Veranstaltung stellte für die Gegner eine extreme Gefahr dar, weil deren realitätsfernen Argumente beim Kontakt mit Fachleuten natürlich zerplatzen wie Seifenblasen. Folgerichtig haben sie ihre anfangs gegebene Zusage zur Teilnahme mit großem Brimborium wieder zurückgezogen und damit eingestanden, daß ihre Positionen im offenen Diskurs unhaltbar sind.

Die andere Schrecksekunde hatten die potentiellen Flugplatzvernichter, als der Chef der Industrie- und Handelskammer München in einem einzigen Zeitungsinterview öffentlich die neuerliche Entscheidung der Staatsregierung zur Betriebserweiterung von EDMO kritisiert hat, und zwar in unmißverständlichen Worten. Dazu hat er, nebenbei bemerkt, sicherlich nicht vorher die Zustimmung aller IHK-Mitglieder eingeholt. Nachdem die von den Flugplatzgegnern daraufhin zunächst eingesetzten klassischen Werkzeuge, also offene Diffamierung in zornigen Leserbriefen mit dem Inhalt, der IHK-Chef hätte keine Ahnung, versagten (zu unglaubwürdig), war bei den Luftfahrtfeinden Feuer auf dem Dach. Um das noch irgendwie zu retten, haben sie sich einen Termin bei der IHK geben lassen und anschließend staatstragend verkündet, daß man sowieso an nichts anderes glaubt als an das eigene Evangelium. Das sollte aussehen wie ganz großes Kino, hatte aber den Titel "Rückzugsgefecht".

Also: Sobald relevante Personen und/oder Organisationen einmal ihre Angst vor der veröffentlichten Meinung überwinden und sich dafür entscheiden, offensiv für einen Flugplatz einzutreten, setzt ziemlich schnell Flugplatzgegnerdämmerung ein. Je größer und wirtschaftlich bedeutender die Organisation oder der Zusammenschluß, desto geringer der Aufwand und desto unangreifbarer die Position. Die gemeinsame Unterstützung der Luftfahrtindustrie (und wichtiger Verbände für die AL) halte ich daher - auch in deren eigenem Interesse - für unerläßlich. Ich weiß, daß das utopisch klingt, aber: Die Industrie kann dabei nicht verlieren, sondern nur gewinnen. Das zu vermitteln ist meiner Meinung nach aller Mühe wert.

Viele Grüße,

M. Stock

@wehrhardt: Das mit dem Webhosting klingt gut! Ich bin seit gestern auch der Inhaber der Domain "www.allgemeineluftfahrt.de". Die übertrage ich gerne auch an Jemand anderes ;-)
13. Januar 2009: Von Michael Stock an Alexander Stöhr
Hallo Herr Erb und Herr Stöhr,

ich würde es begrüßen, wenn z.B. die AOPA sich an die Spitze der "Anti-Flugplatzgegnerkampagne" stellte. Ich vermute zwar, daß Sie beide schon allein bei diesem Wort zusammenzucken, aber im Kern geht es nun einmal genau darum. Ich bin mit Herrn Erb und Herrn Brill einer Meinung, daß die Bekämpfung von Flugplatzgegnern einen langen Atem erfordert. Davon einmal abgesehen ist unser wesentliches Problem aber doch, daß es gegenwärtig überhaupt kein wahrnehmbares Gegengewicht zu den Flugplatzgegnern gibt.

Dazu nochmal ein Beispiel aus dem Umfeld von Oberpfaffenhofen: Nachdem die Meinungs- und Deutungshoheit bei den Flugplatzgegnern lag, haben diese nur noch zwei Mal richtig zusammengezuckt: Das eine Mal war, als die Flugplatzgegner von der einzigen Unterstützeraktion für EDMO (zu einem "Runden Tisch" eingeladen wurden, an dem außer den Bürgermeistern und dem Landrat auch Flugplatzbetreiber, DLR, RUAG und bavAIRia teilnahmen. Diese Veranstaltung stellte für die Gegner eine extreme Gefahr dar, weil deren realitätsfernen Argumente beim Kontakt mit Fachleuten natürlich zerplatzen wie Seifenblasen. Folgerichtig haben sie ihre anfangs gegebene Zusage zur Teilnahme mit großem Brimborium wieder zurückgezogen und damit eingestanden, daß ihre Positionen im offenen Diskurs unhaltbar sind.

Die andere Schrecksekunde hatten die potentiellen Flugplatzvernichter, als der Chef der Industrie- und Handelskammer München in einem einzigen Zeitungsinterview öffentlich die neuerliche Entscheidung der Staatsregierung zur Betriebserweiterung von EDMO kritisiert hat, und zwar in unmißverständlichen Worten. Dazu hat er, nebenbei bemerkt, sicherlich nicht vorher die Zustimmung aller IHK-Mitglieder eingeholt. Nachdem die von den Flugplatzgegnern daraufhin zunächst eingesetzten klassischen Werkzeuge, also offene Diffamierung in zornigen Leserbriefen mit dem Inhalt, der IHK-Chef hätte keine Ahnung, versagten (zu unglaubwürdig), war bei den Luftfahrtfeinden Feuer auf dem Dach. Um das noch irgendwie zu retten, haben sie sich einen Termin bei der IHK geben lassen und anschließend staatstragend verkündet, daß man sowieso an nichts anderes glaubt als an das eigene Evangelium. Das sollte aussehen wie ganz großes Kino, hatte aber den Titel "Rückzugsgefecht".

Also: Sobald relevante Personen und/oder Organisationen einmal ihre Angst vor der veröffentlichten Meinung überwinden und sich dafür entscheiden, offensiv für einen Flugplatz einzutreten, setzt ziemlich schnell Flugplatzgegnerdämmerung ein. Je größer und wirtschaftlich bedeutender die Organisation oder der Zusammenschluß, desto geringer der Aufwand und desto unangreifbarer die Position. Die gemeinsame Unterstützung der Luftfahrtindustrie (und wichtiger Verbände für die AL) halte ich daher - auch in deren eigenem Interesse - für unerläßlich. Ich weiß, daß das utopisch klingt, aber: Die Industrie kann dabei nicht verlieren, sondern nur gewinnen. Das zu vermitteln ist meiner Meinung nach aller Mühe wert.

Viele Grüße,

M. Stock

@wehrhardt: Klingt gut! Ich bin seit gestern auch der Inhaber der Domain "www.allgemeineluftfahrt.de". Die übertrage ich gerne auch an Jemand anderes ;-)
13. Januar 2009: Von  an Michael Stock
hallo herr stock, ich habe noch in meinem koffer einen artikel von 1995, der sz....wenn sie den noch als munition brauchen...nur zu! was da die spd-landrätin für sozialischen schwachsinn in bezug auf flugzeugkauf loslies...da würde sich sogar lenin im grab rumdrehen und marx die augen verdrehen!

gute lektüre für den feierabend:

https://www.trend.infopartisan.net/inhalt.html

das ist voll cool und entspricht dem derzeitigen vernebelten durchblick in D!

achja: wenn die flugplatzgegnergenerhomepage fertig ist, müßten noch entsprechende funktionen besetzt werden:

1. HV GM (hauptverwaltung gegenmaßnahmen)
2. HV FA (feindaufklärung)
3. HV A (abschreckung)

für 3 hätte ich noch entsprechendes gerät im keller, das auf antrag der HV inspiziert werden kann....

ansonsten grüße aus korea
mfg
ingo fuhrmeister
14. Januar 2009: Von Michael Stock an 
Hallo Herr Pohl,

Max Walch hat es geschafft, für Jesenwang ein "Immunsystem" aufzubauen, das auf der Unterstützung durch die Bevölkerung der Umgebung beruht. Diese hat er sich durch seine Beharrlichkeit geschaffen, den Flugplatzgegnern immer und bei jeder Gelegenheit die Stirn zu bieten und einen starken Zusammenhalt unter allen Nutzniessern des Flugplatzes zu schaffen. Dafür hat er viele publizistische Rufmordkampagnen und sogar Morddrohungen an seine ganze Familie ausgehalten, und ich zolle ihm dafür hohen Respekt. Bei seinen Flugplatzfesten können sich die Lokalpolitiker jetzt hinstellen und gefahrlos für den Flugplatz argumentieren. Die (ebenfalls hochaggressiven) Flugplatzgegner rund um Jesenwang haben zwar das Grundstück am Ende der Bahn und können den Ausbau verhindern, aber sie haben keinerlei Rückhalt in der Bevölkerung mehr.

Daß Jesenwang jetzt ein Problem für Fuersty ist, kann weder Pro Luftfahrt Jesenwang noch Herrn Walch in die Schuhe geschoben werden. In Jesenwang war "nur" eine radikale Gruppe von Sektierern zu bekämpfen, die sich mit ihren extremen Aktionen zudem noch selbst ins Abseits manövriert hat. Bei Fuersty geht es, wie damals auch im Fall Neubiberg, um viel Geld, und entsprechend stärkere Gegner. Die Fluglärm-Roadshow, die für EDMO/ETSF von den dortigen Hohepriestern der Apokalypse inszeniert wird, ist nur das Vehikel für die Vermarktung der Immobilien-Filetstücke, die nach der Vernichtung des Flubetriebs übrigbleiben. Weder in Neubiberg noch in Fuersty war/ist "Fluglärm" ein tatsächliches Problem. Die Grundstücke sind aber in diesen Fällen so groß, da es für viele Leute viel Geld zu verdienen gibt, wenn der Flugbetrieb erst einmal weg ist. Deswegen funktioniert das Konzept von Pro Luftfahrt Jesenwang dort, aber nicht bei EDMO/ETSF. Für die großen Flugplätze braucht man schwergewichtige Unterstützung.

Viele Grüße,

M. Stock

P.S.: Was das Projekt betrifft: Ich habe bereits Unterstützer für die Finanzierung der Website-Erstellung gefunden, am Geld würde es nach Lage der Dinge nicht scheitern.
15. Januar 2009: Von Joachim P. an Michael Stock
Hallo zusammen,

ich denke auch dass das "Projekt" samt Homepage bei der AOPA angesiedelt sein sollte. Wenn das von einem von uns als Privatmann oder von PuF oder einer Firma betrieben wird wird es m.E. nicht so ernst genommen.
Schätze die AOPA Deutschland hat spontan weder personelle Ressourcen noch ein Budget für das Projekt.
Wir haben also einen groben Plan was wir machen wollen, auch haben einige Spendenbereitschaft signalisiert. Die Frage ist wie wir die hier vorhandene Einsatzbereitschaft in die AOPA einbringen können.

Wäre es nicht möglich einen Förderverein für die AL in D zu gründen, der das Projekt finanziert? Wie in einem Posting weiter oben steht, macht ein neuer Überverband keinen Sinn, aber eine übergeordnete Fundraising-Organisation vielleicht schon.

Die Frage ist, ob für das Thema Gemeinnützigkeit erreicht werden kann (immerhin ist Landschaftsschutz als geneinnützig anzuerkennen).

Können wir es so organisieren, dass die Fäden bei der AOPA D zuammenlaufen, diese aber auf Manpower und Geld von ausserhalb der AOPA zugreifen kann? Dazu wäre die Meinung von Herrn Erb interessant.
###-MYBR-###lg

Joe Pfeffer
15. Januar 2009: Von Markus Hitter an Joachim P.
Bitte nicht noch einen Verein gründen. Das treibt die Zersplitterung der Interessengruppen nur unnötig voran. Erfahrungsgemäss braucht es ohnehin viele Monate bis so eine Gemeinnützigkeit anerkannt wird.

Herr Erb hat klar die Unterstützung der AOPA signalisiert und ich sehe keinen Grund, die AOPA hier nicht ein wenig als Kommunikationszentrale einzusetzen. Das Wesentliche einer Interessengruppe sind so oder so immer die engagierten Leute, die etwas in die Hand nehmen. Denen ist es zweitrangig unter welchem Namen sie die Öffentlichkeit erreichen, so lange sie die Öffentlichkeit überhaupt erreichen.


Markus "Traumflug" Hitter
15. Januar 2009: Von  an Markus Hitter
Herr Hitter,

seinen Sie dochmal ehrlich zu sich selbst. Die AOPA hätte dies (Flugplatzberfürwortung) eigentlich schon von sich aus tun müssen und hat es nicht wirklich getan. Daher dieser neue Gedanke, das es ein neuer Verein mit genau diesem Zweck zu gründen gilt. Wenn allerdings Herr Erb sagt, das er explizit das zur Chefsache macht und alle Gelder von uns Piloten sinnvoll in dieses Projekt nachvollziehbar weiterleitet, soll es mit recht sein und den Server bezahlen ich dann gerne.
15. Januar 2009: Von Michael Stock an Markus Hitter
Hallo Herr Hitter und Herr Ehrhardt,

ich glaube, daß es weniger auf die Vermarktungsstruktur als mehr auf den Inhalt ankommt. Die AOPA hat mit der DULV-Seite schon die richtige Richtung, und es gibt auch eine Menge anderer AL-Websites, die nicht schecht gemacht sind. Das Problem ist aber: Vieles geht in die Richtung "Fliegen macht Spaß", und genau von diesem Thema müssen wir uns völlig trennen, wenn wir endlich mal Erfolg haben wollen. Die Fliegerei mit Flugzeugen< 20 Tonnen MTOM ist für die meisten Menschen ein Randthema. Den Spaßeffekt kann man bei der PR-Arbeit für Fußball einsetzen, denn der ist neben der Gaudi auch noch ein Wirtschaftsfaktor. Für die AL brauchen wir aber eine Außendarstellung, mit der wir die Unterstützung von Unternehmen gewinnen können. Das Ganze muß sehr geschäftsmäßig rüberkommen, so daß es auch in der Vorstandsetage gelesen wird. Wenn darin "Spaß am Fliegen" ein Thema ist, dann nur am Beispiel von Red Bull Air Races, denn das ist ebenfalls ein prosperierendes Wirtschaftsunternehmen.

Die Unterstützung für bedrohte Flugplatze scheitert in der Regel daran, daß es nicht möglich ist, die wirtschaftliche Bedeutung der AL für den betreffenden Flugplatz zu vermitteln. Wenn wir das hinbekommen, sind wir ein großes Stück weiter. Vor Ort sollen die Leute den Eindruck bekommen, daß auch der Flugplatz nebenan die Keimzelle von mittelständischen Unternehmen sein könnte - oder bereits ist. Daß der Mittelstand bei uns 75% des Bruttosozialprodukts erwirtschaftet wissen nämlich sogar manche DSDS-Gucker.

Ich habe dazu eine Menge Ideen und Material, aber es ist extrem viel Arbeit und nur im Verbund zu schaffen.

Viele Grüße,

M. Stock
16. Januar 2009: Von Michael Erb an Michael Stock
Hallo Herr Stock & Co,

die AOPA macht sicher nicht alles perfekt, unsere Kollegen in den USA haben mit 400.000 Mitgliedern und 220 Mitarbeitern natürlich auch ganz andere Ressourcen. Aber wir sind durchaus offen und lernfähig und freuen uns, wenn wir mit engagierten Piloten von der Basis etwas gemeinsam auf die Beine stellen können. Für ein solches Vorhaben können wir auch sicher etwas Geld aus unserem Budget locker machen.
Wir müssen noch einmal darüber diskutieren, was unsere Zielsetzung ist. Ich bin der Meinung, dass wir unsere Flugplätze und die ganze AL-Branche selbstbewußt, offensiv und mit gut fundierten Argumenten darstellen müssen. Erste Zielsetzung sollte es keinesfalls sein, auf die Flugplatzgegner los zu gehen. Wenn die in einer sachlich geführten Diskussion den ein oder anderen tüchtigen Seitenhieb abbekommen, dann ist das durchaus ok. Aber ich will sie auch nicht im entferntesten in die Nähe des Faschismus gestellt sehen, wie in einem Posting weiter oben. Wenn man so etwas anzettelt, dann hat man sofort jedwede Sachdiskussion im Keim erstickt, ein Riesengeschrei auf der anderen Seite verursacht und potentielle Unterstützer wenden sich unmittelbar ab.
Auch wenn ich mich oft über unsere Gegnerschaft ärgere, in meinem Job hat man sehr oft mit diesen Leuten zu tun und reichlich Gelegenheit sich über sie zu ärgern, muss man sachlich bleiben und diese Leute mit den besseren Argumenten schlagen.
Lasse Sie uns doch mal direkt telefonieren, ein Projekt über ein Forum anzuregen ist das eine, es aber ausschließlich über ein Forum zu koordinieren ist etwas mühsam. Sie erreichen mich in der AOPA-Geschäftsstelle, Tel. 06103-42081.

Übrigens:
Es gab bereits 1994-2001 solch einen großen Zusammenschluß mit dem Namen „Pro Luftfahrt“ (an der sich übrigens auch die Pro Luftfahrt Jesenwang beteiligt hat, die sich schon vorher diesen Namen hat schützen lassen).
Hier haben sich auf Anregung aus der AL alle zusammengetan, die damals in der deutschen Luftfahrt aktiv waren: Lufthansa, DFS, BARIG, Vereinigung Cockpit, DAeC, AOPA, usw.
Die Großen haben dann allerdings recht schnell erkannt, dass es für sie einfacher ist sich nur um ihre eigenen Belange zu kümmern, und haben sich dann nach und nach zurückgezogen. Inzwischen haben die ausgeschiedenen großen Unternehmen und Verbände die Initiative Luftverkehr für Deutschland www.initiative-luftverkehr.de gegründet, die sich entgegen einer ursprünglich anderen Zielsetzung eindeutig nur um die eigenen Interessen, und nicht auch um die Ziele der AL kümmert.
Als ich in 2001 meine Funktion als GF der AOPA angetreten habe, hat sich die Pro Luftfahrt noch einmal mit Restbesetzung (DAeC, BARIG und AOPA) getroffen und dann aufgelöst. Deshalb glaube ich auch nicht daran, dass sich heute die großen Unternehmen oder deren Verbände unsere Probleme aufhalsen werden. Die haben ihre eigenen Probleme, und Engagement für uns kostet Zeit und Geld und gefährdet noch dazu das eigene Image.
Das Problem ist weniger die fehlende Solidarität der großen Wirtschaftsverbände, sie wäre „nice to have“, aber ist realistischerweise nicht zu erwarten. Es fängt doch an unseren Flugplätzen an, die fehlende Solidarisierung in unserer AL-Minibranche ist doch das viel größere Problem. Schauen Sie sich doch mal auf einem Flugplatz um, wo man sich mit Begeisterung vom Nachbarn abgrenzt, mal mehr und mal weniger zum Spaß: Motorflieger und Segelflieger reden nicht miteinander, Fallschirmspringer gelten sowieso als verrückt, Hubschrauber fliegen nur weil sie von der Erdanziehung abgestoßen werden, ULs sind für einen anständigen Freitod ungeeignet, usw., usw., usw. Wir sind als AOPA der Verband in der AL der sich zum Ziel gesteckt hat, die gesamte Branche von der UL- über die Businessfliegerei, mit Vereinen, Flugplätzen, Flugschulen und Luftfahrtunternehmen unter einen Hut zu bringen. Das ist nicht immer einfach, aber immerhin vertreten wir derzeit über Einzel-, Firmen und Vereinsmitgliedschaften insgesamt 24.000 Privat- und Berufspiloten, 90 Unternehmen, 20 Flugplätze und 58 Luftfahrtvereine.

Mit besten Grüßen

Michael Erb
16. Januar 2009: Von Michael Stock an Michael Erb
Hallo Herr Erb,

sicherlich kann man die Flugplatzgegner nicht öffentlich frontal angreifen, aber das ist auch gar nicht erforderlich. Das faktengestützte Widerlegen deren Argumentation reicht völlig aus. Im Rahmen einer Problemanalyse unter uns sollten wir uns die Dinge aber auch nicht schönreden.

Was die Unterstützung der AL durch Unternehmen und Verbände betrifft, so sehe ich da nicht ganz so schwarz wie Sie (auch wenn ihr Beispiel keinen Anlaß zu Euphorie gibt). Ich bin momentan noch auf Geschäftsreise, rufe Sie aber nächste Woche mal an.

Viele Grüße,

M. Stock

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