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4. Juni 2025 13:26 Uhr: Von Reinhard Haselwanter an Len Schumann

Tja, der schnöde Mammon - ich würde saugern eine JetProp, eine Citation, oder auch eine Gulfstream mein Eigen nennen ;-) !

Nenne mir ein Muster, das nicht AVGAS benötigt, aber mit 9,5 gal/h 160 KTAS fliegt und tlw. je nach Ausstattung knapp 1.000 lbs. Zuladung hat... ich fände es ja auch coll, wenn der IO-360 auch mit anderen Treibstoffen betrieben werden dürfte; und ich denke, dass dies auch technisch kein Problem wäre bzw. in den Griff zu bekommen wäre... Chris würde mir sicher beipflichten !

Auch fuel efficiency ist m.E. nach eine form von "take care on your environment"...

Edit: Ich negiere keinesfalls die Tatsache, dass das endgültige Aus für AVGAS kommen wird - im Gegenteil: ich behaupte, dass es kommen MUSS. Die EU hat aber die Verwendung von TEL in AVGAS bis 2032 als Ausnahmeregelung weiterhin ermöglicht. Man könnte als vernünftiger Mensch durchaus herauslesen, dass dies ein Zeichen dafür ist, dass die EU ausdrücklich kein Interesse daran hat, eine Majorität der bestehenden Flotte der kleinen GA in Europa ad hoc zu grounden. Sie will aber möglicherweise den Druck erhöhen. und ich finde, dass der Weg der möglicherweise gerade beschritten wird - immer weniger Plätze für AVGAS-Verkehr geöffnet zu haben - vielleicht subtil der Richtige sein könnte. Dass es technisch möglich ist, Treibstoffe zu haben, welche unsere Motoren vertragen, ist erforscht. Es wird uns Geld kosten in Form erhöhter Spritpreise. Aber das sind wir mittlerweile bis an die Schmerzgrenze gewöhnt. Ärmel hochkrempeln, forschen, entwickeln, technische Herstellbarkeit sichern und produzieren. Warum ist z.B. GAMI in den USA ? Eigentlich würde Europa doch einen sehr guten Technologie-Standort bieten, um hier eine Führungsrolle zu übernehmen. Aber vielleicht hat man Angst, dass - sobald es ein verkaufsfähiges Produkt gibt - das Know-How dazu von den Chinesen, Russen oder sonstwem geklaut wird und es geschäftlich wieder nix zu holen gibt...

4. Juni 2025 14:21 Uhr: Von Markus S. an Reinhard Haselwanter Bewertung: +1.00 [1]

Wieso muss Avgas Ersatz zwangsläufig teurer sein? UL91 ist trotz der geringen Tankstellen Anzahl und Abnahmemengen in der Regel 10 - 20 ct günstiger.

4. Juni 2025 14:23 Uhr: Von Len Schumann an Reinhard Haselwanter Bewertung: +2.00 [2]

Wie ich in solchen Fällen wiederholt schreibe: Technisch machbar!

Die Klasse darunter zeigt schon was so prinzipiell geht, wenn man europäisch denkt und baut:

https://de.wikipedia.org/wiki/Issoire_APM_40_Simba

https://mcr.aero/en/models/4s-evolution/

und das alles ohne EZF und quasi aus dem Stand.

(ja, da ist auch noch einiges im argen, wie Zulassung oder Zuladung oder Design, etc. typisch europäisch halt). Aber in den Wirkbereich einer älteren Mooney kann man schon mit einem Rotax 916 kommen. Ähnliches gilt für Austro Engine AE300 oder Conti CD 155. Etwas mehr ginge mit AE330 und CD170.

und bis zur Piper Lance Größe ginge der CD300

wir machen nur nicht und wundern uns, dass aus USA keine Lösung kommt.

4. Juni 2025 14:41 Uhr: Von Christian Rohde an Len Schumann Bewertung: +2.00 [2]

Moin,

Bei neuen Flugzeugen würde ich Dir Recht geben, aber es gibt halt ne große Flotte alter Kisten die noch lange weiterfliegen könnten. Falls man nicht auf die Oktanzahl kommt bleibt eigentlich nur das gleiche wie bei den alten Propliners/Warbirds die mit 115/145 geflogen sind und jetzt mit 100LL auskommen müssen. Da wird der Ladedruck limitiert und wegen der geringeren Höchstleistung ist die Zuladung limitiert. Die großen Contis (IO-470 225 PS, O-470 230PS) und auch Lycomings (O-540 mit 235 PS) können zumindest Mogas ab, wenn sie die Kolben mit der niedrigen Verdichtung von 1:7 drin haben. Es wäre technisch auch bei Bestandsflugzeugen also schon etwas möglich, wenn man auf etwas Höchstleistung verzichtet. Das Problem ist natürlich das per STC zu legalisieren..

7. Juni 2025 20:10 Uhr: Von Chris _____ an Reinhard Haselwanter Bewertung: +0.00 [2]

Dass das TEL-Aus kommen MUSS, ist unseren oberflächlichen politischen Prozessen geschuldet, nicht sachlich gerechtfertigt. Denn auch bei Umweltgiften kommt es auf die Menge an.

7. Juni 2025 21:19 Uhr: Von Reinhard Haselwanter an Chris _____ Bewertung: +5.00 [5]

Ich sehe es nicht als oberflächlichen politischen Prozess an. Ich kenne nicht viele Verbote, welche tatsächlich in allen Staaten der Erde - egal welcher politischen oder kulturellen Ausrichtung/Ideologie sie angehören - Anwendung finden. Die negativen Auswirkungen von Tetraethylblei sind Fakt und erwiesen. Daher ist für mich das zu erwartende Aus von TEL tatsächlich eni MUSS.

Die Schande ist es, dass schlicht keine rechtzeitige Entwicklung eines Ersatzes begonnen wurde. Warum ? Weil es für alle Beteiligten bisher billiger und einfacher war, weiterhin AVGAS mit TEL zu verwenden. Und da könnte man schon auch die von uns behauptete und gerne vor uns selbst hergetragene, westliche Fortschrittlichkeit und unseren angeblichen Innovationsgeist hinterfragen.

Ich habe mich - genauso wie Du - für eine Mooney entschieden (meine ist zwar eine M20E, aber mit den Speed-Mods denke ich, dass sie fast die gleiche Performance wie Deine M20J bringt). Ich denke auch, dass wir bei unserer Entscheidung für dieses Muster genau die selben Denkansätze zur Anwendung brachten. Und ich denke, dass wir beide angesichts des Themas "zukünftige Sicherheit der Kraftstoffversorgung" mit wachsendem Unbehagen die derzeit herrschende Entwicklung beobachten. Weiters denke ich, dass wir unsere Entscheidung weiterhin nicht hinterfragen, und zwar aus dem schlichten Grund, dass seit der Entwicklung der M20 kein so leistungsfähiger airframe mehr das Licht der Welt erblickt hat. Nicht umsonst ist die M20TN bis heute die schnellste SEP (abgesehen natürlich von BF109, Spitfires etc.).

Es ist traurig, dass es weder bei der Entwicklung von modernen airframes seit Beginn der 1960er eine Vorwärtsbewegung gegeben hat, noch die M20 zu einem solch marktadäquaten Preis produziert werden kann, dass ein entsprechend gewinnbringender Absatz/Stückzahl möglich ist. Selbst mit den gewaltigen Fortschritten der letzten Jahrzehnte in Automatisierung von Produktion sowie der Tatsache, dass die Entwicklungskosten etc. für diesen Airframe seit Jahrzehnten abgeschrieben sind, ist das offenbar nicht möglich.

Aber der noch viel größere Pferdefuß ist jener, dass es bis dato einfach keinen Fortschritt bei der Entwicklung bei den Kraftstoffen gibt - dies würde den Fortbestand unserer Flugzeuge sichern. Wir rühmen uns in Europa, doch ach so modern, fortschrittlich und leadership-orientiert bei Entwicklungen zu sein. Wenn wir Glück haben sollten, wird es einem der schon daran Forschenden (Gami, Swift etc.) gelingen, doch bald einen "serienreifen" Treibstoff auf den Markt zu bringen. Es könnte aber auch sein, dass der Sprudel von ganz wo anders herkommt. Diamond, Cirrus gehören den Chinesen. Schon möglich, dass dort was passiert - die sind schneller im Abgucken und effizienter im Weiterentwickeln...

Ich sag´s nicht gern, aber derzeit sehe ich Europa als kleines Rest-Dings, das zwischen der Skrupellosigkeit der USA sowie dem technologischen Leadership von Asien zerrieben wird. Vielleicht gibt´s dann bei uns noch ein paar landschaftlich schöne Inseln (im übertragenen und eigentlichen Sinn - die Alpen, diverse Küstengebiete etc.), wo sich ein paar Europäer noch relativen Wohlstand erarbeiten können, indem sie den dort gerne weilenden Gästen aus aller Welt Chai-Tee mit Hamburgern servieren dürfen...

Sorry, Chris, aber mit der Haltung: "Wir brauchen für uns nicht mal halb soviel Treibstoff pro Jahr wie alle Rasenmäher! - (copywright @ Alexis), und daher tut das biss´l TEL eh nix!" werden wir nicht weiterkommen...

7. Juni 2025 22:45 Uhr: Von Patrick "Lean Hard!" Lienhart an Reinhard Haselwanter Bewertung: +2.00 [2]

Schon richtig, aber mit der Entwicklung eines Sprits für den Haarriss der Niesche wohl auch nicht. Denn bei genauerer Betrachtung wurde "das Weiterkommen" hier schon vor Jahrzehnten vollbracht, mit effizienten Rotax 2-Sitzern und Diamond Dieseln.

Statt die Entwicklungs eines bleifreien Avgases für 50+ Jahre alte Technik zu fordern könnte man auch zu Produkten mit Antrieben greifen die mit bleifreiem Benzin oder Diesel funktionieren.

Ich persönlich finde Mooneys auch toll oder hätte nichts gegen eine PA32 mit 300 PS, aber es hat schon einen Grund warum Cirrus (als relativer Newcomer) in den USA geboren wurde und nicht in Europa, wie zB Diamond. Anders ausgedrückt : Zuerst den Avgas Flieger kaufen und dann gegen TEL eintreten ist ein bisserl scheinheilig.

7. Juni 2025 23:19 Uhr: Von Alexis von Croy an Patrick "Lean Hard!" Lienhart Bewertung: +4.00 [4]

Finde ich gar nicht. Ich bin absolut dafür, dass TEL abgeschafft wird. Deshalb kann ich aber immer noch zusätzlich der Meinung sein, dass eine DA-40 Diesel keine Alternative zur SR22 ist.

Fakt ist: Es gibt kein Flugzeug mit Dieselmotor, das in der SR22-Klasse fliegt. Zusätzlich gibt es kein zertifiziertes mit BRS/CAPS und so gut integrierter Avionik.

Ob jetzt eine Turboprop, die 35 Gallonen Sprit pro Stunde braucht eine umweltverträglichere Alternative wäre? Ich glaube nicht .. und zusätzlich würde mich eine Meridian (bei auch noch sehr viel höherem Preis) für 100 h pro Jahr ungefähr 3 x so vie kosten wie die SR22.

7. Juni 2025 23:26 Uhr: Von Alexis von Croy an Reinhard Haselwanter Bewertung: +2.00 [2]

Reinhard,


prinzipiell sehe ich es ähnlich wie Du – aber die Menge oder ABSOLUTE Umweltschädlichkeit ist schon relevant. Wenn die Menge so klein ist, dass die Natur/der Mensch dadurch nicht in relevanter Weise geschädigt wird, dann muss man das als Fakt schon berücksichtigen.

Ich bin nicht in der Position zu beurteilen, wie schädlich TEL in der Gesamt heit tatsächlich ist. Aber GESUND ist es genz sicher nicht.

Die Frage ist, WIE VIEL Gift können wir akzeptieren?

8. Juni 2025 00:03 Uhr: Von Reinhard Haselwanter an Patrick "Lean Hard!" Lienhart Bewertung: +1.00 [1]

Ich sehe es nicht als Haarriss der Niesche. Im Segment 200-320 PS ist noch nicht viel da an Rotaxen etc. ... Auch dass ich einen AVGAS-Flieger gekauft habe, aber dennoch der Meinung bin, dass dieses AVGAS ersetzt werden muss, sehe ich nicht als Widerspruch. Das Bessere ist der Feind des Guten... Und besser bedeutet halt auch: mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand realisierbar.

Wenn das Bessere mich aber allein in der Anschaffung ein Mehrfaches kostet (wie z.B. eine SR22 im Vergleich zu meiner Mooney), kann ich es mir schlichtweg nicht mehr leisten. Schlimm ? Nein, aber mein Geld landet halt dann nicht mehr dort, wo ich am meisten Spass habe, sondern dort, wo ich am zweitmeissten Spass habe. Markus Doerr könnte hierzu sicher was beitragen...

Edit:

https://www.welt.de/gesundheit/article247420720/Blei-Die-schrecklichen-Folgen-der-Bleibelastung-fuer-unsere-Gesundheit.html

https://www.welt.de/wissenschaft/article237429189/Giftiges-Schwermetall-Niedrigerer-IQ-durch-Blei-in-Abgasen.html

Vor allem die Auswirkungen auf die Intelligenz von Kindern lassen mich sehr nachdenklich werden. Ich finde den Artikel nicht mehr, aber ich habe diesbezüglich vor längerem etwas gelesen, wonach in der Umgebung von Flugplätzen in Kalifornien diesbezüglich geforscht wurde. Mag sein, das Kalifornien gerade deshalb der Vorreiter bezüglich AVGAS-Verbot in den USA ist (war ?)... Auch wurde in dem damaligen Artikel die Bleikonzentration in Korrelation zur Kriminalitätsrate gesetzt und entsprechende Schlüsse gezogen.

Meine Mooney wird nächste Woche fertig - ich habe sie gerade in Kamenz zum Lackieren. Der Auftrag dazu ist erfolgt, weil ich diesen unheimlich effizienten airframe einfach schätze, und sie ansonsten in ein paar Jahren wahrscheinlich perdü wäre. Und ja: Ich glaube daran, dass einer der Schlüssel, unsere GA in die Zukunft zu führen, darin liegt, einen Ersatzkraftstoff für AVGAS zu entwickeln, der den technischen Anforderungen entspricht, aber weniger schädlich für die Allgemeinheit ist. Es ist m.E. nach einfach nicht wirtschaftlich darstellbar, für alle immer noch in Betrieb befindlichen Big-Bores, aber auch bis hinunter zu kleinen Motoren wie in meiner Mooney (siehe auch FAQ´s bei Petersen STC´s), eine andere Lösung zu finden. Unser "altes" Blech geht halt dann über den Teich oder - eher noch, da Trump nicht ewig Präsident sein wird - in die Presse. Ich glaube nicht daran, dass in den kommenden 10-15 Jahren ein wirtschaftlicher Motor mit 200-250 PS kommen wird, der so universell einsetzbar ist, dass die Stückzahl hoch und der Preis dadurch attraktiv genug wird, damit entsprechende STC´s etc. entwickelt werden... und nach diesem Zeitraum ist es eh zu spät. Da sehe ich tatsächlich eher bei der Weiterentwicklung des Sprit´s eine mögliche Lösung...

8. Juni 2025 09:11 Uhr: Von F. S. an Reinhard Haselwanter Bewertung: +1.00 [1]

Vor allem die Auswirkungen auf die Intelligenz von Kindern lassen mich sehr nachdenklich werden.

Darüber nachdenken ist auch gut. Schliesslich gibt es sehr große Fragenzeichen, ob das überhaupt so ist. In so fern sind die von Dir zitierten Welt-Artikel eher Beipiele für das Thema "Schlechter Journalismus ..." das wir auch schon hatten.

Fakt ist: Die Studien über die in den Welt-Artikeln berichtet wird, untersuchen den Zusammenhang zwischen IQ und Blei im Blut gar nicht. Sie nehmen beide an, dass es ihn gibt und schätzen auf der Basis die größe der Auswirkungen ab.
Dieser Zusammenhang wird (wie bei sehr vielen anderen Publikationen auch) aus einem Paper von Lanphear et. al von 2005 in Environmental Health Perspectives (doi: 10.1289/eph.7688) übernommen. Dieses ist aber so umstritten, dass eine der ursprünglichen Co-Autorinen (Claire Ernhart) sogar im gleichen Journal etwas später eine Gegendarstellung veröffentlich hat (doi: 10.1289/ehp.114-a85).
Hier diskutiert sie (neben einigen statistischen und methodischen Fragen) im Kern den Punkt, dass die Studie von Lanphear et al nicht für soziale Faktoren kontrolliert.
Kurz gesagt: Es ist auf Grund der Methodik und Daten der verwendeten Studien nicht möglich, zu entscheiden, ob die Bleikonzentration die Ursache für einen verminderten IQ ist, oder die sozialen Umstände in denen die Kinder leben die Ursache für sowohl den niedrigen IQ als auch die hohe Bleikonzentration.
Zudem "vergisst" der Autor bei der Welt, dazu zu sagen, dass alle Ergebnisse nur für solche Kinder statistisch signifikant waren, die Blei-Konzentrationen von über 10mug/dl im Blut hatten - ein Wert, den man heute in Mitteleuropa oder in den USA praktisch nicht mehr findet. So viel Avgas können wir gar nicht verbrennen.

Nein: Blei ist nicht gesund und wir sollten es vermeiden. Aber Fake news und zweifelhafter Missbrauch von "Wissenschaft" sind auch dann sehr schädlich, wenn sie scheinbar "die gute Sache" unterstützen.
Das Argument von Kindern die dümmer werden taugt nicht für die Abschaffung von Avgas.

8. Juni 2025 09:30 Uhr: Von Markus S. an F. S. Bewertung: +1.00 [1]

Dieser Studie zur Folge, müssten ja die Baby Boomer Generation vollkommen plem plem sein, da sie doch in Zeiten von Blei im Benzin groß geworden ist. Ähnlich verhält es sich mit Feinstaub vs. Raucher.

8. Juni 2025 09:34 Uhr: Von F. S. an Reinhard Haselwanter Bewertung: +2.00 [2]

Ich sag´s nicht gern, aber derzeit sehe ich Europa als kleines Rest-Dings, das zwischen der Skrupellosigkeit der USA sowie dem technologischen Leadership von Asien zerrieben wird.

Ich befürchte, diese "Rennen" haben wir bereits verloren, weil wir als Gesellschaft uns davor drücken, überhaupt teilzunehmen. Es war schon etwas Wahres dran, an der Worten von der "spätrömischen Dekadenz" eines früheren FDP-Vorsitzenden...

Ein paar Fakten:
- Die Zahl der Erstsemester im Maschninenbau in Deutschland hat sich in den letzten 10 Jahren etwa halbiert.
- Seit etwa 5 Jahren gehen in Deutschland jedes Jahr mehr Ingenieure in Rente, als neu ihren Abschluss machen.
- Ähnliche Entwicklungen gibt es in Informatik und anderen Wissenschaftlichen Studiengängen.

Wir leben im Wesentlichen von der Substanz, die sich die Generation zwischen den 50er und 80er Jahren aufgebaut hat. Und das liegt zwar vielleicht auch an geopolitischen Entwicklungen, aber zu einem großen Teil auch an uns selber.

8. Juni 2025 09:41 Uhr: Von F. S. an Markus S.

Das kommt noch dazu: Wir reden hier nicht von IQ-Auswirkungen zwischen Genie und Idiot, sondern um eine behauptete statistische Reduktion des IQ um 2 Punkte bei einer frühkindlichen Blei-Konzentration von 10-20mug/dl.

2 IQ-Punkte sind deutlich weniger als die Auswirkung der "Tagesform" bei der Durchführung von IQ-Tests...

8. Juni 2025 12:16 Uhr: Von Norbert Rading an F. S. Bewertung: +3.00 [3]

"Die Kinder werden ja nur ein bisschen dümmer!" - ist das wirklich der Berg, auf dem man sterben will?

Die Korrelation zwischen Bleigehalt im Blut und verminderten schulischen Leistungen wurde zuerst in den Arbeiten von Needleman in den 70ern gefunden und konnte trotz aller Bemühungen der Industrie nie widerlegt oder anderweitig erklärt werden.

Die GA hat natürlich insgesamt deutlich weniger Bleiausstoß zu verantworten als beispielsweise der Straßenverkehrssektor und natürlich gibt es noch andere Quellen für Bleiaufnahme in den Körper. Ein derartig pauschaler Vergleich dient aber offensichtlich nur zur Relativierung, vernachlässigt er doch die Tatsache, dass der Bleiausstoß der GA im Wesentlichen im Umfeld der Flughäfen stattfindet. Und in der Umgebung von Flughäfen WERDEN erhöhte Bleianteile der Luft und erhöhte Bleianteile im Blut gemessen.

Jetzt kann man sich natürlich hinstellen und darauf verweisen, dass Korrelation nicht Kausation bedeutet; dass die Werte ja unterhalb der absoluten Grenzwerte für den Arbeitsplatz liegen und deshalb kein Problem sind und dass ein bisschen Blei auch noch niemandem geschadet habe. Außerdem ist alles eine Verschwörung der ökomarxistischen Klima-EU-Lobbyisten, die die Welt kontrollieren wollen.

Okay, ist ja legitim. Aber selbst dann müsste man doch wenigstens zur Kenntnis nehmen, dass diese Argumentation weder der Autoindustrie geholfen hat, noch der Farbindustrie, noch den Elektronikherstellern noch irgendwem sonst. Und dass vielleicht auch die Außenwirkung einer derartigen Argumentationskette eher ungeeignet ist, der ohnehin schon unter Druck befindlichen GA Sympathien zufliegen zu lassen.

Das ist keine Strategie. Das ist Aussitzen und hoffen, dass nichts passiert. Für einige mag es ja reichen, nochmal 10 Jahre Aufschub zu bekommen um sich ins Ende der fliegerischen Karriere zu retten, aber der GA als Ganzes hilft das nicht.

8. Juni 2025 12:47 Uhr: Von Markus Doerr an Reinhard Haselwanter Bewertung: +3.00 [3]

Nein, aber mein Geld landet halt dann nicht mehr dort, wo ich am meisten Spass habe, sondern dort, wo ich am zweitmeissten Spass habe. Markus Doerr könnte hierzu sicher was beitragen...

Ich dachte ich bin hier vergessen. Ich weiß auch nicht ob ich der Prototyp des Aussteigers bin. Wenn ich das hier so lese, fühle ich mich in meiner Entscheidung bestätigt. Ich bin froh, dass ich meinen Lycosaurus verkauft habe, aber eher nicht mit dem entgültigen Abschied des Fliegers. 34 Jahre sind eine lange Zeit und es war eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte. Ich will nicht bis zum letzten Tropfen am Avgas oder JET A1 hängen, nicht mit 70 und Gewalt ein paar Flugstunden im Jahre absolvieren. Es war richtig aufzuhören wenn es am Schönsten ist. Es kommt sonst nur Krampf danach.

Ja, es gibt ein Leben nach der Fliegerei und es ist genauso erfüllend. Es gibt andere Berufungen, für ein Hobby war ich zu tief drin.

Es kann auch so kommen, dass man seinen meisten Spass da hat wo man früher seinen zweitmeissten Spass hatte, oder was ganz was neues.

8. Juni 2025 13:31 Uhr: Von Reinhard Haselwanter an Norbert Rading

Danke Norbert! Besser hätte ich es nicht ausdrücken können ! Und Markus: Ich bin (noch) in der Phase, wo mir die Fliegerei zu wichtig ist, um sie einfach aufzugeben. Aber wer weiß, was in 5, 10 oder 15 Jahren ist - jedenfalls denke ich, dass ich, wenn ich mir meinen "Lappen" über´s Bett hänge, fliegerisch satt bin und mich auf neue Bereiche im Leben freuen werde !

8. Juni 2025 13:37 Uhr: Von Chris _____ an Reinhard Haselwanter Bewertung: +1.00 [1]

Dass TEL keine gute Sache ist, bestreitet niemand. Aber ist ein TEL-Verbot für Avgas und in der Konsequenz die Verschrottung der meisten kolbengetriebenen Kleinflugzeuge der beste Hebel, um etwas für die Umwelt zu tun?

Das bezweifle ich. Eine sachliche, fakten- und messwertbasierte Diskussion ist in unserer Politiklandschaft und der technikfeindlichen Öffentlichkeit nicht mehr möglich. Wo es sogar Grenzwerte für "Handystrahlen" gibt (gemeint sind die harmlosen Funkfrequenzen).

Man sieht es auch hier im Forum, wo die schützenswerten Kinder und deren Verdummung ins Feld gefahren werden.

Eine Ironie dieser Geschichte ist m.E., dass der Avgas-Zwang durch die Motorenzulassung ja genauso auf staatlicher Regulierung beruht, wie ein kommendes TEL-Verbot.

Ich hoffe also zumindest, dass ein TEL-Verbot Hand in Hand geht mit erleichterter Zulassung von Motoren für andere Kraftstoffe. WIe schon oft geschrieben, glaube ich ja nicht, dass mein IO-360 wirklich ohne Blei kaputt gehen würde.

8. Juni 2025 14:15 Uhr: Von F. S. an Chris _____ Bewertung: +5.00 [5]

Jetzt mal ein kreativ-konstruktiver Vorschlag:

Bei der wirklich großen Umweltfrage unserer Zeit, dem CO2-Ausstoss, ist es völlig etabliert und akzeptiert, dass man anstatt selber etwas einzusparen auch einfach jemand anderem Geld dafür geben kann, das der einspart. Dieses Prinzip liegt nicht nur fast allen Politikerversprechen und Werbeaussagen zu Klimaneutralität zu Grunde, sondern hat auch den reichsten Mann der Welt erst zum reichsten Mann der Welt gemacht (Tesla verdient ja nicht daran, dass sie Autos bauen um dann die Autos teuer zu verkaufen, sondern zum überwiegenden Teil dadurch, dass sie Autos bauen und die Emissionrechte verkaufen...).

Warum machen wir das gleiche nicht für Blei? Eine einzige Batterierycyclingfabrik in Afrika spart wahrscheinlich mehr Blei in der Athmosphäre ein, als wir in Europa je mit Avgas verfliegen können. Und wenn man erst alte Kohlekraftwerke mit erneuerbaren Energien ersetzt, sollte der Effekt noch größer sein - vielleicht muss man dafür sogar nicht mal was machen, sondern nur dafür sorgen, dass bei so einer Aktion neben CO2 auch Bleizertifikate ausgestellt werden.
Darüber sollten wir mal ernsthaft nachdenken ...

8. Juni 2025 14:23 Uhr: Von Chris _____ an F. S. Bewertung: -1.00 [1]

Ich möchte noch anfügen, dass ich tatsächlich glaube, dass die nächste Generation schlauer ist als wir. Gleichzeitig fürchte ich, das wird nicht reichen, um den Mist aufzuräumen, den wir hinterlassen... Und damit meine ich nicht mal TEL.

8. Juni 2025 14:32 Uhr: Von Markus S. an F. S.

Gute Idee, das wäre doch eine gute und medienwirksame Aktion für unserer Verbände, AOPA International, AOPA Deutschland, DAeC etc.

8. Juni 2025 14:54 Uhr: Von Reinhard Haselwanter an Chris _____

Langsam wird´s wieder konstruktiv ;-) ! Ich habe nie bestritten, dass es viel größere Probleme auf der Welt gibt, als das TEL (insbesondere div. Müllentsorgungen in Afrika, Schiffsabbruch in Indien etc. . Aber alles sträubt sich in mir, dies als"negligible" zu sehen.

Auch mir wäre eine Deregulierung und mehr Eigenverantwortung bei unseren kleinen G/A-Fliegern lieber. Ich fürchte aber, dass dies Wunschdenken bleibt... Schau´ma mal, wo Du und ich mit unseren Mooney´s (gemeinsam mit vielen anderen Haltern von AVGAS-Fliegern) in 5 Jahren sind !

8. Juni 2025 17:23 Uhr: Von Michael Söchtig an Reinhard Haselwanter Bewertung: +2.00 [2]

Nein, die GA muss endlich handeln. Ein Verbot von Neuflugzeugen die zwingend verbreiten Sprit brauchen ist das mindeste. Natürlich erst ab 2030, aber der Skandal ist doch nicht dass eine DC3 noch verbleiten Sprit braucht. Aber dass Neuflugzeuge Avgas 100LL only sind - das will ich einfach nicht verstehen.

8. Juni 2025 17:40 Uhr: Von ingo fuhrmeister an Reinhard Haselwanter

Reinhart...wir sind alle in den 60igern70...mit verbleitem Benzin gefahren worden...viele Menschen in Großstädten müßte also verblödet sein...aber wenn ich mir so ein paar möchtegernpolitiker anschaue...die müßten in muc direkt am mittleren Ring...brudermühlstr. gewohnt haben...

8. Juni 2025 17:44 Uhr: Von ingo fuhrmeister an Reinhard Haselwanter

Schiffabbruch...auja...am besten flussaufwärts...Elbe...Rhein...Fachkräfte haben wir ja...Umwelt...jaaa auch ein bisschen..


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